Wo den Steg bei einer Banjolele platzieren?

Begonnen von Andreas Fischer, 08. Sep 2017, 13:45:43

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (10 Antworten, 6.212 Aufrufe)

Andreas Fischer

Bei mir ist eine Banjolele eingezogen.
Und seit dem frage ich mich wie ich den optimalen Platz des Stegs herrausfinde.
War da nicht was... 12. Bund gleich mitte der Mensur oder so? Dann wärs ja einfach.

Zweite Frage, gibt es eine akustische Methode den zu bestimmen?

Dritte Frage, macht es Sinn den auf dem Fell zu markieren um den Steg immer wieder optimal platzieren zu können?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

allesUkeoderwas

#1
Doppelte Entfernung 12. Bund und eine Zugabe von ca. 2 mm.

Dann Flagelott im 12. Bund mit gedrückter Saite im 12. Bund auf dem Stimmgerät vergleichen und nachjustieren.
Wenn alles stimmt, dann sollte es auch noch mit der offenen Saite übereinstimmen.
Das nennt man Oktavreinheit (wird oft mit Bundreinheit verwechselt)...

Anleitung zur Feinjustierung:

Als erstes stimmst du alle Saiten.
Die Oktavreinheit wird nun bei Instrumenten mit einzelnen Saitenreitern Saite für Saite eingestellt.
Beim banjo reicht die erste und die letzte Saite.
Du stimmt z.B. als erstes die G-Saite.
Du solltest versuchen, die Saite so genau wie möglich zu stimmen.
Daher nicht die Saite nach dem leeren Ton stimmen, sondern nach dem Flageolett- Ton im 12. Bund.
Also die Finger vorsichtig auf die Saite legen, dann die Saite anschlagen und sie mittels des Stimmgerätes 100% genau auf den Ton stimmen.
Als nächstes drückst du die Saite aufs Griffbrett herunter und spielst den Ton im 12. Bund.
Dabei ergeben sich zwei (bzw. drei) Möglichkeiten.

1. Der Ton ist zu hoch, d.h. die Saite muss verlängert werden.
Die Brücke muß nach hinten (zum ,,Instrumentenende") geschoben werden.

2. Der Ton ist zu niedrig, d.h. die Saite muss verkürzt werden.
Die Brücke muß weiter richtung Kopfplatte geschoben werden.

3. Der Ton ist derselbe wie beim Flageolett, dann ist alles OK

Wichtig:
Nach jedem Verschieben der Brücke muss die Saite neu gestimmt werden, da sich durch den Eingriff die Stimmung ja auch wieder verändert.


Nach diesem Verfahren justiert man auch E-Gitarren und E-Bässe.

3. Frage: Macht Sinn.
Ukulelen: Nur Schrott

Andreas Fischer

Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

ukemouse

Zitat von: allesUkeoderwas am 08. Sep 2017, 14:26:39
Nach diesem Verfahren justiert man auch E-Gitarren und E-Bässe.

...und Mandolinen ;)

Frolicks

...und vermutlich alle weiteren bundierten Saiteninstrumente, die temperiert (westlich) gestimmt sind.

Obwohl ich mal vermuten würde, dass indische Sitarbauer das ganz ähnlich angehen dürften. Auch wenn da einige Bünde beweglich sind und es ohnehin keine absolute, sondern nur relative Stimmungen gibt. Aber auch in Indien gilt, dass die um die Hälfte gekürzte Saite doppelt so schnell schwingt und daher eine Oktave höher klingt. Auch wenn die Oktave da nicht Oktave heißt.

[OT/Klugscheißer-Modus aus]
I plink, therefore I am.

Louis0815

Frolicks, du willst doch nicht etwa dröge Physik mit Musik in einen Topf werfen und Zusammenhänge herstellen?????
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

Ukelix

Zitat von: louis0815 am 06. Okt 2017, 13:30:36
Frolicks, du willst doch nicht etwa dröge Physik mit Musik in einen Topf werfen und Zusammenhänge herstellen?????

