Solid U-Bass aus China frisch aufs Sofa

Begonnen von stephanHW, 22. Feb 2016, 20:23:32

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stephanHW

#15
So weit, so ziemlich gut!

Mit Pyramid Saiten für den Kala Sub-Bass bespannt funktioniert das sehr gut.

Auf der Rückseite habe ich mit normalen Bass-Saitenführungshülsen eine saubere Lösung gefunden, die mir zusätzlich noch etwas Länge spendiert,


so dass ich nicht den dicken Teil der Saitenwicklung um den String-Post wickeln muss.


Ich bin damit zufrieden. Der Bass ähnelt sehr einem Instrument, von dem ich hoffte, das es irgendein Hersteller endlich mal auf den Markt bringen würde. Inspiriert von den Pyramid-Saiten, nicht so sehr von Gummisaiten.
So, wie Stevens das seit Jahren mit den Akustik-Bässen höchst erfolgreich vormacht. Von vornherein mit adäquater Saitenlage und entsprechend bemessenem Sattel.
Beides ist bei diesem Bass verbesserungswürdig, aber angesichts der Umstände durchaus zufrieden stellend.
Die Intonation ist gut, er spielt sich schön und klingt klasse, sehr eigen.

Im Vergleich mit Guidos Mahalo haben wir festgestellt, das sich die Korpusumrisse und Dimensionen sowie die Elektronik der beiden Instrumente etwas unterscheiden.
Vermutlich stammen sie nicht aus der gleichen Fabrik, jedoch scheint man recht gut abgeguckt zu haben. In den USA wird dieser Bass wohl noch in verschiedenen  Varianten günstig angeboten, das habe ich noch nicht gesehen.

Die flache Decke hat sich letztendlich als Vorteil erwiesen, da ich so die Brücke recht problemlos tieferlegen konnte. Sie hat dadurch etwas an Stabilität eingebüßt, liegt nun aber völlig problemlos glatt auf dem Korpus auf.

ukemouse

Zitat von: HEiDi am 16. Mär 2016, 17:14:51
Also, der Geigenbauer, den wir mal vom Neujahrs-Ukulelentreffen in Langerringen aus besucht haben,
erklärte uns damals, das sei nur bei Streichinstrumenten gefährlich.
Bei Zupfinstrumenten dürfe man ruhig alle Saiten gleichzeitig entfernen und sie auch eine Zeit lang so lassen.

Bei Geigen hat dat aber nix mit dem Verziehen des Halses zu tun. Da sollte man nie alle Saiten gleichzeitig abmachen, damit der Stimmstock nicht umfällt.
Hab diese Scherze schon hinter mir, weil ein schlauer Verkäufer für den Versand, genau wie bei Zupfinstrumenten, bei einer Geige die Saiten völlig losgedreht hatte. Yeah, auf zum Geigenbauer, der macht das Teil wieder an die richtige Stelle. Hat 20 Euronen gekostet, sollte man also besser nicht zu häufig machen, denn geht das echt ins Geld.
Also wenn ihr mal ne Geige verschickt, NIE aber auch wirklich niemals nicht die Saiten für den Versand lockern. Einfach ganz normal lassen, nur vielleicht den Steg umlegen, weil wenn der wegklappt beim Versand, is nicht gut. Ansonsten kann da nix abreißen, wie bei den Zupfern.

Bei Mandoline hatte ich auch noch nie Probleme damit die Saiten alle längere Zeit zu lösen oder zu entfernen. Die Decke freut es sicher eher. Also bei alten Mandolinen sieht man öfter eingedrückte Decken, als verzogene Hälse, weil die Saiten ab waren. Ich bin immer wieder erstaunt was so ein dünner Hals, wei Mandolinen ihn haben, doch aushält. Da ist richtig Zug auf den Saiten, dagegen finde ich Gitarren mit Stahlsaiten richtig niedlich.

Bei Uken würde ich mir darüber keine Gedanken machen, auch nicht wenn da mal bissl mehr Zug drauf ist.

