Das Zeigefingerarpeggio

Begonnen von Ukebychance, 28. Aug 2018, 21:00:40

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Ukebychance

ZitatNa klappt doch schon :)
Danke für das nette Kompliment, aber wir sind hier ja nicht auf Facebook; hier darf man ruhig dieWahrheit sagen. ;) Abwärts gespielt klingt das Zeigefingerarpeggio auf der Aufnahme von gerade noch erträglich bis ganz OK und aufwärts das erste Mal ganz brauchbar und das zweite Mal zum Fortlaufen. >:(
Ich habe mir auch mal die Gitarrenfassung von Frederik Noad angeschaut und mit meiner Cordoba Mini aufgenommen. In den Noten  sind keine Arpeggios vermerkt. Ich habe aber an einigen Stellen die Akkorde arpeggiert. Das habe ich durch die schnelle Abfolge von p-i-m-a gemacht. Klingt wirklich ganz gut. So mache ich das jetzt auch schon ein paar Jährchen. Auf der Ukulele habe ich auf die Art bisher auch Akkorde arpeggiert. Aber ich denke, es ist immer gut, möglichst viele Farben auf der Pallette zu haben. Deshalb will ich jetzt auch das Zeigefingerarpeggio versuchen. Übungsmaterial gibt es ja genug, vielleicht habe ich das irgendwann mal so verinnerlicht wie das p-i-m-a-Arpeggio.


Hummel

Nachdem  "In einem tiefen tiefen Tal saßen einst zwei Hasen" zum unfreiwilligen Ohrwurm geworden ist habe ich dann mal das Übungsmaterial variiert. Ich verbinde  das Nützliche mit dem Nützlichen und übe schon mal täglich Weihnachtslieder. Mal bin ich zufrieden mal nicht. Bis Weihnachten ist es ja noch Zeit.

Ukebychance

ZitatIch verbinde  das Nützliche mit dem Nützlichen und übe schon mal täglich Weihnachtslieder.
Für Weihnachtslieder fällt für mich am 1.November der Startschuss, aber ein Herbstlied kann ich auch im Spätsommer schon üben. Bunt sind schon die Wälder zum Beispiel aus dem musikalischen Naschwerk. Da kommt das Zeigefingerarpeggio in beide Richtungen paritätisch drin vor, teilweise über alle vier Saiten, teilweise mit Bremse nach drei Saiten, optimaler Übungsstoff also. Habe ich die Woche über immer mal wieder probiert und gerade eben eine Lernfortschrittskontrollaufnahme gemacht:
https://soundcloud.com/tele1310/bunt-sind-schon-die-walder-ukulele
Ich würde sagen, es ist nicht hoffnungslo, aber bis ich das Zeigefingerarpeggio souverän einbauen kann, werden noch einige Blätter fallen.
Eine Frage hätte ich dann noch an den Maestro: es ist doch sinnvoll, das Zeigefingerarpeggio mit dem Mittelfinger-Einzelton-Anschlag abzuwechseln und nicht den Zeigefinger hintereinander für Einzeltöne und Akkorddurchgleiten zu benutzen, oder?
In diesem Zusammenhang würde ich anregen, bei komplizierten Stellen Fingersätze für die rechte Hand beizufügen. Das gefällt mir an den frühen E-Books von Samantha Muir ganz gut. Ihre Fingersätze sind für mich kein Muss, aber man hat dann wenigstens eine Option, die bei ihr mal funktioniert hat.

Hummel

Es wird doch! Bei mir hängt es klar noch an der Bremstechnik bei nur 3 Tönen. 

Ukebychance

Zitat
Es wird doch! Bei mir hängt es klar noch an der Bremstechnik bei nur 3 Tönen. 
Danke Hummel! Ja irgendwann mal kann ich das vielleicht einbauen. Wenn ich 4 Töne im Abwärtsarpeggio spiele, klingen die meistens ziemlich rund, aber ich habe auch Probleme, wenn ich nach 3 Saiten bremsen soll. Dann klingen die 3 Töne irgendwie kratzig...

Hummel

Dann bin ich wenigstens nicht alleine.  ::)

wwelti

Ich muß zugeben, daß ich darüber noch gar nicht so bewußt nachgedacht habe. Ich versuche allerdings natürlich stets _effiziente_ Bewegungsabläufe zu verwenden.

Nach einem Zeigefingerabschlag ist der Zeigefinger oft in der optimalen Position, um die Saite, die beim Abschlag als letzte gespielt wurde, gleich nochmals anzuschlagen (nun in einer Aufwärtsbewegung). Das funktioniert auch bei schnellen Tonfolgen sehr gut.

Beim Aufschlag hingegen klappt das nicht, da verwende ich dann meistens den Mittel- oder Ringfinger für Folgetöne. Was aber klappen kann: Wenn man ein 3-Saiten-Arpeggio von der 1. bis zur 3. Saite als Aufschlag gespielt hat, und dann als darauffolgenden Melodieton die 4. Saite anschlagen möchte. Das fühlt sich zwar erstmal komisch an, aber der Finger ist ja auch hier schon in der optimalen Position.

Ich sehe schon, diese Technik ist immer noch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich sage mir immer, ich sollte das weniger oft einsetzen, damit mache ich nur allen anderen Probleme...  ::)

Viele Grüße
  Wilfried

Hummel

Es klingt aber manchmal am besten- bei den Stücken von O'Carolan zB.

