Resonator-Gitarren-Empfehlung?

Begonnen von Knasterbax, 27. Jul 2017, 23:07:57

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Knasterbax

Ich trau mich mal und stell hier eine Gitarren-Frage.

Seit einiger Zeit greif ich ja auch mal wieder zu 6 Saiten.
Und den Reso-Klang mag ich ja auch sehr (z.B. beim Piedmont Bluz Acoustic Duo oder Eric Bibb).
Mit den Reso-Uken bin ich nie so richtig warm geworden. Da gilt wohl, was so mancher hier schrub: Reso-Uken klingen nicht wie Reso-Gitarren. Könn'se einfach nicht.

So viel zur Vorrede.
Meine Frage: Können mir die Reso-Gitarren-Kundigen ein schönes Einsteiger-Instrument empfehlen?

Ich suche natürlich, was alle suchen: Ein tolles Instrument für wenig Geld (moralische Aspekte hier explizit ausgeklammert). Zuweilen gibt es ja solche Geräte, die AMI-Serie von Art & Lutherie etwa, und mit meiner Hohner "Parlor" EP1-SP hab ich sowas auch gefunden.
Gibts da auch was im Reso-Sektor?

Danke für Eure Tipps!
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

Da gibt's ja erstmal grundlegende Fragen...

- Metall oder Holz
- Single Cone mit Bisquit- oder Spiderbridge, oder evtl Tricone

Geht natürlich alles noch viel weiter, wie Pickup, Halsform, Klang, Lautstärke ...

- Bist Du Bereit selbst dran rumzubasteln und zu optimieren, Bessere Saiten, Saitenlage einstellen, evtl. anderen Cone, ...

Wenn ja, dann hätte ich da ein wunderbares Einsteigermodell zu empfehlen...
Fichtendecke, Rest Mahagoni, Spiderbridge, Pickup mit 4 Band EQ...

https://www.amazon.de/Classic-Cantabile-Resonatorgitarre-Tonabnehmer-Equalizer/dp/B002HYQMNG?SubscriptionId=AKIAI5ZF7TG7MOPFCUSQ&tag=suche01-21&linkCode=xm2&camp=2025&creative=165953&creativeASIN=B002HYQMNG

Ich empfehle sie, da ich ein baugleiches Exemplar rumzuliegen hab, das ich Dir für 130 Öcken anbieten kann.
Meine ist bereits getestet und eingestellt (gut für mich - nicht so tief und auch für slides).
Bei Neukauf muß man noch selbst etwas Hand anlegen.

Wunderschön übrigens -  Kann man auch als eindrucksvollen Wallhangar benutzen  :D
Die Kundenrezensionen kann ich voll bestätigen!
Bei dem Preis kann man natürlich keine Wunder erwarten!

Du kannst sie also für EUR 183,99 bei Amazon oder Kirstein testen/erwerben, oder für EUR 130,- bei mir (Ist wie neu).
Ukulelen: Nur Schrott

Bluesopa

Mein musikalischer Schwerpunkt ist seit einigen Jahren Resonatorgitarre, in Bottlenecktechnik gespielt, ich habe im Moment selbst 6 oder 7 verschiedene Modelle/Bauformen hier. Nein, ich werde jetzt nicht eine eigene zum Kauf anbieten und auch keine spezielle empfehlen ohne genaueres zu wissen in welche Richtung es gehen soll ... aber wenn du spezielle Fragen hast kannst du mich gerne direkt fragen.

Ghul

Johnson oder Republic machen gute Sachen. Sie sind nicht Billigresos, aber auch noch keine teuren Highend Teile. Manche schwören auch auf Michael Messer.
Stelle doch deine Frage mal im Fingerpicker Forum. Da sitzen die Fachleute http://www.fingerpicker.eu

allesUkeoderwas

Die Metall-Johnson, bzw. Recording King is ja auch schon 'ne andere Preiskategorie, als mein vorgeschlagener Holz-Billigheimer.  ;)
Ist eben die große Frage, was man für den Einstieg, bzw. ein Antesten ausgeben mag und ob man Holz, oder Metall bevorzugt.

Als Berliner hat man u.U. auch noch diverse andere Möglichkeiten zum An-/Austesten und sich zu informieren.
Beispielsweise...

http://berlin-guitars.de/
Die hatten immer einen großen Showroom mit Resogitten

oder...

https://www.guitar-shop.de/index.php/zum-blackboard/27-Steel-Guitars-und-Resonatorgitarren-in-berlin.html
die sind gleich hier...
https://www.guitar-shop.de/uncategorised/anfahrt
Ukulelen: Nur Schrott

torstenohneh

Also ich finde die Minolian von Republic sehr schön im Klang (spiele aber selber nicht)
http://republicguitars.com/resolian/resolian-parlor-size-body-style-372
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

allesUkeoderwas

Vielleicht als Ergänzung...

Hier ein Soundbeispiele meines Billigteils...
https://www.youtube.com/watch?v=xcnnBqmu57g
Scheinen noch die billigen Originalsaiten drauf zu sein.

Und hier noch eine nette Übersicht, der angeblichen Top 10 von 2017...
https://www.youtube.com/watch?v=rWXk-b18Yx0
Wenn man die Beschreibung bei Youtube aufklickt, dann findet man Links mit Händler und Preis.




Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

Danke für die vielen Tipps und Links, Leute!
Ich sehe, ich muss meinen Wunsch erst mal konkretisieren, werde also als nächstes mal zu berlinguitars traben und Resos antesten.

