Meine Neue, nebst kleiner Bastelanfrage

Begonnen von Knasterbax, 12. Okt 2017, 23:15:59

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Knasterbax

'n Abend,

UAS schlug zu - jetzt hab ich auch ne Brüko!
Die da: http://brueko-ukulelen.smoolis.com/screen/product/konzert-ukulele-ahorn-mit-gewoelbtem-boden/language/de.

Perfekt verarbeitet, bloß:
Die Saitenlage am 12. Bund ist mir für entspanntes Spiel in den höheren Lagen definitiv zu hoch.
Die Stegeinlage schaut aber nur knappe 1,5mm aus ihrem Schlitz raus. Wenn ich die noch flacher feile, laufen die Saiten entsprechend flach über die Stegeinlage, so dass der Anpressdruck hier nicht mehr allzu hoch ist, was der Klangübertragung auf die Decke ja abträglich ist.

Frage nun: Würdet Ihr die Einlage trotzdem flacher feilen und hoffen, dass das Tonholz auch bei weniger Anpressdruck gut klingt? Oder habt Ihr andere Ideen, wie ich zu einer besseren Saitenlage komme? (Am Sattel ist sie übrigens perfekt eingestellt.)

Für Ratschläge dankbar wie immer:
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Old Boy

#1
Habe ich auch festgestellt, BRÜKOs mit werksseitig flacher gelegter Stegeinlage sind leiser!!!

Meine Überlegung:
Ggf. die Saiten nicht "anklemmen" sondern per Durchsteckmontage (zusätzliche Löcher durch Steg und Decke bohren) befestigen. Dabei die Bohrungen so setzen, dass ein steilerer Winkel der Saiten entsteht.

Sollte es nicht besser werden, kann man ja jederzeit wieder die Standardvariante verwenden, es geht ja eigentlich nichts kaputt dabei!

Gemacht habe ich es zwar noch nicht, aber es wäre zumindest ein Ansatz, der ausbaufähig sein könnte!
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Knasterbax

Guter Ansatz, Old Boy, danke!
Da muss ich nur gut schauen, wo genau ich die Löcher setze, um dem gewünschten Effekt zu erzielen.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Old Boy

Wie sähe es denn aus, wenn du eine 2 "Leiste" hinter die Stegeinlage schiebst, die zwar die Mensur nicht verlängert, aber den "Umlenkpunkt der Saite nach hinten verlegt und damit den Neigungs-Winkel der Saiten steiler werden läßt, so wie er vor der Absenkung der Stegeinlage war.
Das sollte sich mit einer einfachen Holzleiste oder 2. Stegeinlage provisorisch versuchen lassen.

Wäre ja schnell gemacht. Wenn es nichts bringt... sehen wir weiter :)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

seimke

Das Problem hatte ich mit Brüko auch schon. Hat wohl etwas mit der Halswinkelung zu tun. Ist die Ukulele neu?  Dann würde ich sie zurückschicken.

Knasterbax

Leuchtet ein: Wenn der Hals leicht nach hinten weggeknickt ist, kann man eine höhere Stegeinlage verwenden und die dann noch anpassen.

Da die Stegeinlage bei dieser Uke für eine wirklich gute Saitenlage wahrscheinlich komplett im Schlitz verschwinden müsste, ist Rücksendung eine Option. Schade...
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

#6
Aus der Physik kennt man ja u.U. noch das Kräfteparallelogramm...

Also alles richtig, was so gesagt wurde, dennoch... 
Nur Vasuch macht kluch - Ich würde sie daher flachlegen, sofern ich die Uke unbedingt haben will und sich die Bastelei mit einem Plastikstreifen wieder korrigieren läßt, bzw man eine 2. Stegeinlage hat.

Meine Begründung für diese Entscheidung:
Physikalisch alles richtig, aber in der Praxis sieht's oft anders aus...
Das mit dem Kräfteparallelogramm ist bei der kleinen schwarzen Brüko No. 1 besonders interessant, da geht der Hals direkt in die Decke über (ohne aufgeklebtes Griffbrett), der Halsanstellwinkel ist gleich 0, die Saitenlage superniedrig und der Winkel über dem Sattel minimal, dennoch ist sie superlaut, was physikalisch eigentlich garnicht sein dürfte. Umgekehrt wäre natürlich auch die Frage zulässig, wieviel lauter wäre sie, wenn sie "optimaler" konstruiert wäre?

Wenn aber derart viel weg muß, daß die Stegeinlage in der Brücke verschwindet, müßte man die Brücke ablösen und von unten abschleifen. Hiervon würde ich bei einer neuen Uke jedoch die Finger lassen. Das der Halsanstellwinkel stimmt und der Hals gerade ist setz ich bei einer neuen Brüko mal voraus!

Ich hab erst 2 Brükos gehabt, geh aber dennoch davon aus, das bei einer Brüko out of the box alles so ist, wie es sein soll und Fummeleien nicht vorgesehen sind. Ihr paßt einfach nicht zueinander! Zurückschicken und auf eine derartige Brüko zu verzichten ist daher vermutlich die beste Option.
Ukulelen: Nur Schrott

Hummel

Ich  habe alle 3 Varianten daheim allerdings in Sopran.
Die klassische Variante ohne Griffbrett und mit einteiligem Steg- in den höheren Lagen tatsächlich recht hohe Saitenlage und von allen am lautesten.
Die kleine Schwester von deiner, ich komme aber gut klar mit der Saitenlage. Sie ist tatsächlich leiser aaaber sie klingt nicht schlechter und hat den besten Sustain!
Wie das funktioniert weiß ich auch nicht.
Die dritte- Longneck- hat einen String-through- Steg, allerdings fachmännisch von Bugle gemacht. Durch die direkte Übertragung auf den Korpus ist der Klang sehr voll aber nicht im Sinne von lauter.
Probier doch einfach mal ganz ohne Einlage dann siehst du wieviel weg müsste und wie sich der Klang verändert. Ok in dem Moment stimmt die Mensur nicht mehr ganz und sie klingt nicht bundrein aber darum geht es ja nicht - nur um Höhe und Lautstärke. Wenn sie wirklich erst dann die richtige Höhe für dich hätte müsste der ganze Steg angepasst werden.
Magst du sie denn überhaupt? Übrigens - es kann sein dass sie noch ein echtes Küken ist und sich auch klanglich noch entwickelt.

Bluesopa

Ich würde mit Brüko Kontakt aufnehmen und die Saitenlage entsprechend einstellen lassen.
An einem Instrument dieser Qualitätsklasse sollte man nicht selbst herumbasteln müssen.

Old Boy

#9
Alle Brükos, die ich bisher in der Hand hatte, hatten eine überdurchnittlich hohe Saitenlage.

Die Stegeinlage flacher zu machen ist zwar die einfachste aber nicht die perfekte Lösung, denn dadurch sollte nach meiner Überlegung, die Anregung der Decke immer reduziert werden und die Lautstärke vermindert.
Die einzige "vernünftige" Lösung wäre eine grundsätzliche Veränderung des Neigungswinkels zwischen Hals und Korpus bzw. die Höhenlage des Griffbretts in Relation zum Korpus.
Dazu müssten die Werkzeuge/Vorrichtungen oder die Programmierung von Bearbeitungsmaschinen beim Hersteller aber verändert werden... ob das aber im Interesse von BRÜKO ist??? Ich glaube nicht, aber das ist eine reine Vermutung.
Von anderer Seite habe ich vernommen, dass diese Idee auch schon zu einem früheren Zeitpunkt an BRÜKO herangetragen worden ist ...

Perfekt wäre es, wenn man bei Brüko 2 auswählbare Varianten (bei den Custom Modellen) vorsehen würde, einmal die Standardversion - wie bisher, für alle beginnenden "Schrammler" - und dann eine neue, bei der die mechanische Ausarbeitung der Verbindungsstelle Hals/Korpus entsprechend verändert wäre, um einen steileren Anstellwinkel zu erreichen, wodurch - bei identischer Stegeinlage - eine flachere Saitenlage entstünde; für alle BRÜKO-Virtuosen, die es gerne FLACH mögen.

Ich würde da gerne einen (organisatorisch bedingten) Aufpreis akzeptieren, denn damit wäre eine weitaus vernünftigere Lösung erreichbar, als mit dem einfachen Runterfeilen der Stegeinlage  :)

Wieviel an Lautstärke es bringt, wäre allerdings zu testen, denn die Dicke und Holzart der Decke haben garantiert einen erheblichen Einfluß!
Aber wie sagte bereits ein kluger Mann zuvor: Nur Versuch macht klug!


PS
Bei meiner letzten Bestellung hatte ich mir (vorausschauend) eine zusätzliche Stegeinlage mitgeben lassen... beim nächsten Saiten Wechsel werde ich damit mal experimentieren... überlege allerdings schon sein Längerem, wie ich die resultierende Lautstärke objektiv vergleichbar machen kann ... grübel ... grübel ... grübel ...
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Knasterbax

Danke erstmal an alle MitdenkerInnen!

ZitatIch würde mit Brüko Kontakt aufnehmen und die Saitenlage entsprechend einstellen lassen.
An einem Instrument dieser Qualitätsklasse sollte man nicht selbst herumbasteln müssen.
Servicewüste Deutschland? Es geht auch anders...
Man glaubt es kaum: Heute Mittag hatte ich Herrn Pfeiffer auf der Mailbox! Im Gespräch sagte er, er habe von einer Bekannten, die hier mitliest, gehört, ich habe Probleme mit meiner neuen Brüko.

Sein Angebot: Ich schicke ihm die Uke zurück, schreibe ihm, was meine Wunsch-Saitenlage ist, und er will sich was einfallen lassen.
Das werd ich dann wohl mal tun. Bin gespannt, wie er's angehen wird. Die bisherige Diskussion schicke ich ihm wohl mal - anregungshalber - mit.  8)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

uhol

Wow, dass der Service von Brüko legendär gut ist, ist ja nicht neu. Aber sie übertreffen sich immer wieder. Bitte halte uns doch auf dem laufenden, ob und wie es geklappt hat.

Viele Grüße
Uwe
Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

Anke

Das überrascht micht nicht, der Service von Brüko ist erstklassig. Ich bin sicher, Herr Pfeiffer wird sich was einfallen lassen.

Old Boy

Aber zaubern an einer fertigen Ukulele kann er auch nicht ... ich bin auf jeden Fall auf den Ansatz sehr gespannt.

Ich mach das Licht an der Werkbank schon mal an ;)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Anke

#14
Das ist richtig, zaubern kann er nicht. Aber theoretisch könnte er z.B. die Brücke nochmal abnehmen und eine neue anleimen, die noch etwas tiefer liegt (und somit auch eine niedrigere Saitenlage mitbringt). Die Brücken von Brüko sind, ungeachtet der Stegeinlage, selbst schon sportlich hoch.
Aber das stellt für einen Instrumentenbauer i.d.R. kein Problem dar.  Der Austausch von (schadhaften) Brücken gehört doch für die zu den Standardaufgaben.