Ukulelen-Wunsch und viele Fragen

Begonnen von Noelanj, 25. Jul 2017, 17:51:41

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apfelrockt

Zitat von: ickebins am 26. Jul 2017, 18:19:50
Zitat von: wwelti am 26. Jul 2017, 14:39:11
Sopran ist jedoch die ursprünglichste Größe der Ukulele, und ich persönlich finde in der Sopran-Mensur -- OHNE hohe G-Saite -- den typischsten Charakter der Ukulele wieder.

Ich lass das mal so stehen - ich glaube der wwelti editiert das gleich noch 8)


bin ich auch drüber gestolpert
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

apfelrockt

ich bin ja auch von der Hardcore Fraktion: Eine Ukulele ist eine Sopran natürlich mit high G.
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Pazukulele

Zitat von: Noelanj am 25. Jul 2017, 17:51:41
1) Kann man Ukulele alleine (mit Büchern, Internet, CD...) lernen oder schleifen sich schlechte Techniken ein?
Wenn Du vor allem Melodiespiel lernen willst, wirst Du gut daran tun, Dich am Anfang in grundlegenden Dingen von einem lebenden Partner unterweisen zu lassen. Es geht schneller, als wenn Du versuchst, alles selbst herauszufinden -- und es bewahrt vor Fehlern.
Zitat von: Noelanj am 25. Jul 2017, 17:51:41
3) Mein Budget für ein Instrument bewegt sich vielleicht so um die 500 Euro.
Ich würde nicht so teuer einsteigen, bis Du Dir sicher bist, daß Du dabeibleibst. Schon für 70-100 Euro bekommst Du eine gut klingende Ukulele, mit der Du erst einmal herausfinden kannst, ob und was Dir liegt.
Zitat von: Noelanj am 25. Jul 2017, 17:51:41
4) Ich habe gesehen, dass einige Ukulelen mit low-g Stimmung geliefert werden.
An sich ist es sogar einfacher, mit linearer Stimmung ("low-g") zu beginnen -- es sei denn, man will immer nur "nach Zahlen" (= Tablatur) spielen. Klar, am Anfang (wenn man mit dem Notenlesen noch nicht so weit ist) wirkt das leichter. Aber wenn Du verstehen willst, was da abgeht, mußt Du die Noten sowieso lesen können. Bis Du soweit bist, John Kings Campanella-Sätze zu spielen, dauert es ohnehin noch eine Weile. In 95% aller anderen Fälle reden wir von drei Noten auf der vierten Saite (g, a, b), die Du mit wenig Nachdenken auch auf der 1. bzw. 2. Saite spielen kannst.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Ukebychance

ZitatAn sich ist es sogar einfacher, mit linearer Stimmung ("low-g") zu beginnen -- es sei denn, man will immer nur "nach Zahlen" (= Tablatur) spielen. Klar, am Anfang (wenn man mit dem Notenlesen noch nicht so weit ist) wirkt das leichter. Aber wenn Du verstehen willst, was da abgeht, mußt Du die Noten sowieso lesen können. Bis Du soweit bist, John Kings Campanella-Sätze zu spielen, dauert es ohnehin noch eine Weile. In 95% aller anderen Fälle reden wir von drei Noten auf der vierten Saite (g, a, b), die Du mit wenig Nachdenken auch auf der 1. bzw. 2. Saite spielen kannst.
Hm..., also Campanella ist für mich eine der typischen Eigenheiten der Ukulele, die man, wenn man sie einsetzen möchte, von Anfang an einbauen sollte.
Ich habe ein Buch mit  dem etwas blöden Titel "Ukulele für Kinder".
https://www.amazon.de/Ukulele-f%C3%BCr-Kinder-Weihnachtslieder-Traditionelle/dp/1502494841/ref=sr_1_56?s=books&ie=UTF8&qid=1501092384&sr=1-56&keywords=Ukulele
Darin sind einfache Melodien so arrangiert, dass die hohe G-Saite gleich mit einbezogen wird.
Bei Alouette in F wird der zweite Ton g als leere G-Saite gespielt und kann dann schön mit dem ersten Ton f auf der E-Saite und dem dritten, der leeren a-Saite "campanellieren".
Wenn man das g auf dem 3.Bund der E.Saite spielen würde, hätte man zwar die gleiche Melodie, aber das Klangergebnis wäre irgendwie langweiliger und nicht so typisch ukulelig.

Hummel

Hab's Buch mal gegoogelt- interessante Vorstellung von kindgerechter Liedauswahl. Meine Methode war erst mal stur nach Tabs spielen und mir die Lage der Töne beim Tonleiterüben merken.

