Gurtpin

Begonnen von medi, 10. Dez 2014, 19:16:21

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lelopa

Zitat von: howein@ Lucky:

Da tut mir jetzt schon allein bei der Vorstellung was weh ...
Ich glaube, manche Menschen haben da gar kein Gefühl was ein Musikinstrument ist ... vielleicht nur eine Art totes Werkzeug wie Hammer oder Säge oder vielleicht eine Art Möbel ... ich kann mich da nicht reindenken ...

in etwa so sehe ich das auch
und ja: es tat in der \"seele\" weh

dhenksero

Aua, das muss ich wohl schnell aufklären: ich meinte natürlich nicht Pin am Halskopf, sondern Befestigung am Halskopf, klar, mit Schlaufe. So habe ich es auch an einer meiner Gitarren.

Und dabei gibt es eben den Effekt, dass die Gitarre dann nach rechts rutscht, wobei dieser Effekt bei einer Sopran-Ukulele natürlich vernachlässigbar ist. Bei einer Bariton merke ich das schon, daher der Pin am Halsansatz.

Ist eben auch eine Frage, ob ich lieber \'weichen\' oder \'harten\' Klang erzeugen möchte, ohne die Ukulele oder die Schlaghand groß verschieben zu müssen.

Mit dem Schmerz beim Bohren muss ich leben, da der Magnetgurt an der Bari nicht hält und ohne Gurt im Stehen spielen ist schon krampfig bei so einem Ukulelenmonstrum (ok, besser Schrumpftenorgitarre).

howein

#17
Gegen einen Gurtpin unten in der Zarge ist ja auch nichts einzuwenden - viele Instrumente haben den ja von Haus aus, und in den Klotz innen kann man ja auch problemlos vorbohren. Muss halt ordentlich gemacht werden, und gerade bei etwas teureren Instrumenten sollte der Gurtpin auch von der Art her zum Instrument passen. Den Halsfuß irgendwie anzubohren sehe ich besonders bei kleinen Instrumenten eher problematisch, Position hinten ist ungünstig von der Gewichtsverteilung (Instrument kippt nach vorn), Position seitlich kann den Halsfuß schwächen und wegen der \"Kurven\" sitzt der Pin meist auch nicht wirklich gut. Sieht man aber bei Gitarren öfter. Das altmodische \"Festbinden\" oben hinter dem Sattel hat sich bei mir wie gesagt am besten bewährt, von meinen schwersten Resonatorgitarren mit schätzungsweise 5 bis 6 Kilo bis zur kleinsten Ukulele ...  :D

medi

danke für eure diskussion. man merkt halt, dass man unter profis ist...  :)

also den gurt den ich bestellt habe, hat oben für den hals so ne schlaufe aus weichem leder, das finde ich auch gut, das passt super.
unten hat es auch ein lederstück mit einem schlitz drin, der muss halt über einen pin gestülpt werden.

ich dussel hab halt vorher die ukulele nicht genau angeschaut ob die auch so ein gegenstück (sprich gurtpin) hat.. bin irgendwie davon ausgegangen, dass das auch da ist.. :roll:  :mrgreen:

ich glaube magnet ist doch nichts.... da zieht man mal am gurt und schwupps ist die uke weg vom gurt und baumelt da rum, oder schliddert am boden entlang ... ne ne..

nun brauch ich nur ein loch unten am rand.... dann einen gurtpin reinschrauben, gurt befestigen und fertig.

ich glaube ich machs mit nem handbohrer, da kann ich schon nicht abrutschen.

daaaaaanke euch :)

howein

#19
Ukulelen, besonders die Sopran und Concert, haben normalerweise keinen Gurtknopf weil man sie traditionell frei hält und viele Wert auf ein \"unversehrtes\" Instrument legen. Nachrüsten kann man den Pin ja immer noch, ist heute besonders bei den größeren Modellen durchaus auch üblich, und man kann sich aufs Spielen konzentrieren und nicht auch noch aufs Halten.
Evtl. vor dem Bohren mal überprüfen, ob innen unten so ein etwas dickerer Holzklotz zu sehen ist (ist meistens vorhanden), und ggf. von innen verstärken, denn die dünne Zarge allein hält nicht. (Gibt schon paar Anleitungen hier im Forum).

