Kaufberatung Brüko/Pono

Begonnen von wildshake, 03. Jan 2019, 06:42:54

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kiwidjango

Was du an den Drahtenden fühlst sind Grate, die sich beim Feilen der Bundenden bilden.
Hier ist eine Feile eine gute Lösung.

Bundendenfeile von " Rockinger"...
oder, wenn du im Ruhrgebiet wohnst: Kurzer Besuch bei mir!
Gruß aus der Werkstatt

Hummel

Das geschilderte Problem mit den Bundenden hatte ich auch, normales Feilen half da nicht völlig. Meine Lösung hiess auch Kiwidjango, habe es aber gleich mit dem Eintagescrashkurs kombiniert. Sehr empfehlenswert!
Vorsicht - könnte mit dem abrupten Ende der üblichen UAS und einem rigorosen Sparprogramm enden.  :D

wildshake

Danke für die Infos, Ratschläge und Hilfsbereitschaft! Hab zwischenzeitlich etwas recherchiert was das Thema "flache Bünde" betrifft. So wirklich nachvollziehbare Gründe hat es scheinbar nicht, Bünde nach dem Fretleveling nicht noch abzurunden. Die Redewendung "Lazy Luthier Method" hat sich bei mir da eingebrannt. Schlimmstenfalls können später mal Stringbuzz oder Intonationsprobleme auftreten, was ja beides irgendwo logisch ist, wenn man sich die Physik der Dinge genau ansieht. Glücklich bin ich ehrlich gesagt nicht damit. Andere Ponos auf anderen Bildern haben schöne runde Fretties.

Ich hab jetzt mal das T-Haus kontaktiert und die Sachlage dort angesprochen, mal sehen was die dazu sagen. Wenn die mir da plausible Gründe nennen können, weshalb alles so ist wie es ist und auch alles so passt wie es ist, da es ja so ist wie geplant (was nen Satz), dann schlafe ich noch ein paar mal drüber und entscheide mich dann. :)

Knasterbax

Ich verstehe noch nicht ganz, wo Dein Problem liegt. Grate an den Bundstäbchenenden lassen sich wegfeilen. Die flachen Bünde scheinen das Spiel ja nicht wirklich zu stören, mit Saitenlage und Intonation bist du ja offenbar zufrieden.
Ich hatte mal eine Mabuhay Mango da, deren Bünde waren auch sehr flach. Das fand ich aber wirklich störend, sauberes Greifen ging ungewohnt schwer.
Aber das Problem scheinst du ja nicht zu haben?!

Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

wildshake

Zitat von: Knasterbax am 13. Jan 2019, 00:24:28
Ich verstehe noch nicht ganz, wo Dein Problem liegt. Grate an den Bundstäbchenenden lassen sich wegfeilen. Die flachen Bünde scheinen das Spiel ja nicht wirklich zu stören

Mein Problem ist eigentlich nicht mein Problem, sondern das des Erbauers der gut Geld für sein Instrument verlangt.
Ob flache Bünde nun stören oder nicht, kann ich nicht sagen da ich nicht weiß wie sich die Ukulele mit korrekt gekrönten Bünden verhalten würde (noch besser?). Normalerweise sollte man die Auflagefläche der Saiten so gering wie möglich halten. Flache Bünde wirken dem entgegen und ich wüsste keinen erdenklichen Grund (außer Zeitersparnis des Herstellers), weshalb man die Arbeit nicht so machen sollte wie eigentlich vorgesehen.

Zudem sind mir eben in der Zwischenzeit noch ein paar unschöne Dinge aufgefallen.
- Der Sattel besteht nicht aus einem einzigen Stück, sondern aus 2 Teilen (an der Unterseite wurde noch ein ~1mm hohes  Knochenplättchen rangeklebt, um etwas höher zu kommen.- Sieht man wenn man seitlich draufschaut)
- Kleberückstände innen beinahe am gesamten Außenbracing
- und eben die nicht sauber abgerichteten Bundstäbe außen

Der Verkäufer gibt mir in allen Punkten Recht und stimmt mir zu, das es sich dabei um Dinge handelt die eigentlich nicht sein dürften. Vorweg gesagt: Bei einer 100€-Ukulele mache ich bei solchen Punkten kein Fass auf, aber ein 400€-Instrument muss einfach passen. Da will ich mir das Instrument einfach nicht passend reden müssen und auch nicht das beenden was der Erbauer angefangen hat. Ich weiß einfach, das eine Pono normalerweise ein Top Instrument ist. Und genau so eines will ich eben auch für mein Geld haben, weshalb ich es auch zurückschicken werde.

Jetzt muss ich noch ein paar mal drüber schlafen ob ich mir bei Andreas David oder Hrn Pfeiffer (jeweils nach Beratung am Telefon) etwas ordere.  :-\

Frolicks

Zu den Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren als Käufer diverser Ukulelen machen durfte, gehört u.a., dass man vom Preis nicht unbedingt auf die Verarbeitungsqualität schließen darf. Meine beiden Koalohas, eine Opio-Concert und eine Koa-Sopran mit Tenorhals, gehören sicher zu den schlampigsten zusammengebastelten Instrumenten, die ich je in den Händen hatte - beide gehören aber auch zu den am geilsten klingenden. Ebenso wie die Wunderkammer-Sopran unseres geschätzten Forums-Mitglieds Ludwig.: unglaublich schluderig gebaut, aber auch unglaublich geil klingend. Ist halt immer die Frage, was mir wichtig ist. Möchte ich ein Musikinstrument, oder ein Dekorationsobjekt.

