Vergleich Kala Laminat / Vollholz

Begonnen von wildshake, 10. Sep 2018, 22:36:45

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Claus

Es gibt einen guten Grund dafür, daß Instrumentenbauer, die ihre Instrumente mit der Hand bauen, ausschließlich massives Holz nehmen:
Ein GUTES Stück Massivholz klingt, richtig verarbeitet, immer besser als ein laminiertes Holz.

Hummel

Zu den Stücken mit der Tokky- ruhig mehrmals hören und gucken! Erst mal lohnt es sich vom Musikgenuss und zweitens sieht man da ganz genau die Möglichkeiten und Grenzen der Kleinen. Laminat anständig verarbeitet und späterhin gut eingestellt als Grundlage. Man kann,wenn man denn kann, darauf sauber spielen und ein gewisses Maß an Dynamik reinbringen. Aber je besser ein Instrument ist desto mehr habe ich das Gefühl dass es selber will- und andererseits rumzickt wenn ich zB unschön anschlage. Unabhängug vom Preis scheint mir das auch mt der Dicke der Decke und der Konstruktion zusammen z hängen. Meine Beispiele aus dem unteren und dem unteren Mittelsegment
teilmassiv Fichtendecke unter 100 Euro Hora B- Stock mit Sommersprossen versus Kmise
Die Hora hat eine recht dicke und derb beleistete Decke, die Kmise- Decke ist definitiv dünner und leichter beleistet. Beide klingen für ihre Preislage gar nicht übel, aber tatsächlich kommt die billigere Kmise mehr aus sich raus , mault dafür wenn ich ungeschickt bin.
Vollmassiv  bzw Decke und Boden vollmassiv Ukumele Akazie Konzert versus Ruaca CC. Beide lecker und ihr Geld wert, aber für mich kommt die Ruaca besser raus und sie wirkt auf mich leichter gebaut, obwohl sie eigentlich die billigere und weniger "gute" ist.
Und jetzt verkloppt mich nicht- ich habe mehr Spaß an den Fichtis als an der zugegeben viel besseren Akazie - weil die direkter auf das reagieren was ich mache, selbst wenn es Mist ist.

Bebopalula

#17
Zitatzweitens sieht man da ganz genau die Möglichkeiten und Grenzen der Kleinen.

Sehe ich auch so. Als fast ausschließlich Akkordespieler bin ich bisher mit Vollholz (Mahagoni, Ahorn, Cedro) am Besten zurecht gekommen. Grundsätzlich lege ich neben einer guten Verarbeitung Wert auf entweder Klangfülle/Volumen oder auf eher knackigere, direktere Ansprache, je nach Musikstück. Das ist auch der Grund, warum ich beim Spielen/Üben immer mal die Ukulelen wechsele, um den von mir gewünschten Klang/Effekt zu erhalten. Aber das machen wohl die meisten so.
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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Frolicks

Zitat von: Claus am 13. Sep 2018, 11:14:48
Es gibt einen guten Grund dafür, daß Instrumentenbauer, die ihre Instrumente mit der Hand bauen, ausschließlich massives Holz nehmen:
Ein GUTES Stück Massivholz klingt, richtig verarbeitet, immer besser als ein laminiertes Holz.

Also dann auch noch mal aus (im wahrsten Sinne des Wortes) berufenem Munde, von Herrn Mohri persönlich.

Umgekehrt heißt das aber ja auch, dass eine eben nicht so gut gearbeitete massive Ukulele durchaus schlechter klingen kann, als eine aus Laminat. Und das scheint ja hier der Fall zu sein. Und da ich noch nicht gelesen habe, dass sich an wildshakes Einschätzung irgendetwas grundlegend geändert hätte, rate ich auch zum Zurücksenden. Wobei auch klar sein dürfte: ein anderes Exemplar der gleichen, oder meinetwegen auch: der selben Reihe könnte durchaus besser klingen. Weil sie ja aus anderen Holzstücken gefertigt sein dürfte. Aber ich hätte an wildskakes Stelle auch keine große Lust, das tatsächlich noch mal zu probieren.
Aber das sollte ja auch kein großes Problem sein, immerhin gibt es eine ausreichend große Menge von Ukulelenmodellen. Da wird schon noch irgendwo was für wildshake dabei sein. Und warum man mehrere Ukulelen braucht, das hat Bebopalula ja hinreichend begründet.
I plink, therefore I am.

wildshake

So Leute, danke erstmal für die vielen Antworten. :)

Ich habe soeben das Retouretikett beklebt und die (nichtso-)Gute geht dann wohl zurück.Es hilft halt nix. Auch auf den zweiten, dritten Lauscher war da einfach keine Liebe vorhanden.
Ein Auge lacht, ein Auge weint. Auf jeden Fall bin ich durch euch jetzt schlauer geworden was die Qualität von Laminat und Vollholz angeht. Werde da wirklich nicht mehr vorschnell urteilen!
DANKE VIELMALS!

kurt

Lieber Frolicks !