Schöne Grüße,
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bluesopa

Ein kleiner Tipp noch ...
Für den Reso-Anfänger würde ich auf jeden Fall den Typ Singlecone mit Bisquitbridge empfehlen.
Resos, insbesondere billige aber nicht nur, neigen zu Nebengeräuschen wie Vibrieren oder Scheppern im Inneren. Bauartbedingt um so mehr, je komplizierter der innere mechanische Aufbau ist. Das kann recht frustrierend sein, zumal man mit der Beseitigung als Anfänger normalerweise erst mal überfordert ist.
Die anderen Typen - Singlecone mit Spiderbridge und Tricone - sind da aufgrund ihres komplizierteren Aufbaus erheblich anfälliger.

Knasterbax

'n Abend,

zunächst noch zu Horstens Anmerkung, dem Anfänger sei die vergleichsweise simple Bauweise mit Single cone und Biscuitbridge zu empfehlen: Damit würde dann Jogis Empfehlung der Classic Cantabile erst mal wegfallen... :-\

Sodann war ich heute mal bei Berlinguitars und konnte mir stolze 2 Metallkorpus-Resonatoren anhören, beide mit Single cone & Biscuitbridge. Mein Fazit nach 3 Minuten: Mir viel zu schwer und die Hälse viel zu klobig.
Dann habe ich mich einer Leho Reso Tenoruke  zugewandt, und die hat richtig Spaß gemacht! (Hat aber laut Katalog auch ne Spiderbridge.) Kennt die zufällig jemand, oder auch ihre Concert-Schwester?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Bluesopa

Blechresos spielen ... "heavy metal" sag ich da mal ... ;)

Ja, sind schon schwer, das liegt in der Natur der Sache ...
Interessant ist in dem Zusammenhang, dass man wohl erst heute so schwer baut, warum auch immer ...  alle alten Nationals z. B. die ich kenne sind deutlich leichter als die aktuellen Modelle, meine 1929er National Trolian z. B. fast 1 Pfund gegenüber dem aktuellen Modell.

Aber klobige Hälse müssen nicht sein. Da haben gerade viele heutige Modelle, gerade auch die preiswerteren, oft recht schlanke und schmale Hälse, etwa wie eine Westengitarre - mir zu schmal, ich brauche die "klassische" Breite 46mm wie sie die Nationals haben (wobei das Halsprofil selbst aber trotzdem angenehm ist und keineswegs klobig.

allesUkeoderwas

#11
Zitat von: Knasterbax am 11. Aug 2017, 21:03:36
'Dann habe ich mich einer Leho Reso Tenoruke  zugewandt, und die hat richtig Spaß gemacht! (Hat aber laut Katalog auch ne Spiderbridge.) Kennt die zufällig jemand, oder auch ihre Concert-Schwester?

Falls Du die hier meinst...
http://lehomusic.com/project/resophonic/
Die haben mit Sicherheit keine Spiderbridge - Das sieht man...
Da haben sich die chinesischen Marketingspezialisten wohl im Verkaufstext vertan, bzw. das Wort "adaptieren" sehr weit ausgelegt.  :D
Bei einem Ukulele Cone, der die größe eines einzelnen Gitarren-Tricone-Cones hat, kann ich mir eine Spiderbridge auch nicht vorstellen.
Für die Leho Concert gibt's bei Youtube Soundbeispiele. Ich find sie klingt... Hmmm, naja...
Meine preiswertere China Aiersi klang mit Originalcone genauso. *)
Auf Facebook und im Katalog gibt man sich Hawaiianisch, aber ich denk mal Leho Asia Music kommt aus China...
Was dann u.U. auch den Verkaufstext im Prospekt erklärt.
Rein optisch finde ich die Leho mit dem nachgemachten Celluloidbinding übrigens wunderschön!

Das "Anfänger-Schepper/Klirr-Argument" zur Befürwortung von Bisquit Cones bei Resogitarren kann/will ich so nicht stehen lassen.
Wenn es klirrt, ist jede Bauart Sch...
Selbst bei einem Bisquitcone kann man sich beim Klirren die Karten legen - Auch als Bastelprofi.
Wenn die Reso jedoch in Ordnung ist, klingt's meiner Meinung nach mit Spider bei gleich klingendem Cone freier, besser und lauter.

Fette Hälse sind den Spielerwünschen geschuldet.
Viele spielen die Teile als Westernslideguitar mit besonders fetten Saiten auf dem Schoß liegend.
Da bevorzugt man Stabilität und im Extrem sogar eckige Squarenecks.

Ansonsten kann ich Dir nur anbieten, meinen Billigschrott zu testen.


*)
Die Airsi hab ich übrigens als Tenor und als Concert.
So nebenbei: Für mich klingt bei den Resouken Tenor in DGHE am besten.
Die Aiersi ist zwar nicht so schön, dafür ist sie um einiges billiger...
Insbesondere, wenn man sie (wie ich) direkt in China ordert.
http://www.aiersiguitar.com/category/resonator-ukulele/
Aber dazu könnt ich 'n Roman schreiben.  :D
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

Danke, Jogi, für Deine Anmerkungen.
Von Aiersi hatte ich noch nie gehört - zu spät: Ich bin schwach geworden und hab mir die Leho in Concert bestellt. Na ma sehn... Ich hoffe, es geht ohne Scheppern/Klirren ab - wiewohl bekennender Bastler, hab ich doch größten Respekt vor dem heiklen Innenleben einer Reso.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)