Technische Lösungen für einen kontaktlosen Stammtisch?

Begonnen von Knasterbax, 19. Mär 2020, 21:12:14

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Yauser

#15
Zitat von: Uhu am 20. Mär 2020, 09:01:04
Ich unterrichte seit einer Woche per Skype, hier meine Erfahrungen:

Audio-/Videokonferenzen sind vermutlich immer "laggy" - wir haben noch kein 5G

Für Kleinstgruppen ist die App jitsi-meet (Appstore/Playstore für mobile) oder https://jitsi.org/jitsi-meet/ im Chrome-Browser am PC sehr zu empfehlen! In der EvangelischenK im Rheinland nutzen wir diese open-source-ware mit eigenem server. 2-3 gehen eigentlich immer, ist für mehr ausgelegt, hat aber manchmal Bandbreitenprobleme. Sprecher können vom Organisator gemutet werden, sie können dann durch Leertaste das Mikro zuschalten, ohne geht's wieder aus. Das diszipliniert beim Reinreden.

Weil wir bei KOnferenzen mit unserm lahmen Kirchenserver Probleme hatten, habe ich Discord ausprobiert! Absolut zu empfehlen!
Discord ist ein Text- und Audio-Chat-Server aus der Gaming-Szene. Wirkt zunächst überfrachtet, ist aber schnell eingearbeitet - wenn man jemanden kennt ganz besonders. Ist unter Jugendlichen sehr bekannt!

Das Besondere: mit bis zu 10 Leuten kann ein Videotelefonat gemacht werden - inklusive Screensharing. Qulaität ist super, die Server sind große Belastung gewöhnt und weil es kontinuierlich gut läuft, klappt es auf Dauer auch mit dem Reinreden.

Im normalen Text- bzw. Audio-Raum-Betrieb kann man auf seinem virtuellen Server (also quasi dem eigenen Zu Hause) beliebig Text- und Audio-Räume anlegen. Du könntest so die Leute in Einzelräumen anleiten, einen gemeinsamen Textkanal parallel für Infos nutzen und die Leute bei Bedarf per Drag&Drop in einen gemeinsamen Sprach-Raum holen und wieder verteilen.
Aber laggen ist in allen Formaten. Ich habe es mit einer Uke-Minigruppe (4) probiert: Ich spielte und sang, die anderen haben ihre Mikros gemutet und für sich mitgespielt. Gemeinsam geht da aber nicht!

Aber generell bin ich von Möglichkeiten und performance begeistert. Ich habe unseren freitäglichen Jugendtreff mit zuerst 35 Leuten darin super überstanden!

Discordapp.com -> für Desktop-App oder im Browser (Desktop ideal mit allen Funktionen, im Browser technisch am Besten Chrome) oder auch als Mobil-App...

Man kann anonym mit einem freien Nick rein, aber es empfiehlt sich, einen Anmeldenick über eine Mail zu verifzieren. Auf dem Server kann man beleibig umbenennen.

Zu "muss ich das installieren": sollte sich jeder überlegen, apps/DesktopApps sind in der Regel optmiert und man bekommt ja auch was geboten...

Gil.SR

Hallo,
danke für die tollen Infos,
Ich habe mir jetzt für unsere kleine Ukulelegruppe die App Discard auf mein iPad geladen.
Dazu habe ich eine Frage: Kann ich ein "Notenblatt auslegen und wir alle können es sehen? Ich verstehe es so, daß wir nicht alle zusammen musizieren können, sondern einer gibt es vor und alle anderen spielen mit mute mit?
LG
Gil

Buhnenhuper

Also ich hätte mal Lust eine Konferenzschaltung zu probieren, vielleicht mit Zoom?
Wer macht mit?

TooOldForRockNRoll

#18
Zitat von: TooOldForRockNRoll am 21. Mär 2020, 12:32:43
Zitat von: Vivaldi am 21. Mär 2020, 11:42:00
Ich habe gehört. dass die Zoom App dafür geeignet sein soll, habe es aber ehrlich gesagt noch nicht getestet.

Vivaldi

Terry Carter (Ukelikethepros) nutzt auch die Zoom App. Ich habe sie noch nicht ausprobiert, habe es nur zufällig live auf Instagramm gesehen und da waren viele andere Teilnehmer über Zoom mit der Session verbunden. Scheint relativ gut zu funktionieren und ist vielleicht einen Versuch wert.

