Akkorde lesen lernen

Begonnen von Noelanj, 01. Feb 2018, 20:52:21

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (16 Antworten, 5.302 Aufrufe)

Noelanj

Hi Leute. Ich hab mal ne Frage an die Leute die nach Noten spielen können. Habt ihr einen Tipp wie man Akkorde lesen lernt? Lerne ich am besten den passenden Griff für einen bestimmten Akkord (so quasi auswendig) oder sollte ich die Komponenten des Akkords lesen und dann diese Noten kombiniert greifen lernen? Mich macht das ganz konfus, wenn da vier Noten gleichzeitig gelesen werden sollen. Und dann muss ich ja immer noch rauskriegen, wo ich welche Note spielen soll... Wie lernt man sowas?

hilli2

#1
Also:

Wenn du Akkorde für Liedbegleitung lernen willst, lerne sie einfach nach Griffbild auswendig, zunächst einmal, ohne dass du dir Gedanken machst über die Noten, aus denen ein Akkord besteht.

Dann würde ich, unabhängig vom Akkordelernen, Noten lernen  und lernen, nach Noten zu spielen.

Wenn Du sicher Noten lesen kannst und Akkorde spielen kannst, dann kannst du Dich damit auseinandesetzen, wie sich Akkorde zusammensetzen und warum C/F/G so gut zusammenpassen (z.B. ;))

Dann erkennst du auch schneller, um welchen Akkord es sich handelt, wenn du "nur" Noten siehst!

Ein gutes Lehrbuch zum Erlernen von Noten auf der Ukulele ist: Essential Elements Ukulele  1 und 2 (leider nur auf Englisch). Da lernt man das Spiel nach Noten / Tabulatur / Akkorden.

Wenn Du noch Fragen hast, dann her damit!
***Music was my first love...***

Hummel

Wenn du mit der englischen Sprache klarkommst sind das bestimmt gute Bücher. Nach Noten spielen lernen auf alle Fälle erst mal einstimmig! Dann kommt das Verständnis für die Akkkorde als nächster Schritt. Obwohl ich Noten lesen kann, musste ich mich auf der Ukulele erst mal zurechtfinden. Vor allem die Reentrant - Stimmung hat mich anfangs sehr verwirrt. Deshalb habe ich auch einfach nur nach Akkkordbildern und Tabs gespielt. Ich kenne leider auch kein deutschsprachiges Buch dafür. Es gibt noch Learn Fingerstyle Ukulele von Tony Mizen, das ist aber mehr für ältere Kinder gedacht.
Es gibt wohl Internetseiten und Material auf deutsch erst mal nur zum Notenlernen, aber ich weiß nicht was für Erwachsenen empfehlenswert wäre.


Noelanj

Danke, euch beiden. Also, Englisch ist für mich ok. Ich lern nach theukuleleway von James Hill, das ist ja auch auf Englisch. In seinen Büchern ist alles nur mit Noten ohne TABs. Bis zum dritten Buch gab es diese Griffbilder, aber im vierten Buch nicht mehr. Er bietet aber online jeweils eine TAB-Version der Stücke an, die ich aber nie benutze, weil ich ja Noten lesen können will. Nur jetzt der Sprung mit dem Akkorde lesen...  ???

Aber ihr habt Recht, ich lerne einfach mal noch mehr einzelne Noten auf den Griffbrett (ich weiss sie nur so bis zum dritten Bund bzw erste Lage auswendig) und ich benutze aber deutlich mehr :)

Bin mal gespannt wie lange es dauert, bis ich so vom Blatt spiele à la: ,,Oh, da hats ein c, e und ein g im Akkord, die spiele ich auf dem dritten, vierten und fünften Bund..." Ich hab (zum Glück) lineare Stimmung, sonst würd mein Hirn vermutlich explodieren.




Hummel

So ein Hirn hält schon was aus! Tabs sind übrigens für Anfänger gar nicht verkehrt, bei linearer Stimmung aber nicht so wichtig. Man kann sich halt entscheiden ob man sie als Hilfe mitbenutzt oder sich das Notenlesen schenkt. Ich sehe sie als Hilfe um ein Gefühl für guten Fingersatz zu bekommen.
Was ist konkret dein Problem? Wenn deine Bücher von Anfang an mit Noten arbeiten, dann kannst du also im Prinzip Noten im Violinschlüssel lesen. Fehlt noch die Sicherheit oder die Umsetzung - wo ist nun der Ton auf der Uke?
Warum Akkorde so sind wie sie sind und warum welche Akkorde zusammenpassen wäre schon der Einstieg in die Harmonielehre. Das kommt sicher noch in deinem Unterichtsmaterial.
Das setzt sich alles nach und nach keine Bange!

Noelanj

Naja, ehrlich gesagt, wenn ich nach TABs spiele, dann sind mir die Noten darüber schnuppe und dann lern ich auch nicht nach Noten spielen. Mit anderen Worten, ich finde nicht, dass TABs mir helfen, Noten zu lesen - eher im Gegenteil. Klar, manchmal spiel ich auch nach TABs, einfach des Spielens Willen.

