3D-print Ukulele

Begonnen von 3D_Uku, 02. Jan 2022, 08:58:41

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3D_Uku

Hallo alle zusammen,

da unsere kleine Tochter und ich vom Christkind eine Bausatz-Ukulele bekommen haben, ist jetzt die Idee entstanden, doch so ein Teil einfach mal zu drucken.
Ja ich weiß, Plastik und Sound und so.. aber es geht mir auch hier mehr um den Spaß, da ich das Ding ja sowieso (noch) nicht spielen kann  :P

Da es im Internet keine brauchbaren bzw. ausreichend steifen oder meinen Ansprüchen entsprechenden Modelle gibt, bleibt mir nichts anderes übrig als sowas selbst zu konstruieren.
Die Konstruktion an sich, ist nicht das Problem - mein Problem ist, dass ich absolut keine Ahnung habe, auf was es bei so einem Instrument ankommt.

Es würde mich also freuen, wenn sich der/die eine oder andere finden würde, mir hier zur Seite zu stehen.

Grundsätzlich sollte es eine Konzert-Ukulele werden.
Meine ersten Fragen hier wären:

1) Gibt es irgendwo die genauen Abmessungen die ich für das Griffbrett und die Bünde brauche? Gibt es Bünde einzeln zu kaufen? Metall wäre wohl besser hier als Kunststoff?
2) Was genau muss schwingen? Hintergrund der Frage ist, wo ich Verstärkungen anbringen darf. Ich hätte gerne eine Inlay im Hals das im Idealfall bis zum Sattel reicht. Problem hier ist, dass das dann direkt unter dem Schallloch durchläuft - darf ich das versetzen?

Ihr seht.. ich habe keine Ahnung.. aber vielleicht hat ja jemand Interesse an dem Projekt virtuell mitzuarbeiten.

Vielen Dank und Gruß aus Niederbayern

Michael

UkeBarbara

Griffbrett Kalkulatoren gibt es im Netz. Zum Beispiel hier https://www.stewmac.com/fret-calculator/

Falls du nicht von Null anfangen möchtest, lohnt sich für 3D-Druck auch immer ein Blick ins Thingiverse.com zu werfen. Dort gibt es einen Haufen Druckdateien für Ukulelen der verschiedensten Form.

Viel Spaß euch zweien. Lass uns gerne wissen, was herauskommt!

3D_Uku

Hi, vielen Dank!

die bei Thingiverse und yeggi hab ich schon angeschaut...

3D_Uku

So,
hallo mal wieder..

hier der erste Entwurf. Mechanik, Saiten und Verstärkung sind bestellt.
Abmessungen der Bohrungen für die Mechanik und die Schrauben muss ich dann noch anpassen...
Leider habe ich keine Ahnung, wie man hier ein Bild einfügt..

UkeBarbara


Zunächst brauchst du einen Account für einen Bildhoster, der dir erlaubt eigene Bilder hochzuladen.
Dann lädst du deine Bilder hoch. Merkst dir die URL der Bilder.
Die URL fügst du dann im den img-Tag ein
Zum Beispiel so
[img]https://i.ibb.co/mbCWjhN/DSC-0185-01.jpg[/img]
Beim Hoster https://imgbb.com/

Schaut dann so aus

3D_Uku



aaahh.. so jetzt ja :-)

so.. Griffbrett ist schon mal im Druck..

Bugle

Hallo Freunde des 3D-Drucks. Als mir vor zwei Jahren meine Familie meinen 3D-Drucker zum Weihnachtsfeste schenkte, war natürlich der erste Gedanke  - ich drucke mir eine Uke. Hab ich dann auch gemacht; in mehreren Varianten und was soll ich sagen. Es hat Spaß gemacht das Projekt umzusetzen, die Teilchen dann zusammenzubauen/epoxieren und erstaunlicherweise klang das auch gar nicht sooooooo schlecht ;).

Ich musste aber feststellen, dass die Teile auf Dauer nicht formstabil blieben. Heißt im Klartext: der Saitenzug hat alle (drei) Instrumente verbogen. Von daher ist der Verzicht auf den Druck einer Vorlage aus Thingiverse vernünftig und ich bin sehr gespannt wie der Eigenentwurf von 3D_Uku klingen und überdauern wird. Ich lese hier sehr gespannt mit! Viel Erfolg.

P.S. Habe damals mit PLA gedruckt; vielleicht ist es mit PET-G stabiler (aber das ist nur hyothetisches Gedankengut :) )

3D_Uku

#7
Hallo Bugle,

Deine Erfahrung deckt sich mit nahezu allen Berichten aus dem Netz.
Genau aus diesem Grund ist es eine Eigenkonstruktion und kein "Nachdruck" vorhandener Modelle geworden.
Ich bleibe bei PLA, da das von der Steifigkeit besser ist als PETG, verzichte aber aus optischen Gründen auf PLA+ (ja ich weiß, das ist keine Norm, ich meine das temperbare PLA).
Um das oben beschriebene Problem hoffentlich zu lösen, habe ich eine Verstärkung eingebracht, die der Kraft der Saiten entgegenwirken soll.
Einzig beim Kopf bin ich noch unsicher, aber vielleicht lässt sich das auch noch hinbiegen... das finale Design steht ja noch nicht, da ich das auch erst anpasse, wenn die Mechanik da ist.