@ stephanHW Ich bin grad echt ziemlich froh, daß ich meinen AMP verkauft habe. Das UAS ist momentan grad stark am wüten. Nein, ich kaufe keine Solidbody, nein brauch nicht.....muß mir das immer wieder einreden.

allesUkeoderwas

Hallo Stephan,

ich konnte es leider nicht lassen und hab mir jetzt auch so einen kleinen Chinesen zugelegt.
Vermutlich stammt er aus der gleichen Schmiede - Meiner ist jedoch blau lasiert.
Das Gewicht im Vergleich zu unserem Kirkland, oder einem akustischen U Bass ist ja nicht so ohne...
Verglichen mit einem "richtigen" E-Bass ist er natürlich ein Federgewicht.

Hab mich auch für Verzollung durch GLS entschieden.
Und so kam es, daß mein Bass dank Luftfracht aus China bereits in weniger als 1 Woche da war!

Hab fleißig darauf rumgespielt, mir geht es jedoch wie Dir, kann mich irgendwie nicht für die Haptik der Gummischnüre erwärmen. Da steht wohl auch bei mir dieser Umbau an. Zum Glück gibt's ja die Pyramidsaiten für den U-Bass, kann mich nur noch nicht entscheiden, welche.

Gruß, Jogi

P.S.:

Den um den Hals besorgten kann ich versichern, daß derart kurze Ukulelenhälse sich nicht so schnell verziehen.
Meine MPM Designer Ukulele, die ich nebenan umgeBasstelt hab...
http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=22098.msg323614#msg323614
...war über die Jahre bereits mit Stahlgitarrensaiten, dann mit Gummibasssaiten, 1 Jahr ohne Saiten und jetzt mit Pyramid Nylontaped Stahlsaiten bestückt. Alles ohne Halsstab und mit einem Ukulelenhals, der dünner als ein U-Basshals ist. Er ist immernoch gerade wie 'ne 1.

Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#18
Jetzt, wo ich dabei bin, merke ich erst wie viel Überlegung mir Stephan mit seinem schönen Umbaubericht gespart hat!

Danke Stephan!

Hier die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte nochmal zusammengefasst:

Wenn man andere Bassmechaniken einbauen will (die originalen gehen auch), sollte man auf die Dicke des Headstocks obacht geben.
Die Kopfplatte des SUB ist dünner, als sonst bei Bässen üblich (zumindest bei mir)!

Die weiße Stegauflage des kompensierten Piezos muß umgedreht werden.
Hat Stephan sehr gut erkannt!
Der kompensierte Piezo wird in anderen Bässen andersherum eingebaut, da bei ihnen der Preamp im Gegensatz zum SUB oben (zum Spieler gerichtet) eingebaut ist.

Zur Korrektur der Brücke mußte ich die Einschlaghülse für die Justierung auf der Kabelseite herausbekommen, sonst hätte ich den Piezo nicht herausbekommen.
Ein Akt... Ziemlich frickelig!

Die Pyramid SUB Saiten Art.Nr. 509 200 kann man nur direkt bei Pyramid bestellen, das große T hat nur die kurzen! Diese Saiten sind für den Kala SUB gedacht! Sollte der Bass andere Abmessungen als der Kala haben, muß man sich die Saiten speziell bei pyramid anfertigen lassen!

Wenn man einen farbig Lackierten SUB hat, sollte man beim Aufbohren der Löcher für die Einschlagbuchsen für String through auf der Rückseite besonders vorsichtig sein! Der Lack platzt sehr leicht vom Holz ab! Am besten vorher mit Senker ansenken!

Legt man nicht soviel Wert auf einen optimalen Umbau, kann man sich natürlich auch die Arbeit sparen und einfach die Gummischnüre gegen die Pyramid's tauschen! Ansonsten braucht man für eine derartige Optimierung schon ein gewisses handwerkliches Geschick!
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#19
So, feddich...

Falls es wen interessiert, so sieht mein SUB aus...



Brücke tiefer gelegt und Stegeinlage (Kompensierung) umgedreht, Potis und Mechaniken etwas aufgepimpt, Hülsen für String through eingebaut...

Hier das böse Bling Bling vergrößert...



Jetzt warte ich nur noch auf die Saiten - Leider hatte Pyramid bis gestern Sommerpause.  :(
Ukulelen: Nur Schrott

UkeDude

Na dann sind wir mal auf den Sound gespannt. :D Aussehen ist schon mal Schick, ähhh Groovie... oder so. :D

stephanHW

Hallo Jogi,
wow, was für ein böses Biest!

Interessant, das die Stegeinlage standardmäßig verkehrt herum eingebaut ist. Die Erklärung mit der Kabelführung wäre völlig einleuchtend, bin ich nicht drauf gekommen.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit den Saiten, möge die Intonation halbwegs stimmen! Der Solidbody macht das von meinen am besten.

schöne Grüße

allesUkeoderwas

Die Intonation mit diesen Saiten ist 1A, obwohl ich den Sattel so ließ, wie er war (Für die "Gummi" Donnerschnüre).
Die Brücke könnte eigentlich auch noch etwas tiefer, aber dazu müßte man den Piezo direkt auf die Decke kleben.
Die dicken Garnrollen auf den Mechaniken hab ich auch belassen.
Im Prinzip kann der SUB so jederzeit wieder auf Gummibasssaiten zurückgebaut werden.
Die silbernen Pyramidsaiten sind einfach nur klasse - Allerdings nur für diejenigen, die...

1. Den Sound mögen - Wenn man die Höhen nicht rausdreht, sehr "metallisch", brilliant und mit kaum vermeidbaren Griffgeräuschen.
2. Haptisch damit klarkommen - Spielgefühl ähnelt einem großen A Bass - Gummisaiten sind da für Anfänger einfacher zu händeln.

Die Saitenlieferung von Pyramid hat grad mal 1 Tag ab Bestellung gedauert - Super!

Dudes Wunsch nach Soundtest wird demnächst an anderer Stelle erfüllt...
Heißt ja "Solid U-Bass (SUB) aus China frisch aufs Sofa" und nicht Test SUB mit Pyramids...
Und zudem ist es Stephans Trööt und der könnte es hier an dieser Stelle sehr viel virtuoser als ich!  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#24
Oouups, aus Versehen abgeschickt...
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#25
Im Spielbetrieb ist mir jetzt noch ein kleiner Mangel aufgefallen, der aber leicht zu reparieren ist.
Dieser Mangel ist vermutlich bei vielen U Bässen serienmäßig eingebaut...

Ich hab festgestellt, daß der 2. Piezo (Die 2. Saite) von außen auf der Kabelseite etwas leiser ist. Wenn man die kompensierte Stegeinlage herausnimmt, stellt man fest, daß an dieser Auflagestelle zu wenig Material vorhanden ist. Genau an dieser Stelle befindet sich  die Gußnase, d.h. es wurde minimal zu wenig Material in die Gußform gedrückt und hinterher weder geprüft, noch die Auflagefläche eben geschliffen.

Dieser Fehler ist leicht zu korrigieren, indem man die Stegeinlage auf Sandpapier, oder Schlüsselfeile eben schleift.

Beim SUB mit korrigierter Brücke  (umgedrehter Stegeinlage) betrifft es die D Saite, ohne Korrektur die A Saite.

Da die Piezobrücken bei den U-Bässen vermutlich alle aus gleichgearteten Produktionsverhältnissen kommen, wird dieser Fehler vermutlich öfter vorkommen. Vermutlich auch bei akustischen U Bässen.

Ich erinnere mich, daß dieser Mangel in der Vergangenheit bei U Bässen schon öfter festgestellt wurde...

Z.B. von Jens, er berichtet hier über seinen Mahalo SUB: http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18453.msg292085#msg292085



Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

Nach fleißigem Spielen ist mir jetzt grad aktuell bei Aufnahmen aufgefallen, daß der Piezo die Saiten noch immer minimal ungleichmäßig laut wiedergibt - Also nochmal schleifen...

Oder anderen Piezo.
Denn ich bin fündig geworden...

http://www.ebay.de/itm/Guitar-Under-Saddle-Piezo-Soft-Bridge-Pickup-For-4-Strings-Acoustic-Guitar/382098594728?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m1438.l2649

Sollte man sich gut merken, denn wo sonst bekommt man Ersatz für einen derartigen Piezo?

