Ungewöhnlicher Akkord: 0885

Begonnen von Tuke, 16. Dez 2015, 23:04:15

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Tuke

James Hill stellt hier einen wunderbar "asiatisch" klingenden Akkord vor:

https://www.youtube.com/watch?v=xpYtsE9bgXA

0885

Weiß einer der weisen Schriftkundigen hier, ob der benennbar ist?? ::)
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Knasterbax

#1
Danke für den Hinweis, Thomas!  :)
Seine ersten beiden Tuts fand ich ja ein bisschen bieder, aber das hier ist echt was Neues, insbesondere der 7-string-roll!

Zur Benennung des Akkords gibts ja einiges Kontroverses in den YT-Kommentaren zu lesen. Mein Fazit: Es kommt drauf an...  8)
C als Grundton verstanden, wäre mein Arbeitstitel C#5add9.

Jetzt wär dann spannend zu erfahren,
a) wie sich der Akkord in eine Akkordfolge einpassen lässt, und
b) wie aus dem singulären Strum ein Pattern werden kann - was ich also mache, wenn die Hand dann an der ceiling ist  ::)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Tuke

#2
Moin Matthias,

vielen Dank für die Antwort!

Merke gerade:
Sich den Klang dieser Töne mit europäisch-akademischen Akkordnamen erschließen zu wollen
ist wahrscheinlich genau so sinnvoll, wie eine Teezeremonie mit Ikea-Geschirr, Ikebana mit
Plastik-Blumen oder ein Haiku auf Platt.

Sei's drum. Es klingt, besonders mit dem Roll, tatsächlich wie ein anderes Instrument...
Nie gehörte Ukulelen-Töne.
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Knasterbax

#3
...oder Shakuhachi aus Baumarkt-Fallrohr ;D. Stimmt.
Und mit der Suche nach chord progressions wird man japanischem Musizieren wahrscheinlich ooch nich gerecht. (Kenn mich da nicht so aus - Jazzjaponique könnte dazu wohl was sagen.)

P.S. Im Musiker-Board hab ich grade noch was zu Harmonien in der japanischen Musik gefunden:
http://www.musiker-board.de/threads/japanische-musik-st%C3%BCcke.314819/
"Soweit mir bekannt kommt es bei der japanischen Musik in erster Linie auf Melodie, Rhythmik und Klangfarbe an, und eine eigene Harmonielehre vergleichbar mit der unsrigen scheint es nicht zu geben."
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

jazzjaponique

#4
geiler link, toller sound, danke für den link, ansonsten kenn ich mich mit Koto wenig aus und probiere eher mit der Shamisen  - und in low G klingt es nicht minder japanisch

Ole Lele

Zitat von: Tuke am 17. Dez 2015, 00:48:49
Sich den Klang dieser Töne mit europäisch-akademischen Akkordnamen erschließen zu wollen ist wahrscheinlich genau so sinnvoll, wie eine Teezeremonie mit Ikea-Geschirr, Ikebana mit Plastik-Blumen oder ein Haiku auf Platt.
Wenn man einen sinnvollen abendländischen Zusammenhang für den Akkord findet, kann man ihm auch einen sinnvollen Namen geben. Wechselt man zwischen 0885 und 0775 (oder 0765) wird schnell klar, dass 0885 als Dominante von G-Dur (oder g-Moll) verwendbar ist und das allles irgendwie nach Flamenco klingt. In diesem Zusammenhang würde man den Akkord Abj7b5 nennen (und es gibt auch Stilrichtungen wo solche 'major seven flat five'-Sounds gar nicht so selten sind).

Jedoch: Wie ich auch bei YT schrieb, spielt James Hill da gar keinen Akkord, sondern ein Motif mit einem 0885- (nicht: 08/15) Fingersatz.

Viele Grüße
Ole

Uhu

Das sind ganz simpel einige der Töne, die in dem bekannten japanischen Kirschblüten-Lied "Sakura" vorkommen, deshalb assoziieren wir diese Abfolge gern als "asiatisch/japanisch". Einige Saiten der japanischen Koto passen ebenfalls zu dieser Abfolge.
Zur Shakuhachi: Flöten aus Bambus sind aufgrund der komplizierten Innenlackierung nicht bezahlbar und für den Anfänger deshalb nicht sinnvoll. Die Technik, einer Shakuhachi brauchbare Töne zu entlocken, kann gut mit einem entsprechend zurechtgefeilten Plastikrohr erlernt werden, das habe ich selbst ausprobieren dürfen.

Tuke

"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh