Wie spielt man DGBE

Begonnen von aby, 24. Mai 2021, 21:03:05

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aby

Hallo,

ich bin am überlegen mir eine Bariton Ukulele oder Tenor Gitarre zu kaufen. Bislang habe ich aber nur Erfahrung mit gCEA. Bevor ich jetzt schon wieder ein neues Instrument kaufe, habe ich von meiner Tochter die alte 3/4 Gitarre genommen, die ersten beiden seiten stark gelockert und mit Tesafilm und einem Drat von einem Gefrierbeutel die oberen beiden Seiten  weggeklebt. Somit, so meine auffassung, sollte ich eine DGBE Stimmung haben.

Nun zu meiner Frage.
Wenn ich mir ein Ukulelenbuch (gCEA) schnappe und mit dem gebastelten DGBE-Intstrument spiele, kann ich:
a) entweder die Griffe genau wie bei gCEA greifen
b) oder die Akkorde aus dem Notenbuch nehmen und in einer Akkordtabelle für DGBE nachgucken wie man korrekt greift und so spielen.

Beide Varianten klingen gut.
Nach meinem Empfinden ist Variante a) näher an dem was ich von meiner gCEA Ukulele gewohnt bin.
Nach meinem Empfinden klingt Variante b) gut, aber ganz anders.

Logisch wäre meiner Ansicht nach das Spielweise b) näher am original ist, schließlich spiele ich da doch die Akkorde aus dem Buch.

1. Frage
Ist meine Annahme korrekt, dass sich mein gebasteltes instrument so in Etwa nach Barriton-Ukulele/Tenorgitarre anhört und genauso zu spielen ist?

2. Frage benötige ich spezielle  Notenbücher die auf DGBE ausgelegt sind?

Viele Grüße
ABY

seimke

Hallo Aby,

deine Annahme ist richtig. Deine gebastelte Gitarre entspricht einer Baritonukulele.
Wenn du die Akkorde genau gleich spielst wie auf der Uke verschiebst du das Stück um eine Quinte. Das heißt alles klingt richtig aber die Tonlage hat sich verändert. Ansonsten kannst du dir, wie du schon gemeint hast, die Akkorde heraussuchen. Dabei bleiben die Griffe gleich nur der Akkord ist dann ein anderer z.B. das was du als C-Dur kennst ist auf der Bariton ein G-Dur usw.
Spezielle Notebücher brauchst du nicht denn ein C-Dur ist nun einmal ein C-Dur egal auf welchem Instrument du es spielst.

Viele Grüße
Seimke

Murdock

Wenn Du nur für Dich spielst ist Variante a) okay. Sobald Du mit anderen spielst, drängt sich Variante b) auf: Wenn jemand sagt "spiel mal ein C" würdest du nach Variante a) halt ein G greifen. Also besser Variante b) lernen. Wenn ich zwischen Tenor und Bariton wechsle muss ich auch immer erst das Hirn verknoten  ;D :D.
Uke ..., komm auf die dunkle Saite!

Tuke

#3
Die Antworten würde ich alle unterschreiben. Da Du alles schon verstanden hast
und bei unkonventionellen Lösungen aufgeschlossen bist (Gefrierbeutel-Draht,
finde ich super!) schreibe ich mal mein Vorgehen auf:
Zwei Bauern-Tricks habe ich mir zurechtgelegt, um auf der Bariton entspannt spielen zu können.
Vorweg: Über die angelernten Automatismen in der C-Stimmung bin ich glücklich.
Das Auge sieht G, G6, oder Gm7 usw. und die Finger greifen in eine bestimmte Position -
ohne Einschaltung des Gehirns, vielleicht ist das in einem Arbeitsspeicher im Rückenmark abgelegt... ;-)

1) Wenn ich auf der Bariton in der Tonhöhe spielen möchte, die auf dem Papier steht,
spiele ich im 5. Bund! 5558 ist nicht nur C-Dur, sondern ich erkenne auch das normale
C-Akkord-Muster, wenn ich mir das Barrée im 5. als Sattel vorstelle. Entsprechend
7555 A-Moll etc.
Das klappt bei mir nur für simple Akkorde flüssig.
2) Wenn in einem Stück unübliche Akkorde vorkommen, mache ich mir einen
"Schummelzettel" und transponiere es um 5 Halbtöne!
Dann steht auf meinem Blatt F, meine Finger greifen das F-Muster und der
C-Dur-Akkord erklingt auf der Bariton. Voilà.
Musiklehrer wird's grausen, aber es funktioniert...
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

UkeDude

Tuke, das ist in der Blasmusik durchaus üblich und ich mache es auch so.  Auf dem Zettel steht C und klingen tut ein G