Gruß

Michael

3D_Uku

#8
Update:

So, leider ist der erste Druck des Griffbretts nichts geworden, bzw. nicht so geworden, wie ich mir das Ding vorstelle.
Die Abzeichnungen des Infills waren an der Oberfläche leider zu deutlich.
Inzwischen sind auch die Verstärkungen angekommen. Wenn die Mechaniken kommen, dann kann ich das Design abschließen. In dem Zuge werde ich auch noch den Kopf etwas verstärken. Idee dazu habe ich schon.
Am Körper wird es noch eine kleine optische Verbesserung geben, damit die Verstärkungen nicht sichtbar sind.

Randnotiz: Mir ist völlig klar, dass das Instrument definitiv nicht mit einem einigermaßen, geschweige denn mit einem guten Holzinstrument mithalten können wird. Ich bin auch nicht der große Ukulelen-Spieler.
Aber ich will im Gegensatz zu den vielen bereits bestehenden Konzepten ein proof of concept erreichen. Also ein grundsätzlich passables Instrument, dass druckbar und spielbar ist.

3D_Uku

Update:
So.. Design nochmal überarbeitet. Nach außen gibt es quasi keine Änderungen (außer das Schallloch)
Ansonsten haben sich hauptsächlich die "inneren Werte" geändert.
Es sind jetzt mech. Verstärkungen entlang der gesamten Saitenführung mit integriert, zum Teil mit Überlappungen. Mal sehen, ob es jetzt zu Komplikationen bei der Umhüllung der Versteifungen, quasi der Matrix kommt.
Generell habe ich versucht, die Konstruktion einfach zu halten. Heißt, Druck möglichst ohne Stützstruktur, Zusammenbau möglichst einfach.

gerald

Das Projekt klingt interessant.
Irgendwie hat offenbar noch niemand richtig auf Deine Fragen geantwortet. Bei den meisten Fragen wäre eigentlich Bugle ein guter Ansprechpartner.

Die genauen Maße etc. finden sich im Netz, es gibt bei stewmac etc. sicherlich auch Pläne (für normale Ukulelen aus Holz).
Das Schallloch kann unterschiedliche Positionen, Formen und Größen haben. Da streiten sich die Experten über die genaue Auswirkung auf den Klang. Manche Marken haben sogar ihr spezielles Schallloch quasi als Markenzeichen, z.B. Koaloha.

Schwingen sollte im Wesentlichen die Decke (und die Saiten). Boden und Zargen schwingen typischerweise nicht so. Der Hals sollte möglichst steif sein.

Deinen Ansatz bzw. Dein Design verstehe ich aber noch nicht.
Planst Du, die Teile Hals, Decke, Zargen und Griffbrett als Einzelteile zu drucken und diese dann mit zusätzlichen Teilen, die nicht aus dem Drucker kommen, zusammen zu bauen? Quasi wie ein "klassisches" Instrument aus Holz, nur dass einige Teile aus dem Drucker stammen?
Ein wenig verstehe ich Deine Beschreibungen so, daher die Frage. Dann wäre auch die Frage, welche Teile Du drucken möchtest und welche Du anderweitig herstellen oder dazu kaufen möchtest.

Ein anderer Ansatz wäre ja, die Technik zu nutzen und Teile so herzustellen, wie es mit Holz nicht möglich wäre.
Z.B. die Bundstäbe direkt auf das Griffbrett zu drucken (OK, mag sein, dass die nicht ausreichend haltbar sind, wobei Flea/Fluke als bekannte Marke auch die Standard-Griffbretter als ein Teil aus Kunststoff mit entsprechenden Kunststoffbundstäben herstellen).
Eine ähnliche Idee wäre, Boden und Decke gleich mit einer Art Bebalkung zu drucken; d.h. letztlich unterschiedlich stark und (wenn man sich an klassischen Holzinstrumenten orientiert) direkt eine Bebalkung aufdruckt. Auch könnte man ja Boden und Zargen direkt als ein Teil drucken.
Wenn man diesen Ansatz bei der Decke verfolgt, vielleicht auch Verstärkungen um das (die) Schalllo(e)ch(er) drucken.

Der Hals sollte möglichst steif sein und gut in der Hand liegen. Die Rückseite muss irgendwie gerundet sein.
Ob man das gut aus dem Drucker bekommt, weiß ich nicht. Vielleicht muss man da Teile noch nachbearbeiten.
Ob es reicht, für den Hals zwei Teile, also Griffbrett und den eigentlichen Hals zu drucken oder ob man besser mehr Einzelteile druckt, weiß ich auch nicht.
Für den Hals würde ich aber vorsehen, dass eine Verstärkung eingelegt wird. Hier könnte man eigentlich einen Stab von der Kopfplatte durch den Hals und dann vielleicht sogar durch den Korpus führen, um so Hals und Decke für den Saitenzug ausreichend stabil zu machen.

Dann ist die Frage der Befestigung der Saiten. Eine Möglichkeit ist eine freischwebende Brücke mit einem Saitenhalter an der Zarge, ähnlich wie bei Banjos oder manchen Mandolinen.
In jedem Fall sollte unter die Brücke eine ausreichende Verstärkung (kann man sich bei den Holzvorbildern abschauen). Auch hier ist wieder die Frage, ob man diese direkt mit druckt oder ob sie nachträglich angebracht wird. Wenn man die Idee mit dem Halsstab aufnimmt und diesen als Verstärkung durch den Korpus laufen lässt, könnte man die Verstärkung unter der Brücke gleich so auslegen, dass diese das Ende des Halsstabs aufnimmt.

Soweit ein paar Ideen und Anregungen. Ich bin aber gespannt, wie Dein Instrument aussieht.