5-String

Begonnen von kk, 15. Mai 2013, 09:46:11

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kk

Moin Zusammen,

Nachdem nun das \"Glühwürmchen\" ein gutes neues Zuhause gefunden hat (und die erste Feuerprobe in Winterswijk bestanden haben müßte?) war Platz für ein neues Instrument.

Die Entscheidung für eine zusätzliche Saite wurde durch einen leider bereits verstorbenen Musiker befeuert: John Hartford

Nun ist also ein \"richtiges\" 5-String Banjo eingetrudelt.

Ich habe mich trotz der China Fertigung für ein Recording King Open Back Banjo RK O25 entschieden.

Die Thomannlieferung wäre nur noch durch \"Beamen\" zu toppen gewesen. Letzten Freitag Abend bestellt, Samstag Vormittag geliefert...

Wie machen die das???

Zum Photographieren habe ich gerade keine Möglichkeit daher der folgenden Link:

Klick

Also ausgepackt und...

- Man ist das Teil schwer. Ich habe nicht nachgewogen, aber das ist weit jenseits der 5 kg Marke.
- Stahlsaiten: Aua sind die dünn! Nach zwei Tagen hat sich meine Hornhaut daran gewöhnt, na prima.
- Bünde? Ja, hat es. Und zwar gleich 22 davon und die sind oben am Hals verdammt weit auseinander.
- Klang: Eigentlich schön und klar ohne schnarren und das typische harte Pling der Resonator-Banjos
- Lautstärke: Wenn man will schon ganz schön laut, aber es geht auch klar und leise.

Ich hatte mir dann auch gleich noch folgende Bücher dazu bestellt:

Klack

Akkordtabellen können ja nie schaden, aber davon war ich etwas entäuscht, da lediglich 2 Griffe pro Akkord dafür aber in 4 verschieden Stimmung gezeigt werden. Auch ist die Reihenfolge der Akkorde (je Grundton eine Doppelseite) nach einem mir nicht ganz verständlichen System vorgenommen, was der Übersicht und dem leichten Finden nicht gerade zuträglich ist.

Klock

Eigentlich ein didaktisch durchdachtes Buch, mit CD, auf der die Stücke (auch die einzelnen Übungen) mit Soundbeispielen ergänzt werden. Allerdings werden Handhaltung (rechts und Links) in jeweils einem Absatz abgehandelt (mit S/W Photo)

Also frisch ans Werk...

Fingerpicks auf Zeige - und Mittelfinger, Daumenpick druff und den Kleinen und Ringfinger aufs Fell abgestützt und los gehts...

Ähm... SCH...E... ich dachte eigentlich ich könnte halbwegs auf einem gezupften Saiteninstrument spielen. Was ich da zusammen gebracht habe und über die ersten Forward und Backward Rolls hinausging hatte was von der Feinmotorik eines Brontosauriers :| ???

Also die Picks runter und mal so gezupft, das klang schon wesentlich besser. Durch die Open G-Stimmung kann man mit ein paar Barreé-Griffe schon schnell was spielen. Ein Blues ist immer drin. Also doch alles halb so wild?

Also dann mal wieder zum Lehrbuch:

Nix Bluegrass Licks sondern erst mal nur die Melodie von Red River Valley gespielt.

Wie war das mit dem Abstand der Bünde?
Ja die sind verdammt weit auseinander, und warum fängt diese blöde 5. Saite mitten auf dem Hals an (5. Bund)?

Also den 2. Bund der 4. Saite gegriffen und mit der rechten Hand die 5. Saite gezupft :x

Irgedwie muß da noch gewaltig was an der Koordination passieren. Außerdem sind die Stahl Saiten so dünn, daß sie echt schlecht zu erkennen und wegen der dickeren Hornhaut auch schlehct zu erfühlen sind.

... und kommt nur mir der Hals furchtbar dick vor?

Nun denne...  :?

Ja, ich habe jetzt ein Open Back 5-Sting Banjo... :roll:

robertschult

High Klaus,

willkommen im Club . . .   :D

Ich habe auch ein Recording King (keinen OpenBack - meines ist noch schwerer . . . ) und bin sehr zufrieden damit (als Anfänger).

