Gut klingende Ukulelen müssen aus bestem Massivholz sein! ... Blödsinn!

Begonnen von Old Boy, 20. Okt 2017, 17:14:50

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Bluesopa

Zitat von: kiwidjango am 22. Okt 2017, 13:00:54
@ Bluesopa...
Falsch,...ich berate lieber fachlich!    Wer unbedingt Feenstaub haben möchte, bekommt diesen natürlich auch.

... aber die Leute die Ukulelen selber bauen zu lassen, und dazu das Umfeld (Ukulelen im Kloster bauen), ist auch eine - wie ich finde geniale - Geschäftsidee!  :)
Die sicher viele nicht so sehr allein "sachlich/fachlich" anspricht (man könnte fürs gleich Geld auch was durchaus gutes kaufen), sondern vor allem auch gefühlsmäßig ... was eigenes in einem besonderen Umfeld bauen ... ich nehme mich da selbst nicht aus, spricht mich auch an.

kiwidjango

Bei den Workshops ist mein Ansatz, den Leuten es zu ermöglichen ihre eigene Ukulele zu bauen.

Alles vor dem Hintergrund : Das kann auch der handwerkliche Laie!

.....auch da breche ich den "Voodoo" auf das Fachliche herunter.

Die bisherigen Teilnehmer werden dies bestätigen!


Die Örtlichkeit entspringt der Idee, einen solchen Workshop bezahlbar zu belassen. Ich habe einige Seminarhäuser mit dem
Preis-/Leistungsverhältnis von Klöstern verglichen.
Da bieten sich diese Räumlichkeiten einfach an.
Meine Werkstatt ist zu klein und außerdem müssen die Teilnehmer essen und übernachten.

Versuch es doch auch mal....
Gruß aus der Werkstatt

Patrick aus Berlin


Fischkopp

Die Ausgangsfrage war doch: können auch Laminatukulelen gut klingen?

Und ich behaupte ja, sie können.

Ich hab vor einiger Zeit einen Test gemacht mit 6 Uken, denen ich am gleichen Tag alle neue Martin Clear Carbon Saiten aufgezogen habe, dabei 5 Vollholzuken (eine aus Koa) und eine mit laminierter Decke. Dann habe ich alle hintereinander mit der gleichen Einstellung und mit dem gleichen Mikroabstand aufgenommen.

Und in meinen Ohren klingt die Laminierte halt am Schönsten. (Nicht so spitz, runder, voller)

https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 302 Videos)

Claudilele

Zitat von: kiwidjango am 22. Okt 2017, 14:29:27
SUV: Sports Utility Vehicle ....Personenwagen in der Bauweise eines Geländefahrzeuges....wird gerne mit der " individuellen Freiheit und Fahrspaß, Abendteuer"... etc. beworben....

....und die A 40 ist die Hauptautobahn im Ruhrgebiet: gefühlte 42 km Stau zwischen Duisburg und Dortmund

Aaah, das muss einer Claudilele doch erklärt werden!  ;) :D

Ich hätte meinen Feenstaub dann gerne in Regenbogenfarben!  ;D

kiwidjango

...vorsicht:
Du glaubst gar nicht, was wir früher in der Schreinerei alles auf Kindermöbel lackiert haben..... smile
Gruß aus der Werkstatt

Claudilele

Also, ich glaube ja, um überhaupt einen allgemeingültigen Vor- oder Nachteil im Klang von Vollholz-, teilmassiven oder laminierten Ukulelen benennen zu können, müsste man erst einmal festlegen, was mit "klingt gut" gemeint ist. Und das kann man nicht!!! Jedenfalls nicht allgemeingültig.

Jeder empfindet einen anderen Klang als angenehm, die angepeilte Musikrichtung spielt eine Rolle und noch so vieles mehr.

Genau genommen kann man nur die klanglichen Eigenschaften jedes einzelnen Instrumentes so gut wie möglich beschreiben (laut-, leise-, geradlinig-, singend-, höhen/tiefenbetont, diffus, direkt etc. ...).

In meinen Ohren, und die sind bestimmt nicht mit Feenstaub verstopft, gab und gibt es durchaus Laminatukulelen, die es mit massiven mehr als aufnehmen können / konnten. Aber was für mich "gut" bedeutet, muss es für jemand anders noch lange nicht.

Klar hat ein komplett manuell hergestelltes Instrument vom Erbauer quasi schon so etwas wie eine Seele eingehaucht bekommen (aber auch hier spielt die Fantasie und sicherlich auch ein gutes Quentchen Feenstaub eine Rolle, wenn man die heraushören will), was man bei Instrumenten von der Stange, schon gar laminierten, wohl eher nicht behaupten kann.
Aber auch die können ihre Seele durch das Bespielen erlangen.

Ich stimme Old Boy voll zu, dass auch laminierte Instrumente super klingen können, ebenso wie teilmassive oder massive. Es kommt eben drauf an, was man mag, will und braucht.
Nichts desto trotz haben manuell gefertigte Instrumente, in die jemand sein ganz persönliches Herzblut gesteckt hat, etwas ganz Besonderes und ich würde damit zunächst einmal wahrscheinlich sehr viel respektvoller umgehen, als mit einer laminierten Neuen, die ich ggf. eben mal nachkaufen könnte.
Hätten die laminierte und ich aber schon so einiges miteinander erlebt, würde es keinen Unterschied mehr machen.


allesUkeoderwas

#37
Zitat von: Fischkopp am 22. Okt 2017, 16:44:31
Die Ausgangsfrage war doch: können auch Laminatukulelen gut klingen?
Und ich behaupte ja, sie können.

