Rob Collins

Begonnen von Ukebychance, 17. Jun 2017, 15:13:06

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Ukebychance

Auf der Suche nach einem neuen Stück aus meinem Sam Muir Buch bin ich auch auf die Leccion 24 von José Ferrer gestoßen. Als ich mir die auf Youtube anhören wollte, wurde mir auch dieses Video vorgeschlagen:

Samantha Muir spielt das Stück auf einer Sopran Ukulele von Rob Collins.
Von dem habe ich bisher noch nichts gehört, aber der Klang der Ukulele sagt mir zu.
Es gibt auch einen Link zu seiner Website: http://tinguitar.com/instruments/
Die Mandolinen erinnern mich ein bißchen an Martin Backpacker Instrumente, aber die Ukulelen und die Tenorgitarrre gefallen mir.
Hat von euch schon mal jemand von diesem Instrumentenbauer gehört und hat vielleicht eine Vorstellung, was die Preise angeht?

Pineapple

Hallo!

Die Instrumente von Rob Collins sind grandios. Ich habe eine Pineapple Sopran-Ukulele von ihm. Die Preise sind für eine Einzelanfertigung sehr moderat. Es wird um eine Anzahlung gebeten, der Rest erfolgt bei Fertigstellung. Am besten eine Email schreiben, um eine ungefähre Preisvorstellung des gewünschten Instruments zu bekommen. Die Verarbeitung ist tadellos, die Einstellung ideal.  :)

Viele Grüße und viel Erfolg!


Knasterbax

Ian Emmerson spielt eine:
https://youtu.be/fs7wLnht9mA
Gruß, Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Ludwig.

Nach der ganzen Lobhudelei im Netz muss ich nun doch mal meinen Senf dazugeben:

Habe eine Pineapple aus Koa von Rob und hatte bisher nur Kummer mit dem Ding. Die Verarbeitungsqualität ist rustikal und so ziemlich das Gegenteil von detailverliebt; bei dem Preis aber alles kein Problem, ich suchte schließlich nach einem etwas widerstandsfähigeren Instrument für unterwegs und wollte keine zweite Howlett.

Was jedoch nicht zu tolerieren ist, war die katastrophale Intonation. Schon in den unteren Bünden waren die Töne um einen Halbton "off". Eine Inspektion bei einem hiesigen Ukulelenbauer ergab, dass die Bünde auf gut Glück ins Griffbrett gehämmert wurden - die Abstände stimmten vorne und hinten nicht. Das in Ordnung zu bringen, war recht aufwändig und mit erheblichen Kosten verbunden. Rob war zu keinerlei Kompensation bereit und hat, nachdem ich ihm Fotos der Ungenauigkeiten sowie die exakten (falschen) Abstände der Bundstäbchen geschickt hatte, den E-Mail-Kontakt einfach abgebrochen.

In diesem Sinne wäre ich vorsichtig: Klar, die Instrumente klingen recht schön, sind vergleichsweise günstig und vielleicht habe ich auch einfach ein Sonntagsinstrument erwischt. Aber selbst wenn die Intonation stimmt, mit der Verarbeitungsqualität einer Ukulele à la Howlett oder Timms (wenn es denn eine britische Ukulele sein soll) haben die Instrumente aus Hebden Bridge herzlich wenig zu tun.

Ruth

Tja, was soll man nun glauben-grandios oder das Gegenteil?
Bald werde ich meinen Senf dazu geben können, denn nachdem ich das oben vorgestellte Video vor einigen Monaten gesehen hatte, bestellte ich eine Sopran bei Rob. Der volle und warme Klang faszinierte mich.
Man zahlt je nach Ausstattung für eine Sopran Mahaghoni zwischen 300 u 400 €. Allerdings beträgt die Wartezeit ein halbes Jahr. Ich warte schon eine Weile, aber im August werde ich meine Ukulele bekommen. Berichte dann gerne ausführlich darüber.
Ein Griff und alles wird uke

Tuke

Komisch (d.h. für mich unerklärlich), dass so Gurken dabei sind...