Freue mich schon auf Dein erstes Video auf youtube !  :mrgreen:
Dort gibt es übrigens auch tolle Einsteiger-Lern-Videos . . .

Gruß Robert

kk

#2
Moin Robert,

Zitat von: robertschultFreue mich schon auf Dein erstes Video auf youtube !  :mrgreen:
Dort gibt es übrigens auch tolle Einsteiger-Lern-Videos . . .


Nee, mit \"DuRöhre\" Videos is nix, da ich leider mit Googles Selbstverständnis auf Kriegsfuß stehe. Meinen Youtube Account habe ich getötet, nachdem dieser in einen Google-Account überführt werden sollte.  :evil:

Aber vielleicht gibt es da eine andere Möglichkeit...

Allerdings frage ich mich im Moment, wann ich da überhaupt etwas zustande bringe :?

Gestern Abend hatte ich ein ziemliches Motivationstief als ich versucht habe mit Picks zu spielen. Sollten das wirklich meine Finger gewesen sein, die da versucht haben zu Zupfen.

Da würde ich mit einem 2,5 kg Fäustel mehr Präzision bei Saitenanschlagen an den Tag legen.

Du bist doch bekennender Pick-Spieler, oder? Wie bekomme ich ein Gefühl für den Abstand zu den Saiten, wenn ich die wegen des Picks nicht spüre?

Ich benutze die Dunlop Metall Fingerpicks. Die Spitze liegt ziemlich genau auf der Höhe meiner Fingernägel (Abstand Spitze von der Fingerkuppe).

Die linke Hand muß sich auch erst mal auf dem Griffbrett orientieren.

Das einzige, mit dem erstaunlicherweise keine Probleme bei der Umstellung habe ist die andere Stimmung.

Zwar kann man das Ding ohne Probleme von gDGHD auf gDGHE umstimmen, aber dann wird es wegen der riesigen Bundabstände mit einigen Ukulelen Griffen schwierig.

Guchot

Das kommt mir alles so verdammt bekannt vor... Deswegen hab ich jetzt auch kein Banjo mehr, sondern wieder ne Banjolele :mrgreen:
Was die Fingerpicks angeht, ich spiele meine Reso-Gitarren öfters mit Fingerpicks und benutze auch die Dunlops für die Finger und ein Metallpick (Hersteller weiß ich grad nicht) für den Daumen. Auf meiner Reso-Uke bin ich damit ziemlich schnell ziemlich gut zurecht gekommen, was erstaunlich ist. Auf meinen Gitarren tue ich mich damit sehr schwer, was auch erstaunlich ist, weils doch auf der Uke so gut klappt. Ein Kumpel von mir der wirklich schon lange und gut Gitarre spielt, meinte es dauert bis zu einem Jahr bis man mit den Picks sicher ist. Ich würd da also nicht schon nach ner Woche die Flinte ins Korn werfen.

ukelmann

#4
Zitat von: GuchotEin Kumpel von mir der wirklich schon lange und gut Gitarre spielt, meinte es dauert bis zu einem Jahr bis man mit den Picks sicher ist. Ich würd da also nicht schon nach ner Woche die Flinte ins Korn werfen.
Genau. In meiner heißblütigen Westerngitarrenphase vor sehr vielen Jahren, habe ich meist mit Picks gezupft. Am Finger Metallpicks (wg. der Verbiegbarkeit/Anpassbarkeit) am Daumen einen gut passenden Plastikpick.
Das dauert aber nicht so ewig lange, bis man am Finger spürt, was unter dem Pick passiert. Aber die Unempfindlichkeit ist erst mal da.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

robertschult

#5
High Klaus,

Schade, dass ich Dich nicht auf youtube erleben werde  :(  . . . aber ich kann Deine Gedanken dazu durchaus nachvollziehen.

Wenn Du Interesse an den youtube-Lernvideos zum Thema Banjo hast, kann ich Dir gerne meine bescheidene Sammlung auf DVD brennen, das ist ja vollkommen legal. Gib mir einfach kurz Bescheid.

