Stimmungskanone Tenor-Uke

Begonnen von Dada, 02. Nov 2018, 15:42:52

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (23 Antworten, 3.209 Aufrufe)

Dada

Nein, das liegt nicht daran, wie ich sie halte — es klingt nicht zu leise, sondern eher etwas undefiniert, unknackig. Neue Saiten sind aber keine Priorität derzeit, vielmehr wird das Instrument jetzt erst mal sicher verwahrt - es ist ja soweit voll spielfähig — und ich komme später darauf zurück. Jetzt geht der Fokus erst einmal auf Spieltechnik verbessern. Wie gesagt ist Tenor evtl. eh zu groß für meine kleinen Hände. Um das aber genau herauszufinden will ich erst meine Technik verbessern,. Dann kann ich immer noch in die Tenor investieren.

Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Experiment und der Anschaffung. Die Lanikai LU-21 TE scheint es nicht mehr zu geben. Die offizielle Website der Firma führt sie nicht mehr, bei amazon ,,nicht vorrätig", nur vereinzelt gibt es noch Shops, die das Modell anbieten, und eben auch dieser Händler bei der Bucht, der die pausenlos raushaut.

Weiß jemand warum man das Modell (in allen Größen) eingestellt hat? Angeblich doch ein Lanikai-Bestseller?
( o ) == ::

wildshake

#16
@Dada:

Ich würde den Saiten auch erst mal ne Chance geben. Zugegeben, ich mag Nylgut auch nicht besonders und habe auf meinen Ukulelen Aquila Sugar und Living Water Fluorocarbon Strings. Aber hierzu will ich keine Empfehlungen abgeben, denn das ist so als würde ich dir raten, statt Schnitzel lieber Pizza zu essen. -> Gut ist eigentlich beides, und trotzdem hat da jeder einen anderen Geschmack.
Glaub mir, deine Hände sind nicht zu klein für eine Tenor Ukulele. Ich wette mit dir, es gibt Leute mit kleineren Händen, die Gitarre spielen. Das ist nur eine Frage der Routine, die du mit dem Instrument durch Üben bekommst. Sprich: Je öfter du sie in den Händen hältst, umso eher wirst du dich mit ihr vertraut fühlen. ;)
Die Ukulele wird VERMUTLICH nicht mehr so in der Form produziert, da sie schätzungszweise noch ein Palisandergriffbrett sowie -Steg hat. Da das Holz mittlerweile auf dem CITES-Index steht, verbauen die da jetzt Walnußholz stattdessen und verkaufen sie deshalb höchstwahrscheinlich unter einer anderen Bezeichnung, um Verwechslungen zu vermeiden. Bin da aber zu faulum zu googeln. :)


Dada

Habs eben mal nachgeschaut, mit Ausnahme des Rio-Palisander sind wohl alle Palisanderarten auf der Cites Liste. Da diese Uke Griffbrett und Steg aus P. hat, wird das wohl der Grund sein. Interessant, dass ein Buchthändler das dann so raushauen darf.

danke für die Aufmunterung, wildshake, ja, vielleicht probiere ich das zu gegebener Zeit mit der Tenor— aber glücklicherweise muss ich das nicht, weil ich mindestens eine tolle Sopran habe. 😊
( o ) == ::

ukemouse

Zitat von: Dada am 07. Nov 2018, 15:55:58
Habs eben mal nachgeschaut, mit Ausnahme des Rio-Palisander sind wohl alle Palisanderarten auf der Cites Liste. Da diese Uke Griffbrett und Steg aus P. hat, wird das wohl der Grund sein. Interessant, dass ein Buchthändler das dann so raushauen darf.

Rio Palisander ist schon lange auf der Cites Liste und sogar auf der Cites 1 Liste, also der strengsten.
Alle anderen Palisanderarten sind erst seit Ende 2016 auf der Cites 2 Liste.

Dada

ah, gut, die Ausnahme, die ich fand, erklärt sich also damit, dass Rio-Palisander schon vorher auf der Liste stand. Danke für die Aufklärung. Hat jemand von euch schon mal Schwierigkeiten wegen Cites bekommen? Sollte man betroffene Instrumente nun nicht ins Ausland mitnehmen? Wie verhaltet ihr euch?
( o ) == ::

wildshake

Zitat von: Dada am 07. Nov 2018, 18:08:04Danke für die Aufklärung. Hat jemand von euch schon mal Schwierigkeiten wegen Cites bekommen? Sollte man betroffene Instrumente nun nicht ins Ausland mitnehmen? Wie verhaltet ihr euch?

