Hat schonmal jemand eine Brüko zerlegt?

Begonnen von -Jens-, 17. Jul 2011, 19:39:01

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-Jens-

#15
Zitat von: RenaUiuiui... bin mitlerweile mordsgespannt, was Du damit wohl vor hast...
Ich bin Forscher, ergo wird es ein Experiment  :) - das hat nur eine Chance mit Versuchsobjekt  ;)

P.S. Ich will nichts geschenkt oder gespendet, ich würde dafür investieren. Würde man das Experiment korrekt ausführen wollen, müsste ich ein neue kaufen (random, aus der Serie), eine Kontrollaufnahme machen, Umbauversuch durchführen, Neuaufnahme machen. Ganz so krass bin ich aber nicht drauf, mir reicht etwas gebrauchtes (idealer von jemanden, der mit ihr nicht zufrieden war - den es also kaum gibt - oder was staubbelegtes, oder, oder, oder, ...).

TERMInator

Wenn man mal bei Wikipedia schaut - Ukulelen sind nichts für Vegetarier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutinleim

Interessant:
\"Glutinleime sind ursprünglich nicht wasser- und wetterfest und folglich vor allem für Anwendungen in Innenräumen geeignet. Durch die Beifügung von Kasein können Glutinleime jedoch auch wasserfest gemacht werden.\" Also kann die Uke doch im Tau liegen....

\"Besonders schnell können derartige Verleimungen mit Alkohol gelöst werden. Dies ist beim Bau und bei der Restaurierung von Musikinstrumenten von großer Bedeutung.\" Das isses doch - ein Schluck innen Mund, ein Schluck auf die Brüko, ein Schluck....

jazzjaponique

#17
Mir ist schon mal der Hals lose gegangen bei einer ziemlich neuen No 6. Die lag einfach nicht mal lange draussen bei mässiger Sonne (so 2 Std. vielleicht)
Ansonsten bin ich auch schon gespannt was du vorhast.
Ich hab mir extra ne kaputte No 4 geschossen mit zerrissener Zarge weil ich daraus eine flache machen wollte.
Aber weil sie nach der Reparatur so gut klang hab ich es bisher noch nicht übers Herz gebracht sie zu zersägen.
Vielleicht schaff  ich es ja nach deinem Experiment - mach mir Mut . :)

Michael

Da ist ja ne Querleiste unter der Brücke. Ungewöhnlich...

-Jens-

Angebote bitte hier: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=10412 oder per Nachricht oder Email.

Klar kann man auch hier die vielen Möglichkeiten diskutieren, aber es bleibt hypothetisch solange ich kein \"Opfer\" habe, oder es jemand anderes umsetzt. Auf jeden Fall möchte ich vermeiden, daß jetzt einige ihre Brükos in den Backofen schieben, solange es kein hörbares Ergebnis gibt :mrgreen:

-Jens-

#20
Soeben kam ein kleines Paket mit einem rohen Korpus und einem rohen Hals an. Ein guter Anfang!

Die Leimfugen des Korpus sind weiß, ergo Weißleim? Mal sehen, was der Backofen dazu sagt ...

Dem Leim ist der Backofen schon mal ziemlich egal, auch nach 40 Minuten bei 90°C zeigt er zwar äußerlich etwas Weichheit, aber es juckt ihn nicht wirklich. Dem Holz war dabei leider nicht so wohl, d.h. die Randmacken im Boden haben sich zu leichten Rissen gebildet. Hm, Pech gehabt?