Zum Thema \"Motivationstief\":
Das verstehe ich gut, gerade das Banjo erlebe auch ich als ein sehr schwieriges Instrument. Da das Picking sehr schnell geschehen muss, um den charakteristischen Banjosound zu hören, haben Anfänger (die eben noch nicht so schnell picken können) zu Beginn sehr wenige echte Erfolgserlebnisse.
Da muss man aber durch, hilft alles nichts. Wie bei jedem neuen Instrument hilft nur das echte und dauernde Spielen, Üben, Spielen, Üben . . .  ;)
Ich habe mich zu Beginn erst mal auf die Akkorde konzentriert, das hat den Vorteil, dass man mit 3 leichten Akkorden (G-Dur, C-Dur, D-Dur) schon sehr viele Lieder begleiten kann - das macht dann echt Spaß.

Zum Thema Picks:
Ich habe früher auch mit Dunlops gespielt, benutze aber seit längerer Zeit die ProPicks, da ich diese besser finde. Ist aber wahrscheinlich Geschmacksache und kannst Du ja mal ausprobieren.
Allerdings würde ich als Pick-Anfänger möglichst dünne Picks verwenden, die kann man an die Fingern besser anpassen und mit dünnen Picks hat man (meiner Meinung nach) auch ein besseres Saitengefühl. Auch von Dunlop gibt es ja verschiedene Stärken, versuche doch einfach mal die Dünnsten.
Oder die von Propick, hier diverse links (ich benutze 1er-Spitzen):

http://www.tone-toys.com/shop/ProPik-Vintage-Single-Wrap
http://www.tone-toys.com/shop/Fingerpick-Daumenpick

Die mit dem doppelten Bügel haben sich bei mir nicht bewährt, die sitzen (bei meinen Fingern) nicht fest genug.

Als Daumenpick für Gitarre, Banjo und Ukulele hat sich bei mir das weiße SpeedPick von Fred Kelly durchgesetzt, hier der link:

http://www.tone-toys.com/shop/Fred-Kelly-Speed-Picks

Martins Musik Kiste (der Betreiber ist, glaube ich, auch hier im Board vertreten) hat die Picks, denke ich, auch, hier der link zum Daumenpick, bei den Fingerpicks habe ich nur die mit doppeltem Bügel gefunden, vielleicht einfach mal anfragen:

http://www.martinsmusikkiste.de/de/Fred-Kelly-Picks-D3BM-Speed-Pick-Delrin-large-medium-Daumenpick_206312

Ich würde übrigens davon abraten, das Banjo umzustimmen (in Ukulelen-Stimmung), da Du dann den charakteristischen Banjosound verlierst und die Banjo-Tabs nicht mehr verwenden kannst . . . wäre doch schade.

Alles in allem: Nicht gleich aufgeben (!), ein neues Instrument (und gerade das Banjo !) benötigt viel Zeit und Übung und ich denke Du musst Dich einfach noch in Geduld fassen.
Ich habe das Banjo jetzt eigentlich auch schon relativ lange und bin immer noch blutiger Anfänger (die Ukulele und die Gitarre verführen mich immer wieder, so dass ich dem Banjo oft nicht die Zeit geben kann, die es verdient . . . ). Mit der Ukulele hatte ich viel schneller Erfolge.

Trotzdem ist das Banjo ein klasse Instrument und es lohnt sich dranzubleiben.  :D

Ich drücke Dir die Daumen und helfe Dir gerne innerhalb meiner (beschränkten) Möglichkeiten. Einfach melden.

Gruß Robert

HvA

Jaja, die lieben 5-Stringer, das ist so ne Wissenschaft für sich.
Meine Wahl wurde, nach einem Tenorbanjo, vom mittlerweile leider ebenso verstorbenen Earl Scruggs und seinem Foggy Mountain Breakdown befeuert.
http://www.youtube.com/watch?v=6RvI6ZI2JWc
Das krieg ich bis heute noch nicht wirklich gebacken.

Derzeit versuche ich mich vermehrt am Clawhammer Style (ohne Picks).

An die dünnen Saiten gewöhnt man sich ziemlich schnell.
Und den oberen Bundabstand empfinde ich sogar als sehr angenehm, was wohl an meiner \"Bassvergangenheit\" liegen dürfte.

