Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: Ukebychance am 28. Aug 2018, 21:00:40

Titel: Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 28. Aug 2018, 21:00:40
Eigentlich bin ich ja soweit ganz zufrieden mit meinem Ukulelen-Können, zum Virtuosen bin ich halt nicht geboren und es gibt ja auch genug leichte und mittelschwere Stücke, die auf der Ukulele toll klingen.
Was mir aber von Anfang an Schwierigkeiten gemacht hat, war der langsame Akkordanschlag mit dem Zeigefinger, wie Wilfried Welti ihn häufig in seinen Arrangements einsetzt. Das ist wohl einer der Gründe, warum ich in letzter Zeit kaum noch Bearbeitungen von ihm gespielt habe, sondern eher die von Tony Mizen oder Samantha Muir, wo normale klassische Gitarrentechnik meist ausreicht. Aber vor ein paar Tagen habe ich mir gesagt, es wäre doch schade wenn ich diese ukulelentypische Technik nicht hinbekäme. Ich habe mir also Wilfrieds Einsteiger E-Book heruntergeladen und mit der Spagnoletta von Fabrizio Caroso begonnen.
Heute habe ich mich das erste Mal aufgenommen. Fazit: (räumlich) abwärts klingt das Zeigefingerarpeggio ganz brauchbar, aufwärts(A-E-C-G-Saite)irgendwie kratzig.
https://soundcloud.com/tele1310/spagnoletta-ukulele
Bei 0:11 und 0:24 ist zum Beispiel so ein Aufwärtsarpeggio.
Was kann ich da tun, damit das klangvoller daherkommt?
An den Fingernägeln liegt es nicht, die werden mit Micromesh poliert.
Und normal gezupft ist der Ton ja auch OK. Aber das Aufwärtsarpeggio will einfach nicht gescheit klingen.
Ich habe mir Wilfreds Video auf Youtube angeschaut und er schlägt hauptsächlich aus dem Handgelenk an, wobei er den Zeigefinger selbst eher nicht bewegt: https://www.youtube.com/watch?v=NVdHOoLvXZc
Ich habe versucht, das ähnlich zu machen, aber aufwärts klingt es doch kratziger...
Ich wäre dankbar für Tipps von allen und besonders natürlich vom Meister selbst.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 28. Aug 2018, 21:22:41
Schließe mich dem Wunsch an!  :)
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 29. Aug 2018, 01:35:23
Hallo, liebe Freunde der Kunst!  ;)

Das ist ein sehr interessantes Thema, das mich in letzter Zeit regelmäßig umtreibt. Mein Problem dabei: ich verwende diese Technik nun schon so lange, daß es mir (ernsthaft!) schwer fällt, die Schwierigkeiten nachzuvollziehen, die leider offenbar sehr viele Ukulelespieler damit haben. Ich hoffe das kommt jetzt nicht überheblich rüber oder so. Aber tatsächlich empfinde ich besonders den Aufschlag als sehr unproblematisch und klanglich vorteilhaft. Ganz offenbar geht es vielen Spielern da jedoch leider deutlich anders als mir.

Der Abschlag hingegen kann (vor allem bei hochwertigen Ukulelen!) klangliche Probleme machen, nämlich dann, wenn der Nagel auf eine schon schwingende Saite trifft. Ich verwende daher (ernsthaft!) gelegentlich Dämpftechniken um dieses Problem mit der Glyph einzudämmen.

Ich habe mir mal die Aufnahmen auf Soundcloud angehört und muß zugeben, ja, der Aufschlag klingt etwas hart. Meine eigene Aufnahme von der Spagnoletta finde ich übrigens, ist eine meiner eher schlechten Aufnahmen...  ::)

Hier ein kleines Video in dem ausschließlich ein paar Arpeggien gespielt werden. Die Beobachtung ist richtig: Der Zeigefinger ist völlig passiv beim Spielen der Arpeggien, die Bewegung kommt nur aus der Hand und eigentlich aus einer Rotation des Unterarmes heraus. Wichtig ist dabei daß der Zeigefinger sehr entspannt ist und beim Aufschlag so über die Saiten gleitet, daß diese optimal angeschlagen werden -- also erst eine Berührung des Fleisches, dann eine Berührung des Nagels für jede Saite, genau so, wie wenn man eine einzelne Saite anschlägt, nur eben für mehrere Saiten hintereinander in einer einzigen fließenden Bewegung, die aus dem Handgelenk statt aus den Fingern kommt.

https://www.youtube.com/watch?v=meeH6zSh8ac

Vielleicht hilft das ja etwas weiter?

