Saite gerissen, woran liegt es?

Begonnen von Buhnenhuper, 01. Aug 2019, 13:09:42

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Buhnenhuper

Moin,

ich habe auf eine Fender Montecito, die Kerben an der Brücke hat, Aqila Red aufgezogen
und in die A Saite einen Achterkonen geknüpft. Die Saite ist am Knoten gerissen.
Dann habe ich einen doppelten Achter gemacht, nach einem Tag ist die Saite beim
spielen wieder gerissen am Knoten.

Die Frage ist, was könnte die Ursache sein?

MfG

kiwidjango

Scharfe Kante, dort, wo sich die Saite festklemmt??  Gerade IN diesen Schlitzen kann man nur schwerlich irgendwelche Grate erkennen, geschweige denn fühlen....
Gruß aus der Werkstatt

Pazukulele

Schau mal hier, was Aquila Red angeht:

https://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18831.15

3 gerissene Saiten in einem halben Jahr ... ohne erkennbaren Grund ...
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Buhnenhuper

Da die Saiten immer vor der Stegeinlage kaputt gehen, könnte man dort zwischen Stegeinlage und Nut  nicht irgendetwas über die Saite ziehen wie einen Strumpf, so was wie eine Kabelisolierung?

Pazukulele

Zitat von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 01:11:29
Da die Saiten immer vor der Stegeinlage kaputt gehen, könnte man dort zwischen Stegeinlage und Nut  nicht irgendetwas über die Saite ziehen wie einen Strumpf, so was wie eine Kabelisolierung?
Wenn die Kerben Deines Schlitzsteges nicht die Ursache sind (entweder weil sie zu eng für die Saiten sind oder weil sie Grate enthalten -- beides läßt sich durch Feilen beheben), dann werden die Saiten wohl die Ursache sein. D.h., sie halten den Zug nicht aus, der auf ihnen lastet. Dagegen wird eine Isolierung nichts nützen. Da dieses Verhalten bei Aquila Reds immer wieder einmal beobachtet wurde, solltest Du es vielleicht einmal mit einer anderen Marke probieren.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Buhnenhuper

Die Kerben sind eher gross, Grate habe ich nicht entdecken können.
Ich habe den Eindruck, dass die Saite sich selbst zerschneidet am Knoten, wo sie ja auch beide Male gerissen ist.  Die Saite hat sich auch eine eigene kleine Kerbe ins Holz geschnitten, was dagegen spricht, dass ein Grat die Ursache ist, denn die Saite muss ja
stärker sein als das Holz.


mariobl

Zitat von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 09:46:40
Ich habe den Eindruck, dass die Saite sich selbst zerschneidet am Knoten, wo sie ja auch beide Male gerissen ist.  Die Saite hat sich auch eine eigene kleine Kerbe ins Holz geschnitten, was dagegen spricht, dass ein Grat die Ursache ist, denn die Saite muss ja
stärker sein als das Holz.

Die Fender Montecito hat diese merkwürdige Schlitzbrücke. Irgendwie habe ich kein rechtes Vertrauen in diese Dinger, weil man einen richtigen festen Knoten machen muss, damit die Saite im Schlitz hält. Ein Knoten belastet wohl das Material weitaus stärker als eine Schlinge, wie sie von traditionellen Konzertgitarrenbrücken bekannt ist und auch auf vielen Ukulelen verwendet wird. Mit festen Knoten habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei meinen zahlreichen Saitenexperimenten, wenn eine einst verworfene Saite wiederverwendet werden sollte, die lang genug für die Mensur, aber für die Mechanik unerreichbar kurz war. Ein Stück einer anderen Saite daranknoten war zwar als Workaround ganz OK, aber nach ein paar Tagen ist die Saite immer wieder gerissen, und stets genau am Knoten. 

Bei einer Brücke wie dieser kann man auch schlecht mit String Ties was machen... Aber vielleicht wären Saiten mit Kugel hilfreich, zum Beispiel diese hier von Ernie Ball? Die Tenorsaiten von Fender selbst haben keine Kugeln, Fender ist wohl von der Genialität dieser Brückenkonstruktion überzeugt und feiert die »No-Tie Bridge« auf der Produktwebseite als Besonderheit des Instruments. Ich kann mich für so etwas nicht begeistern. Für einen lange geplanten, aber noch nicht begonnenen Eigenbau hatte ich so eine Brücke schon ausgeschlossen.

