Free stroke vs rest stroke (Anschlag ohne/mit anlegen) zum üben

Begonnen von -Jens-, 01. Jun 2010, 01:43:15

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-Jens-

Noch gleich die nächsten Übungen (war eine Anfrage über youtube):

http://www.youtube.com/watch?v=jFJOGxLStXs

Anschlag mit und ohne anlegen (so heißt das glaube ich in deutsch) ... Übung zur Betonung der Melodienote im (klassischen) Picking-Muster ...
viel Vergnügen!

Floyd Blue

#1
Hallo Jens, da ist wohl etwas mit dem Link schief gegangen...

Hier http://www.youtube.com/watch?v=jFJOGxLStXs findet sich Deine Übung wieder.

Ansonsten schaue ich mir das jetzt ersteinmal an.

Edit: So, angesehen und angehört... Klasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!

-Jens-

Oh, danke für den Hinweis Ralf. Und gern geschehen. War mir nicht bewusst, das sowas noch interessant ist. Vieles wird schon von vielen demonstriert und gezeigt. Mal sehen, ob mir nochwas einfällt.
lg, Jens

Floyd Blue

Zitat von: -Jens-... War mir nicht bewusst, das sowas noch interessant ist. Vieles wird schon von vielen demonstriert und gezeigt...

Ja, aber es ist doch jedesmal etwas anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich es bei dem einen nicht verstanden haben, wird es oft bei einem anderen umso klarer. In diesem Sinne: Weiter so!

Dieter

puh, schwer der 2. Teil.. Trotzdem Danke! :) Wieviele Jahre spielst Du schon?
Gruss Dieter

LokeLani

ZitatKlasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!

Das finde ich auch!

Ich kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke  :?

-Jens-

Zitat von: Dieterpuh, schwer der 2. Teil.. Trotzdem Danke! :) Wieviele Jahre spielst Du schon?
Ukulele seit Juli 2009 ... vor 25 Jahren ein wenig klassische Gitarre.

-Jens-

Zitat von: LokeLani
ZitatKlasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!

Das finde ich auch!

Ich kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke  :?
Hm, schade. Dann war der Unterschied noch nicht deutlich genug und ich hätte vielleicht noch etwas mehr übertreiben müssen. Am deutlichsten ist es wohl im Audacity-Screen zu sehen. Bei dem Vergleich free strokes vs. rest strokes im 2. Teil ging wohl einiges an \"rest-Stroke\"-power zugunsten der Spiel-Dynamik wieder verloren, oder ich habe im \"free-stroke\"-Teil zuviel Kraft in den Ringfinger gesetzt (oder ich war mal wieder zu schnell, der angelegte Ringfinger muss auch rechtzeitig wieder weg von der Saite, da sind die 30 Bilder/sek schon grenzwertig für\'s Auge). Ich hab mich sooo konzenzentriert ... ;) gewohnheitsmäßig zum apoyando neigend war es für mich eher schwierig, den Ringfinger nicht anzulegen. Dennoch gut zu wissen, dass man solche Sachen bei Demonstrationen noch deutlicher und langsamer machen sollte, damit Lernende es leichter nachvollziehen können. Und sehr schön, dass ich auch etwas dabei lernen kann (bin dankbar für deine Bemerkung/Hinweis und werte es keineswegs als Kritik).
Naja, nicht so schlimm, ich denke das Prinzip kommt schon recht deutlich, und den größten Unterschied wird man hören bzw. erfahren, wenn man es selbst ausprobiert. Dabei wünsch ich nachwievor viel Spaß :)

LokeLani

Ich selber für mich kenne den Unterschied schon, verwende je nach Stück die eine oder andere Technik.
Bei \"Paris Nocturne\" ist für mich eindeutig die Tirando-Technik vorzuziehen. Gute Beispiele, wo beider Techniken angewendet werden müssen, sind spanische Stücke mit Melodiepassagen. Apoyando wirkt dann auch prägnanter.

-Jens-

Zitat von: LokeLaniBei \"Paris Nocturne\" ist für mich eindeutig die Tirando-Technik vorzuziehen.
Wie hebst du dann die Melodie hervor? Nur mit Kraft?

LokeLani


-Jens-

#11
Zitat von: LokeLanija! Ist das falsch?  :?
:mrgreen: richtig oder falsch gibt es vielleicht bei Gitarristen - bei Ukelisten gibt es nur Spaß  :D
Ich meine, es kann jeder machen wie es eben besser geht. Meine \"Altlasten\" sagen mir nur, das es \"mit Anlegen\" kraft- und krampfsparender geht und man mehr dynamische Kontrolle über die Melodie hat, weil der Lautstärkenbereich größer und damit variabler ist.

Mit den \"spanischen\" Stücken und Einzeltonmelodien hast du natürlich recht, da kommt die apoyando-Technik noch deutlicher zur Geltung. Hm, das bringt mich fast in Versuchung, mal wieder was spanisches zu spielen und mal den Unterschied zwischen \"fan-stroke\" und \"rasgueado\" zu verdeutlichen ...

TwoLegPete

cool... war mir gar nicht bewußt, daß es da \'n Unterschied gibt... Ich finde klanglich und was die Akzentuierung angeht hört man das sehr gut raus in deinem Video. Wirklich sehr lehrreich für alle die keinen Gitarrenbackground haben...

freue mich schon auf dein nächstes Lehrstück...

[size=8]PS: ein klitzekleines bischen Kritik: wenn die Lichtquelle von der anderen Seite gekommen wäre, hätte man auch die Saiten unter der Zupfhand sehen können...[/size]

Spottdrossel

Great lesson.  I never realized that before.  Danke!

Spottdrossel

aGain

#14
Wenn ich vllt. auch noch 1-2 Anmerkungen zu dem Thema beitragen darf.

Beim Apoyando ist die Position des Fingergrundgelenkes (Am Mittelhandknochen) über den beiden nächst höheren Saiten. Es wird durch das Grundgelenk nach dem Aufsetzen ein Druck in Richtung Resonanzdecke erzeugt. Bei dieser Anschlagstechnik ist es auch das einzige Gelenk, das den Finger in Richtung Hand bewegt. Das anschließende Loslassen erzeugt den Klang. (umgangssprachlich vllt. als \"wegfluppen\" zu bezeichnen) Sobald der Finger dann mit der Nachbarseite in Berührung kommt entspannt er sich.

Im Gegensatz dazu der Tirando. Hier steht das Grundgelenk über der anzuschlagenden Saite. Die Hauptdruckkraft kommt zwar auch hier aus dem Fingergrundgelenk, aber auch die kleinen Fingergelenke bewegen den Finger in Richtung Handballen.


Jens

PS.: Ein gut ausgeführter nicht angelegter Anschlag kann genauso kräftig sein wie ein angelegter Anschlag.