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 29. Aug 2018, 08:42:15
Danke für die ausführliche Antwort und den "Anschauungsunterricht".
Wenn ich den Aufschlag einzeln spiele, klingt er bei mir zuweilen auch ganz passabel.
In der Spagnoletta ist aber die Folge Abschlag-Aufschlag gefordert.
Ich denke, ich werde diese Abfolge mal mit der rechten Hand auf Leersaiten üben, vielleicht hilft das ja...
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 29. Aug 2018, 10:22:14
Bei mir kam bisher die Bewegung zu stark aus dem Finger und der Hand oberhalb des Gelenks, werde mal versuchen es so wie du zu machen. Danke!  :)
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 29. Aug 2018, 13:56:48
Freut mich daß ich euch etwas weiterhelfen konnte. Ich denke es ist auch eine Gewöhnungs- und Übungssache, jedenfalls wenn man den richtigen Bewegungsablauf übt. Man erkennt ihn ja daran daß er gut klingt und sehr locker und entspannt abläuft. :)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 29. Aug 2018, 17:57:51
Noch ein Nachtrag!

In meinem Crashkurs (kost nix) ist das erste Musikstück (in der ersten Lektion) ein vereinfachtes Arrangement eines Weihnachtsliedes, das _ausschließlich_ Aufschläge nutzt. Ich denke das ist keine schlechte Übung für diese Technik.

Der Crashkurs ist hier:
https://www.ukulele-arts.com/lernen/solo-crashkurs/

Ich muß zugeben daß die englische Version inzwischen schon deutlich gehaltvoller ist als die deutsche... da wird dann irgendwann eine Rückübersetzung fällig  ::)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 29. Aug 2018, 21:59:54
Ich glaube ich habe die Sache mit dem Aufschlag begriffen, muss aber noch ordentlich üben. Nächste Frage : beim Abschlag spiele ich rein mit dem Nagel, ist das richtig?
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 29. Aug 2018, 22:51:50
Ja, das ist richtig. Dadurch ergibt sich ein prinzipieller klanglicher Unterschied, der in der Praxis aber nicht so dramatisch ist wie man denken sollte.

Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 30. Aug 2018, 10:09:09
Danke!  :)
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 30. Aug 2018, 19:56:32
Zitat
In meinem Crashkurs (kost nix) ist das erste Musikstück (in der ersten Lektion) ein vereinfachtes Arrangement eines Weihnachtsliedes, das _ausschließlich_ Aufschläge nutzt. Ich denke das ist keine schlechte Übung für diese Technik.
Du meinst Kommet ihr Hirten? Klingt super und ist bestimmt eine super Übung, um den Aufschlag einbauen zu lernen.
Aber ich übe neue Techniken lieber erst mal für sich und spiele dann Stücke, wo sie nur gelegentlich vorkommen. Sonst bin ich zu frustriert, wenn das Stück nicht klingt, weil ich die Technik nicht behersche.
Die Spagnola habe ich heute mal abgeschlossen. Das Aufschlagarpeggio werde ich weiter üben, erst mal trocken und dann kommt das ja noch in vielen anderen Stücken vor. In der Spagnoletta ist es mir beim ersten mal ganz passabel gelungen, bei der Wiederholung kann man dann nur Autsch! rufen. ;)

Nachtrag: Ich habe herausgefunden, dass es ein bisschen hilft, den Zielton vor Augen zu haben.
Beim Aufschlagarpeggio ist das ja meistens ein Melodieton auf der G-Saite. Wenn ich den im Kopf höre, spiele ich auch eher auf ihn hin, und das Arpeggio bekommt einen Sinn...
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 30. Aug 2018, 21:27:06
Na klappt doch schon :)

Beim Üben habe ich die Vorliebe, grundsätzlich alles "im musikalischen Kontext" zu üben -- und nie isoliert für sich allein, jedenfalls nicht regelmäßig. Dies, weil man ja grundsätzlich alles "übt", was man gerade tut, egal ob man will oder nicht. Wenn ich also mit einer gewissen Regelmäßigkeit "unmusikalisch" spiele, um eine bestimmte Sache ganz gezielt zu üben, verschlechtere ich mich gleichzeitig automatisch bei vielen anderen Aspekten. Deshalb suche ich mir immer Musikstücke, in denen die Dinge vorkommen, die ich üben will, und spiele diese dann verstärkt, durchaus auch mit häufigen Wiederholungen der kritischen Stelle.

