Anfängerfrage: richtige Haltung linke Hand

Begonnen von Skybly, 06. Feb 2013, 11:59:29

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Skybly

Hallo zusammen,

seit einigen Wochen versuche ich mich - mit Hilfe von ein paar Büchern - an der Ukulele. Musikalische Vorerfahrungen gibt\'s keine, außer ein bißchen Glockenspiel und Keyboard in der Kindheit  :D

Mittlerweile klingt es auch schon ganz ordentlich - allerdings merke ich, dass ich die Akkorde anscheinend nicht richtig (?) greife. In den Abbildungen liegen die Fingergelenke der linken Hand immer (fast) parallel zum Griffbrett. Mir fällt es aber erheblich leichter, die Akkorde sauber zu greifen, wenn ich das Handgelenk etwas drehe und die Finger so \"schräg von links\" auf die Saiten treffen. Etwa so wie in diesem Bild (nicht meins): http://www.flickr.com/photos/ukulele_chords/8141249043/ Meine Hand rutscht aber nicht nur bei \"engen\" Akkorden in diese Stellung, sondern eigentlich immer.

Ich möchte mir nichts schlechtes angewöhnen, was ich mir später wieder mühsam austreiben muss. Gibt es spieltechnische (oder orthopädische) Gründe, die dagegen sprechen? Danke schonmal  :)

Viele Grüße
Kathrin

pi

Hi Skybly,

erstmal herzlich willkommen.

Prinzipiell spricht nichts dagegen, du sollst die Griffe ja möglichst entspannt greifen. Wenn das für dich am unverkrampftesten ist, ist das erst mal gut so.
Probleme könntest du erst dann kriegen, wenn du Barree-Griffe dazu greifen willst, also etwa Bb: 3211 oder besser den \"anderen\" D-Griff: 2225.
Da muss der Zeigefinger schon ziemlich parallel zu den Bundstäbchen liegen, sonst wird eine der Saiten schnarren oder aber gedämpft werden.
Da musst du dann für dich entscheiden, ob du  beim Wechsel zwischen den Akkorden immer das Handgelenk drehen willst oder nicht - das ist dann halt etwas anstrengender.

HTH
pi

wwelti

#2
Es gibt leider mehr schlechte Bilder als gute Anleitungen zu diesem Thema...

Du solltest generell so unverkrampft und locker wie möglich greifen. Die Finger in eine völlig unnatürliche Position zwingen kann\'s nicht sein.
Meistens ist es auch von Vorteil wenn man die Finger möglichst senkrecht aufsetzt. Dazu ist es auch von Vorteil, wenn die Ukulele beim Spielen nicht zu sehr aufwärts gedreht ist -- das Schalloch sollte nicht \"in den Mond\" gucken sondern eher nach vorn.

Daß die Fingergelenke immer parallel zum Griffbrett sein sollen hab\' ich noch nie gehört und finde ich auch eher ungünstig.

Ich würde die Hand sogar noch etwas mehr drehen so daß Du die Saiten bequem nahe am Bund greifen kannst und somit weniger Kraft brauchst.

Sorry daß ich hier keine ausführlichere Anleitung schreibe, das Thema sollte eigentlich mal sehr ausführlich behandelt werden... ich hab\' leider im Moment nicht viel Zeit für sowas... Vielleicht können ja ein paar andere Leute noch mehr dazu schreiben.

Gruß
  Wilfried

LokeLani

ZitatIn den Abbildungen liegen die Fingergelenke der linken Hand immer (fast) parallel zum Griffbrett.

Bei den Abbildungen sind oft fototechnische Gründe wichtig, damit der Griff klar zu erkennen ist. In der Praxis und im Spiel sieht es dann anders aus.
Vergleiche auch YT Videos und versuche,  die Griffe und Fingerstellungen zu erkennen und zu vergleichen.

Wichtig scheint mir,  dass das Handgelenk nicht am Hals aufstützt. Also das Handgelenk weg vom Hals, damit die Finger in ganzer Länge einsetzbar sind!

Benutzername

Wie du greifst ist egal so lange es nicht schnarrt und alle Saiten frei schwingen können.
Ich verdrehe das Handgelenk je nach Griff so wie es mir am leichtesten fällt. Wenn ich kein Barre greifen muss zeigt mein Handgelenk meistens zur Kopfplatte. In den Videos kann man das auch sehen, beim Zuschauen lernt man Einiges über Spieltechnik.

Ole Lele

Ob die Finger besser parallel zu den Bünden stehen oder quer zu ihnen, hängt vom Griff ab. Die von Dir bevorzugte Handhaltung ist manchmal genau richtig, manchmal sehr hinderlich. Gut ist es, wenn man mühelos zwischen den Haltungen wechseln kann.

Wichtig ist, dass \"so unverkrampft und locker wie möglich greifen\" sich nicht nur auf die Finger bezieht, sondern auf den ganzen Arm. Die Finger können nur dann ihren Winkel zu den Bünden ändern, wenn der gesamte Rest des Armes dies unterstützt. Geht nur eine der beiden Haltungen, bleibst Du vermutlich irgendwo steif zwischen Fingern und Schulter. Am deutlichsten merkt man dies am Ellenbogen: Wenn Du von Deiner Haltung zu der kommen willst, wo die Finger parallel zu den Bünden liegen, musst er sich senken können.