stephanHW

#20
Zitat von: howeinPosition seitlich kann den Halsfuß schwächen und wegen der \"Kurven\" sitzt der Pin meist auch nicht wirklich gut.
Würden die Pins das am Halsfuß tatsächlich in bedenklicher Weise tun, fände man sie vermutlich nicht da:
https://www.youtube.com/watch?v=Sfqi5E0gB9Q

Befestigt man den Gurtknopf provisorisch mit einem kleinen Stück doppelseitigen Klebeband am Halsfuß, kann mann in aller Ruhe die beste Position festlegen. Man kann auch gut durch den angeklebten Knopf bohren. So kann man den Bohrer einfacher im optimalen Winkel halten. Dem Knopf sollte man insbesondere am Halsfuß eine Filzunterlage gönnen, da seine Unterseite unmöglich plan auf dem Holz aufliegen kann.

Der Vorteil der Befestigung des Knopfes am Halsfuß ist die bessere Balance und Spielposition der Ukulele.

howein

#21
Ich denke mal, es ist schon ein Unterschied, ob etwas von Haus aus so konstruiert und gefertigt wird oder in einer guten Fachwerkstatt nachgerüstet ... oder ob Laien selbst da irgendwo reinbohren ... der Halsfuß ist nun mal ein kritischer Bereich, gerade bei so kleinen Abmessungen wie z. B. einer Ukulele. Und man weiß ja auch gar nicht wie die Qualität des Holzes überhaupt ist, besonderers bei preiswerteren Modellen ... Ich hab schon Gitarren mit an dieser Stelle dann gesprungenen Hälsen gesehen, und da war sicher genug Masse die Schraube aufzunehmen wenns richtig gemacht wird.
Lohnt sicher, mal drüber nachzudenken bevor man als Laie Hand anlegt ...
Und klar, Filz unterlegen geht immer, ist schon auch zum Schutz des Lacks sinnvoll wenn einem das wichtig ist ... aber das ist wieder ein anderes Thema.

stephanHW

Zitat von: howeinLohnt sicher, mal drüber nachzudenken bevor man als Laie Hand anlegt ...
Nun, genau das tat medi, die profunden Antworten lieferten im weiter oben verlinkten Thread schon vor längerer Zeit neben Bugle oder Jan  z.B. der erfahrene Reparateur Christoph (Faltukulele):
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=270643#post270643
- für die Leute, die sich nicht durch den Klamauk kämpfen mochten - ;)

Die Ukulele ist eigentlich ein tolles Instrument, um einige handwerkliche Fertigkeiten zu erlernen. Ich denke ja es lohnt sich, sich an einigen richtig billigen und schlechten Instrumenten zu probieren und sich Stege, Stegeinlagen, Sättel, Bundstäbchen, Mechaniken und Gurtpins vorzuknöpfen. Manche versuchen sich gar mit Ziehklingen an den Qietschbuntlacken oder Ölen zur Oberflächenbehandlung, greifen manchmal sogar zum Malkasten.
Hat man so ein billiges Ding erfolgreich getuned, lässt es sich mit gutem Gewissen verschenken und man hat viel gelernt. Ist kein Hexenwerk, keine Raketentechnologie.

Muss man natürlich nicht, aber man kann! Man kann sich überhaupt mit dem Gedanken anfreunden, das man kann.
Und möglicherweise gefällt ja der Gedanke, das man das tatsächlich selber machen kann.

howein

#23
Irgendwie versteh ich grad nicht was du dich so ereiferst ... ist doch eigentlich alles selbstverständlich, ein im Grunde simples Thema ... und selbstverständlich kann man vieles selber machen und was lernen dabei ...
Du wirst mich nicht davon abbringen, dass ich es für sinnvoll halte nicht einfach zu \"machen\" sondern überlegt vorzugehen und zu wissen was man tut, gerade wenn jemand noch wenig/keine Erfahrung hat ... und um nichts anderes gings mir.

stephanHW

Zitat von: howeinIrgendwie versteh ich grad nicht was du dich so ereiferst ...
Nicht ereifern, begeistern!
Und natürlich soll man überlegt vorgehen, deswegen ist das Forum mit seinen vielen wertvollen Beiträgen ja so eine gute Anlaufstelle.

Es ist eben ein simples Thema, vor dem man nicht zu viel Angst haben muss. Meine Botschaft an den TO (um den geht es uns ja, nicht um uns ;) ).