Und ich gebe Fischkopp recht und behaupte das gleiche!

Zuerst würde ich die Ausgangsfrage auf die massive Decke (Nicht die ganze Ukulele) eingrenzen.
Massive Decke sollte eigentlich gut klingen, es ist aber keine Garantie!

Moderne, dünne Sperrholzdecken können durchaus rund, voll, laut und besser als eine massive Decke klingen.

Der Grund liegt vermutlich darin, daß dieses Laminat mit dem Sperrholz wie man es von Laubsägearbeiten her kennt nur wenig gemeinsam hat. Es erscheint mir vielmehr wie "holzverstärkter" Kunststoff. Ich vermute mal, daß das hauchdünne, gesperrte Holz unter hohem Druck mit Epoxyd verpreßt wird. So ist es dann eher Kunststoff, als Holz.

Just my 5 cent.

@Edit

Beinah vergessen...
Den größten Anteil am Wohlklang haben wohl immernoch die Finger!  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

Patrick aus Berlin

#38
Zitat von: Fischkopp am 22. Okt 2017, 16:44:31
Die Ausgangsfrage war doch: können auch Laminatukulelen gut klingen?


Nein, die Ausgangsfrage war ob ein gut klingendes Instrument aus seltenen Hölzern (z.B. Rio Palisander) sein muss.

Bebopalula

Ich bin der Meinung, dass, wer nicht auf höherem Niveau Klassik, Akustik-Jazz oder Fingerstyle spielt, keine Ukulele aus seltenen Hölzern o.a. benötigt, wobei es natürlich sehr schön und emotional bedeutsam sein kann, ein solches Instrument zu besitzen. :)
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

uhol

Ich glaube deutsche Fichte ist im Himalaya recht selten. Müssen Virtuosen dort dann auf dieses Holz setzen, woraus wir hier Alltagsgegenstände herstellen?

Es ist mir so unfassbar egal, woraus mein Instrument gefertigt ist, solange es mir gefällt und es ordentlich spielbar ist. Wie ich hier schon an manch anderer Stelle bemerkt habe, jeder der bekannten Größen alleine aus diesem Forum holt aus einem bespannten Yoghurtbecher mehr "hochwertige" Musik, als ich aus einem 3.000€ Gerät.

Ich habe das Glück, öfters mal auf einer Blackbird Clara spielen zu dürfen. Ein wahnsinnig voller, lauter und dynamischer Klang, echt der Hammer. Hätte ich das Geld, würde ich mir eine Clara direkt kaufen. Aber trotzdem würde ich sie wohl nicht gegen meine Brüko eintauschen, denn diese, so finde ich, klingt mehr nach Ukulele.
Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

Old Boy

Tja, die CLARA ...
ich hatte das Vergnügen, dieses Klangwunder (natürlich ist das total SUBJEKTIV) für einige Wochen mein Eigen nennen zu können und war absolut beeindruckt von dem Klang den man bei BLACKBIRD - ohne die Verwendung von traditionellen "Ton"-Hölzern - aus dieser Ukulele gezaubert hat.


Dieses Instrument zeigt beeindruckend, es muß nicht einmal sündhaft teures "Ton"-Holz sein!
Es ginge also doch, toll klingende Instrumente zu produzieren, ohne die knapp werdenden Baumbestände antasten zu müssen.


Verkauft habe ich die Gute CLARA nur, weil meine autodidaktischen Fähigkeiten in meinem Leben nicht mehr so gut werden können, um die Möglichkeiten dieser genialen "Plastik-Ukulele" ausnutzen zu können!


Für den Verkaufspreis habe ich dann 4 Ukulelen anschaffen können, die meinen Möglichkeiten eher entsprechen, darunter auch die KIWAYA Pineapple aus laminiertem KOA und die blaue MARTIN, in der relativ wenig Massivholz verarbeitet wurde... ja, die Leisten sind immerhin aus massiver Fichte!



Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

ukelmann

Zitat von: Old Boy am 21. Okt 2017, 10:15:49
Ja, so eine Flea mit Griffbrett aus Nußbaum-Holz könnte mir auch gefallen  :)
Das ist auch objektiv sinnvoll: Auf den Plaste-Griffbrettern sind die Bünde optisch (sehr) schlecht zu erkennen (hatte eine). Spielt man viel, verschleißen sie (merklich) schneller, wie z. T. berichtet. Aber sehr guter Sound mit Verbunddecke.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Ukelix

Zitat von: ukelmann link=topic=22333.msg326491#msg326491
Auf den Plaste-Griffbrettern sind die Bünde optisch (sehr) schlecht zu erkennen (hatte eine).

Du guckst doch eh nich hin.  ;D ;D ;D
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

ukelmann

Zitat von: Ukelmann am 22. Okt 2017, 22:17:19
Auf den Plaste-Griffbrettern sind die Bünde optisch (sehr) schlecht zu erkennen (hatte eine).
Ukelix: Du guckst doch eh nich hin.  ;D ;D ;D
Beim gekonnten "Standard", ja.
Aber als "Anfänger für 5./7. Bund" schon. Prinzipiell schaut man daher immer hin.
Außer als Vollprofi ohne Griff-Lernbedarf.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING