Wie autodidaktisch weiter vorgehen?

Begonnen von keyismotivation, 21. Dez 2016, 19:55:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (9 Antworten, 4.431 Aufrufe)

keyismotivation

Servus,

habe vor ein paar Jahren begonnen als musikalischer Newbie Ukulele zu spielen. Fern jeglicher Ansprüche habe ich  begonnen Schritt für Schritt Tabs nachzuspielen. Mit der Zeit veränderten sich sowohl meine Feinmotorik als auch meine Ansprüche. Tabs nachspielen reichte nicht mehr: Ich wollte sie verstehen!
Tja ich schreib einfach mal was ich schon kann:


Dur/Moll(harm&natür.), auch beide Pentatoniken und meine Auffassung der Blues-Skala (also bsp. die c-moll pent. mit f#??) sitzen schon mehr oder weniger

ich weiß was Moden sind, aba ich weiß nicht wirklich was sie mir bringen solln haha

Quintenzirkel (nicht ganz auswendig, aber vom Prinzip)

jeweils ~3 Shapes für Dur, Moll, 7, vereinzelnt mit Abwandlungen z.B. a-dur(2100->2104) bzw. wie sich ein Akkord zusamensetzt~wie ich zu einer dur/moll Skala die passenden Akkorde finde

vereinzelt noch andere Akkorde wie Maj7, aber damit würde ich nicht prahlen bzw. weiß ich auch nicht wann oder wo man sie am besten einsetzt~eher so Versuch und Irrtum


So, was ich gerne können würde:

Arrangements selber erstellen
simple Melodieabschnitte konnte ich manchmal schon über eine Skala reproduzieren und mithilfe der Leitereigenen Akkorden sollte ein Arrangement auch nicht mehr so fern sein aba naja geklappt hats bis jetzt noch nicht^^

Wissen wie ich andere Akkorde "richtig" einsetze
sowas wie eine Stufentheorie für Tonleiterfremde Akkorde haha

allgmeine Kniffe
z.B. das in einer Skala die Root und die Quinte z.B. besonders viel "Spannung" aufbauen oder wann man welche Akkordumkehrung einsetzen sollte(gibt es überhaupt solche Richtlinien?) bzw welche "Vibes" diese ausstrahlen,...

paar geile Strums/Pickings
trivial... gibts haufenweise auf youtube muss nur mal meinen Popo in Bewegung setzen^^, für Anregungen trotzdem offen

wie es musik-theoretisch von der didaktik her am sinnvollsten weitergehen sollte
als autodidakt fehlt mir gerade irgendwie der rote Faden

Improvisation
manchmal funktionierts schon ganz gut, nanonaned was soll man auch mit ner Pentatonik falsch machen; mir fehlt einfach der "flow"(->campanella?)
also auch hier der rote Faden


Tja bin für jede Hilfe offen, seien es Tipps, Bücher, oder allgemein welche Sachen euch geholfen haben Fortschritte zu machen
Auch eine Einschätzung welche Sachen erst mit der Erfahrung kommen oder obs nur an Theorie fehlt(welche?) wäre hilfreich.

Vielen Dank schonmal,

Euer Moti


hilli2

Hallo Moti,


Zitat von: keyismotivation am 21. Dez 2016, 19:55:52


Wissen wie ich andere Akkorde "richtig" einsetze
sowas wie eine Stufentheorie für Tonleiterfremde Akkorde haha

allgmeine Kniffe
z.B. das in einer Skala die Root und die Quinte z.B. besonders viel "Spannung" aufbauen oder wann man welche Akkordumkehrung einsetzen sollte(gibt es überhaupt solche Richtlinien?)

Stichwort hier heißt "Reharmonisation". Kannst Du ja mal googeln, es gibt auch gute Bücher dazu!

VG
***Music was my first love...***

Tortello

Servus,

eine sehr nützliche Quelle für Autodidakten habe ich unter

http://www.hochweber.ch/gitarre.htm

gefunden. Neben vielen Gitarrennoten gibt es z.B. recht gut aufbereitete Anleitungen zu Akkordfolgen, Improvisation und mehr. Schau dort mal unter Punkt i) Divers.


VG


kmklw

Was spricht gegen Unterricht. Für mich klingt es so, als seist Du mit einem guten Lehrer am besten beraten - Deine Fragen sind vielfältig und umfassend und hängen ja auch alle irgendwie zusammen. Ein Lehrer sollte Dir diese praxisgerecht und Deinem Stand entsprechend in der Situation beantworten können, in der sie sich stellen.

Gute Bücher gibt es zu den Themen aber auch wirklich viele.

Bebopalula

Ich finde deinen Beitrag sehr gut, weil er doch zeigt, dass es einerseits musikalische, theoretische und technische, Kenntnisse gibt, andererseits es aber sehr schwer zu sein scheint, sich ab einem bestimmten Niveau weiter zu entwickeln. Das geht sicher vielen in der Uke-Szene so, ist aber ein generelles Problem, wenn man sich ein Gebiet nicht grundständig sondern autodidaktisch erarbeitet.

Dass auf deine Wünsche bei einem Lehrer in besonderer Weise eingegangen werden kann, ist durch einige Beiträge klar geworden; insbesondere können mit dieser Lern-Form deine Neigungen ausgebaut und häufige Fehler abgebaut werden. Auch auf deine musikalischen Interessen, Genres, Stile, über du leider nichts geschrieben hast, können Profis eingehen und sehr gute Hilfe leisten. Solltest du singen können, wäre das auch schon mal sehr vorteilhaft.

