Barré Akkorde Tips?

Begonnen von Baphomet, 20. Jan 2019, 17:43:30

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Baphomet

Hallo ihr Lieben,

Sonntag nachmittag im Winter...der perfekte Tag zum üben. Gibt es außer üben/üben noch ein paar Tricks um Barré-Akkorde sauber zu greifen?

Zum Beispiel B7 und Bb7....wenn ich mit dem 2. Finger die 3.Seite greife, lockert sich der erste Finger und die erste und zweite Saite kling "kaputt"...ist das einfach nur stupides üben? Fehlen mir da die nötigen Muskeln ? *lach*

Allen einen tollen Sonntag

Micha

hilli2

Nimm den Daumen hinter dem Griffbrett ein wenig nach unten, dass du mit dem Daumen praktisch von unten die Ukulele hälst. Also, zwischen Mitte / unten. Verstehst du, was ich meine?

Dann kann der Zeigefinger besser durchgestreckt bleiben.

Und das muss man dann leider auch üben.

Hierzu noch mal ein paar Tipps:

Wenn der Barré grundsätzlich klappt
1. Barré greifen und 4x abschlagen
2. Barré ganz leicht lockern - die Finger bleiben, wo sie sind, aber sie drücken die Saiten nciht mehr herunter. Wieder 4x abschlagen (klingt dann schrummelig).
3. Dann wieder runterdrücken und abschlagen. Immer wiederholen, am besten im Takt bleiben, also gleiches Tempo, gleicher Rhythmus beim Abschlagen.

Wenn das gut klappt, dann versuche Folgendes:
1. Barré greifen und 4x abschlagen
2. alle Finger einen Bund nach oben schieben - wieder 4x abschlagen
3. Das Ganze bis zum 5. Bund machen, dann wieder abwärts bis zum "Ausgangsbarré"
Auch das möglichst in gleichbleibendem Tempo - also schön langsam zu Anfang! Die Geschwindigkeit kommt mit der Zeit von ganz allein!
***Music was my first love...***

Baphomet

Danke!

Probier ich gleich morgen....für heute ist meine linke Hand auf "Error" ;-)


Inge

Zitat von: hilli2 am 20. Jan 2019, 18:37:51
Nimm den Daumen hinter dem Griffbrett ein wenig nach unten, dass du mit dem Daumen praktisch von unten die Ukulele hälst. Also, zwischen Mitte / unten. Verstehst du, was ich meine?

Dann kann der Zeigefinger besser durchgestreckt bleiben.

Und das muss man dann leider auch üben.

Hierzu noch mal ein paar Tipps:

Wenn der Barré grundsätzlich klappt
1. Barré greifen und 4x abschlagen
2. Barré ganz leicht lockern - die Finger bleiben, wo sie sind, aber sie drücken die Saiten nciht mehr herunter. Wieder 4x abschlagen (klingt dann schrummelig).
3. Dann wieder runterdrücken und abschlagen. Immer wiederholen, am besten im Takt bleiben, also gleiches Tempo, gleicher Rhythmus beim Abschlagen.

Wenn das gut klappt, dann versuche Folgendes:
1. Barré greifen und 4x abschlagen
2. alle Finger einen Bund nach oben schieben - wieder 4x abschlagen
3. Das Ganze bis zum 5. Bund machen, dann wieder abwärts bis zum "Ausgangsbarré"
Auch das möglichst in gleichbleibendem Tempo - also schön langsam zu Anfang! Die Geschwindigkeit kommt mit der Zeit von ganz allein!

Danke Hilli, probier ich auch  :)

Knasterbax

#4
Hilfreich ist auch, den Barré-Zeigefinger weit genug übers Griffbrett zu schieben.  :)

Ob ein Barré-gegriffener Akkord gut klingt, hängt auch von der Saitenlage ab - ist sie zu hoch, brauchts unnötig viel Kraft, alle Töne zum Klingen zu bringen.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Andreas Fischer

Ich mache auf allen Instrumenten soweit es geht einen Bogen um Baree's. Sollte ich nicht ist aber so und das obwohl ich sie greifen kann aber meist ist es mir zu unbequem.
Deshalb bin ich eventuell nicht der richtige Tipps dazu zugeben.

Ich machs trotzdem.
1. Muskelkraft fehlt dir wahrscheinlich nicht. Denn es sollte keine Kraft kosten.
Stell dir vor du öffnenst eine Schublade mit einem Finger, dann machst du es richtig, nutzt mehr Schulter und Arm als Hand und Finger
2. Die Haltung des Instruments ist wichtig. Für mich ist es sehr hilfreich eine diagonal aufstrebende Positionierung des Instrumentes zu haben. So wie man es oft bei klassischen Gitarren sieht. Das hilft bei vielen schweren Griffen. Und das ist bei mir auch einer der Gründe warum ich um bestimmte Griffe gern einen Bogen mache, ich spiele zu oft "hingefletzt" mehr im Sofa liegend als aufrecht sitzend.
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

hilli2

Zitat von: Andreas Fischer am 21. Jan 2019, 14:38:52
Ich mache auf allen Instrumenten soweit es geht einen Bogen um Baree's. Sollte ich nicht ist aber so und das obwohl ich sie greifen kann aber meist ist es mir zu unbequem.


Wenn es Dir zu unbequem ist, dann machst Du irgendetwas nicht ganz richtig. Denn wenn man das Barré richtig gut kann, dann ist ein Barré-Akkord nicht schwieriger als jeder andere offene Akkord.

Zitat von: Andreas Fischer am 21. Jan 2019, 14:38:52

1. Muskelkraft fehlt dir wahrscheinlich nicht. Denn es sollte keine Kraft kosten.

Natürlich benötigt man Muskelkraft. Und die entsprechende Koordination. Und wenn beides gut funktioniert, ausreichend Kraft vorhanden ist und die Koordination passt, dann benötigt man eben KEINE bewusste Muskelkraft mehr, weil das Ganze automatisiert funktioniert!

Zitat von: Andreas Fischer am 21. Jan 2019, 14:38:52

2. Die Haltung des Instruments ist wichtig. Für mich ist es sehr hilfreich eine diagonal aufstrebende Positionierung des Instrumentes zu haben. So wie man es oft bei klassischen Gitarren sieht. Das hilft bei vielen schweren Griffen. Und das ist bei mir auch einer der Gründe warum ich um bestimmte Griffe gern einen Bogen mache, ich spiele zu oft "hingefletzt" mehr im Sofa liegend als aufrecht sitzend.

Gerade ein Barré ist wesentlich leichter zu greifen, WENN man die Uke diagonal hält, eben weil das Handgelenk dann weniger geknickt ist.

Fazit: Barré benötigt ein (Muskel)-Training, Koordination, eine diagonale Haltung!

:)
***Music was my first love...***

Ukepack

hilli2 kann ich schon mal beipflichten.

Noch ein paar kleine Hinweise:
1. wenn eine der mittleren Saiten nicht klingt oder scheppert, dann solltest du versuchen das Fingergrundgelenk etwas nach vorne, also "vor" die Ukulele (vor die Saiten) zu bringen. So kann man den Zeigefinger nach hinten"durchbiegen" und bekommt auch die Saiten in der Mitte gegriffen. Das erfordert einiges an Übung, ist aber sehr lohnend.
2. Der Daumen sollte hinten-unten zu liegen kommen und zwar rechts von Zeigefinger, also in etwa gegenüber vom Mittelfinger (falls der greifen würde..). Dadurch ist der Zeigefinger leicht auf die linken Außenkannte gekippt, wo der Finger etwas härter ist als platt drauf.
3. Man kann ausprobieren wie weit man den Zeigefinger über das Griffbrett hinaus streckt. Manchmal bekommt man dann eine Saite gegriffen, die ansonsten genau beim Fingergelenk durch geht und dann schepper oder eben nicht klingt.
4. Das Wichtigste ist, dass man viel Barrée spielt (egal wie´s klingt ) und dann natürlich auch immerwieder kontrolliert ob alles klingt und was man verändern/verbessern kann. Barrée ist am Anfang schwer, aber mit Übung (und ein paar Tips) bekommt man es hin. Geduld!

