Schmerzen am Handgelenk

Begonnen von Sandro, 23. Mär 2007, 16:25:59

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Sandro

Schon mal vielen Dank, für die zahlreichen Antworten. Aber ihr habt manches falsch verstanden ;) : Wenn ich z.B. 4 Stunden übe, dann nicht nur Barré Griffe, wäre ja auch öde. Und die Schmerzen sind jetzt nicht schlimm und treten nur während oder kurz nach dem Spielen auf. Naja auf jeden Fall habe ich die Uke gestern nur eine halbe Stunde in der Hand gehabt und siehe da: dem Gelenk geht es schon wieder besser. Ich glaube ich sollte nur öfters Pausen machen :) .
Sandro

Sandro

Ich war dann heute mal beim Arzt, als das Ziehen immernoch da war. Die gute Nachricht: Keine Sehnenscheidenentzündung, die schlechte: Überbelastung des linken Arms. Dennoch soll ich auf das Üben nicht verzichten (denn dann geht das ganze Spektakel von neu los), sondern ich soll täglich mich 1 Std. ( :\'( ) anfangen und mich \"langsam\" steigern. Zusätzlich habe ich noch ein Gel bekommen, das man sonst bei Zerrungen oder Sportverletzungen bekommt. Ich habe mich heute schon sehr bemüht und heute Mittag nur eine Stunde gespielt, aber heute Abend (nach längerer Pause) noch mal 30 Minuten in die Hand genommen. Ich will zwar umbedingt spielen, es aber auch nicht übertreiben, denn einen \"Totalausfall\" in 2 Wochen Osterferien will ich auf keinen Fall. Ich hoffe ich bekomms hin so wenig zu üben.... , dennoch besser als die Sehnenscheidenentzündungsgeschichte.
Liebe Grüße, Sandro

wwelti

Hi Sandro, das Problem liegt ja am linken Arm, oder? Du könntest doch einfach die Uke auf ein offenes C stimmen (A-Saite einen Ganzton tiefer stimmen). Und dann einfach ein bisschen Slide-Uke spielen (dazu die Uke flach vor Dich hinlegen und mit einem geeigneten Stück Metall o.ä. alle Saiten ein bisschen (aber nicht bis auf die Bünde) herunterdrücken. Oder dann einfach nur Strumming- bzw. Picking-Techniken der rechten Hand üben. Da gibt es sooo viele Dinge zu üben...
Gute Besserung!

Viele Grüße
  Wilfried

moskeeto

verdammt.... ich konnte die letzten 4 Tage überhaupt nicht spielen - und das nur weil ich am Sonntag ausnahmsweise mal 2 Stunden gespielt hatte und das schon zuviel war!

Naja, ist sicher trotzdem nicht leicht für dich. Aber sei froh, dass es überhaupt soviel geht...  Was du \"Wenig\" nennst ist für mich schon das Maximum...

Sandro

#19
Hmm, könnte daher kommen, dass ich schon Musik gemacht habe und daher sehr ehrgeizig bin ;) . Aber ich sollte es wirklich etwas langsamer angehen lassen, da ich ja problemlos spielen will und nicht in 3 Jahren ein kaputtes Gelenk haben möchte. Aber ihr müsst nicht alle gute Besserung wünschen, da es ja nicht direkt starke Schmerzen sind (die seelischen Schmerzen ausgenommen, wenn ich sie nach einer Stunde weglegen muss), trotzdem Danke an alle ;) . Ich denke aber mit dem Gel wird sich das Gelenk relativ schnell erholen, wie mein Doc auch sagte.
Liebe Grüße, Sandro

Buhnenhuper

Ich möchte mal etwas in den Raum stellen, da ich gerade Probleme mit dem Handgelenk habe:

Als Sportler hatte ich häufig Gelenkprobleme, z.B. an der Schulter, die nicht etwa daher rührten, dass ich zuviel trainierte, wie sogenannte Sport-Ärzte behaupteten, sondern tatsächlich zuwenig!
Und zwar die antagonistische Muskulatur, wodurch Fehlstellungen im Gelenk verursacht werden.

Tatsächlich habe ich viel mehr Kraft in der Hand als vor einigen Monaten, als ich anfing zu spielen, allerdings nur beim Greifen.
Umgekehrt habe ich wesentlich grössere Probleme die Finger der Linken Hand aktiv nach Aussen zu Bewegen als bei der Rechten Hand.
Das könnte daran liegen,dass ich verkürzte Muskeln an der Innenhand und zu schwache Muskeln im Verhältnis an der Aussenhand habe.

Möglicherweise könnte es gut sein die Außenseite zu trainieren um das Handgelenk zu stabilisieren und die Muskulatur zu dehnen.

MfG

Uhu

#21
Du brauchst keine besondere Kraft in der linken Hand, um präzise Greifbewegungen machen zu können.
Die Beweglichkeit der Finger der linken Hand hängt sehr davon ab, an welcher Stelle sich dein Daumen befindet. Wenn du alle Finger nebeneinander auf einer Saite aufsetzt und den Daumen nach links zeigen lässt, können sich Ringfinger und kleiner Finger nicht mehr frei bewegen. Bringst du den Daumen mittig unter, ungefähr unter dem Mittelfinger, sind alle Finger frei beweglich.