Der nächste Tipp besagt, heißes Wasser löst den Leim, er ist schließlich auf Wasserbasis. Also prima Wasser gekocht, etwas abkühlen lassen (wie bei meinem Kaffee, da soll auch kein sprudelndes Wasser hin), in eine große Pfanne gegeben, Korpus eingelegt ... und siehe da, der Leim wird weich und der (bereits beschädigte) Boden lässt sich lösen. Desgleichen nun mit der Decke ... hurra, die Decke ist gerettet, in einem Stück.  :)

Aber jetzt habe ich ein Problem: Die Zarge empfand das warme Bad sehr \"entspannend\"  :evil:

... vielleicht schreibe ich nach einer Pause noch was dazu ... (Funktastatur streikt trotz neuer Batterien) *nerv*

-Jens-

1. Erkenntnis: Als Laie sollte man mehr Geduld haben, und mehr mit Leuten mit Erfahrung sprechen.
2. Erkenntnis: Mahagonie ist zwar hart, aber Holz und kein Blech. Das mit den \"entspannten\" Zargen bekomme ich wohl nicht hin :(
3. Erkenntnis: Ich hab die Deckenstärken von 4 Ukulelen nachgemessen: Die Brüko-Decke ist 0,6 - 1 mm \"massiver\" als die anderen. Dadurch schätze ich, ist das Schwingungsverhalten einer Standard-Brüko suboptimal (liebevoll ausgedrückt ... da passt auf andere Ukulelen viel schwingender Lack).

... ich würde gern mal wieder nach Kitzingen fahren  8)

a. Wie bekomme ich eine Decke gleichmäßig dünner?
b. Wie bekomme ich die Zargen wieder \"in Form\"?

babbatobi

Ich hab schon vor längerem vor gehabt mir eine billig Ukulele zu demontieren und ein extravagantes Schalloch zu zaubern. Aber bisher hab ich selbst bei einer von eBay für 9€ geschossene Uke bammel vor dem demontieren, sodass hinterher auch wieder alles ordentlich zusammen passt ... Mit 0,0 gar nix Erfahrung will ich die Uke auch nicht unbedingt zerstören. Hmmmmm ich weiß nicht ...

Hartmut (Jannis)

Zitat von: -Jens-a. Wie bekomme ich eine Decke gleichmäßig dünner?

Ha, genau das Vorhaben habe ich erwartet!
Ich wünsche Dir Glück, daß Dein Experiment zu Ende zu bringen ist und bin gespannt darauf.

-Jens-

Die Querleiste unter der Decke wäre ebenso weggefallen, bzw. durch eine andere Verstrebung ersetzt worden. Die anderen Arbeiten wären dann am Hals gewesen. Naja, vielleicht wird es noch irgendwie.

Dieter

#25
Zitat von: -Jens-a. Wie bekomme ich eine Decke gleichmäßig dünner?


mit einer Dickte (Hobelmaschine mit Dickeneinstellung) oder einer Fräsmaschine..
Gruss Dieter

Bugle

Zitat von: -Jens-...
a. Wie bekomme ich eine Decke gleichmäßig dünner?
b. Wie bekomme ich die Zargen wieder \"in Form\"?

In dem Fall würde ich die Decke auf eine ebene Fläche spannen und erst die eine Hälfte per Excenter oder Schwingschleifer dem gewünschten Endmaß annähern und dann die zweite Hälfte (immer nur eine Hälfte weil Du auf der anderen festgespannt hast). Für die restliche Feinarbeit kannst Du einen Schleifklotz aus Kork nehmen, den mit Schleifpapier umwickeln und in Handarbeit alles angleichen.

Zum Thema Zargen könntest Du vielleicht mal ein Bild einstellen um eine Vorstellung von der Verformung zu bekommen.

-Jens-

#27
Vorher ... nachher:



Der Boden ließe sich ja evtl. kleben, auffüllen etc.; ich glaube nicht, daß sich der Klang entscheidend am Boden ändert. Die Decke ist noch bearbeitbar. Aber für die Zargen sehe ich schwarz ohne entsprechende Form.

-Jens-

Hier noch ein Bild vom Hals-Rohling gegenüber einer Art Vorbild (Lichtverhältnisse zur Abschätzung der Dicke etwas schwierig):


Rena

#29
Hier im Forum gabs ja schon einige Bilder von selbstgebauten Zargenbiegern. Ich glaube die lassen sich ganz gut nachbauen...

z.B.
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=3421

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9179

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=6509

Oder hier bei Rigk: http://luthier.ukulele.de/Making/Side/side.html