Harter harscher Klang - wodurch? Zu "hart gezupft"? Saiten?

Begonnen von Andreas Fischer, 18. Nov 2018, 00:28:14

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Andreas Fischer

Ich habe für ein Projekt mit anderen eine Aufnahme angefertigt zu der andere nach und nach ihre Instrumente spielen werden.
Beim Anhören meiner Spur ist mir aufgefallen dass einzelne Töne manchmal ganz schön "hart gezupft" klingen

Ich dachte mir, nimm es nochmal auf.
Aber ich bekam das nicht hin.
Also habe ich eine andere Ukulele genommen. Und es wurde besser.

Nun frage ich mich, liegt es an mir, zupfe ich zu hart oder liegt es womöglich an den Saiten (andere Ukulele - andere Saiten) oder gar an der tieferen Stimmung E A C# F#?

Damit ihr wisst was ich meine; hier die Aufnahme (nicht wundern die Ukulele ist tiefer gestimmt und ja es sind 9! Strophen, das wolltern die anderen so):
http://www.musik-instrument-spielen.de/blog/wp-content/uploads/2018/11/001-kein-schoener-land-9-strophen-SPUR-1-UKULELE-ANDREAS.mp3
Klingt das so hart wie ich es empfinde? Sollte ich daran arbeiten gefühlvoller zu spielen oder reichen neue/andere Saiten?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Ukebychance

Klingt doch gut!
Einen etwas weicheren Klang würdest du möglicherweise dadurch erreichen, dass du weiter in Richtung Hals zupfst. Ich komme von der Gitarre und habe, als ich angefangen habe Ukulele zu spielen, auch erst mal am Schallloch gezupft, wie auf der Gitarre, weswegen es auch etwas hart klang. Dann habe ich gesehen, dass die meisten Ukulelenspieler weiter über dem Hals zupfen.
Und das Arbeiten an der Anschlagtechnik ist immer sinnvoll, egal wie weit man die schon perfektioniert hat.
Dass es an den Saiten oder deren Stimmung liegt,  glaube ich eher weniger...

ukelmann

#2
Ja, klingt hart. Du spielst sicherlich mit den Fingernägeln.

Wie von dir schon festgestellt, liegt es mit an der Uke, aber s.o.: Richtung Hals wird der Sound weicher, Richtung Steg härter.
Und starke Klangunterschiede kannst du beim Spielen mit Fingernägeln, Fingernägeln+Kuppe oder nur mit der Fingerkuppe erzeugen. Auch mit meinen sehr weichen Fingernägeln gingen damals(tm) sehr weiche Töne (Kuppe/halsnah) oder harte Töne (Nagel/stegnah) auf dem 6-Saiter, wobei mein uneingeschränkter Neid den Flamencospielern galt.

Und die Saiten spielen natürlich auch eine Rolle.

Probier mal aus.

Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Hawe49

... und auch die Bauart der Ukulele spielt - zumindest bei meinen hier - ein Rolle: Die Massiv Mahagoni klingt von Haus aus etwas weicher, die mit Fichtendecken relativ hart (aber auch alle etwas unterschiedlich), und die mit Zedern-Decke irgendwo dazwischen, laut aber etwas weicher als Fichte ...
Aber ich denke mal, am besten kann man das mit entsprechendem Anschlag steuern.

Claudilele

Wenn Du mit den Fingernägeln spielst, versuche mal, die sehr rund und nicht zu lang zu feilen. Es klingt für mich so, als würdest Du mit den Ecken der Nägel quasi zu lange an der Saite hängenbleiben, so dass sie mit einem Ruck vom Nagel "schnappt" (was so ein Schnappen der Saite verursachen kann) und nicht gleitet. Manchmal verursachen schon ganz kleine Unebenheiten sowas.

Hummel

Zitat von: Claudilele am 18. Nov 2018, 11:24:21
Wenn Du mit den Fingernägeln spielst, versuche mal, die sehr rund und nicht zu lang zu feilen. Es klingt für mich so, als würdest Du mit den Ecken der Nägel quasi zu lange an der Saite hängenbleiben, so dass sie mit einem Ruck vom Nagel "schnappt" (was so ein Schnappen der Saite verursachen kann) und nicht gleitet. Manchmal verursachen schon ganz kleine Unebenheiten sowas.
Micromesh zum nachpolieren und wenn die weiche Rundung bei den Nägeln nicht klappt eine ganz leichte Rampenform. Nicht so exttem wie manche Klassikgittler und vor allem nicht sol lang Das muss ich machen weil ein Nagel  unfallbedingt klauenförmig ist.

isso

Es mag helfen, wenn Du eher mit Schwung als mit Kraft anschlägst, wofür dann Wechselschlag geeignet wäre. Hilfreich auch, wenn die linke Hand "automatisiert" ist, sodass die volle Konzentration dem Anschlag gelten kann. Immer wieder kurze Pausen einlegen. Entspannen.