Aber mein konkretes Problem ist, dass ich erstens in einem Akkord die einzelnen Noten nicht gleich identifizieren kann - ich seh irgendwie nur Ameisen (aber das wird hoffentlich mit der Übung kommen) und zweitens, dass ich zum Beispiel ins Rudern komme, wenn in einem Akkord die Töne e und g gleichzeitig gespielt werden soll. Das kann ich ja dann nicht beides auf der e-Saite machen und dann muss ich mich irgendwie entscheiden, wo ich diese Noten nun auf unterschiedlichen Saiten spiele. Nun frage ich mich halt, ob der Lernprozess eher ein Auswendig lernen dieser Kombinationen ist oder ob man mit der Zeit tatsächlich die einzelnen Noten im Akkord benennt und sofort einem geeigneten Griffmuster zuordnen kann und ob ich dafür ein profunderes Wissen über Akkorde brauche. Sorry, ist irgendwie schwierig zu erklären... Ich glaub es läuft auf die Frage raus: Sollte ich den Namen des Akkords lernen und ein passendes Griffmuster dazu abspeichern (so wie zum Beispiel die Anfängerakkorde C, F, G7...) oder sollte ich mich auf die einzelnen Noten im Akkord konzentrieren und üben, diese kombiniert zu greifen (dann ist der Akkordname im Prinzip egal)?


PlastikUke

#6
Zitat von: Noelanj am 02. Feb 2018, 10:47:18Sollte ich den Namen des Akkords lernen und ein passendes Griffmuster dazu abspeichern (so wie zum Beispiel die Anfängerakkorde C, F, G7...)
Ich würde sagen: Ja, das solltest du. Denn wenn du dich irgendwann mal außerhalb deines aktuellen Lehrmaterials umschaust, wirst du feststellen, dass sehr oft nur die Akkordbezeichnung (C, G7, etc) angegeben ist, ohne Griffmuster und ohne Darstellung der im Akkord enthalten Noten.

Wenn du verstehen willst, wie Akkorde funktionieren, wäre das Stichwort, wie Hummel schon schrieb, "Harmonielehre". Könnte mir ebenfalls gut vorstellen, dass das in deinem Unterrichtsmaterial noch drankommt.

Hummel

 :) Rischtisch
Zu e und g gleichzeitig: wenn du erst mal herausgefunden hast was es so alles auf den ersten 5 Bünden gibt ist das kein Problem mehr.
C Saite- leer C
zweiter Bund d
vierter Bund e
also e auf vierten Bund C- Saite
g auf drittem Bund e- Saite
Das kommt alles noch detaillierter wenn die Tonleitern dran sind! Nichts überstürzen!

gerald

Zitat von: Noelanj am 02. Feb 2018, 10:47:18
Naja, ehrlich gesagt, wenn ich nach TABs spiele, dann sind mir die Noten darüber schnuppe und dann lern ich auch nicht nach Noten spielen. Mit anderen Worten, ich finde nicht, dass TABs mir helfen, Noten zu lesen - eher im Gegenteil. Klar, manchmal spiel ich auch nach TABs, einfach des Spielens Willen.
Irgendwie läuft das einmal wieder auf die Diskussion Noten vs. Tabs vs. Akkordsymbole raus.
Meiner Meinung nach sind das aber drei unterschiedliche Darstellungsformen, die für
unterschiedliche Dinge gut sind.

Zitat von: Noelanj am 02. Feb 2018, 10:47:18
Aber mein konkretes Problem ist, dass ich erstens in einem Akkord die einzelnen Noten nicht gleich identifizieren kann - ich seh irgendwie nur Ameisen (aber das wird hoffentlich mit der Übung kommen) und zweitens, dass ich zum Beispiel ins Rudern komme, wenn in einem Akkord die Töne e und g gleichzeitig gespielt werden soll. Das kann ich ja dann nicht beides auf der e-Saite machen und dann muss ich mich irgendwie entscheiden, wo ich diese Noten nun auf unterschiedlichen Saiten spiele. Nun frage ich mich halt, ob der Lernprozess eher ein Auswendig lernen
Gerade mit linearer Stimmung ist dann noch die Frage, welche von beiden Noten die tiefere
sein soll. Es klingt dann schon deutlich anders, ob die Töne in der Kombination 4. Saite 7. Bund
mit 2. Saite 3.Bund oder 4. und 2. Saite leer gespielt werden.

Zitat von: Noelanj am 02. Feb 2018, 10:47:18
dieser Kombinationen ist oder ob man mit der Zeit tatsächlich die einzelnen Noten im Akkord benennt und sofort einem geeigneten Griffmuster zuordnen kann und ob ich dafür ein profunderes Wissen über Akkorde brauche. Sorry, ist irgendwie schwierig zu erklären... Ich glaub es läuft auf die Frage raus: Sollte ich den Namen des Akkords lernen und ein passendes Griffmuster dazu abspeichern (so wie zum Beispiel die Anfängerakkorde C, F, G7...) oder sollte ich mich auf die einzelnen Noten im Akkord konzentrieren und üben, diese kombiniert zu greifen (dann ist der Akkordname im Prinzip egal)?
Mit den "Anfängerakkorden" schafft man es relativ schnell und einfach Lieder zu
begleiten. Das ist doch toll!
Aufgrund der schnellen Erfolgserlebnisse und weil die Begleitung von
Gesang oder anderen Instrumenten für viele bereits das gewünschte Ziel
ist, würde ich raten, diese Griffbilder zu den Akkorden zu lernen.
Zudem hat man oftmals auch nicht viel mehr als so ein Leadsheet, in dem
nur die Akkorde stehen.

