GCEA oder ADf#H

Begonnen von denist, 11. Nov 2007, 23:34:38

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wwelti

Ehrlich gesagt: Ich verwende fast immer GCEA für Sopran, Konzert und Tenormensur. Schon allein weil die (nach meiner Erfahrung) besten verfügbaren Saiten darauf ausgelegt sind. Außerdem macht es vieles einfacher, ein Instrument mit C-Stimmung zu spielen. Es ist immer gut wenn man vom C aufwärts eine Menge Töne zur Verfügung hat. Die wichtigsten Akkorde (C-Dur Kadenz, G-Dur Kadenz) greifen  sich auch schön bequem :)

Das heißt nicht daß ich ADFisH nicht einsetzen würde. Aber viele Uken klingen (subjektiv) mit C-Stimmung etwas weicher, voller. Kommt aber immer drauf an. Ich hab\' auch eine Uke mit Saiten die mit ADFisH schöner klingen.

Viele Grüße
  Wilfried

charangohabsburg

Ganz dumme Frage eines bezüglich des Notenlesens an funktionalem Analphabetismus Leidenden:

Wird eine Stimmung als z.B. \"C-Stimmung\" bezeichnet, wenn die dritte Saite der Ukulele in C gestimmt ist???  

Ich dachte immer, dass bei der Bezeichnung der Stimmung eines Saiteninstruments von den Musiktheorie-Unkundigen (zu denen ich mich selber zähle) die erste oder letzte Saite zur Benennung der Stimmung bemüht wird, und bei den Musiktheorie-Kundigen der erklingende Akkord (bei einer in GCEA gestimmten Ukulele wäre das Am7, und die sogenannt Musiktheorie-Kundigen würden diese Stimmung \"A\" nennen... :roll:  )

...aber die 3. Saite??? Da sind doch Missverständnisse sowohl  mit Nicht-Uklern als auch mit Low-G - Uklern vorprogrammiert! (Womit sich die dumme Frage eines musiktheoretischen Ignoranten in eine Behauptung verwandelt hat ;) )

O.K. vielleicht habe ich auch einfach alles missverstanden oder gar nichts kapiert (Zutreffendes bitte ankreuzen)

Gruss,
Markus

Brandse

Offen \"geschlagen\" hast Du bei GCEA ein C6 -> Also C
Und bei ADF#H ist es ein D6 -> Also D.

charangohabsburg

Da bin ich froh, dass sich meine Theorie bestätigt hat (dass ich von Musiktheorie keine allzugroße Ahnung habe).

Dann kann man zu recht behaupten, dass man

1.) als Ukulist die Stimmung seines Instruments nach der 3. Saite benenne kann und gleichzeitig Musiktheoretisch sauber bleibt

2.) als Ukulist keine musiktheoretischen Erkenntnissse aus Webseiten für Guitarristen ziehen wollen sollte

Fischkopp

Hallo Markus,
Du bist genau richtig davor. Die Stimmung bestimmt sich nach der tiefsten Saite.
Da das bei den Ukulelen die 3. Seite ist,  kannst Du die Stimmung da herausfinden.
Warum das so ist ? :roll: Keine Ahnung - ich bin auch nicht der Musiktheoretiker !

Gruss Bernd
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 302 Videos)

Brandse

Neeee, der Grundton muss nicht der tiefste sein.
Es gibt ja immer alternativen, einen Akkord zu spielen. Man kann ja z.B. den eigentlich Grundton eine Oktave höhrer greifen, ist der gleiche Akkord, aber der tiefste Ton ist dann in der Mitte.

Beispiel G Dur auf Klavier: G - H - D\'
Es geht aber auch: H - D\' - G\'

Ich kann anstelle des tiefen Gs als Grundton, ebenso ein hohes G greifen. Oder andere der Akkordnoten Oktav Weise verschieben.

Am Klavier kann man sich das meiner Meinung nach ganz gut vorstellen.

moskeeto

naja gut, das heißt dann aber eigentlich 1. und 2. Inversion - aber das hat ja nichts mit der Benennung der Stimmung zu tun. ;) Wg der enharmonischen Verwechslung könnte C6 ja auch ein Am7 in 1. Inversion sein - das ist auf der Uke meist eh nicht zu beurteilen.

denist

interessant. vorallem das mit der g-kadenz.
gibts ne d-kadenz?

von musiktheorie habe ich leider auch keinen ahnung, deswegen enthalte ich mich der diskussion :P

Brandse

Ne Kadenz gibts in jeder Tonlage.
Damit ist ja nur der Abstand von Akkord zu Akkord definiert. Wo Du beginnst, ob C oder D oder G... ist ja dann pengegal...  :mrgreen:

denist

warn wortwitz :)

hab grad mal probiert meine uke in gcea zu stimmen. jetzt habe ich einen striemen auf der backe und die erkenntnis gewonnen, dass die saiten meiner ukulele
nicht verknotet sondern nur gesteckt sind.

charangohabsburg

#25
Zitat von: moskeetoWg der enharmonischen Verwechslung könnte C6 ja auch ein Am7 in 1. Inversion sein - das ist auf der Uke meist eh nicht zu beurteilen.
...dann ist also C6 und Am7 (zumindest verwechselt :shock: ) dasselbe?? ...enharmonisch... da muss ich mal nachschauen, was das bedeutet. Es ist nie so einfach dazuzulernen, als wenn man noch nichts weiß :mrgreen:  Bin allerdings auch nicht böse, wenn mir jemand meinen linguistisch-musikalischen Nachforschungen mit einer Erklärung zuvorkommt ;)