Im Vergleich zu meiner Pono Tenor Pineapple muss ich aber feststellen, dass wildshake wohl tatsächlich ein Montagsinstrument abbekommen hat. Meine rangiert ja in der gleichen Preisklasse, zumindest beim Neupreis, weist aber keinen einzigen der beschriebenen Mängel auf. Abgesehen davon, dass bei meiner auch die Bundenden anfangen zu kratzen, wenn ich mal ne Weile vergesse, den Luftbefeuchtern im Koffer rechtzeitig nachzufüllen. Mit nachgefülltem Befeuchter legt sich das aber i.d.R. in wenigen Tagen wieder.
Die Frage ist nur, ob ein Tauschinstrument tatsächlich besser ist. Eventuell ist es sauberer gearbeitet, aber ob es deshalb besser klingt oder sich besser spielt? Bin gespannt.
I plink, therefore I am.

Hummel

Bitte bedenken- wer zB mit Brüko angefangen hat, wird auf handwerklicher und ästhetischer Ebene sehr hohe Ansprüche entwicklen.  Bei Gitarren gibt es durchaus Ähnliches- gute deutsche Marken toppen viele "echte Spanier" in dieser Hinsicht. Ich sehe das für mich inzwischen sehr gelassen. Das einzig wahre Instrument für mich werde ich nur als Custom bekommen. Bis dahin bin ich auf der einen Seite mit meinen wunderschönen aber eigenwilligen Brükos glücklich und auf der anderen Seite akzeptiere ich Schlamperei solange mir Klang und Bespielbarkeit gefallen und das gute Stück reduziert war. und nicht gleich auseinanderfällt.
Alternative - bei Gregor, Klaus, Dirk, Volker  und Co bauen lassen.
Deprimierend dabei: meine Billigschinken aus Fernost- Moselele, Kmise, Cordoba Mini m sind perfekt duchdacht und erstaunlich gut verarbeitet. Leider halt vom Material nicht so hochwertig.

wildshake

Zitat von: Frolicks am 13. Jan 2019, 15:15:36
Zu den Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren als Käufer diverser Ukulelen machen durfte, gehört u.a., dass man vom Preis nicht unbedingt auf die Verarbeitungsqualität schließen darf.

Sollte man meiner Ansicht nach aber dürfen können. Ich hatte schon günstigere Ukulelen in der Hand, die toll verarbeitet waren und aus China kamen, also erwarte ich das bei teureren erst recht. Es ist wirklich nicht zuviel verlangt, von jemanden zu erwarten das er seine Arbeit macht.- Vor allem dann, wenn der Supervisor aus Hawaii da drüber schaut. ;)

Eine "Montagsgeige" will ich einfach nicht. Ich kann mit Kratzern, dem ein oder anderen Ding/Dong leben (bekommt sie über die Jahre bestenfalls eh sowiso- Sind ein gutes Zeichen, da man nur Instrumente benutzt die man gerne in die Hand nimmt), aber Schlamperei lass ich ab 300€ aufwärts nicht mehr durch mein Raster. Da muss einfach Haptik, Akustik UND Optik passen. Bei einer Makala bin ich schon froh wenn die Saitenlage nicht eingestellt ist wie ein mongolischer Reiterbogen. ;D

wildshake

So, ich bedanke mich für eure Anteilnahme, der Thread kann vorerst zu. ;)

Ich habe mich dafür entschieden, die Pono zurück zu schicken und werde wohl noch etwas sparen um dann später entweder eine "Custom-Brüko" oder eine "gute-ukulele" made in Hawaii zu kaufen (herzlichen Dank an dieser Stelle zusätzlich noch mal an Andreas David für die aufklärenden Worte, die er mir per Email zukommen lassen hat). Wobei hier vermutlich nicht die Frage ist, welche es wird sondern welche es ZUERST wird^^. Egal wie ich mich entscheiden werde, wird mich die andere Option vermutlich deswegen nicht kalt lassen. :D

Hummel

Eine Möglichkeit wären noch die beiden Kremonas, Mahagoni vollmassiv oder Zeder- Mahagoni vollmassiv;bei Hopf- Hellweg als No- Name um einiges günstiger. Ich habe noch nie eine in der Hand gehabt aber sie haben gute Beurteilungen. Ansonsten ist beim  großen Internet- Handel immer das Problem dass keine Endkontrolle oder gar ein Set- up gemacht wird.  Bei Einzelhändlern ob über online - Kauf oder vor Ort sieht das anders aus, kostet aber verständlicherweise mehr.
Beide Optionen haben mich sehr gereizt, aber ich habe was ich brauche und habe mich deshalb auch fürs Sparen und Warten entschieden.

wildshake

#25
Zwischenzeitlich hat sich bei mir ein kleiner Glücksfall ergeben. -> Mir ist eine alte Sopran Brüko No. 4 für 15€ Versand inklusive über den Schirm geflattert und ich habe den Zuschlag bekommen!
Ihren Zustand würde ich als "charmant gerockt" bezeichnen, aber noch nicht durchgerockt. Mehrere kleine Dingelchen und Dongelchen, ne kleine Absplitterung beim Steg (die aber nicht stört), gespickt mit kleinen Furchen dort wo die Saiten drüber gleiten und Fingernagelabdrücke im Griffbrett. - Quasi nix, um damit Profit daraus schlagen zu können, aber sowas hatte ich ohnehin nicht vor. Gestern habe ich neue Saiten (Aquila Sugar) aufgezogen und was soll ich sagen: sie spielt sich toll und ergänzt meine Brüko 6 perfekt!

Weiß zufällig jemand, bis wann Brüko noch diese Kunststoffringe in der Rosette (ganz innen) benutzt hat? Die Brüko 4 sowie meine 6er besitzen diesen Ring nämlich beide. Kann ich darauf auf das ungefähre Mindestalter schließen?

wildshake

#26
hoppla, doppelpost warum auch immer