Besonders trainierte Muskeln sind nicht erforderlich. Auch Menschen mit schlechtem körperlichen Allgemeinzustand und wenig Kraft in den Händen können Ukulele spielen. Ok, nicht ganz so schnell und nicht ganz so super, aber darum geht es in diesen Fällen nicht.

Buhnenhuper

#22
@Uhu

Du kennst die schlechte Saitenlage meiner Billiguke nicht, ohne Kraft geht da nix.😉

Ich Spiel zurzeit fast nur Barré und verschiebbare Inversionen bis 12. Bund
Melody mit einzelnen Fingern ist kein Problem, finde ich auch einfacher als offene Akkorde, wie DM7.

Ich Spiel halt jeden Tag 3-4 Stunden und manchmal bin ich zu ehrgeizig und versuche es mit Kraft, vor allem, wenn ich was neues lernen will., zurzeit übe ich Canon in C con Pechelbel.

Also ich verstehe, dass Koordination das wichtigste ist (Martina Navratilova sagte: "Es kommt nicht darauf an wie hart
man schlägt, sondern wie präzise), aber ohne Kraft kann es doch nicht gehen. Geschwindigkeit ist im Sport immer
auch eine Kraftfrage, wieso sollte das beim Fingersport anders sein?

MfG

TooOldForRockNRoll

Bei mir wurde das mit der Zeit nur durch Üben besser. Auch wenn du wie ich sehe viel übst kann es doch lange dauern bis sich Sehnen und Muskeln anpassen, insbesondere dass sich die Finger weiter spreizen lassen. Mir hat es geholfen mich relativ früh mit eigentlich zu schweren Stücken zu beschäftigen, bei denen über mehr als drei Bunde gegriffen werden muss.

Wie du selbst erkannt hast hilft natürlich auch eine Ukulele mit guter Saitenlage. Da gibt es auch auch im preiswerten Segment Instrumente bei denen die Saitenlage ohne Nacharbeiten von Beginn an hervorragend ist. Die Enya Nova U z.B. dürfte fertigungsbedingt (Plastik) immer die gleiche für mich in diesem Preissegment fast sensationelle Saitenlage haben und hat sogar ein Griffbrett mit leichtem Radius. Barrés werden dadurch sehr erleichtert. Klingen tut sie übrigens auch für den Preis sehr gut und sie eignet sich gut für Strumming und Picking. Sogar "klassische" Stücke hören sich mit ihr gut an.

Soviel Zeit wie du mit Ukulelespielen verbringst, da müsste es sich doch lohnen sich mal nach etwas anderem als einer "Billigukulele" umzuschauen.
Music is my best friend

Buhnenhuper

@Nevertooldforsexdrugsandrocknroll

Ich habe noch eine bessere Tenor Uke von Fender, ob die eine sehr gute Saitenlage hat, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht beurteilen. Da sind zurzeit Worth Clear Lgex drauf, die sind ziemlich dick und straff, erfordern wesentlich mehr Kraft als die braunen, welche mir wiederum zu schlaff sind für die Rechte Hand. Ich spiele die auch ganz bewusst um eben mehr Kraft zu entwickeln.
Kraft ist aber eben auch nicht mehr mein Hauptproblem, die Schmerzen im Handgelenk rühren eher von falscher Spielhaltung, wie ich festgestellt habe. Insofern sind die Schmerzen auch nützlich, weil ich jetzt dagegen steuern muss. Ich habe festgestellt, dass wenn ich die Uke korrekt halte mein Handgelenk nicht schmerzt. Problem ist nur, dass ich gerade wenn ich was neues übe oder etwas schwieriges spiele auch noch aufs Griffbrett schaue. Ich Spiel auch meistens im sitzen und dann liegt die Uke zu niedrig,vor allem wenn der Rücken dabei gerade bleibt. Ich brauche einen Gurt für das Schallloch, der aus Baumwolle oder Textil ist.
Ich habe einen bei Amazon für 7Euro gesehen und bei Gute-Uke gibts einen für 32 Euro mit doppelpin.

https://gute-ukulele.de/collections/zubehor

Fingerspreizen über drei Bünde kann ich schon ganz gut, trainierte ich jeden Tag. Mir fällt es eher schwer konstante Leistung zu bringen, manchmal spiele ich etwas relativ locker durch, das nächste mal mach ich in jedem Takt zwei Fehler, außerdem brauche extrem lange bis ich was (halbwegs) kann, liegt sicher auch daran, dass ich zu schwierige Sachen versuche, andererseits ist die Lernmotivation wesentlich höher, wenn ich etwas lernen will was schön klingt.

Griffbrett mit Radius wie bei einer Geige?