Zum Gewicht:
Ich bin alles andere als ein Spezialist was Banjos anbelangt, aber die wertigeren haben doch so nen Resonanzring, der maßgeblich dafür verantwortlich sein dürfte.
Bei MusikProduktiv hatte ich mal ein Deering für um die 3000€ in den Händen, da dacht ich auch, spinn ich, ist das Dingens schwer.
Meine beiden sind Collins (nach dem Tip von Guchot) für je 100€, im Vergleich federleicht, aber absolut sauber verarbeitet und stimmstabil.

Achja, und wegen den Akkorden, guckst du:
http://chordlist.brian-amberg.de/de/five-stringed/g/
Das sollte mehr als ausreichend sein.
Happy Picking!

kk

Moin Zusammen,

Ich hatte mich gestern Abend mal wieder mit dem Banjo auseinander gesetzt. So ganz lassen kann ich es eben doch nicht ;)

@Robert: Ich habe mir auf \"DuRöhre\" schon die einen oder anderen Tutorials angesehen. Ich habe halt nur keinen Account. Aber es gibnt ja noch andere Video Portale...

Was gibt es zu berichten?

Ich habe folgende Saite - pardon - Seite gefunden:

Klick

Über den Musikstil kann man geteilter Meinung sein, über die Kleidung des Protagonisten übrigens auch... :mrgreen:

Es geht also auch ohne Picks, dann aber mit Nylon-Saiten.

Natürlich wir hier mal wieder eine andere Stimmung verwendet :(

Die Spieltechnik ähnelt,was die rechte Hand betrift, dem 3 Finger-Style. Die Phrasierung der Rolls ist auch ein wesentlicher Bestandteil dieser Musik. Insgesamt also gewisse Paralelen zu Bluegrass. Der Unterschied von \"Tante Ekla\" ist die linke Hand. Beim Bluegrass wird auf große Sprünge über das Griffbrett verzichtet (wieso kann ich das gut nachvollziehen?), hier ist eher das Gegenteil der Fall. Vielleicht später mal...

Ich habe also mal nur mit die Fingers ohne Pleks gespielt.

Was ist aufgefallen?

Die Stimmung des Banjos in Open G (gDGHd) ist zwar ein G Akkord, allerdings wenn man vom tiefsten Ton ausgeht (D, 4. Saite) ist es die 3. Umkehrung des Akkords. Der paßt dann zwar zu G-Dur, wenn alle Saiten offen angeschlagen werden, aber er hört sich total anders an und kann zum Begleiten einer Singstimme nicht wirklich für G-Dur verwendet werden. Hier werden dann andere Griffe nötig werden, die ich mal hervorkramen muß.

Funktionieren tut das, wenn man nur die 1. bis 3. Saite verwendet (GHd) dann hat man die Dreiklang. Das funktioniert auch bei den meisten anderen einfachen Akkorden. Allerdings wird es dann bei allen anderen Akkorden, die auf 4 Tönen basieren (G7, Gmaj7 etc.) schwierig.

Mit der 4. Saite (D) wäre dan ein Wechselbaß möglich. Aber eben wieder bei G-Dur von G als Grundton abwärts zu D (Dominate). Das klingt dann wieder komisch.

Erschwerend kommt noch hinzu, das mein besser Hälfte ziemlich enttäuscht ist: \"Auf der Ukulele geht das aber viel besser!\"

Ich werde mich wohl zu Üben in den Heizungskeller verziehen... :?

Als Ziel habe ich mir jetzt erst mal folgendes gesetzt:

Ein Blues basieren auf folgenden Akkorden:

G7  3/0/0/0/(0)
C7  8/5/5/5/(0)
D7  10/7/7/7/(X)
D    11/7/7/7/(X)

Das Ganze dann erst mal mit den entsprechenden Rolls gespielt bis die rechte Hand das ohne \"Gehirnbeteiligung\" kann.

Erweitert um ggf. Sildes, Pulloffs und Hammerings, wie im Bluegrass üblich. Z.B. 1. Saite von 1 nach 3  (Wäre dann C nach C7). Aber erst, wenn die rechte Hand vernünftig klappt.