It's a dirty job, but someone's gotta do it.  ;D
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

Andreas Fischer

#7
Ich habe gerade nach dieser Methode meine Stratocaster eingestellt.

1. offene Saiten gestimmt
2. verglichen mit Flageolett im 12. Bund
3. dann mit dem gegriffenen 12. Bund überprüpft
4. bei Bedarf, falls der gegriffene 12 Bund zu hohe oder tiefe Töne erzeugte,  an den kleinen Schrauben am Ende des Stegs die Saiten "verkürzt" oder "verlängert" bist es stimmt.

Soweit so gut. Passt alles :-)

ABER
1. Die tiefe E-Saite da musste ich die Schraube fast ganz reindrehen, viel weiter als bei allen anderen. Könnte es sein dass das daran liegt dass ich die Sattelkerbe etwas tiefer feilen sollte?
2. Die Intonation stimmt tatsächlich so gut wie in allen Bünden.
ABER nur wenn ich die Saiten nur ganz vorsichtig drücke. Da ich ein starker Drücker bin, greife gern hart, klingen Akkorde schief. Kann ich, ausser mir nach Jahren einen sanften Druck anzugewöhnen, das anders korigieren? Besonders unrein wirds in den ersten Bünden. Ich denke die Sattelkerben können tiefer. Würde das meine Probleme lösen?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Andreas Fischer

Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Louis0815

Zitat von: Andreas Fischer am 01. Dez 2017, 20:11:12
Da ich ein starker Drücker bin, greife gern hart, klingen Akkorde schief. Kann ich, ausser mir nach Jahren einen sanften Druck anzugewöhnen, das anders korigieren? Besonders unrein wirds in den ersten Bünden. Ich denke die Sattelkerben können tiefer. Würde das meine Probleme lösen?
Ist aus der Ferne schwer zu beurteilen, die Chancen stehen aber relativ gut, dass die Saitenlage ein Teil des Problems ist. Wie hoch liegen die Saiten denn über der Oberkante des ersten bzw. 12. Bundstäbchens?
Zu flach darf es auch nicht werden, dann fangen die Saiten irgendwann an zu schnarren.

Sei sanft zu deiner Ukulele, die musst du nicht würgen..... Spiel sie im Zweifel mit Gurt, wenn das hilft, die linke Hand locker zu lassen.
Kleine Übung für zwischendurch: leg den Finger auf eine Saite und fang an, die Saite zu zupfen. (Zunächst mal klingt überhaupt nichts, denn die Saite ist durch den Finger ja abgedämpft.) Dann erhöhe langsam (!!) den Druck (weiter zupfen!), bis der Ton sauber klingt. Diesen Druck versuch dir zu merken, der reicht.
Je nach Höhe der Bundstäbe muss die Saite noch nicht mal das Griffbrett berühren; für den Ton entscheidend ist nur, dass sie zwischen Oberkante Bundstäbchen und Brücke frei schwingen kann.
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

Andreas Fischer

Danke für die späte Antwort
Ja ich habe es mir mittlerweile angewöhnt sanfter zu greifen, es ist jetzt wirklich so dass ich das ganz neu rausfinden muss, manchmal greife ich jetzt zu sacht ;-)
Dein Tip ist gut das zu üben.
Aber es wird besser.
Bei der Stratocaster, um die es hier im zweiten Teil ging,  muss ich wirklich sehr vorsichtig greifen und die tiefe E Saite wird etwas tiefer gelegt. Der Rest lag an meinem harten Druck, 9er Stahlsaiten sind schon Sensibelchen.
Bei den Ukulelen allerdings habe ich jetzt das Gefühl dass es härter ist die zu greifen als die Stahlsaiten der Gitarren aber auch da gehe ich jetzt einfach mit weniger Druck ran.
Wird schon.....

Bei der neuen allerdings muss ich die Sattelkerben wirklich tiefer feilen aber das sieht man auch mit bloßem Auge,...es relativiert sich jetzt alles.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"