Wüsnche viel Erfolg und natürlich noch mehr Spaß dabei!
Martins Ukuleleblog: www.martinmusik.de

www.ukulele-kurse.de
www.ukulelefestival-freiburg.de
www.blackforestukes.de
www.duo-minirock.de

Hawe49

Zitat von: Ukepack am 21. Jan 2019, 23:46:35
4. Das Wichtigste ist, dass man viel Barrée spielt  (egal wie´s klingt ) und dann natürlich auch immerwieder kontrolliert ob alles klingt und was man verändern/verbessern kann. Barrée ist am Anfang schwer, aber mit Übung (und ein paar Tips) bekommt man es hin. Geduld!
Kann ich so bestätigen. Ich spiele regelmäßig auch Barrée, vor allem auch auf der Gitarre, und habe keine Probleme (mehr) damit.
Es gibt auch nicht "die" eine Art richtig Barrée zu greifen ... ich variiere die verschiedenen Arten zu greifen regelmäßig je nach Art des Stücks und dem musikalischen Zusammenhang, inzwischen ganz automatisch. Ja, wichtig ist einfach dass man viel Barrée spielt und so allmählich Erfahrung und Routine bekommt.

Hummel

Mir haben die diagonale Haltung und der leicht angekippte Zeigefinger geholfen, dazu die Vorstellung dass der Arm eine Art Gewicht nach unten ist.

Dada

Sehr interessante Anmerkungen, vor allem für so einen Anfänger wie mich. Ukepack, das klingt alles sehr gut, aber ich habe zwei Sachen nicht richtig verstanden:

Zitat von: Ukepack am 21. Jan 2019, 23:46:35
1. wenn eine der mittleren Saiten nicht klingt oder scheppert, dann solltest du versuchen das Fingergrundgelenk etwas nach vorne, also "vor" die Ukulele (vor die Saiten) zu bringen. So kann man den Zeigefinger nach hinten"durchbiegen" und bekommt auch die Saiten in der Mitte gegriffen. Das erfordert einiges an Übung, ist aber sehr lohnend.

Meinst du Zeigefinger vfertikal nach unten oder nach oben bewegen? "Vor" den Saiten ist der Zeigefinger ja immer?

Zitat von: Ukepack am 21. Jan 2019, 23:46:35
2. Der Daumen sollte hinten-unten zu liegen kommen und zwar rechts von Zeigefinger, also in etwa gegenüber vom Mittelfinger (falls der greifen würde..). Dadurch ist der Zeigefinger leicht auf die linken Außenkannte gekippt, wo der Finger etwas härter ist als platt drauf.

"hinten unten" ist für mich etwas mißverständlich -- meinst du den Daumen nach rechts, bzw. zum Astralkörper des Ukulele-Speilers zeigen lassen anstelle nach oben zeigen lassen?

Vielleicht wären ja Fotos noch besser, wenn das keine Umstände macht?

Danke auf jeden Fall auch für die Ermunterung und die Ermahnung zur Geduld :-) Sowas kann man gar nicht oft genug hören, finde ich
( o ) == ::

Jens.

Vielleicht ist es überflüssig, das zu erwähnen aber ich habe bemerkt,  dass es viel leichter geht, wenn man das Griffbrett wirklich nach vorn schauen läßt. Ich neige durchaus dazu, die Ukulele etwas nach oben zu drehen. Dann muss man aber auch mit dem Handgelenk weit herum greifen und der Griff wird unsauber.

Bebopalula

ZitatEs gibt auch nicht "die" eine Art richtig Barrée zu greifen ... ich variiere die verschiedenen Arten zu greifen regelmäßig je nach Art des Stücks und dem musikalischen Zusammenhang, inzwischen ganz automatisch. Ja, wichtig ist einfach dass man viel Barrée spielt und so allmählich Erfahrung und Routine bekommt.

Sehe ich auch so.  :)

Und keine Angst (schon garnicht am Anfang) vor nicht sauber klingenden Saiten, worauf es bei den meisten U-Musik-Stücken sowieso nicht 100% drauf ankommt. Da spielen beim Musikmachen noch tausend andere Dinge eine Rolle.  8) Viel Erfolg jedenfalls weiterhin! :)
___________________________________________
https://www.youtube.com/user/BebopalulaUke/videos

Knasterbax

"Es ist schon alles gesagt, nur nicht von allen." Karl Valentin
8)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Mick

Naja, etwas fehlt noch: üben, üben, üben 😄