Der nächste Schritt wäre dann die \"Montage\" von Finger- und Daumenpicks  :roll:  :?  ;)

hade

#8
Hallo Klaus!

Beim Banjospielen ist es wie mit dem englischen Rasen: Regelmäßig mähen - und das 50 Jahre lang.

Übrigens: Falls Dir das Picken mit den Picks auch nicht so besonderes liegt, versuche es doch mal mit dem Clawhammer-Style:

http://www.youtube.com/watch?v=HdWOYFnRiz0

Das ist Old-Time-Banjo! Am besten natürlich mit Nylonsaiten.

Gruß hade

kk

Hallo hade,

Zitat von: hadeBeim Banjospielen ist es wie mit dem englischen Rasen: Regelmäßig mähen - und das 50 Jahre lang.


Ja nee, ist klar, dann bin ich mit 95 also soweit oder wie? :roll:


Zitat von: hadeÜbrigens: Falls Dir das Picken mit den Picks auch nicht so besonderes liegt, versuche es doch mal mit dem Clawhammer-Style:

http://www.youtube.com/watch?v=HdWOYFnRiz0

Das ist Old-Time-Banjo! Am besten natürlich mit Nylonsaiten.


Ja, der Clawhammer, also grundsätzlich ist mir klar, wie da der Saitenanschlag funktioniert. Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß das eher eins Spieltechnik für Holzfäller sein muß :)  

Das ist komplett anders als alles, was ich an Anschlagtechniken kenne und trotz vernünftiger Erklärungen komme ich damit überhaupt nicht klar.

Ich habe gestern noch ein par schöne Anfängertabs bei Banjohangout gefunden. Damit werde ich mich jetzt erst mal verlustieren.

Ich habe mir außerdem vorgenommen zumindest eine kurze Zeit auch jedesmal mit Picks zu üben.

Bei den Fingerpicks muß ich sagen ist die Umstellung nicht sooooo schwierig. Ich habe die 0.018\" (ca. 0,5 mm) starken Dunlop Picks jetzt so gebogen, daß sie über der Fingerkuppe liegen. Damit entwickelt sich langsam ein Gefühl für die Saiten.

Beim Daumenpick sieht die Sache ganz anders aus. Auf der Ukulele komme ich damit eigentlich ganz gut klar wenn ich mit dem Zeigefinger das Plek zusätzlich abstütze.

Nur mit dem Daumen habe ich die Schiwerigkeit, daß die Bewegung in eine andere Richtung geht, als normal gezupt. Das Plek rasiert völlig unkontrolliert über die Saiten.

Ich habe das Daumenplek schon gekürzt, um mehr in die Spielposition des Daumens ohne Plek zu kommen, aber das hilft nicht wirklich. Scheinbar hieft hier nur üben :\'(