Hier sieht man auch, das die Kompensierung für die Akustischen U-Bässe ausgelegt ist.
Bei den SUB's muß man also basteln und die weiße Kunststoffeinlage umdrehen.

Kala hat die Piezoabnahme übrigens anders gelöst...
Da steckt ein normaler, flexibler Piezo unter einer Holz-Stegeinlage.
Gibt's hier...

https://kalabrand.com/collections/u-bass-parts/bridges-saddles

Ukulelen: Nur Schrott

ickebins

Toller Fund!
Kannst du nochmal erklären, warum man die Stegeinlage umdrehen muss?
Hat das vielleicht nur mit dem Ausgang vom Kabel zu tun?

allesUkeoderwas

#28
Zitat von: ickebins am 04. Okt 2017, 17:59:04
Toller Fund!
Kannst du nochmal erklären, warum man die Stegeinlage umdrehen muss?
Hat das vielleicht nur mit dem Ausgang vom Kabel zu tun?

Bei den akustischen U-Bässen ist der Ausgang (das Kabel) oben, bei den SUB's unten (Wenn man den Bass vor der Brust hält).
Die weiße Stegeinlage ist eine kompensierte, d.h.

1. Die E-Saite sollte wegen des Durchmessers etwas länger als die G-Saite sein. Stichwort Oktavreinheit, Intonation und Mensurzugabe.
2. Wegen der Dicke der E-Saite und der größeren Amplitude sollte die höhere Seite der Stegeinlage unter der E-saite sein.

Beides ist bei diesen Piezos ab Werk nur beim Einbau in akustische U-Bässe gegeben.
Bei SUB's muß man daher die Stegeinlage umdrehen, was jedoch kein Instrumentenhersteller tut.
Eine andere Möglichkeit wäre die Kabel anders zu verlegen, was aber beim SUB nicht so einfach ist.

Guck Dir unter diesen Aspekten mal die Piezos genau an, dann verstehst Du was ich meine!

Auf gut Deutsch: Wenn man einen optimalen SUB haben will, dann muß man selbst Hand anlegen!

Weiteres Manko: Im Gegensatz zum akustischen Bass ist das Griffbrett des SUB gewölbt. Eigentlich müßte Die Stegeinlage dieser Wölbung entsprechen... Aber wir wolln mal nicht so kleinlich sein.  ;)

Mein Eigenbau SUB hat einzelne, justierbare Saitenreiter, aber etwas derartiges ist bei industriellen SUB's wohl zuviel verlangt, zumal es bei den Gummischnüren auch egal ist. Probleme bekommt man erst bei Stahlsaiten, wie bei den black Nylon Tapewounds von Pyramid.

Und ja, toller Fund !!!

Besonders unter dem Aspekt, daß man u.U. mehrere testen muß, um eine halbwegs gleichmäßige Abnahme der Saiten zu erhalten.
Ich werd mir daher nochmal meinen Piezo vornehmen und erforschen, warum es da Probleme gibt!
Haben ja schon mehrere Basser drüber berichtet!

Wenn man einzeln angeschlagene Saiten in Audacity vergleicht, kann man das gut sehen.

Jens hatte mal darüber berichtet...

http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18704.msg292245#msg292245

Ich weiß nicht, ob die Piezos des Mahalo immernoch so aussehen, wie bei Jens.
Wenn ja, unterscheidet sich die Konstruktion von den anderen China-SUB Piezos.
Die äußeren Maße des angebotenen Piezos (84x6,5x10 mm) kann man ja leicht vergleichen.
Ukulelen: Nur Schrott

ickebins

Hallo Jogi, Danke für die Erklärung!

Wenn ich mir das Foto von dem verlinkten Ebay-Angebot ansehe, ist die Stegeinlage auf der Seite mit dem Kabel niedrig und kürzer, also beides für die G-Saite. So wie sie abgebildet ist, passt das direkt auf meinen Mahalo Solidbody, ohne etwas umzudrehen.
Ich merke auch jetzt erst, dass du von SUB sprichst, aber nicht den Kala sondern einen anderen Solidbody aus China meinst. Man sollte also die Stegeinlage sinnvoll und richtig einsetzen - ich glaube nicht, dass sich das pauschalisieren lässt für alle akustischen oder solidbody Bässe.