Gestern 18.00 Uhr habe ich Zoom das erste mal ausprobiert um mit ca. 50 Ukulelespielern worldwide (überwiegend aus USA) Ode an die Freude zu spielen und zu singen. Bei mir war aus aktuellem Anlass das Fenster natürlich geöffnet.  ;)

Meine Erfahrung ist, dass es ein tolles Programm ist (ich nutzte die Windows-PC-Version) das stabil läuft, ausreichend Funktionen bietet und leicht bedienbar ist. Die kostenlose Version hat vor allem die Beschränkung, dass eine Session max. 40 Minuten dauern darf.

Aber es ist nicht geeignet um online so miteinander Musik zu machen, dass es sich in den Ohren gut anhört. Die Latenzzeiten sind beim Zusammenspiel so störend, dass man sich diese Kakophonie eigentlich nicht antun möchte.

Trotzdem war es gestern ein Heidenspaß. Es war dann halt so, dass nur eine Person für die Anderen hörbar war und damit sozusagen der Taktgeber. Die anderen spielten/sangen jeweils stummgeschaltet dazu. Das ist zwar schon etwas virtuell, aber es ist trotzdem ein gewisses Gemeinschaftsgefühl vorhanden weil man die anderen auf dem Bildschirm sieht. Und man kann nebenher bzw. in den Pausen gut miteinander quatschen oder wahlweise auch parallel chatten. Für Workshops oder wenn man anderen zeigen möchte wie man etwas spielt ist es aber durchaus geeignet. Oder für alles mögliche andere das nichts mit Musik zu tun hat. Es ist ja eigentlich eine verbreitete Software für Business-Konferenzen.
Music is my best friend

Knasterbax

So, allerhöchste Zeit, sich mal mit großem Kotau für all die vielen Zuschriften zu bedanken: danke!

Was ich verstanden habe: Das Problem der Latenzen löst im Moment noch kein Programm. Aber es gibt jede Menge Ideen, wie zwar nicht gleichzeitig, aber doch zusammen musiziert werden kann.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Knasterbax

Liebe Leute,

hier ein kurzer Bericht unseres ersten virtuellen Berliner Ukulelenstammtischs: Wir waren zu sechst über Zoom verbunden, konnten uns sehen, quatschen und auch ganz gut hören - solange nur eine/r spielte. Sobald es mehrere waren, entstand Klangbrei. Was also ging, war: Eine/r spielt, und die anderen sind stummgeschaltet, hören zu oder spielen zuhause mit. Das war eine Weile ganz nett, aber nicht wirklich ein Ersatz.
::) :-\ ;)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Pazukulele

Zitat von: Vivaldi am 21. Mär 2020, 11:42:00
Ich habe gehört. dass die Zoom App dafür geeignet sein soll, habe es aber ehrlich gesagt noch nicht getestet.

Vivaldi
Zoom ist an sich sehr schön. Aber: Es funktioniert nicht. Die Latenz ist zu groß. Man bekommt es nicht hin, daß alle synchron spielen oder singen. Einzige Chance: Einer spielt vor, während alle anderen stummgestellt sind. Sonst kommt nur Chaos dabei heraus. Leider.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Für immer Punk

Zitat von: Knasterbax am 25. Mär 2020, 22:00:51
Liebe Leute,

hier ein kurzer Bericht unseres ersten virtuellen Berliner Ukulelenstammtischs: Wir waren zu sechst über Zoom verbunden, konnten uns sehen, quatschen und auch ganz gut hören - solange nur eine/r spielte. Sobald es mehrere waren, entstand Klangbrei. Was also ging, war: Eine/r spielt, und die anderen sind stummgeschaltet, hören zu oder spielen zuhause mit. Das war eine Weile ganz nett, aber nicht wirklich ein Ersatz.
::) :-\ ;)

Sehr gut gehen Songs mit Frage-Antwort-Schema, wo man sich abwechseln kann beim Singen und Spielen. Zum Beispiel ein Shanty wie dieser hier:

Dm
What shall we do with the corona infected?
C
What shall we do with the corona infected?
Dm
What shall we do with the corona infected,
C               Dm
early in the morning?

Put him in quarantaine until he's recovered
Put him in quarantaine until he's recovered
Put him in quarantaine until he's recovered, later in the future