Davon abgesehen macht es mir so mehr Spaß. :)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Jogi am 30. Aug 2018, 21:36:34
Zitat von: wwelti am 29. Aug 2018, 17:57:51
Der Crashkurs ist hier:
https://www.ukulele-arts.com/lernen/solo-crashkurs/

Wie es der Zufall will, habe ich vor einer Woche begonnen ein paar Weihnachtslieder zu üben, damit es Weihnachten klappt mit der Familie zu musizieren.
Da hast Du mir mit Deinem Video zu 'Stille Nacht' noch ein paar wertvolle Tipps gegeben.
Allerdings klingt auf meiner Brüko Nr. 6 die erste Umkehrung des G7-Akkords nicht so richtig, da die A-Seite im 5. Bund einen Dead Spot hat. Da macht es nur kurz Plong.
Deine Nr. 6 ist ja schon etwas älter. Passiert da bei meiner noch was, wenn sie ein paar Jahre gespielt wurde? Oder bleibt so ein Dead Spot ewig?
Momentan nehme ich für dieses Lied dann lieber eine andere Ukulele.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 30. Aug 2018, 21:56:03
Hallo Jogi,

Das ist eine sehr gute Frage mit dem Dead Spot. Ehrlich gesagt, diese Dinger sind mir nicht ganz geheuer. Ein Instrumentenbauer kann Dir vielleicht mehr darüber erzählen. Meine Brüko No.6 klingt im 5. Bund auf der A-Saite einigermaßen OK, aber ich glaube das war schon immer so. Ich mache das auch manchmal so, daß ich gezielt eine Ukulele auswähle, weil sie besonders gut oder besser als andere mit einem bestimmten Musikstück funktioniert.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Jogi am 30. Aug 2018, 22:27:25
Ich danke Dir für Deine Einschätzung dazu, Wilfried.  :)
Ja, es kann nie schaden, nicht nur eine Ukulele zu haben.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 31. Aug 2018, 14:51:34
ZitatNa klappt doch schon :)
Danke für das nette Kompliment, aber wir sind hier ja nicht auf Facebook; hier darf man ruhig dieWahrheit sagen. ;) Abwärts gespielt klingt das Zeigefingerarpeggio auf der Aufnahme von gerade noch erträglich bis ganz OK und aufwärts das erste Mal ganz brauchbar und das zweite Mal zum Fortlaufen. >:(
Ich habe mir auch mal die Gitarrenfassung von Frederik Noad angeschaut und mit meiner Cordoba Mini aufgenommen. In den Noten  sind keine Arpeggios vermerkt. Ich habe aber an einigen Stellen die Akkorde arpeggiert. Das habe ich durch die schnelle Abfolge von p-i-m-a gemacht. Klingt wirklich ganz gut. So mache ich das jetzt auch schon ein paar Jährchen. Auf der Ukulele habe ich auf die Art bisher auch Akkorde arpeggiert. Aber ich denke, es ist immer gut, möglichst viele Farben auf der Pallette zu haben. Deshalb will ich jetzt auch das Zeigefingerarpeggio versuchen. Übungsmaterial gibt es ja genug, vielleicht habe ich das irgendwann mal so verinnerlicht wie das p-i-m-a-Arpeggio.

Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 06. Sep 2018, 20:41:06
Nachdem  "In einem tiefen tiefen Tal saßen einst zwei Hasen" zum unfreiwilligen Ohrwurm geworden ist habe ich dann mal das Übungsmaterial variiert. Ich verbinde  das Nützliche mit dem Nützlichen und übe schon mal täglich Weihnachtslieder. Mal bin ich zufrieden mal nicht. Bis Weihnachten ist es ja noch Zeit.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 08. Sep 2018, 13:41:10
ZitatIch verbinde  das Nützliche mit dem Nützlichen und übe schon mal täglich Weihnachtslieder.
Für Weihnachtslieder fällt für mich am 1.November der Startschuss, aber ein Herbstlied kann ich auch im Spätsommer schon üben. Bunt sind schon die Wälder zum Beispiel aus dem musikalischen Naschwerk. Da kommt das Zeigefingerarpeggio in beide Richtungen paritätisch drin vor, teilweise über alle vier Saiten, teilweise mit Bremse nach drei Saiten, optimaler Übungsstoff also. Habe ich die Woche über immer mal wieder probiert und gerade eben eine Lernfortschrittskontrollaufnahme gemacht:
https://soundcloud.com/tele1310/bunt-sind-schon-die-walder-ukulele
Ich würde sagen, es ist nicht hoffnungslo, aber bis ich das Zeigefingerarpeggio souverän einbauen kann, werden noch einige Blätter fallen.
Eine Frage hätte ich dann noch an den Maestro: es ist doch sinnvoll, das Zeigefingerarpeggio mit dem Mittelfinger-Einzelton-Anschlag abzuwechseln und nicht den Zeigefinger hintereinander für Einzeltöne und Akkorddurchgleiten zu benutzen, oder?
In diesem Zusammenhang würde ich anregen, bei komplizierten Stellen Fingersätze für die rechte Hand beizufügen. Das gefällt mir an den frühen E-Books von Samantha Muir ganz gut. Ihre Fingersätze sind für mich kein Muss, aber man hat dann wenigstens eine Option, die bei ihr mal funktioniert hat.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 09. Sep 2018, 11:30:25
Es wird doch! Bei mir hängt es klar noch an der Bremstechnik bei nur 3 Tönen. 
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 09. Sep 2018, 16:13:04
Zitat
Es wird doch! Bei mir hängt es klar noch an der Bremstechnik bei nur 3 Tönen. 
Danke Hummel! Ja irgendwann mal kann ich das vielleicht einbauen. Wenn ich 4 Töne im Abwärtsarpeggio spiele, klingen die meistens ziemlich rund, aber ich habe auch Probleme, wenn ich nach 3 Saiten bremsen soll. Dann klingen die 3 Töne irgendwie kratzig...
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 09. Sep 2018, 21:07:34
Dann bin ich wenigstens nicht alleine.  ::)
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: wwelti am 10. Sep 2018, 23:00:26
Ich muß zugeben, daß ich darüber noch gar nicht so bewußt nachgedacht habe. Ich versuche allerdings natürlich stets _effiziente_ Bewegungsabläufe zu verwenden.

Nach einem Zeigefingerabschlag ist der Zeigefinger oft in der optimalen Position, um die Saite, die beim Abschlag als letzte gespielt wurde, gleich nochmals anzuschlagen (nun in einer Aufwärtsbewegung). Das funktioniert auch bei schnellen Tonfolgen sehr gut.

Beim Aufschlag hingegen klappt das nicht, da verwende ich dann meistens den Mittel- oder Ringfinger für Folgetöne. Was aber klappen kann: Wenn man ein 3-Saiten-Arpeggio von der 1. bis zur 3. Saite als Aufschlag gespielt hat, und dann als darauffolgenden Melodieton die 4. Saite anschlagen möchte. Das fühlt sich zwar erstmal komisch an, aber der Finger ist ja auch hier schon in der optimalen Position.