Zitat von: denisthab grad mal probiert meine uke in gcea zu stimmen. jetzt habe ich einen striemen auf der backe und die erkenntnis gewonnen, dass die saiten meiner ukulele
nicht verknotet sondern nur gesteckt sind.
:shock: ...bin nicht sicher, ob Du da die Erkenntnis gewonnen hat, die Dich beim Umstimmen Deiner Ukulele weiterbringt... Oder hat sich die Saite tatsächlich beim Runterstimmen gelöst?

gallier

ZitatDie Tenor wurde ursprünglich in A-Stimmung gespielt, so wie Lyle Ritz das schon immer macht. Macht heute aber kaum noch jemand.
Ich glaube das hast du vor längerer Zeit schon einmal  irgendwo geschrieben und es hat mich damals schon verwirrt, denn in den beiden Lyle Ritz Songbooks und auf der DVD von Jim Beloff, spielt er in GCEA oder DGHE. Ich habe das natürlich direkt ausprobiert, nur leider ohne Erfolg. Die Saiten sind doch sehr schlaff. Die A-Stimmung kriegt man mit den üblichen Saiten  recht gut hin und ich finde sie klingt auch  schön jazzig.

denist

xD ich dachte ich muss ordentlich nach oben..

RISA

Zitat von: gallier
ZitatDie Tenor wurde ursprünglich in A-Stimmung gespielt, so wie Lyle Ritz das schon immer macht. Macht heute aber kaum noch jemand.
Ich glaube das hast du vor längerer Zeit schon einmal  irgendwo geschrieben und es hat mich damals schon verwirrt, denn in den beiden Lyle Ritz Songbooks und auf der DVD von Jim Beloff, spielt er in GCEA oder DGHE. Ich habe das natürlich direkt ausprobiert, nur leider ohne Erfolg. Die Saiten sind doch sehr schlaff. Die A-Stimmung kriegt man mit den üblichen Saiten  recht gut hin und ich finde sie klingt auch  schön jazzig.

Die Lyle Ritz Songbooks sind für \"Mainstream\" ausgelegt. Mit anderen Worten: Wer würde schon ein Songbook in A-Stimmung kaufen? Dass dafür andere Saiten notwendig sind, die man nicht an jeder Ecke bekommt bzw. sich zusammen stückeln muss, ist auch klar. Ich hatte das Vergnügen auf der Release-Veranstaltung zum blauen Buch von Lyle Ritz \"15 Chord-Solos\" dabei gewesen zu sein und habe mich mit Lyle Ritz unterhalten. Ich hatte ihn gebeten mir eine Passage von \"I\'m beginning to see the light\" zu zeigen, weil dieses Lied leider nicht in dem Buch war. Als ich dann gar nicht nachvollziehen konnte, was er da macht, weil sein Fingering gar nicht zu seinen Erklärungen passte, habe ich ihn gefragt, und er hat mir erzählt, dass er A-Stimmung spielt. Bei einem anderen Zusammentreffen habe ich einen Workshop bei Lyle Ritz besucht. Dort spielt er natürlich auch C-Stimmung, weil ihm sonst keiner folgen kann.

Samuel

#29
Zitat von: charangohabsburg...dann ist also C6 und Am7 (zumindest verwechselt :shock: ) dasselbe?? ...enharmonisch... da muss ich mal nachschauen, was das bedeutet.

Also hier ne kurze Erklärung was enharmonische Verwechslung ist: Ursprünglich wurden Instrumente harmonisch gestimmt. Das heißt ausgehend von einem bestimmten Grundton, bei Ukes wäre es ein C (oder D (oder A (oder so...))), wurden alle anderen Töne, bzw. Saiten, gestimmt. Und zwar entsprechend der Obertonreihe, die vom Grundton erzeugt wird.

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Einschub: Obertonreihe
Wenn man einen Ton, z.B.: a=440 Hz,  spielt schwingen eine Menge Frequenzen zusätzlich zur Grundfrequenz mit. Diese höheren Frequenzen, z.B.: 880 Hz etc..., bezeichnet man als Obertöne. Die Menge aller Obertöne ist die Obertonreihe. Die Obertöne sind stets ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Die ersten zwei Obertöne sind zum Beispiel zunächst eine Oktave, im Beispiel a, und dann noch ne Quint drauf, im Beispiel e.
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Über die Obertonreihe kann man ausgehend von einem Grundton jeden Ton unserer üblichen Einteilung erreichen. Also ausgehend vom a kommt man irgendwann auch an ein a#. Und jetzt kommts. Wenn ich vom g ausgehe, komme ich zwar auch irgendwann ans a#, dieses hat dann aber eine andere Frequenz. Der genaue Grund sind Mathematische Spitzfindigkeiten. Ursprünglich konnte man daher auf einem in C gestimmten Instrument nicht wirklich in der Tonart D# spielen, weil sich das Instrument dann furchtbar verstimmt angehört hätte. Als einen möglichen Ausweg hat man die Wohltemperierung erfunden, wo keine Tonart mehr exakt (also harmonisch) gespielt wird, aber der Gesamtfehler beim Stimmen so gut verteilt ist, dass es sich trotzdem nicht falsch anhört. Lange Rede kruzer Sinn: eigentlich sind ein His und ein C zwei verschiedene Töne, in unserer heute gebräuchlichen Stimmung werden sie jedoch \"fälschlicherweise\" mit derselben Frequenz gespielt. Das nennt man enharmonische Verwechslung. Eigentlich hat also ein Am7 einen ganz anderen Klang als ein C6, weil wir aber wohltemperiert spielen, können wir diese Akkorde nicht mehr unterscheiden, es findet enharmonische Verwechslung statt.

Soda... ich hoffe ich hab das jetzt richtig erzählt und du kannst was damit anfangen.

lg
Samuel