Ich habe eine Airline-Uke von Rob, die Sopran-Mensur mit
Sopranino-Körper vereint, also keine Solid, sondern eine "richtige Uke".
Hier ein Entstehungs-Foto.



Bei Phil Doleman hatte ich so eine Kleine auf der Bühne gesehen und fand sie großartig.
Meine durfte in Winterswijk auch schon auf der Bühne spielen, mit Pickup
von Haus aus.
Klanglich, optisch, haptisch ist sie ohne Fehl.
Die Decke ist aus 'Bearclaw-spruce' und klingt sehr voll für so ein
lüttes  Instrument.
Fritz hatte sich eine aus Koa machen lassen und die war auch gut.

"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

gerald

Ich kenne Rob nur von einigen persönlichen Begegnungen, habe aber selbst
kein Instrument von ihm.

Seine Geschichte ist ähnlich der von Bugle, er ist über die Musik zur Ukulele
gekommen und vom Musizieren dazu, auch selbst einige Instrumente zu
bauen.
Zunächst hat er nur als Hobby für sich selbst gebaut, die Instrumente gefielen
den Leuten und so wurde langsam mehr daraus und bereits etwas länger als
Bugle hat er auch sein Berufsleben so umgestaltet, dass Instrumentenbau
dazugehört.

Ich habe auch mitbekommen, wie er Instrumente für die Reentrants bzw.
Phil Doleman und Ian Emerson gebaut hat und wie diese die Instrumente
in Empfang genommen haben und das erste mal auf der Bühne eingesetzt
haben.

Und natürlich habe ich auch ein paar Fachsimpeleien mit anderen Ukulelebauern
mitbekommen.

Rob machte auf mich immer einen sehr netten, zuverlässigen und hilfsbereiten
Eindruck. Die Instrumente waren immer in Ordnung, allerdings oftmals auch
ziemlich speziell.
Eine Sache, die für ihn wohl wichtig ist, ist der Versuch, auch kleine Instrumente
wie die Ukulele, noch einmal zu verkleinern. Ein Ergebnis ist die Airline-Uke, die
Sopranmensur und auch den vollen Sopranklang haben soll, aber trotzdem die
Größe von einem Handgepäckstück nicht überschreitet (daher der Name).

Früher war er recht experimentierfreudig, was die Formen und Hölzer der
Instrumente anging. Ob das mit der Professionalität nachgelassen hat, weiß ich nicht.

Ich habe auch Fälle mitbekommen, in denen er Instrumente anderer Ukulelenbauer
repariert hat, weil die anderen Ukulelenbauer den Kunden nicht zuverlässig genug
waren.

Ukebychance

Danke für eure Rückmeldungen.
Ja, die negativen Erfahrungen, die Ludwig schildert, sind einer der Gründe, warum ich bisher den Weg zum Instrumentenbauer gescheut habe. Einige nehmen ja Instrumente, die den Kunden nicht zusagen zurück...
Auf jeden Fall habe ich Herrn Collins mal kontaktiert, mal sehen...

Ukebychance

Beitrag 700...Tataaaa!

Ich habe Rob Collins gemailt und er hat auch prompt geantwortet.
Eine Mahagoni-Sopran kostet 300 Pfund und der Versand nach Deutschland 35.
Damit wäre ich klar unter der 400 Euro Marke.
Der Klang im Video gefällt mir ausgesprochen, aber vielleicht liegt das auch eher an der Spielerin als an der Ukulele...
Eine preisgünstige Alternative von der Stange wäre die Maestro MS-20.
Oder eine Kiwaya KTS-4, für die man dann etwas tiefer in die Tasche greifen müsste.
Bei beiden gefällt mir, dass es 12-Bund Modelle sind.
Da gibt es dann weniger unangenehme Kratzgeräusche beim Zupfen.
Oder kennt jemand von euch noch Alternativen in der Preisklasse?
Mahagoni-Sopran mit relativ kurzem Griffbrett so zwischen 300 und 600...

Old Boy

#9
Zitat von: Ukebychance am 20. Jul 2017, 21:11:26
...
Oder eine Kiwaya KTS-4, für die man dann etwas tiefer in die Tasche greifen müsste.
...

