Hat schonmal jemand eine Brüko zerlegt?

Begonnen von -Jens-, 17. Jul 2011, 19:39:01

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Bugle

Zitat von: -Jens-...
Der Boden ließe sich ja evtl. kleben, auffüllen etc.; ich glaube nicht, daß sich der Klang entscheidend am Boden ändert. Die Decke ist noch bearbeitbar. Aber für die Zargen sehe ich schwarz ohne entsprechende Form.
So stark hatte ich mir die Verformung der Zarge nicht vorgestellt - das ist echt heftig. Vielleicht hast Du eine Chance wenn Du die Decke als Konturschablone nimmst, die Zarge an Hals und Endblock fixierst und dann unter Wärme und Feuchtigkeitszugabe versuchst die Zarge mit einer Spann oder Schraubzwinge in Form zu ziehen. Was anderes fällt mir auf die Schnelle nicht ein :? .

Kai

Zitat von: -Jens-3. Erkenntnis: Ich hab die Deckenstärken von 4 Ukulelen nachgemessen: Die Brüko-Decke ist 0,6 - 1 mm \"massiver\" als die anderen. Dadurch schätze ich, ist das Schwingungsverhalten einer Standard-Brüko suboptimal (liebevoll ausgedrückt ... da passt auf andere Ukulelen viel schwingender Lack).

@Jens: Das hat mich interessiert. Meine Erkenntnis: Das kann ich so nur eingeschränkt bestätigen. Wobei ich hier nur 1 Brüko und 2 andere Ukulelen zum Vergleich habe. Ich habe leider kein Präzisionsmessinstrument nur eine Knopflehre, aber die Deckendicken meiner Uken ca.: 1,9mm (Kanile\'a), 2,2mm (Stagg), 2,4mm (Brüko) und außer Konkurrenz 2,8mm (Spongebob). Kann natürlich auch sein, dass die Kanile\'a eine eher dicke, und meine Brüko eine eher dünne Decke hat. Das weiß ich nicht, glaub\'s aber nicht...

Linho

#32
Der Vollständigkeit halber: Brüko operiert nicht ausschließlich mit so dicken Decken. Die Palisanderdecke meiner Ukulele ist nur 1,8mm hoch!
(Laut Auskunft von Herrn Pfeiffer. Hab leider kein Präzisionsmessinstrument zum Nachmessen.)

Anscheinend versucht Herr Pfeiffer, auf die jeweilige Holzart eine optimale Deckendicke zu verwenden! :)

-Jens-

Da wäre ich gespannt, ob sie noch den typischen Brüko Plong-Klang hat (auch wenn Palisander nicht unbedingt ein Deckenholz ist). An deiner Shorty ist ja so einiges geändert worden. Mal hören :)

Hartmut (Jannis)

Bin auch auf den Klang gespannt. Heute ist ja Freitag, da können wir also hoffen.   ;-)

wirretante

Völlig OT  :mrgreen:

Die Wespentaille hat ein wenig - naja - zugenommen *hihihi*
Sehr sympathisch!

Ole Lele

#36
Ich war nach meinem Tip oben erst einmal in den Urlaub gefahren und hatte den Thread dann vergessen. Am Wochenende fiel er mir wieder ein und ich war entsetzt, wie schief das gelaufen ist. Das tut mir wirklich leid, Jens!

Mich überrascht noch immer, dass das Zerlegen mit dem Ofen nicht geklappt hat.
Ich habe es daher jetzt selbst noch einmal gemacht, 15 Minuten bei 80 Grad.



Danach habe ich mit Kartoffelschälmesser und Spachtel die Lele geknackt. Wichtig ist: Vorher Handschuhe anziehen und gleich entschlossen mit etwas Kraft vorgehen, denn der Leim kühlt schnell wieder ab. Es geht leichter, wenn man den Leim vorher anfeuchtet, aber davon hatte ich im Posting oben nichts gesagt, weil sich das Holz verzieht, wenn man damit zu großzügig ist (was ja bei Jens dann leider auch schiefgegangen ist). Um vergleichbare Bedingungen zu haben, habe ich es hier auch ohne Wasser gemacht.



Bei der Lele handelt es sich um das Hosco Mahagonikit. Im Gegensatz zu den Brükos haben die Hoscos Reifchen, die aber, wie man sieht, miserabel angebracht sind.

Viele Grüße
Ole

skiffle

Täte es denn etwas bringen, wenn man ein Schale mit Wasser dazu in die Röhre stellen würde?
Brächte es Erfolge wenn man das Teil mit einem feinen warmen Wasserfilm mit Hilfe eines Pflanzensprühers
ergänzend in zeitlichen AbständenAbständen einspühen würde?

Ich möchte auch Ersatzteilspender zu Spendern machen, also schonend in diverse Ausgangsteile zerlegen.
Und also nehme ich rege Anteil am Versuch. :shock:

-Jens-

Ok, ich war unerfahren und sicher auch etwas naiv. Nur die Decke hat überlebt, was für mein theoretisches Projekt zuwenig war. Die Form hätte intakt bleiben sollen. Naja, so ist es vorerst mal erledigt für mich.

Pippinne

Jens ist ein Ukul :mrgreen: elen-Mythbuster!

gerald

Ich wäre da etwas vorsichtiger (vielleicht bin ich auch einfach nur zu ängstlich).
Bei allen Ideen, daran denken, dass sich das Holz durch Wärme und insbesondere
Wärme in Verbindung mit Feuchtigkeit verziehen kann.

Zudem gibt es oftmals einige Teile aus Kunststoff, beispielsweise Sattel (nicht bei
Brüko) und Stegeinlage (selten bei Brüko), Bindings (nicht bei Brüko) und
Schalllochverzierungen (bei einigen Brükos im Schallloch, bei einigen Ukulelen um
das Schallloch).

Weiterhin sollte man vielleicht bedenken, dass eben viele Dinge mit unterschiedlichen
Arten Leim verbunden sind, auch Dinge, die man vielleicht im ersten Schritt nicht
trennen möchte; bei Brüko besteht beispielsweise der Sattel aus mehreren verleimten
Teilen.

Ole Lele

#41
Will man nur an einer Stelle den Leim lösen, macht man es wohl am besten so wie Frank Ford: Gezielt Dampf (z.B. aus einer Espressomaschine) auf die Leimstelle leiten.

Das habe ich selbst aber noch nicht probiert. Ich hatte die Ausgangsfrage allerdings so verstanden, dass es um eine möglichst einfach durchzuführende Totalzerlegung ging.