Viele Grüße
Ole

Skybly

Dankeschön für eure Antworten! Schon mal beruhigend zu wissen, dass das kein Kardinalfehler ist. Ich habe gestern Abend beim Üben nochmal verstärkt auf meine linke Hand geachtet: grundsätzlich ist sie nicht steif (ich kann in die andere Haltung wechseln), aber mit dem gedrehten Handgelenk liegt der Sattel schön sicher zwischen Daumen und Zeigefinger auf. Wenn ich \"gerade\" greife, rutscht mir der Hals beim Umgreifen leichter weg. Vielleicht muss ich daher noch mehr an meiner generellen Haltung arbeiten.

Und jetzt schaue ich mir die Videos von Benutzername an :-)

Viele Grüße
Kathrin

Linho

Zitat von: SkyblyDankeschön für eure Antworten! Schon mal beruhigend zu wissen, dass das kein Kardinalfehler ist. Ich habe gestern Abend beim Üben nochmal verstärkt auf meine linke Hand geachtet: grundsätzlich ist sie nicht steif (ich kann in die andere Haltung wechseln), aber mit dem gedrehten Handgelenk liegt der Sattel schön sicher zwischen Daumen und Zeigefinger auf. Wenn ich \"gerade\" greife, rutscht mir der Hals beim Umgreifen leichter weg. Vielleicht muss ich daher noch mehr an meiner generellen Haltung arbeiten.
Der Sattel liegt auf? Wie meinst du das?

Generell ist es gerade am Anfang schwierig, gleichzeitig zu greifen, zu wechseln und die Ukulele zu halten. Da kann dir am Anfang ein Gurt sehr helfen (viele hier spielen immer mit Gurt!). Ich hatte auch zwei Monate lang mit Gurt gespielt, bin mittlerweile aber überzeugter Ohnegurtspieler. ;) Irgendwann macht es dann aber \"klick\" und du entwickelst die für dich optimale Technik, wie du auch ohne Gurt problemlos schrammeln kannst. :)

Und JA, am besten ist es, wenn du dir einige Videos ansiehst. Bei mir z.B. schaut der Daumen grundsätzlich (außer bei Barreegriffen) sehr weit über das Griffbrett, was eigentlich auch nicht so ist, wie es wohl im Lehrbuch steht. Das war mir vorher gar nicht so bewusst, hab das bei meinen Videos gemerkt.  :lol:

Aber wen interessiert\'s, ich komme gut damit zurecht und hauptsache es macht Spaß. Also einfach spielen, du merkst dann schon was am besten für dich funktioniert!  :D

Skybly

Zitat von: LinhoDer Sattel liegt auf? Wie meinst du das?

Äh, war doof von mir formuliert. Ich meinte den Ukulelenhals an der Stelle, wo der Sattel liegt. Also beim Übergang von Hals und Kopfplatte :-)

Louis0815

Wenn ich vom Avatar auf dein Ukulele schließe würde ich mal Verbesserungspotenzial bei der Haltung der Ukulele an sich vermuten... Eine Sopran sollte eigentlich (fast) ganz ohne linke Hand oben bleiben - dann kann sich die Greifhand auf\'s Greifen konzentrieren und nebenbei die Ukulele nur ein ganz klein wenig stabilisieren.
Wie oben schon gesagt könnte ein Gurt helfen; muss ja kein fester sein, ein Magnetgurt (z.B. von Peanut) reicht völlig und läßt sich ohne Werkzeug anbringen (und auch spurlos wieder entfernen)
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

gerald

Herzlich willkommen. Zu Deiner Frage möchte ich Dir einen Tip in eine ganz andere
Richtung geben.
Wie einige hier schon geschrieben haben, ist das doch ein wichtiges Thema. Jedoch
geht es mir bei diesen Beschreibungen hier so, dass ich die verstehe, die von Leuten
geschrieben sind, die ich schon einmal getroffen habe. Die anderen Erklärungen
verstehe ich nicht bzw. diese könnte ich sehr leicht falsch verstehen.

Wenn ich das richtig gesehen habe, kommst Du aus Bielefeld. Dies ist die Stadt, (die es
eigentlich ja gar nicht gibt, aber) in der Henk das Universum ukulelisieren möchte.
Du könntest ihm über das Forum eine Mail schreiben oder Dich gleich zu Ukulelenunterricht
bei ihm anmelden. Alternativ organisiert er auch Stammtische in Bielefeld und da wird
Dir bestimmt auch geholfen. Da hättest Du vorgestern einfach hingehen können, jetzt
musst Du da wohl leider einen Monat warten...

Skybly

#11
Hallo Gerald,

danke für den Hinweis! Henk\'s Webseite habe ich sogar schonmal gesehen und wollte dieses Jahr auch mal in der VHS vorbeischauen, allerdings gibt es wohl erst nächstes Semester wieder Anfängerkurse. Mal gucken, ob ich mich auf den Stammtisch traue...

Viele Grüße
Kathrin