Dumpfe, klanglose Töne

Begonnen von dehe39, 12. Jan 2020, 19:28:04

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dehe39

Hallo Forum,
als Anfänger mit einer neuen Tenor-Ukulele musste ist feststellen, dass die ungegriffenen Saiten sehr schön klangen. Bei einigen gegriffenen Tönen "D" bis "E" war der Klang jedoch fast weg mit einem mehr oder weniger dumpfen Ton.
Dieses Instument habe zurückgeschickt und mir dafür eine Bariton-Ukulele gekauft. Hierbei ist der negative Effekt nicht so stark, aber das "Cis" ist ebenso schlecht.
Da ich als Anfänger noch Lieder mit einzelnen Tönen spiele, bin ich von beiden preislich günstigen Instrumenten enttäuscht, wenn bestimmte Töne klanglich schlecht sind. (Tenor- Kmise und günstige Bariton-Makala).
1. Tritt dieser negative Effekt bei hochwertigen Instrumenten nicht auf ? Was muss ich dann anlegen ?
2. Gibt es meinerseits eine Möglichkeit, eine Verbesserung zu vorzunehmen ?
Danke im voraus
Gruß Bernd

Pazukulele

Das kann jetzt natürlich verschiedene Ursachen haben, deshalb ist eine Ferndiagnose etwas schwierig. In folgende Richtung kann man denken:
(1) Falsche Spieltechnik. Wenn man Töne nicht sauber greift, dann klingen sie auch nicht gut. Das ist der Punkt, an dem Du (gerade als Anfänger) selbst am meisten arbeiten kannst.
(2) Saiten von schlechter Qualität. Manchmal bewirkt ein Wechsel zu neuen Saiten oder einem anderen Fabrikat wahre Klangwunder. Wenn Du Wert auf Brillanz fürs Solo-Spiel legst, wirst Du verhältnismäßig dünne Saiten brauchen.
(3) Dead Spots. Bei Saiteninstrumenten gibt es aus physikalischen Gründen Stellen, an denen die Schwingungen der Saiten mit den Schwingungen des Instruments so interferieren, daß die Obertöne ausgelöscht werden. Dann klingt es dort deutlich anders (der Ton verklingt schneller). Das ist kein spezifisches Problem von Ukulelen; es tritt auch bei Celli oder E-Gitarren auf. Es ist ein Design-Problem, d.h., bei einer sorgfältig gearbeiteten Ukulele sollten Dead Spots weniger häufig sein. Aber ausschließen kann man sie leider nicht.
(4) Falsche Vorstellungen. Bei jeder Ukulele sollte die erste Saite (also A bzw. H) in allen Lagen am schönsten und saubersten klingen (deshalb nannte man sie auch "Chanterelle", die "Sing-Saite"). Die zweite Saite sollte mindestens fast so gut klingen. Von der vierten Saite sollte man bei linearer Stimmung (Bariton und häufig auch Tenor) keine akustischen Wunder erwarten. Eine Ukulele ist leider keine Harfe.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Yeast

Das Problem kenne ich nur zu gut. Ich hatte das selbst am Anfang meiner Ukulelen-Karriere.

Die Saiten klangen beim Anzupfen dumpf, sobald man diese gegriffen hat. Auch bei Akkorden war das ein Problem, so klangen manche einfach grausig.

Bei mir war es die von Pazukulele erwähnte Ursache 1, schlechte Spieltechnik. Man muss bei der Ukulele die Bünde sauber greifen, sonst hat man genau dieses Problem. Da die Bünde so kurz sind, kommt es mir noch schwieriger vor als auf der Gitarre. Andererseits hört man auf der Gitarre auch viel leichter, wenn man nicht sauber greift. Bei der Uke ist das eher ein dumpfes Plong.

dehe39

Herzlichen Dank für die Antworten und Erklärungsversuche.
Beim Testen der "unansehnlichen" Töne habe ich mich nur auf den jeweiligen Ton konzentriert und mit verschiedenen Fingerpositionen die Saite gedrückt: es bleibt immer das gleiche.  Es liegt wohl an dem Zusammenspiel des erzeugten Tones mit der Bauform des Korpus. Ein Versuch mit einer anderen Saite wäre noch ein Möglichkeit, aber große Hoffnung habe ich nicht: die Frequenz bleibt schließlich gleich. Mit dem Mangel muss ich wohl leben.
Nochmals Dank für eure Hilfeversuche.
Gruß Bernd

Knasterbax

Wenn Du sie noch umtauschen kannst, würde ich das tun. Bei einem baugleichen anderen Exemplar können die dead spots weg sein (oder woanders  :-\).
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

dehe39

Hallo Knasterbax,
Rat befolgt und Instrument zurückgeschickt.
Jetzt habe ich eine Kmise Bariton. Sie hat auch geringe Dead spots, aber nicht so heftig. Nun habe ich festgestellt, dass ich mit leichtem Druck auf den Korpus den Klang beeinflussen kann. Aufgrund des recht dünnen Deckels bei der Kmise genügt ein aufgeklebte Stück Knetmasse, um den Ton zu beeinflussen. Sieht aber Sch... aus bei dem schönen Korpus. Bei der Makala war der Deckel zu stabil.
Gruß Bernd

Pazukulele

Ich bin zwar nicht Knasterbax  ;), gebe aber trotzdem gern einen Tip:
Zitat von: dehe39 am 20. Jan 2020, 20:00:39
Aufgrund des recht dünnen Deckels bei der Kmise genügt ein aufgeklebte Stück Knetmasse, um den Ton zu beeinflussen. Sieht aber Sch... aus bei dem schönen Korpus.
Dann klebe sie doch unter die Decke.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)