Gruß Mario

Siggi89

Beim Segeln und Klettern gilt die Faustregel, dass ein Knoten die Reißfestigkeit eines Seils in etwa halbiert. Witziger Weise habe ich gerade dazu auch eine wissenschaftliche Abhandlung gefunden. In dieser wird auch beschrieben, dass das Seil bzw. in diesem Fall die Saite meist am Eingang des Knotens reißt, also wie schon beschrieben wurde schneidet sich die Saite im Endeffekt selber durch. Wenn nun die Reißfestigkeit der Saite eh schon relativ gering ist, wie bei den Aquila Red zu vermuten ist, ist ein Knoten nicht grade die ideale Befestigung der Saite am Steg. Wie du das ganze jetzt umgehen kannst, kann ich dir leider jetzt auch nicht sagen  :o

Buhnenhuper

@Siggi

Deshalb ja die Idee, die Saite im Bereich des Knoten zu ummanteln, beim Segeln und Kitesurfen wird das teilweise
mit Kevlargewebe gemacht.
Vielleicht gibts auch was aus dem Elektrobereich, Schrumpschlauch zum Beispiel:

https://www.amazon.de/ChiliTec-12000058-Chilitec-Schrumpfschlauch-Sortiment-100-teilig/dp/B003H9CJ1Y/ref=sr_1_17?keywords=kabelummantelung&qid=1564775306&s=gateway&sr=8-17

oder Geflechtschlauch:

https://www.amazon.de/Viablue-Geflechtschlauch-Redline-Medium-Meterware/dp/B003DPN01U/ref=sr_1_23?keywords=kabelummantelung&qid=1564775306&s=gateway&sr=8-23

Vielleicht fällt euch noch was ein?

MfG

Siggi89

Die Idee ist erstmal sehr gut. Durch die Ummandlung wird die Krümmung der Saite verringert und dadurch auch die Beanspruchung verringert. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Ich hoffe, dass deine Saite noch lang genug ist ;) Neben Schrumpfschläuchen kann man auch Silikonschläuche verwenden, wie z.B. diese hier. Vielleicht gibt es sie auch noch kleiner....

Anke

Da die Erfahrungen mit den Reds immer wieder bestätigen, dass die Saiten zum reißen neigen, würde ich einfach mal andere Saiten ausprobieren. Die Saitenauswahl ist inzwischen so vielfältig, dass du für das Geld, was du jetzt ggf. nach und nach ausgibst, um die Reds "passend" zu machen, sicher auch einen Satz andere Saiten kaufen könntest. Und der Aufwand wäre geringer. Das wäre meine Meinung und eine Überlegung wert.
Liebe Grüße von Anke

Buhnenhuper

@ Siggi

Ich denke Silicon wird zu weich sein, so dass der Schlauch zerschnitten wird.

@ Anke

Natürlich könnte ich die Worth draufziehen, aber jetzt sind die Reds schon mal drauf und Thomann
schickt mir kostenlos Ersatz👍.

Zurzeit habe ich als A Seite eine weisse Nylgut drauf und das klingt nicht so schlecht, in Kombination mit den Reds.

Was an den Reds etwas stört, ist dass sie manchmal zu leicht in Schwingung geraten und dadurch Nebengeräusche verursachen,
wenn ich einen Finger von der Saite nehme schwingt sie, obwohl ich keinen pulloff gemacht habe, für pulloffs ist
das Verhalten aber wiederum angenehm.

Naja, ich werde wohl etwas rumprobieren müssen.

-Welche Saiten empfiehlst du?

Knasterbax

ZitatFaustregel, dass ein Knoten die Reißfestigkeit eines Seils in etwa halbiert
Ich sehe das Problem auch eher bei der Befestigung durch einen Knoten.

Aquila hat die Zusammensetzung der Reds über die Jahre modifiziert - inzwischen reißen sie nicht mehr so häufig wie noch zu Zeiten ihrer Einführung.
Und nur Reds können, was Reds können!  8)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Buhnenhuper

Könnte sein, das die Kerbe oder Schlitz in der Brücke zu gross ist für die dünne Saite, so dass der Knoten im Schlitz arbeitet und
sich aufreibt.

Ich werde einfach mal probieren, ein Stück einer dickeren Saite parallel zu legen, um einen doppelten Knoten zu bekommen.

Anke

Zitat von: Buhnenhuper am 03. Aug 2019, 17:46:42

@ Anke

Natürlich könnte ich die Worth draufziehen, aber jetzt sind die Reds schon mal drauf und Thomann
schickt mir kostenlos Ersatz👍.

Zurzeit habe ich als A Seite eine weisse Nylgut drauf und das klingt nicht so schlecht, in Kombination mit den Reds.

Was an den Reds etwas stört, ist dass sie manchmal zu leicht in Schwingung geraten und dadurch Nebengeräusche verursachen,
wenn ich einen Finger von der Saite nehme schwingt sie, obwohl ich keinen pulloff gemacht habe, für pulloffs ist
das Verhalten aber wiederum angenehm.

Naja, ich werde wohl etwas rumprobieren müssen.

-Welche Saiten empfiehlst du?

Ich kann dir insofern keine Saiten empfehlen, weil ich auf fast jeder Uke andere Saiten haben. Jeweils nach ausprobieren, welche Saiten zu der Ukulele passen.
Ich verwende dabei jedoch ausschließlich Flourcarbon-Saiten diverser Hersteller: Martin, Living Water,  Worth, Pyramid.
Auf einer selbstgebauten Cigarbox-Ukulele habe ich die Reds  ;) bisher ohne Probleme.

Liebe Grüße von Anke