Ich will mir jeden Tag eine neue Uke kaufen, aber nicht nur wegen der Saitenlage, sondern auch wegen besserem Klang, kann mich aber nicht entscheiden😂.
Die Enya Nova habe ich schon auf dem Radar, als Outdooruke. Ich Spiel sowieso viel draussen und
unterwegs oder bei der Arbeit🙊.
Hast du die mitlerweile selbst schon gespielt?

MfG

gerald

Ich fürchte, dass Uhu und Buhnenhuper sich da einmal persönlich unterhalten sollten...

Ganz ohne Kraft geht es natürlich nicht, aber wenn bei einer Ukulele die Saitenlage so schlecht ist, dass man dazu schreibt "ohne Kraft geht da nix", glaube ich, dass das übertrieben ist, oder ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ukulele vernünftig intoniert.

Es wurden oder werden sogar im Fachhandel Trainingsgeräte für die Finger angeboten, nicht nur Uhu wird davon deutlich abraten, aber Uhu wird das besser als ich begründen können.

Ukulele spielen ist eben kein Sport! Auch wenn es Analogien zum Training beim Sport gibt, gibt es auch Unterschiede. Es geht um das Einüben spezieller Bewegungsabläufe, aber Muskelaufbau oder Kraft spielt kaum bis gar keine Rolle.
Richtig ist aber, dass ähnlich wie beim Sport spezielle Bewegungen geübt werden und daher einseitige Belastungen auftreten. Hier kann es sinnvoll oder nötig sein, einen Ausgleich zu schaffen und gegenläufige Bewegungen im Sinne von Sport zu trainieren.

Am wichtigsten ist aber die Erkenntnis, dass bei einer ungünstige Spielhaltung Schmerzen entstehen können und diese mit einer anderen Spielhaltung verringert oder vermieden werden können (egal ob mit Gurt oder anderen Hilfsmitteln oder einfach so).

Buhnenhuper

Also ich habe heute zum ersten mal seit Tagen keine Schmerzen mehr:

Was definitiv geholfen hat:

-Verbesserte Spielhaltung

- Dehnen der Unterarmmuskulatur und Krafttraining der Antagonisten.

- Ibuprofen

MfG

Danke für eure Hlfe


Buhnenhuper

@ Gerald

Ich bin/war Leistungssportler und eben (noch) kein Musiker. Im Sport ist Koordination/Technik natürlich
das wichtigste, aber ohne Kraft und Beweglichkeit geht es eben auch nicht, deswegen wird das auch trainiert.

- Ich Spiel jetzt seit 10 Monaten und habe definitiv wesentlich mehr Kraft durch das tägliche Spielen gewonnen,
was ja nicht passiert wäre, wenn ich mit reiner Koordination auskäme.
Am Anfang hatte ich keinerlei Probleme mit dem Handgelenk obwohl meine Spielhaltung sicherlich noch schlechter
war, eben weil ich gar nicht ausreichend Kraft hatte um mein Gelenk mit eben dieser Kraft (+schlechte Haltung,Technik)
überhaupt schädigen zu können.
Ich denke Kraft kann nicht Schaden,  vorausgesetzt man geht vernünftig mit ihr um.


Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die sagen, man käme ohne Kraft aus und man könne alles ganz locker machen
allesamt erstklassige Spieler sind und gar nicht wissen wie gut trainiert ihre Muskeln bereits sind.


MfG

Uhu

#28
Einspruch, Buhnenhuper. Du brauchst für einen einzelnen gegriffenen Ton ungefähr so viel Kraft, wie du brauchst, um einen einzelnen Brotkrümel auf dem Tisch platt zu drücken.
Bei Akkorden mit z. B. drei Fingern brauchst du jetzt nicht die dreifache Kraft, sondern so viel, wie du zum Plattdrücken dreier Brotkrümel gleichzeitig einsetzen würdest.

Ich kämpfe im Unterricht bzw. in Workshops immer wieder gegen die Vorstellung der Leute an, dass viel Kraft viel hilft. Im Gegenteil. Die Greifbewegung kommt aus der entspannten Haltung heraus, die Anspannung wird sobald wie möglich wieder herausgenommen.

Es ist auch nicht erforderlich, die Finger über drei Bünde zu spreizen. Das ist auf Dauer ungesund. Die linke Hand arbeitet entweder wie bei den Gitarristen mit der Zuordnung ,,jeder Bund bekommt einen eigenen Finger" oder wie bei den Geigern/Mandolinenspielern mit der Zuordnung ,,jeder Ton der verwendeten Tonleiter bekommt einen eigenen Finger". Mit letzterer Zuordnung kommst du in den 7. Bund, ohne spreizen oder die Hand verschieben zu müssen.

Rede mal mit einem erfahrenen Lehrer für Gitarre/Violine/Mandoline über ökonomisches Greifen. Und anschließend mit einer Reihe von Ukulelenspielern ...

Und Schmerzen im Handgelenk oder woanders können erst bei einer längeren Überlastung entstehen. Überlastung vermeidest du durch eine entspannte Körperhaltung. S. o.

Buhnenhuper

@Uhu

Einer redet ja gerade mit mir, vielen Dank dafür.

Ich versuche jetzt mal mit weniger Druck zu spielen.

MfG