Nein. Palisander darf nur nicht mehr ohne Lizenz von Händlern verkauft werden und theoretisch auch von dir nicht mehr weiterverkauft werden. Du kannst mit deinem Instrument weiterhin reisen wohin du willst, aber es wird auch niemand nachforschen, wenn du es mal wieder über die Bucht verkaufen willst. Sinn der Sache ist einfach nur, das dieses Holz bei Neuinstrumenten nicht mehr in Verwendung kommt um so den Palisander-Bestand zu schützen. Du als Privatperson mit deiner Ukulele (wo vielleicht 100g Palisander verbaut sind) interessierst da niemanden. Deswegen stehen nicht mal die von Greenpeace früh auf, um dich in den Dschungel zu zerren, damit du dort nen Palisanderwald pflanzen musst. ;)

Dada

Auf der Website des Bundesamtes für Naturschutz habe ich folgendes gefunden:

ZitatZiel des WA [=Waschingtoner Artenschutzabkommen, engl: CITES, Anm. von Dada] ist, den internationalen Handel - eine der Hauptgefährdungen für den Bestand wildlebender Tiere und Pflanzen - zu überwachen und zu reglementieren. Das WA versteht unter dem Begriff ,,Handel" jeden Transport über eine Grenze, unabhängig davon, aus welchem Grund dieser Transport erfolgt.

Wenn ich es also genau nehme, dann wird hier "Handel" als allgemeine Grenzüberschreitung definiert, also auch, wenn ich mit einer Uke von einem Land ins andere reise, ohne Händler zu sein. Das erscheint mir im Sinne des Artenschutzes auch sinnvoll, sonst könnten ja duzende "Privatpersonen" unbehelligt mit kritischen Gegenständen einreisen.

Das würde andererseits dann aber bedeuten, dass mir schon jemand ans Bein pinkeln könnte, wenn ich mit einem gefährdeten Holz an/um/in meiner Ukulele irgendwo ohne erforderliche Dokumente einreise. Ich nehme an, dass man wohl nicht unbedingt untersucht wird, aber ich könnte mir vorstellen, wenn man am Flughafen ein Softcase über der Schulter hat, könnten die ja schon mal reingucken wollen -- könnte ja für den Laien auch eine Stradivari drin sein o.ä.

Erschwerend hinzu kommt, dass man vielleicht nicht genau weiß, was überhaupt exakt auf der Liste steht. Da sind lateinische Namen genannt, aber auch alltägliche Namen. Im Falle von Palisander: Rio-Palisander (Anhang A, mit super gefährdeten Hölzern) und Brasilianisches Palisander (Anhang B, auch eingeschränkt, nur nicht ganz so gefährdet wie Anhang A). Konkret stellt sich mir da die Frage: Was für ein Palisander ist in der Uke verbaut? Gibt es noch weitere Palisanderarten, die unbedenklich sind?

( o ) == ::

wildshake

#22
Laut Anhang 2 des Artenschutzgesetzes lautet es:

"Besitz: Für den reinen Besitz sind keine Nachweisdokumente erforderlich."

"Reisen innerhalb der EU: Bei Reisen innerhalb der EU sind keine Vorkehrungen zu treffen."

"Reisen in das Nicht-EU-Ausland: Bei der Reise in ein Nicht-EU Land ist die Mitnahme von Musikinstrumenten, die betroffene Hölzer beinhalten, ohne Vorlage von Dokumenten gestattet, sofern das Gewicht der von CITES II betroffenen Hölzer in allen Musikinstrumenten zusammen weniger als 10 kg beträgt. Das Gewicht von Transportbehältnissen und Zubehör wird nicht mit eingerechnet.  Diese Regelung gilt nur für die persönliche Mitnahme aus nicht kommerziellen Gründen." (Da die meisten Gitarren und Bässe nur Griffbretter aus Palisander aufweisen, also einen nur sehr kleinen und leichten Anteil, ist die Regelung hier also relativ klar und unproblematisch.)


Zudem kenne ich keinen Fall, indem jemals irgend wer Probleme wegen dem Palisander bekommen hätte, weder bei Reisen noch beim Wiederverkauf am Gebrauchtmarkt.
Also locker bleiben. :)

Hawe49

In erster Linie gibt es Leute die sich selbst verrückt machen ...
Ich wollte kürzlich eine gebrauchte Gitarre verkaufen, die ein Bekannter schon länger unbedingt haben wollte. Als ich sie dann irgendwann tatsächlich verkaufen wollte und als erstes ihm angeboten habe, war für ihn eigentlich nur eines wichtig: eine "CITES-Bescheinigung" ...
Dass die Gitarre lange vor dem Inkrafttreten der neuen Regelungen gekauft war, mit Originalrechnung belegt, und außerdem gar kein Palisander enthielt, hat ihn überhaupt nicht interessiert. Er hat dann lieber verzichtet, wegen der "fehlenden Cites-Bescheinigung" ...
Ist schon absurd, wie manches übertrieben wird ...