Andreas Fischer

#7
Zitat von: Ukebychance am 18. Nov 2018, 08:28:19
Klingt doch gut!
Danke :-)

Zu allem und allen anderen:

Ich spiele nicht mit Fingernägeln, die sind mir beim Gitarrenspiel immer abgebrochen. Nun schneide ich sie immer ganz kurz wie an der anderen Hand.
Durchs viele zupfen an Gitarren- (Stahl-) Saiten, mehrere Stunden täglich sind zwar meine Fingerkuppen selbst an der rechten Hand leicht mit Hornhaut bedeckt aber zur Zeit ist das eher gering.

Da man mir im englischsprachigen Forum aber eher sagte dass es an den Saiten liegt, ... habe ich gestern einmal 3 andere Ukulelen genommen und siehe da ...
Ukulele 1 die man in meinem Beispiel hört, aus Akazie und Tenorgröße klingt hart das bekomme ich weicher nicht hin. Einige Töne knallen richtig "Pling"
Ukulele 2 Voll Mahagonie in Ternorgrösse klingt schön weich und stimmig, ich muss sanft zupfen, ich könne auf der auch hart spielen aber es geht auch ganz weich.
Ukulele 3 und 4 Low Budget Ukuleklen in Soprangrösse bei denen ich die Holzart ersteinmal nicht weiss, klingen super hart, jetzt knallen alle Töne, nun das ist besser als wenn es Ausreisser gibt.

Ich weiss ich muss gefühlvoll zupfen, aber das bekomme ich auf Ukulele 2 ja hin.
Sind es nun die Saiten? Was ich hoffe oder die Ukulelen, was mich bei Ukulele 1 ärgern würde denn es ist meine Teuerste und die will ich nicht nur zum schrammeln nehmen.

Ohne diese Aufnahme wäre mir das gar nichtt aufgefallen aber bei der Aufnahme störrt es mich immer mehr und mehr so dass ich das heute nochmal mit Ukulele 2 aufnehmen werden.

Nachtrag: Wer kann mir Saiten empfehlen die eher weich klingen und von welcvhen abraten die eher hart klingen?
Ich hoffe wirklich es liegt nicht an der Ukulele und das ich es mit den passenden Saiten hinbekomme. Gibts noch was zu beachten weil ich duie Ukulele ja tiefer stimme?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

allesUkeoderwas

Sich selbst aufzunehmen halte ich für einen guten Weg, sich selbst und das Instrument einzuschätzen.
Man sollte jedoch nicht zu streng mit sich in's Gericht zu gehen.

Zitat von: Andreas Fischer am 18. Nov 2018, 00:28:14
Klingt das so hart wie ich es empfinde? Sollte ich daran arbeiten gefühlvoller zu spielen oder reichen neue/andere Saiten?

Ich finde, es klingt schon ganz gut, aber am gleichmässigen Spielfluss kann man noch arbeiten.
Das kommt aber mit der Zeit ganz von allein.

Ich würd mal ganz normale Nylon Saiten probieren.
Die sind dicker und klingen softer als Carbon Saiten.

Es kann gut sein, dass eine billige Sperrholzuke mit billigen Nylonsaiten bei so einer Aufnahme besser klingt, als eine hochwertige Ukulele mit Carbonsaiten, da sie das "knallige" verschluckt.
Ukulelen: Nur Schrott

Hummel

Zur Akazie- ich glaube wir haben die gleiche APC TT. Die klingt eigentlich sehr gut für ihr Geld, aber tatsächlich eher kühl,empfinde ich aber auch bei der Ukumele Akazie. Warm in der Presklasse bei Akazie klingt für mich nur die Ruacca. Nylonsaiten habe ich für den Winter auf meiner Moselele Bamboolele, die ist schon ein ziemlicher Knallfrosch. Mit Nylon klingt sie aber recht zivilisiert. Da habe ich die D'Addario EJ65T klare Nylon Tenor drauf.

Andreas Fischer

Wenn es schon ganz gut klingt bin ich etwas erleichtert, danke.
.Ja der Spielfluss ... ich habe 2 Wochen geübt vom Blatt mit genauem Timing zu spielen bevor ich mich an die Aufnmahme von 9 Strophen (!) nach Metronom gewagt habe ;-)

Meine verwendete Ukulele ist tatsächlich die APC TT (allerdings mit Thomanaufkleber).
Ob die aber Carbonsaiten drauf hat? Es sind wahrscheinlich noch die originalen. Ich muss dazu in meine Saitenkiste schauen da habe ich Originale immer aufbewaht. Ich finde nur grad keine Zeit dazu. (ist ne grosse Kiste ;-))
Ich habe ihren Klang auch wegen des klaren immer gemocht. Bis zu dieser Aufnahme.
Obwohl es wohl mehr wegen der "Aussreisser" ist, würden alle Töne mit so einem fröhlichen "Pling" erklingen wäre es doch ok, aber hier und da mal einer bei dem es eventuell dann gar nicht passt, das störte mich.

Ich werde mir zu Weihnachten viele Saiten wünschen und üben der schönen mit noch mehr Gefühl in die Saiten zu greifen, oder auch mal probieren ob ich ihr bei jedem Ton das "pling" abringen kann, vieleicht mag sie es ja härter .... :-)

Ich danke euch
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Hummel

Auf meiner sind auf Kiwidjangos Rat hin aktuell Martins. Gefallen mir auch gut. Von Nylons mag ich nur die die ich oben erwähnt habe.