Nein.

Gerade weil Claus ein hervoragender Instrumentenbauer ist, bezweifle ich den "berufenen Mund".

Im allen Ausbildungen dir mir in meinem Leben untergekommen sind, wurde mehr Wert auf Überlieferung, Tradition usw. gelegt, als auf logisches Denken und an Neuem experimentieren.

Lieber Claus !

Einige Fragen an Dich :

1. Hast du schon mit Laminat gearbeitet ?
2. Wie klangen die dann ?
3. Hast Du Laminat selbst erzeugt ?

Weil mit der nackten Behauptung allein sind wir im Gebiet der religiösen Mythen und sonst nirgends.

So wie meine lieben Freunde bei den Zeugen Jehovas immer sagen : " Die Bibel hat recht, weil die Bibel sagt, daß sie Recht hat."

Ich weiß das ich mich als Querdenker und Techniker nicht beliebt mache, wenn ich den Göttern und Heroen widerspreche, aber nur so entsteht etwas neues.

Als Denkanstoß würde ich einen Vergleich mit dem Schmieden von Schwertern verwenden, bei dem auch verschieden Stähle zu einem Ganzen vereint werden. Warum nicht maßgefertigte Laminate ?

mit ukligen Grüßen

kurt

Hummel

Sollte dazu  nicht besser ein neuer Faden eröffnet werden?

Bebopalula

ZitatAnsonsten sind es vorallem religiöse Mythen.

Ob du das Risiko von jahrelangen Einspielen auf dich nimmst , ist deine persönliche Entscheidung.
Aber du wirst feststellen, daß eine alte Laminat meist besser klingt als eine neue BAUGLEICHE Vollholz.

mit ukligen Grüßen

kurt

Wenn wir schon von Mythen sprechen, dann ist diese Aussage von Kurt ebenfalls ein Mythos. :o

Ich denke, dass bei der Fülle der Ukulelenangebote weltweit jede/r je nach Geldvermögen, Klangwunsch und Designvorstellung die "richtige" Ukulele finden wird bzw. finden kann. Alle anderen "Wahrheiten" bringen hierbei niemanden weiter.  :)
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https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Claus

Hallo Kurt,
habe schon als Lehrling in Koblenz und auch später als Geselle in einer großen deutschen Gitarrenwerkstatt viel mit Laminaten gearbeitet. Sie haben mich nie überzeugt. Gebe aber auch gerne zu, daß ich, was den Instrumentenbau betrifft, eher konservativ eingestellt bin. Das liegt wohl daran, daß ich im Laufe der Jahre viele "sensationelle" Neuerungen habe kommen und dann auch wieder gehen sehen. Sobald ein Laminat auftaucht, das besser klingt, als ein gutes Stück massives Holz, werde ich mich damit beschäftigen. Versprochen.

kurt

Danke, Claus !

Das wollt ich gern wissen.

Ich habe gerade einen Versuch laufen bei dem ich "Laminat" selbst erzeuge. Wird bei meinem Arbeitstempo noch einige Jahre dauern ! ;)

ich kam auf die Idee, weil ich gewölbte Rücken machen wollte und dazu mit verschiedenen Furnieren und Verklebungen herumalberte. Nun dabei kam auch das heraus was ich brauchte, aber der Rest des Instrumentes ist noch lang nicht fertig.

Also , der Rücken des nächsten Werkes von mir ist quasi "Laminat". Die Alternative wäre ein "gestochener" Rücken aus Vollholz gewesen, was Zeit und Geld mäßig meinen Rahmen gesprengt hätte.
Das Problem bei den meistem Guitarron ist, daß sich die gewölbte Decke ablöst, weil zuviel Spannung drauf ist.
Daher hab ich einen Wölbung ohne Spannung aus schichtverleimten, "gesperrten" Furnieren gemacht. Für die Innenlage hab ich Vogelaugenahorn verwendet, für Aussen Walnuß. der Kleber ist ein spezieller Industrieklebstoff, den ich über Beziehungen vom Hersteller bezog. - mit eher harter Klebefuge, nicht ganz so hart wie Cyanacrylate, so ähnlich wie Knochenleim, aber auf anderer Basis........

oh, tschuldigung ! Hab aus Versehen den fred gekapert oder so.

Ich werde das Thema in einem eigenen fred weiter führen !!

Ehrlich versprochen !

mit ukligen Grüßen

kurt