Ukebychance

Zitat
Nach einem Zeigefingerabschlag ist der Zeigefinger oft in der optimalen Position, um die Saite, die beim Abschlag als letzte gespielt wurde, gleich nochmals anzuschlagen (nun in einer Aufwärtsbewegung). Das funktioniert auch bei schnellen Tonfolgen sehr gut.
Danke Wilfried für die Erklärung. Ich bin ja von der klassischen Gitarre gewöhnt, Fingerwiederholungen zu vermeiden (Wechselschlag), aber ich werde die Technik, so wie du sie beschreibst, bei meinem nächsten Zeigefingerarpeggioübungsstück mal ausprobieren.

Jogi

#24
Zitat von: Jogi am 30. Aug 2018, 21:36:34
Allerdings klingt auf meiner Brüko Nr. 6 die erste Umkehrung des G7-Akkords nicht so richtig, da die A-Seite im 5. Bund einen Dead Spot hat. Da macht es nur kurz Plong.
Dazu mal eben noch eine Ergänzung von mir.
Ich habe jetzt andere Saiten drauf. Ich habe von den braunen Worth Saiten mit mittlerer Spannung auf die mit geringer Spannung gewechselt, also von BM zu BL.
Der Dead Spot ist jetzt nur noch halb so schlimm, so dass dieser Akkord jetzt durchaus klingt auf meiner Brüko.
Vielleicht ist das ja für irgend jemanden hier von Interesse.  8)
Kurz zum Thema zurück: Das Zeigefingerarpeggio ist für mich als ungeübten Spieler noch eine Nummer zu schwierig. Der Abschlag mit dem Nagel klingt bei mir grauselig, daher nehme ich dafür den Daumen (ohne Nagel, die Nägel sind bei mir ohnehin sehr kurz). Den Aufschlag dann mit dem Zeigefinger, ebenfalls ohne Kontakt mit dem Nagel zur Saite. Das klingt für mich persönlich sehr gut. Nur ist dann natürlich ein schneller Wechsel / ein schnelles Spiel nur bedingt möglich.
Aber ich werde natürlich noch an meiner Technik arbeiten. Ich habe dieses Jahr doch schon so einiges gelernt.  ;D

Ukebychance

Inspiriert durch Wilfrieds tolles O'Carolan-Video habe ich mich auch mal wieder dem Zeigefingerarpeggio gewidmet. Weil ich da aber erst mal kleinere Brötchen backen muss, habe ich mir ein weiteres Stück aus dem Solobuch für Einsteiger ausgesucht, die Sarabande von Ludovico Roncalli.
Hier kommt das Zeigefingerarpeggio hauptsächkich isoliert vor, die Frage, wie danach weiter zu spielen ist, tritt also erst mal in den Hintergrund. Gestern abend habe ich dann eine kleine Kontrollaufnahme gemacht.
Mein Fazit: klingt ganz ordentlich, verbessert hat sich vor allem der Aufschlag (der leider nur ein Mal vorkommt). Das führe ich darauf zurück, dass hier nicht nur der Fingernagel, sondern auch die Fingerkuppe zum Einsatz kommt. Werde ich weiter versuchen, zu verbessern.
https://soundcloud.com/tele1310/ludovico-roncalli-sarabande-ukulele

Hummel

Klingt wirklich ordentlich. Es ist sicher auch hilfreich wenn man sich auf das Arpeggio konzentrieren kann und drumherum nicht zuviel Schwieriges dazu kommt.  Da  werde ich mir  den guten Ludovico auch mal vornehmen.

isso

Klingt doch nett für eine Kontrollaufnahme. Fürs Arpeggientraining würden sich andere Stücke aus Weltis kostenlosen Heften weitaus eher eignen. Ich denke dabei vor allem an die Volkslied-Arrangements (z.B. Heideröslein oder Loreley), weil man sich hier ganz auf die Arpeggien im Zusammenhang mit der Melodiehervorhebung konzentrieren kann. In Takt 12 Deiner Aufnahme folgen Auf- und Abwärtsstrum aufeinander, wobei ich den Klangunterschied doch recht deutlich heraushöre. Die Frage ist, ob das gewünscht wird. Ich selbst spiele nur mit Haut, d.h. abwärts mit Daumen und aufwärts mit Zeigefinger mit extrem kurzgeschnittenen Fingernägeln.

Ukebychance

Danke fürs Zuhören und die aufmunternden Kommentare, Hummel und isso!
Das Aufwärtsarpeggio klappt jetzt für sich alleine schon ganz gut, in der Sarabande kommt vorher aber eine Achtelpassage, da ist es dann immer noch eine ziemliche Glücksache, ob das Arpeggio danach gut gelingt oder weniger gut.
Ich habe die Sarabande gerade noch einmal aufgenommen, das erste Mal ist das Aufwärtsarpeggio etwas heftig geraten, das zweite Mal ist es OK. Außerdem habe ich mir auf Youtube noch mal Wilfrieds Sarabande angehört und die ist ziemlich flott. Ich kannte Sarabanden bisher eher als schwerfälligen 3er Takt mit Betonung auf der 2, aber so eine flotte Sarabande hat auch was. Deshalb habe ich mein Tempo etwas erhöht. Irgendwann will ich die Sarabande mal perfekt aufnehmen und ein kleines Video machen, aber jetzt ist erst mal der Adventskalender dran...
https://soundcloud.com/tele1310/ludovico-roncalli-sarabande-ukulele

Hummel

Weihnachtscountdown! Dann lass den Roncalli  mal ruhen. Da ich mir heuer hauptsächlich Wilfrieds Weihnachtsbücher vorgenommen habe, werde ich  sowieso viel Zeigefingerarpeggio spielen. Da muss ich nicht noch extra üben.