Noelanj

Wow, schon wieder so viele Antworten!

Vielen Dank für die tollen Adressen diverser Lehrmittel. Super! Es gibt ja wirklich viel Material.

Ich hab mir gerade aus Packpapier eine Tenor- und eine Sopranukulele in Lebensgrösse ausgeschnitten, damit ich mal was in die Hand nehmen kann  :) Wahnsinn wie klein die Sopran sind... Jedenfalls fühle ich mich jetzt noch mer zur Tenor hingezogen. Ich finde, die Grösse passt zu mir. Aber wenn es stimmt, was ihr alle prophezeit, dann wird es ja eh nicht bei dieser einen bleiben.

Nun, wenn ich die Saite einfach austauschen kann, dann ist ja tatsächlich nicht soo wichtig, ob ich low- oder high-g kaufe. Prima! Dann kommt es dann wohl auf das konkrete Angebot drauf an, ob es für den Anfang das eine oder das andere wird.

Pazukulele, ich gebe dir Recht, dass man mit einer Lehrperson wohl schnellere Fortschritte erzielt. Ich möchte zwar schon eher autodidaktisch vorgehen, aber gerade am Anfang könnte ein Kurs vielleicht doch sehr nützlich sein. Noten will ich jetzt auf jeden Fall wieder lernen. In der Schweiz gibt es die Migros-Klubschule, dort hat es Ukulelen-Unterricht in verschiedenen Gruppengrössen im Angebot. Hatte jemand schon mal Gruppenunterricht?

Zum Einsteiger-Budget kann man natürlich so argumentieren, dass man erstmal günstig einsteigt. Ich verfolge allerdings fast bei allem eher die Strategie, mir das Hochwertigste zuzulegen, was mein Budget halbwegs zulässt und fahre damit unter dem Strich glaube ich recht gut und - günstig. Meistens vergeht mir die Freude viel weniger an tollen Dingen und wenn doch haben sie einen besseren Wiederverkaufswert. Ich glaube bei einer 100-Euro Ukulele würde ich ständig das Gefühl haben, das Instrument sei Schuld, wenn was nicht so gut klappt  ;)

Hach, euer Engagement ist ansteckend, jetzt möchte ich am liebsten gleich loslegen. Aber mehr als ne Packpapier Uke hab ich leider nicht da...



Hummel

#21
Spiel halt Luftukulele- das macht Laune. Und ist viel cooler als Luftgitarre. Ist Ukelele sowieso. ;)
Tante Edith fand beim Stichwort Luftukulele noch diesen Uralttrööt.
http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=16993.0

Ruth

Auf diese Weise habe ich auch begonnen und kann es nur empfehlen! Gruppenunterricht ist ein sinnvoller Einstieg. Es macht viel Spaß, gemeinsam zu spielen und man trainiert sich nichts völlig Falsches an, was später am Weiterkommen hindert, wie zB eine falsche linke Handhaltung oder "Klavierspiel", wenn man etwa jeden nicht benutzten Finger in die Luft streckt.
Mit etwas Glück findet man auch nette Leute, um privat ein bisschen zuukeln oder gar einen ersten Stammtisch vor Ort zu gründen....
Ein Griff und alles wird uke

Noelanj

Ruth, das hat mich definitiv überzeugt. Danke hast du diese Erfahrung geteilt.

ukemouse

Zitat von: Noelanj am 26. Jul 2017, 21:57:40
Zum Einsteiger-Budget kann man natürlich so argumentieren, dass man erstmal günstig einsteigt. Ich verfolge allerdings fast bei allem eher die Strategie, mir das Hochwertigste zuzulegen, was mein Budget halbwegs zulässt und fahre damit unter dem Strich glaube ich recht gut und - günstig. Meistens vergeht mir die Freude viel weniger an tollen Dingen und wenn doch haben sie einen besseren Wiederverkaufswert. Ich glaube bei einer 100-Euro Ukulele würde ich ständig das Gefühl haben, das Instrument sei Schuld, wenn was nicht so gut klappt  ;)

Mensch, was für eine tolle Einstellung, ohne daß sich jemand den Mund fusselig reden mußte.
Das ist eigentlich genau das richtige, aber leider praktizieren das viele genau andersrum. Da wird dann ein billigteil gekauft, also ich meine ein richtiges Billigteil (so 20-30 Euro) und dann vergeht den Leuten die Lust, weil es nicht klingt, oder die Töne nicht stimmen. Hab ich schon so oft erlebt.