Bei deinem Fundus, denke ich, kannst du vielleicht auch autodidaktisch weitermachen. Das wird aber nur gehen, wenn du dir klare und realistische Ziele setzt, und zwar am konkreten musikalischen Objekt. Nehmen wir an, du willst bis Anfang März zwei Stücke so spielen können, dass du sie vor einem kleinen Publikum sauber und ohne zittrige Knie vortragen kannst. Dazu musst du ja verschiedene Punkte durcharbeiten, die du schon mehr oder weniger gut beherrschst, wie:
- Bau dir ein sauberes Intro
- Finde einen passenden Rhythmus (z.B. ein Stück im Shuffle-, ein Stück im Calypso-Rh.)
- Spiele eine Strophe solo (Picking oder Penta)
- Spiele eine Strophe in der zweiten Lage
- Singe eine Strophe Scat oder mit Kazoo
- Lege deine Präsentation fest (Sitzen, Stehen, Körpersprache)
- Spiel es deiner Liebsten vor, lass dich kritisieren und/oder nehme dich mit ner Kamera auf.

Meine Erfahrung ist, dass man nur weiter kommt, wenn man ein Spiel-Ziel hat. Alles andere ist der berühmte Jahreswechsel-Wünsche-Katalog, der zu nichts führt. Gehst du die obigen Schritte durch, erkennst du schnell, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Die Stärken bau aus, an den Schwächen arbeite durch Übung. Man merkt auch rasch, welchen Zeitrahmen man sich für die einzelnen Weiterentwicklungs-Schritte setzen muss. Manches geht schneller, manches langsamer, aber: ohne Ziel geht gar nichts. Kurz zusammengefasst: arbeite an einen konkreten Stoff und setze dir zum Ziel, bis wann du was können willst. Ist nicht ganz einfach aber seeehr wirkungsvoll. :)
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

gerald

Bei allen Fragen zu Theorie helfen die hier gegebenen Hinweise zu Literatur am
ehesten. Suche vielleicht auch noch ein wenig im Forum, da findest Du weitere
Literatur-Tipps.
Lesen musst Du dann selbst.

Autodidaktisches Lernen und Lernen in Unterricht mit einem Lehrer oder einer
Lehrerin sind letztlich unterschiedliche Herangehensweisen mit unterschiedlichen
Vor- und Nachteilen.
Die Nachteile von festem Unterricht lassen sich vielleicht weitgehend vermeiden,
wenn man sein autodidaktisches Vorgehen durch passende Workshops ergänzt.
(Einfach nur als Gedanke, falls die Antwort auf die Frage vom kmklw, was für Dich
gegen Unterricht spricht, umfangreich ausfällt...)

Matthias

Ich stand und stehe vor einem ähnlichen Problem. Bis zu einem gewissen Punkt kommt man allein zügig voran. Dann stagniert es irgendwie.
Unterricht war für mich keine Option. Ich will keine regelmäßigen Termine. Ich habe immer wieder Phasen in denen ich gar keine Lust (und Zeit) habe zu spielen. Dann spiele ich plötzlich wieder täglich. Die Flexibilität fehlt mir bei einem Lehrer einfach.
Was mir sehr viel gebracht hat und bringt: The Complete Ukulele Method: Complete Edition von Daniel Ho. Sehr viel Theorie, aber die wollte ich auch. Das reine Spielen funktionierte ja. Und man entdeckt sehr viele nützliche Tipps, die einen wirklich weiterbringen. Auch spieltechnisch. Vielleicht ist es eine Alternative.

Frolicks

Mit guten Lehrern kann man die Unterrichtstermine auch flexibel gestalten, also etwa alle ein bis zweiMonate eine Stunde, oder öfter, je nach Bedarf, und die Zeit dazwischen nutzt man zum selbstständigen Üben. Unterricht bei einem Lehrer muss nicht zwingend heißen jede Woche Donnerstag von 16 bis 16:30.

In die Richtung könntest du auch noch denken.
I plink, therefore I am.

kmklw

Hier melde ich mich gerne als Lehrer noch einmal - im Idealfall stellt sich der Lehrer auf die Möglichkeiten des Schülers ein. Bei uns an der Schule gibt es etliche Schüler, die nur stundenweise kommen - wie es bei ihnen dann eben so in den Lebensrhythmus passt. Klar gibt es viele Leute, die mit Unterricht eher schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber der Vorteil bei älteren und erfahreneren Schülern ist ja, dass sie eben wissen was Sie wollen und sich dann auch den passenden Lehrer suchen können.

Ich war ja auch lange Autodidakt, merke aber, dass meine Schüler die Sachen, die ich für sie vorbereite, einfach in viel kürzerer Zeit lernen als ich selbst. Das ist eben der Vorteil.

Für den autodidaktischen Unterricht gibt es einfach viel Material - was die Theorie betrifft, hilft es natürlich auch über den Tellerrand der Ukulele hinauszublicken. Da die Verlage ja gerne versuchen, sich gegenseitig das Wasser abzugraben, haben alle eigentlich zu den meisten musikalischen Themen etwas im Programm. Bei uns lohnt sich häufig auch ein Gang in die Bücherei - dann muss man nicht gleich etwas kaufen. Ich find es sehr schwierig, hier eine konkrete Empfehlung auszusprechen.

apfelrockt

Sorry Leute, aber jemand der so detailliert beschreiben kann was er bisher erreicht hat und was er gerne noch erreichen möchte der braucht nicht wirklich Hilfe. Zumal er sich auch 10 Tage nach seiner Fragestellung hier noch nicht ein einziges Mal wieder eingeloggt hat.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem