PINEAPPLE Ukulelen - Selten gesehen, hier im Forum ... zu Unrecht!

Begonnen von Old Boy, 29. Okt 2017, 17:56:54

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Old Boy

Wenn man dem Ukulele-Virus verfallen ist - und das geht ja in Laufe weniger Tage - bleibt es nicht aus, dass man nach den ersten "konventionellen" Anschaffungen in traditioneller Gitarrenform schnell auch den wenigen Alternativen nähert, immer in der Hoffnung, dabei neue, bisher unbekannte Klangwelten zu finden.

Als hier im Forum eine KIWAYA Pineapple angeboten wurde, konnte ich einfach nicht NEIN sagen. Keinen Moment hatte ich Zweifel, ob wohl die "laminierte" Bauform klangliche Nachteile haben könnte!
Ich war - und bin - absolut begeistert von dem Mehr an klanglichem Volumen dieser erst vor ca. 90 Jahren in Hawaii bei KAMAKA kreierten Bauform.

Klar war ich von Stund an immer auf der Suche, nach anderen PINEAPPLES, speziell eine Konzert Größe interessierte mich, aber 500-600 € (Listenpreis) für eine Pineapple chinesischer Herkunft? ... Mhhh, neee, meinte mein Sparschwein, das ginge dann doch deutlich zu weit!
Dann das "Wunder", die BAXshop-Leute vertickten ihre letzten OHANA Pineapple Concert in massiver Fichte/Akazie für unglaubliche 168 € ... ja also dann! Ich gestehe, mein Sparschwein nicht um Erlaubnis gefragt zu haben, immerhin war das der halbe Marktpreis! 
Massive Fichte + massive Akazie + offene Kopfplatte + Pineapple-Form ... Hätte man (ich) da NEIN sagen können dürfen??? NIEMALS!!!

Tja, und diese Konzert Pineapple zeigte sich dann als wahre Sound-Kanone ... eine echte Höllenmaschine.
Die Ukulele von Jericho quasi! Gut, dass wir 3-fach Verglasung in den Fenstern haben  ;)
Perfekt, wenn Lautstärke gebraucht wird und man nicht in der Gruppe untergehen möchte.
OK, ich bin ja eigentlich nicht der Gruppentyp, aber manchmal muß es eben LAUT sein... speziell in Situationen, wo sturmfrei Bude herrscht und ich zu den Oldies meiner Jugend schreddern möchte!
Aber nicht nur Laut geht... Sustain ist ebenfalls bis zum Abwinken vorhanden, einfach irre, die OHANA Pineapple!
Ich habe überlegt, die weissen Aquilas runter zu nehmen, um etwas mehr (WORTH) Klarheit in den Klang zu bringen, habe mich dann aber dagegen entschieden ... Sie bleibt, wie sie ist, mit den lauten Aquilas ist sie eine echte Waffe und die werde ich im Sommer sicher brauchen, wenn der Nachbar beim Grillen wieder seine 5 x 150 Watt Outdoor-Surround Anlage installiert!

Weil ich aber die langhalsigen Sopran Ukulelen über alles liebe, hab ich mich weiter auf die Lauer gelegt ...
und zugeschnappt, als sich DIE Gelegenheit tatsächlich bot  ;D

Meine kleine Pineapple-Herde sieht damit inzwischen so aus:


"Die Drei von der Klangstelle"

Die KoAloha Longneck Pineapple ist vielleicht nicht so immens laut wie ihre größere Schwester, aber was die Feinheit des Tons angeht, spielt man mit ihr doch in einer ganz anderen (hawaiianischen) Liga. Da vergebe ich 95/100 Punkte!
Pineapplemäßig bin ich momentan vollkommen zufrieden, für jede Gelegenheit etwas. Ich hoffe, das bleibt so, zumindest für ein paar Monate  ;)

Wieso aber die verkauften Stückzahlen der Pineapples - verglichen mit der Standardform - so viel geringer sind ...
ich weiß es wirklich nicht  :(

Aber vielleicht könnt ihr mir da auf die Sprünge helfen:
Was haltet ihr von den Pineapples im Vergleich mit den Konventionellen?
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Old Boy

Also was die Bespielbarkeit angeht, kann ich keinerlei negative Punkte anführen.
Da sie "untenrum" etwas schmaler sind, als die heute üblichen Breithüftigen, und ihr Volumen aus der fehlenden Taille gewinnen, liegen die (mir) sogar besser im Arm als die Standardform...
aber das ist sicher eine reine Geschmacksfrage bzw. muß man unbedingt mal selber testen.

Mir ist allerdings aufgefallen, spielt man ein paar Stunden mit einer Neuen, egal welche Form, so klappt das auf jedem Modell wunderbar... man muß sich einfach "aneinander gewöhnen" ... eine Ukulele ist eben auch nur ein Mensch :)

Die Diebstahlsicherungen sind übrigens  D'Addario - PW-CT-12 Tuner, die bei mir auf allen Ukulelen "permanent" drauf klemmen und sogar prima mit in die Koffer passen. Sieht zwar nicht so hübsch aus, ist aber überaus praktisch, man muß nicht ständig seinen Tuner suchen, der garantiert grade in einem anderen Zimmer oder Stockwerk liegen geblieben ist ;)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Anke

Sehr schönes Trio.
Ich hatte seinerzeit meinen Ukulelen-Einstieg mit einer Makala-Pineapple, die war vom Klang her ebenfalls sehr voluminös und laut, wenn auch nicht sehr differenziert. Nachdem ich sie weggegeben hatte habe ich immer überlegt, ob ich mir in meiner Sammlung wenigstens eine Pineapple wieder zulege.

Angeregt von Deinem Thread habe ich eben schon die Skizze für eine Pineapple gemacht - ich werde versuchen, sie mir selbst zu bauen. Bin gespannt, wann ich soweit bin und wie sie wird.

Dir weiterhin viel Freude mit Deinen Pineapples.

Liebe Grüße von Anke

Old Boy

Das finde ich aber eine tolle Idee, @Anke ...
Da die Zargen ja nur eine "einfache" Biegung bekommen, sollte das mit heimischen "Bordmitteln" eher möglich sein, als eine Konventionelle mit ihrer komplizierteren Zargenform, denn eine Biegevorrichtung wirst du ja wahrscheinlich nicht besitzen, oder!


Ich hoffe, dass du dann von deinem Projekt berichten wirst  :)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Anke

Zitat von: Old Boy am 30. Okt 2017, 10:40:29
Da die Zargen ja nur eine "einfache" Biegung bekommen, sollte das mit heimischen "Bordmitteln" eher möglich sein, als eine Konventionelle mit ihrer komplizierteren Zargenform, denn eine Biegevorrichtung wirst du ja wahrscheinlich nicht besitzen, oder!

Ich hoffe, dass du dann von deinem Projekt berichten wirst  :)

Doch, glücklicherweise kann ich seit einiger Zeit ein Biegeeisen mein Eigen nennen, so dass ich mich hinsichtlich der Form relativ kreativ austoben kann  8) Und natürlich werde ich gerne berichten. Aktuell arbeite ich an einer Nussbaum/Ahorn-Sopran. Einige schöne Hölzer habe ich noch vorrätig und ich muss mal sehen, was ich für die Pineapple nehme.
Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob Sopran, Konzert oder eine Longneckvariante...

Und danke auch an King.Kalauer, ich werde sicherlich meinen Spaß beim Bau der Ukulele haben (und mindest auch genauso viel Frust, wenn mal was nicht auf Anhieb klappt  ;) )

Old Boy

Auf jeden Fall FICHTE für die Decke... durch die "voluminöser" klingende Pineapple Form wird das sonst ggf. zu dumpf!
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

ukemouse

@Old Boy
Zeig doch deine Pineapple mal von hinten. Die Maserung ist doch am spannendsten.

Meine hat übrigens Low-G Flourcarbon (wenn ich mal jetzt noch wüßte welche Marke.......ich werde wohl alt, einfach vergessen)

Anke

Zitat von: Old Boy am 30. Okt 2017, 16:34:24
Auf jeden Fall FICHTE für die Decke... durch die "voluminöser" klingende Pineapple Form wird das sonst ggf. zu dumpf!

Das hatte ich ohnehin schon angedacht - habe schöne Fichtendecke hier, die nur darauf wartet "verbaut" zu werden.

Bevor ich aber soweit bin, muss ich mir erstmal eine Form bauen... allein der Vorrichtungsbau nimmt immer viel Zeit in Anspruch.

Old Boy

Du könntest ja auch eine beliebige Billig-Pineapple als Schablone verwenden... denn du brauchst ja nur in eine Richtung zu spannen bei der Korpusform  ;)
Das geht vielleicht kostengünstiger zu machen, als ein kompletter Formbau!
OK, die Uke würde ein paar Millimeter mehr an Aussenabmessung bekommen ... was soll's!
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Old Boy

Zitat von: ukemouse am 30. Okt 2017, 17:24:50
@Old Boy
Zeig doch deine Pineapple mal von hinten. Die Maserung ist doch am spannendsten.

Meine hat übrigens Low-G Flourcarbon (wenn ich mal jetzt noch wüßte welche Marke.......ich werde wohl alt, einfach vergessen)

Was das Foto angeht... da muß ich auf einen Tag mit mehr Licht vertrösten... momentan scheint hier permanente Dämmerung zu herrschen.

Bei low-G wäre bei meiner OHANA-Pineapple die (gefühlte) Hölle los...
es reicht high-G dicke aus, um die Mauern von Jericho zum Wanken zu bringen.
Mit low-G entstünde wahrscheinlich die Apokalypse  ???

Allerdings, beim Picking würde ich unbedingt die low-G verwenden um den zusätzlichen Tonumfang nutzen zu können, aber so weit bin ich noch nicht.
Irgendwie ist aus der Absicht, ein Instrument zu lernen, eine Sammelleidenschaft geworden, die kaum Zeit zum Spielen erübrigt  ::)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Anke

Zitat von: Old Boy am 30. Okt 2017, 18:59:47
Du könntest ja auch eine beliebige Billig-Pineapple als Schablone verwenden... denn du brauchst ja nur in eine Richtung zu spannen bei der Korpusform  ;)
Das geht vielleicht kostengünstiger zu machen, als ein kompletter Formbau!
OK, die Uke würde ein paar Millimeter mehr an Aussenabmessung bekommen ... was soll's!

Die Idee ist nicht schlecht, danke dir. Da muss ich mal googeln.

Old Boy

Tja, ich meine auch ... und den erübrigten Hals etc. kannst du prima für ein CBU Projekt verwenden  :)
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Old Boy

Zitat von: ukemouse am 30. Okt 2017, 17:24:50
@Old Boy
Zeig doch deine Pineapple mal von hinten. Die Maserung ist doch am spannendsten.

Liebe @ukemouse, ich habe den Eindruck, du bist genau so verrückt wie ich, wenn es um schöne Hölzer gehet... ich habe mir z.B. vor einiger Zeit 3 Chalumeau gekauft ... nur weil das Holz und die Verarbeitung insgesamt so traumhaft sind  ::)

Wo soll das bloß enden mit uns ???
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

ukemouse

Zitat von: Old Boy am 30. Okt 2017, 19:06:29
Bei low-G wäre bei meiner OHANA-Pineapple die (gefühlte) Hölle los...
es reicht high-G dicke aus, um die Mauern von Jericho zum Wanken zu bringen.
Mit low-G entstünde wahrscheinlich die Apokalypse  ???

Nein, ich finde sie klingt jetzt nicht mehr so aufdringlich. Hohe Töne klingen für mich eh immer aufdringlicher als tiefe.
Allerdings habe ich vielleicht noch nicht die perfekte Low-G für die Ohana gefunden, denn die Worth C-LGEX klingt eher matt. Ich denke ich probiere noch mal andere.

Old Boy

Ja, die Saitenwahl scheint wohl viel wichtiger zu sein, als ich bisher angenommen hatte.
Verblüffend, wie unterschiedlich die Klangentwicklung einer Ukulele sein kann, wenn man diesen (billigsten) Teil einer Uke verändert/wechselt.


Besonders aufgefallen ist mir das beim Betrachten/Anhören dieses interessanten Vergleichsvideos (Speziell die "good balanced" lowG gefallen mir gut, ab 2:58 Min):


Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)