Aber eins möchte ich noch zu bedenken geben, wegen der Stimmung. Leider gibt es irgendwie weitaus weniger Hefte für Low-G Ukulele. Ich suche da auch immer was, aber mittlerweile spiele ich viel mehr High-G, einfach weil ich dafür mehr Tabs finde.

wwelti

Danke für den Hinweis, ickebins und Apfelrockt. Ich frage mich was ich da im Kaffee hatte.  ::)

Natürlich sind alle meine Ukulelen High-G gestimmt, nicht Low-G. Mit High-G hat man viele interessante Möglichkeiten, die man mit einer Gitarre oder einer Low-G gestimmten Ukulele nicht hätte. Für mich ist Low-G nur eine Möglichkeit, die Ukulele "näher an die Gitarre" zu bringen. Man opfert dabei aber den typischen, "fröhlichen" Klang der Ukulele sowie auch fürs Melodiespiel interessante Möglichkeiten für Campanella, Arpeggien-Solos, offene Akkorde mit enger Stimmenführung usw.

Noelanj: Dir noch viel Erfolg und Freude mit der Ukulele! Ich bin übrigens auch ein Schweizer und komme manchmal bei Zürich vorbei. Ich lebe allerdings in Deutschland.

Viele Grüße
  Wilfried

Bluesopa

#26
Low G ist erst mal eine Möglichkeit - nein, die Voraussetzung - viele schöne Solostücke zu spielen die von Haus aus für Low G gesetzt sind und anders auch gar nicht funktionieren ... und keine Krücke bei der man "was opfert" ...
Eine ganze Reihe bekannter Spieler spielt so, und das klingt durchaus nach Ukulele und nicht nach Gitarre.
Ist im übrigen nix Neues, hat durchaus Tradition ... wie auch die anderen Bauformen neben der Soprangröße, die kein neumodisches Teufelszeug sind sondern neben der Urform Sopran ebenfalls lange Tradition haben (die Concert meines Wissens bereits 1925) ...

hilli2

Oder gleich 2 Ukulelen: eine in High und eine in Low. Dann hast du (erst mal) alles  ;)
***Music was my first love...***

Bluesopa

Ja, das ist sinnvoll, außer man will sich von vornherein bewusst auf eine der beiden Stimmungen beschränken. Zumal es wirklich eine gute Auswahl an preiswerten (preiswert, nicht "billig") Ukulelen gibt, die man nicht nur für den Einstieg sondern durchaus auch lang spielen kann. Hab ich auch so gemacht als ich anfing ... zuerst "Standardstimmung" High G, und als dann die ersten Low G Stücke auftauchten (und auch aus allgemeinem Interesse) gleich als zweite eine für Low G. Seither habe ich immer ein High/Low G Pärchen spielbereit dastehen ;)

Ukebychance

#29
ZitatWahnsinn wie klein die Sopran sind... Jedenfalls fühle ich mich jetzt noch mer zur Tenor hingezogen. Ich finde, die Grösse passt zu mir. Aber wenn es stimmt, was ihr alle prophezeit, dann wird es ja eh nicht bei dieser einen bleiben.
Es gibt ja noch die goldene Mitte, die Concert-Größe.
Ich habe auch mit einer Tenor angefangen, aber mittlerweile das Interesse daran verloren.
Concert und Sopran sind vom Klang her einfach leliger, da nehme ich eine gewisse Enge auf dem Griffbrett gern in Kauf.
Was den Preis angeht, so ist meine Erfahrung, dass man so ab 200 Euro im positiven Bereich ist und mehr Geld eine speziellere Ukulele kaufen kann, aber nicht notwendigerweise eine bessere.
Ich habe gerade ein neues Stück angefangen und habe die ersten acht Takte erst mit meiner teuersten Concert Ukulele (Martin C-1k) und dann mit meiner preiswertesten aufgenommen.(Ohana CK-50 WG).
Die Martin kostet rund drei mal so viel wie die Ohana.
Vom Klang her mag ich beide.(Auf der Ohana sind braune Worth-Saiten, über die ich gelernt habe, dass sie eher dunkel klingen.)
Ich denke, so 200-300 Euro kaufen eine einigermaßen hochwertige Einsteigerukulele, vollmassives Mahagoni und vollmassive Akazie oder massive Fichten-oder Zederndecke und Korpus aus gutem Laminat.
Mehr ausgeben würde ich erst, wenn ich genau wüsste, was meine Bestimmung ist.