Ich sehe schon, diese Technik ist immer noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich sage mir immer, ich sollte das weniger oft einsetzen, damit mache ich nur allen anderen Probleme...  ::)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 11. Sep 2018, 08:04:21
Es klingt aber manchmal am besten- bei den Stücken von O'Carolan zB.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 13. Sep 2018, 08:15:25
Zitat
Nach einem Zeigefingerabschlag ist der Zeigefinger oft in der optimalen Position, um die Saite, die beim Abschlag als letzte gespielt wurde, gleich nochmals anzuschlagen (nun in einer Aufwärtsbewegung). Das funktioniert auch bei schnellen Tonfolgen sehr gut.
Danke Wilfried für die Erklärung. Ich bin ja von der klassischen Gitarre gewöhnt, Fingerwiederholungen zu vermeiden (Wechselschlag), aber ich werde die Technik, so wie du sie beschreibst, bei meinem nächsten Zeigefingerarpeggioübungsstück mal ausprobieren.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Jogi am 20. Sep 2018, 21:39:01
Zitat von: Jogi am 30. Aug 2018, 21:36:34
Allerdings klingt auf meiner Brüko Nr. 6 die erste Umkehrung des G7-Akkords nicht so richtig, da die A-Seite im 5. Bund einen Dead Spot hat. Da macht es nur kurz Plong.
Dazu mal eben noch eine Ergänzung von mir.
Ich habe jetzt andere Saiten drauf. Ich habe von den braunen Worth Saiten mit mittlerer Spannung auf die mit geringer Spannung gewechselt, also von BM zu BL.
Der Dead Spot ist jetzt nur noch halb so schlimm, so dass dieser Akkord jetzt durchaus klingt auf meiner Brüko.
Vielleicht ist das ja für irgend jemanden hier von Interesse.  8)
Kurz zum Thema zurück: Das Zeigefingerarpeggio ist für mich als ungeübten Spieler noch eine Nummer zu schwierig. Der Abschlag mit dem Nagel klingt bei mir grauselig, daher nehme ich dafür den Daumen (ohne Nagel, die Nägel sind bei mir ohnehin sehr kurz). Den Aufschlag dann mit dem Zeigefinger, ebenfalls ohne Kontakt mit dem Nagel zur Saite. Das klingt für mich persönlich sehr gut. Nur ist dann natürlich ein schneller Wechsel / ein schnelles Spiel nur bedingt möglich.
Aber ich werde natürlich noch an meiner Technik arbeiten. Ich habe dieses Jahr doch schon so einiges gelernt.  ;D
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 31. Okt 2018, 08:06:49
Inspiriert durch Wilfrieds tolles O'Carolan-Video habe ich mich auch mal wieder dem Zeigefingerarpeggio gewidmet. Weil ich da aber erst mal kleinere Brötchen backen muss, habe ich mir ein weiteres Stück aus dem Solobuch für Einsteiger ausgesucht, die Sarabande von Ludovico Roncalli.
Hier kommt das Zeigefingerarpeggio hauptsächkich isoliert vor, die Frage, wie danach weiter zu spielen ist, tritt also erst mal in den Hintergrund. Gestern abend habe ich dann eine kleine Kontrollaufnahme gemacht.
Mein Fazit: klingt ganz ordentlich, verbessert hat sich vor allem der Aufschlag (der leider nur ein Mal vorkommt). Das führe ich darauf zurück, dass hier nicht nur der Fingernagel, sondern auch die Fingerkuppe zum Einsatz kommt. Werde ich weiter versuchen, zu verbessern.
https://soundcloud.com/tele1310/ludovico-roncalli-sarabande-ukulele
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 31. Okt 2018, 09:50:28
Klingt wirklich ordentlich. Es ist sicher auch hilfreich wenn man sich auf das Arpeggio konzentrieren kann und drumherum nicht zuviel Schwieriges dazu kommt.  Da  werde ich mir  den guten Ludovico auch mal vornehmen.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: isso am 02. Nov 2018, 07:58:26
Klingt doch nett für eine Kontrollaufnahme. Fürs Arpeggientraining würden sich andere Stücke aus Weltis kostenlosen Heften weitaus eher eignen. Ich denke dabei vor allem an die Volkslied-Arrangements (z.B. Heideröslein oder Loreley), weil man sich hier ganz auf die Arpeggien im Zusammenhang mit der Melodiehervorhebung konzentrieren kann. In Takt 12 Deiner Aufnahme folgen Auf- und Abwärtsstrum aufeinander, wobei ich den Klangunterschied doch recht deutlich heraushöre. Die Frage ist, ob das gewünscht wird. Ich selbst spiele nur mit Haut, d.h. abwärts mit Daumen und aufwärts mit Zeigefinger mit extrem kurzgeschnittenen Fingernägeln.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 02. Nov 2018, 20:38:14
Danke fürs Zuhören und die aufmunternden Kommentare, Hummel und isso!
Das Aufwärtsarpeggio klappt jetzt für sich alleine schon ganz gut, in der Sarabande kommt vorher aber eine Achtelpassage, da ist es dann immer noch eine ziemliche Glücksache, ob das Arpeggio danach gut gelingt oder weniger gut.