Ich finde es zudem sinnvoll, zu einem Akkord mehrere unterschiedliche
Griffbilder zu lernen, zumindest für die, die in den Liedern, die Du spielen
möchtest, häufiger vorkommen.
Einerseits kannst Du so eine Begelitung interessanter machen, andererseits
ergeben sich so auch Ideen für Melodien oder geschickte Griffmuster für
mehrere aufeinaderfolgende Töne. Und bei einer Darstellung mit Tabs
entdeckst Du so ein Dir bekanntes Griffmuster wieder und kommst
schnell auf die Harmonie, auch wenn sie nicht angegeben ist.

Sieh es mit den Griffbildern für die Akkorde so, dass Du ja auch das
kleine Einmaleins auswendig gelernt hast, auch wenn Du das jedesmal
wieder ausrechnen könntest.

hilli2

@Gerald: Zustimmung!

Akkorde / Noten / Tabs: Ich benutze Akkorde, wenn ich Lieder begleite, Tabs bei mehrstimmigem Spiel (da guck ich nicht, wo die Noten sind), Noten bei ein- oder max. zweistimmigem Spiel. Diese drei Varianten stehen gleichberechtigt nebeneinander.

Ich würde trotzdem erst mal mit Akkorden anfangen, wenn Liedbegleitung das Ziel ist. Möchte jemand ein bisschen allein vor sich hinspielen und lieber instrumentale Stücke spielen, würde ich Tabs und Noten parallel lernen!

Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll, sich mit der Zeit auch mit Musiktheorie zu befassen, weil man dadurch eben viel mehr auf dem Instrument machen kann. Wenn man weiß, wie ein C-Dur-Akkord oder ein ebm7-Akkord zusammengesetzt ist, kann man selbständig nach Griffalternativen schauen. Anders herum: Wenn irgendwo c#-moll 6 steht weiß man dann aber auch, welche Töne dazugehören und kann sich den Akkord herleiten.
***Music was my first love...***

Noelanj

Danke euch allen! Mir ging es überhaupt nicht um die Diskussion, ob TAB oder Griffbilder oder Noten... Ich lerne ja auch TABs. Nur hab ich zu denen grad keine Frage  ::)

Anyway, ich werd mir mal ein Buch besorgen über Akkorde. Hab auch schon eins ergoogelt: Ukulele chord shapes von Brad Bordessa. Da sollte die Theorie hinter den Akkorden erklärt sein. Und ich werd jetzt, wie Hummel schreibt, die Noten auf den ersten 5 Bünden lernen, dann bin ich sicher schon weiter  :) Was das Akkorde lesen in Notenschrift angeht... ich werd?s einfach weiter versuchen.

Danke!

Louis0815

In dem Zusammenhang ist diese Seite vielleicht auch noch nützlich (wenn man mal eine Note auf dem Griffbrett sucht)
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

Hummel

Das wird schon- du hast die gleichen Probleme wie jeder, das ist alles ganz normal!  :)

ukemouse

@Noelanj
Ich würde gerne wissen wo du Akkorde in Noten notiert anwendest? Weil normal nutzt man ja Akkorde überwiegend zur Liedbegleitung und da finden sich in Songsbooks nie Akkorde nach Noten notiert. Da stehen immer nur die Akkordnamen und wenn man viel Glück hat noch nen Griffbild. Dafür sind alle oben bereits genannten Tips geeignet.

Oder sprichst du vielleicht von Chord-Solos oä? Also von nur Instrumental gespielten Stücken, wo eben auch Akkorde drin vorkommen.......
Da wär es dann ja nicht so sinnvoll den Akkord anders zu greifen, wenn der notierte Akkord ein Teil der Melodie ist.
Auf diese Möglichkeit kam ich beim durchlesen des Threads.....ich habe mich halt gefragt wo du denn solche Akkorde geshene hast? In Songs die du mit Akkorden begleiten willst, sicher eher nicht.

Noelanj

Hi Ukemouse. Ja, du hast es erfasst. Ich dachte mir schon, dass wir in der Disskussion irgendwie nicht ganz vom Gleichen ausgehen. Ich hätte sagen sollen: Ich spiele Chord-Solos, bzw. Melodien, wo man sich mit Akkorden selber begleitet und keine Akkorde zur Liedbegleitung. Genau, die Akkorde enthalten oft die Melodienote. Tut mir leid, wenn das unklar war. Wahrscheinlich spielen die Meisten eher Begleitung?