Wenn du die Kiwaya schon auf dem Plan hast ... ich habe hier eine KS-4 ... also die klingt absolut wunderbar und nichts aber auch garnichts läßt vermuten, dass es sich um eine Laminierte handelt  :)

Ich sag ja immer ... wenn man weiss wie's geht, kann man Berge versetzen... und die KIWAYA Leute wissen es absolut!!!

Also unbedingt anhören und sich nicht von Anderen irre machen lassen.
Meine Laminierten klingen spitzenmäßig... selbst die MARTIN, die nicht einmal aus Holz ist, gehört zu meinen Lieblingen und da muß erst eine KIWAYA KTS-5 oder Mehr kommen, um die zu schlagen.

Was interessiert mich Material oder Aussehen ... hier geht es doch (zumindest in 1. Linie) um den Klang, oder  ;)

BEZÜGLICH DER ERREICHBAREN QUALITÄT VON LAMINIERTEN:

Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

isso

Heute Mittag ist die im Vorgängerbeitrag angesprochene Kiwaya KS-5 bei mir eingetroffen, nach insgesamt ca 3 Stunden Beschäftigung damit kann ich schon sagen, dass sie ausserordentlich leicht und gut zu spielen ist, in dieser Hinsicht nochmal eine Steigerung gegenüber der Ukumele Sopran Akazie II, die ja bereits mit sehr guter Saitenlage aufwarten kann. Die Intonation kommt mir nahezu perfekt vor. Die KS-5 klingt rund und gut und ist auch hinreichend laut. Ich habe die KS-5 der KTS-4/5 vorgezogen, weil mir der Klang der Mahagoni-Modelle in den youtube-Videos nicht so recht gefiel. Preislich liegt die KS-5 knapp unter der erwähnten 400.- Marke. Wenn es denn nicht unbedingt Mahagoni sein muss, wäre dieses Instrument sicher ein guter Kandidat. 

Ukebychance

ZitatIch warte schon eine Weile, aber im August werde ich meine Ukulele bekommen. Berichte dann gerne ausführlich darüber.
Der August nähert sich ja zielstrebig seinem Ende, deshalb meine Frage an Ruth:
Hast du deine Rob Collins Ukulele schon?
Und wenn ja, wie ist dein Eindruck?

Ruth

Leider habe ich meine Ukulele noch nicht und warte voller Spannung darauf. Ob meine Stücke dann klingen wie bei Sam Muir? Wahrscheinlich nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

Bestellt habe ich am 2.Februar.
Als ich im Juli, vor 4 Wochen also, nachfragte, bekam ich folgende Antwort:

Hi Ruth, your uke is progressing well. The back and sides of the body are all assembled and I' will be fabricating the soundboard in the coming few days. The neck is rough-sawn to shape and I have a fretboard set aside for you.

Kurzgefasst: sie war in Arbeit.

Melde mich, sobald ich das Paket in Händen halte mit einem unboxing Video...mal vorrausgesetzt ich überwinde die technischen Hürden der online- Stellung.
Ein Griff und alles wird uke

Ukebychance

ZitatOb meine Stücke dann klingen wie bei Sam Muir? Wahrscheinlich nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt...
Dass der Klang von Rob Collins' Ukulelen etwas dünner ist, wenn sie von Normalbegabten gespielt werden, sieht und hört man auch in den Videos, wo er seine Ukulelen selbst spielt.
Aber sie gehen klanglich in die gleiche Richtung wie die von Samantha Muir.
Und sind preiswerter als so manche Fertiguke...

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit deiner!

Ukebychance

So, ich hab jetzt auch eine in Auftrag gegeben, eine Mahagoni-Sopran in Grundausstattung mit 14-Bund Griffbrett, ohne Verzierungen, mit Direktechaniken.
Was mich ein bisschen wundert: er schreibt mir, die Ukulele wäre aus brasilianischem Mahagoni.
Ist das legal? Auf seiner Website gbit er als Materialien Khaya oder Sapele an.
Nicht, dass ich meine neue Ukulele gleich wieder den Gesetzeshütern überlassen muss... ;)