Ich habe die Sarabande gerade noch einmal aufgenommen, das erste Mal ist das Aufwärtsarpeggio etwas heftig geraten, das zweite Mal ist es OK. Außerdem habe ich mir auf Youtube noch mal Wilfrieds Sarabande angehört und die ist ziemlich flott. Ich kannte Sarabanden bisher eher als schwerfälligen 3er Takt mit Betonung auf der 2, aber so eine flotte Sarabande hat auch was. Deshalb habe ich mein Tempo etwas erhöht. Irgendwann will ich die Sarabande mal perfekt aufnehmen und ein kleines Video machen, aber jetzt ist erst mal der Adventskalender dran...
https://soundcloud.com/tele1310/ludovico-roncalli-sarabande-ukulele
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Hummel am 02. Nov 2018, 20:59:02
Weihnachtscountdown! Dann lass den Roncalli  mal ruhen. Da ich mir heuer hauptsächlich Wilfrieds Weihnachtsbücher vorgenommen habe, werde ich  sowieso viel Zeigefingerarpeggio spielen. Da muss ich nicht noch extra üben.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 09. Dez 2018, 14:33:13
Ich habe das Zeigefingerarpeggio immer mal wieder geübt, mit dem Ergebnis, dass sich das Aufwärtsarpeggio klanglich schon etwas verbessert hat, aber das Abwärtsarpeggio klingt bei mir einfach zu hart. Ich führe das darauf zurück, dass ich mit sehr kurzen Nägeln spiele, und der Ton hauptsächlich von der Fingerkuppe erzeugt wird. Beim Aufwärtsarpeggio kann ich auch die Fingerkuppe zum Einsatz bringen, das Zeigefingerarpeggio unterscheidet sich da nicht so sehr vom normalen Anchlag, aber abwärts ist es halt ein reiner Nagelton, der klanglich doch viel brillanter ist als seine Umgebung.
Ich habe gerade den Carcassi-Walzer aus dem kleinen Carcassi Buch von Samantha Muir angefangen.
Ich dachte mir, ich versuche da auch mal das Zeigefinerarpeggio.
https://soundcloud.com/tele1310/matteo-carcassi-walzer-in-d-moll-ukulele
Bei 0:40, 1;08 und 2:45 spiele ich das Aufwärtsarpeggio und das passt ganz gut.
Bei 1:48 und 2:16 spiele ich das Abwärtsarpeggio und das klingt irgendwie zu schrill.
Das werde ich wohl durch ein Abrollen der Finger ersetzen wie beim Akkord bei 1:37.
Wenn man eher mit Nägeln spielt, mag das Zeigefingerarpeggio ja ein brauchbares Stilmittel sein, aber für eher Kuppenspieler scheint mir der plötzliche reine Nagelton doch etwas problematisch.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: isso am 09. Dez 2018, 19:44:23
Das, was Du bemängelst, ist exakt der Grund, weshalb ich als Kuppenspieler den Abwärts-Strum mit dem Daumen spiele - abwärts bzgl. der Bewegungsrichtung, wobei der Daumenfingernagel ebenso kurzgeschnitten ist wie die übrigen Fingernägel.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 16. Dez 2018, 20:02:01
ZitatDas, was Du bemängelst, ist exakt der Grund, weshalb ich als Kuppenspieler den Abwärts-Strum mit dem Daumen spiele - abwärts bzgl. der Bewegungsrichtung, wobei der Daumenfingernagel ebenso kurzgeschnitten ist wie die übrigen Fingernägel.
Das habe ich auch mal probiert, passt klanglich auch viel besser in ein gezupftes Stück, als das Zeigefingerarpeggio abwärts, aber ich bin da noch ein bisschen ungeschickt und werde das noch eine Weile üben müssen. Am ehesten klappt bei mir die schnelle Abfolge von Daumen, Zeige, Mittel-und Ringfinger.
In dem Carcassi-Walzer habe ich die beiden Zeigefinger-Abwärtsarpeggios durch diese Art des Arpeggierens ersetzt und es klingt jetzt recht homogen.
Also (räumlich) aufwärts der Zeigefinger und abwärts D-Z-M-R (p-i-m-a):
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: isso am 21. Dez 2018, 08:45:22
Geht doch prima mit p-i-m-a ;D. Ich mach das, wie geschrieben mit dem Daumen-abwärts-Arpeggio, das mir allerdings noch allzu oft etwas derb gerät. Bei diesem Daumenabwärtsstrich kann man leicht die Hautfläche, welche die Saiten berührt variieren. Mehr Haut führt zu einem etwas hauchigem, an das "Stegregister" erinnernden Klang.
Titel: Antw:Das Zeigefingerarpeggio
Beitrag von: Ukebychance am 01. Apr 2019, 22:14:11
ZitatIch mach das, wie geschrieben mit dem Daumen-abwärts-Arpeggio
Samantha Muir macht das bei Shenandoah genau so: abwärts mit dem Daumen, aufwärts mit dem Zeigefinger. Einen Zeigefingerabschlag git es nur bei 0:28, aber das hat dann schon wieder Strumming-Charakter. Um Melodietöne auf der A-Saite als höchste Töne von Akkorden zu spielen, benutzt sie sonst abwärts nur den Daumen.
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