banjo

Hallo,
ich wurde von einer ukulelespielenden Freundin auf dieses Thema aufmerksam gemacht und habe mich hier registriert, um als alter 5-String Spieler mal in hoffentlich klärender Weise  auf das Thema einzugehen. Ich spiele seit 40 Jahren 5-string-Banjo, sowohl mit Clawhammer- als auch mit 3-Finger Technik, ich spiele aktiv in Bands (meistens...) 3-Finger Banjo und habe zahlreiche banjo-orientierte Veranstaltungen organisiert.
Bei diesem Thema wurden viele Punkte angesprochen, zu einigen möchte ich mir hier melden:
Clawhammer / 3-Finger: Hier möchte ich ganz entschieden eine Lanze für Clawhammer brechen. 3-Finger ist eine Super Technik, wenn man SEHR viel Zeit zum Üben hat, wenn man in einer Band spielen will und wenn man sich damit abfindet, in den ersten fünf Jahren nicht gleichzeitig zu singen und zu spielen. Clawhammer dagegen kann man als Grundtechnik relativ schnell lernen, man kann sich bei seinem eigenen Gesang begleiten und man kann es auch ohne Band spielen ohne seiner Umwelt allzu sehr auf die Nerven zu gehen. Es ist auch alles andere als eine ,,Holzfäller"-Technik, im Gegenteil – es gibt hochvirtuose Clawhammerer. Clawhammer ist äußerst vielseitig einsetzbar. Beim Clawhammer werden viele Stimmungen verwendet, nicht nur Bluegrass-Standard gDGHD. Das liegt einfach an der speziellen Zupf- oder besser Anschlagtechnik, man gewöhnt sich aber schnell daran, ab und zu mal umzustimmen. Beim Clawhammer werden auch eher wenige komplette Akkorde gespielt. Kurz: bevor man viel Zeit für eine der beiden Techniken verwendet, sollte man sich überlegen, wie man das Banjo eigentlich einsetzen will und dann erstmal eine Weile eine von beiden üben.
Classic-Banjo: Wird auch mit 3 Fingern, ohne Picks und auf Nylonsaiten gespielt. Ist in der Regel äußerst virtuos und (leider) nicht besonders verbreitet. Gestimmt wird üblicherweise gCGHD, also wie ein Plektrumbanjo + 5.Saite. Wird weniger in Bands gespielt, viel solo und in Duos.
Gitarristen: Entgegen landläufiger Meinung bedarf es einiger Übung, um sich vom Gitarren-Fingerpicking auf den Banjo-3-Finger Stil umzugewöhnen. Beides unterscheidet sich hinsichtlich des Einsatzes der rechten Hand deutlich, man merkt schnell, wenn jemand auf dem 5-String Banjo Gitarre spielt.
Openback/Resonator: Man kann natürlich jede Technik  auf beiden Banjoarten spielen. Aber für 3-Finger haben sich wegen des erwähnten Bandeinsatzes die Resonatorbanjos durchgesetzt, weil sie deutlich lauter sind und besser projizieren. Ein wirklich schweres Resonatorbanjo wiegt 5-6 Kilo ein Openback mit Whyte Laydie Tonring ca. 3,2 kg und ein Openback ohne Tonring so um die 2 kg. Also deutlich weniger als 5 kg. Also haben es die Clawhammer Spieler auch hier leichter.
Picks: Lasst die Finger von den Dünnen (unter 020). Erstens erzielt man damit einen auch dünner klingenden Ton und zweitens wird man unpräziser, weil sich die Picks beim Zupfen immer etwas verbiegen. Man klingt weniger kräftig, weil man die Energie zum Teil zum Pickbiegen verschwendet.
Akkord-Theorie in G-Dur: Was hier in dem Beitrag #8 geschrieben wurde, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Natürlich kann man in der offenen G-Stimmung auch auf Leersaiten Songs begleiten. Wird andauernd gemacht, besonders mit Clawhammer. Wechselbass natürlich weniger, es ist ja keine Gitarre. Aber man kann auf einem im Wesentlichen 4-saitigen Instrument in den meisten Stimmungen auch relativ schnell geschlossene Akkorde spielen. Aber das muss ich Ukulelenspielern ja nicht erklären... ;-)

Beste Grüße und viel Spaß mit dem Banjo.

Guhl

Danke, banjo. Jetzt gib halt nur noch einen Tipp für ein gutes Clawhammereinstiegsbanjo und empfehle ein Buch dazu.

robertschult

High banjo,

auch ich bedanke mich für Deinen Beitrag !  :D

Bist Du zufällig der banjo aus dem Musiker-Board ?

Gruß Robert

HvA

Was mich von so nem \"alten Hasen\" interessieren würde:
Welche Saiten wären denn zu empfehlen?

Wahrscheinlich wird da wie bei jedem anderen Instrument jeder seine eigenen Präferenzen haben, aber ich denke es gibt sicherlich gute und schlechte.

Bei der Ukulele sind Fluorcarbon sicher nicht das schlechteste, auch wenn sie der ein oder andere nicht mag.
Gitarristen machen mit Elixir Saiten grundsätzlich nix falsch http://www.elixirstrings.de/

Wie schauts da beim Banjo aus? Es gibt zb welche von Elixir, aber ob das qualitativ 1zu1 von der Gitarre zu übernehmen ist, weiss ich nicht.

Paniolo

Scruggs-Picking geht übrigens hervorragend auf einer Ukulele mit hoher G-Saite: Beispiel: \"Cripple Creek\" (aus meiner Werkstatt). Wozu dann ein Banjo mit 5 kg. ;)