D-Akkord (2220) mit drei Fingern (ZMR) statt zwei (ZZM)

Begonnen von Ukulehrling, 31. Jan 2017, 19:58:42

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Ukulehrling

Ich habe bisher aus Bequemlichkeit den D-Akkord (2220 in gcea-Stimmung) mit Zeigefinger und Mittelfinger gegriffen (ZZM), will das jetzt aber nochmal "sauber" mit drei Fingern versuchen (ZMR). Mein Problem dabei ist folgendes:

Ich kriege auch auf der Konzert-Ukulele die Finger nur so aufs Giffbrett, dass selbst bei sehr kurzen Fingernägeln der Ringfinger mit der Fingernagelkante auf den zweiten Bund drückt, sowie der Zeigefinger so nah am ersten Bund aufs Griffbrett drückt, dass die G-Saite schnarrt. Wie kriege ich das in den Griff? Auch durch viel Üben werden doch meine Finger nicht schmaler ... Und eigentlich habe ich nicht so große Hände/dicke Finger.

Ich habe auch versucht, den Zeigefinger vorbei am Mittelfinger "vor" diesem aufs Griffbrett zu kriegen. Dabei ist er gestreckter als Mittel- und Ringfinger. Aber irgend wie klappt das auch nicht richtig. An Griffwechsel vom vorherigen oder zum nächsten Akkord wage ich noch gar nicht zu denken.

Wie kriegt Ihr das sauber hin? Gibt's da einen Trick?

Andreas
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uhol

Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

Ukulehrling

Zitat von: uhol am 31. Jan 2017, 20:04:09
MZR dann passen die Finger besser

WOW! Das ging schnell! Und klappt! :D
Darauf wär' ich nicht gekommen, trotz G7 und Konsorten ...

Vielen Dank!

Andreas
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Ukulehrling

PS: Gibt's eigentlich eine Grifftabelle, die grundsätzlich die gängigsten Finger-Kombinationen für die Akkord-Griffe mit angibt? Für so fantasielose Anfänger, wie mich? ;)

Andreas
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ukelmann

Da bin ich ja völlich anti: nach den Schwierigkeiten, die ich früher an der Gitarre hatte, bin ich ja sowas von entspannt, mit nur einem Finger  (ggf.) so viele Saiten als möglich pressen zu können. Ich kann nur sagen: toll, dass es D-Dur-Daumen-Drücker gibt!
Das ist ja auch Schöne mit der Uke: jedem wie's gefällt.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Ukulehrling

Zitat von: ukelmann am 31. Jan 2017, 22:22:43
Da bin ich ja völlich anti: nach den Schwierigkeiten, die ich früher an der Gitarre hatte, bin ich ja sowas von entspannt, mit nur einem Finger  (ggf.) so viele Saiten als möglich pressen zu können. Ich kann nur sagen: toll, dass es D-Dur-Daumen-Drücker gibt!
Das ist ja auch Schöne mit der Uke: jedem wie's gefällt.

Da geb' ich Dir schon Recht. Aber für die bisher genutzt Lösung muss ich den Zeigefinger doch ziemlich stark durchdrücken. Auf die Dauer macht das keinen Spaß. Und auch was meine Frage zur Grifftabelle mit den üblichsten Fingerkombis angeht: Alternativen sind immer gut, aber ich finde, wenn sich ein Griff durchgesetzt hat, hat das vermutlich einen Grund. Und abweichen kann ich bei Bedarf immer noch. Ich sehe das dann auch nicht als Gesetz, sondern als Vorschlag, vielleicht Empfehlung.

Andreas
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uhol

Hallo Andreas,

behalte die Flexiblität die Griffe auch anders spielen zu können. Denn manchmal wirst Du feststellen, dass für dieses eine Stück eine andere Fingerhaltung für den Spielfluss besser wäre. Oder vielleicht, bei nachfolgendem E-Dur, die Griffweise 2225 noch besser wäre. Es gibt viele Möglichkeiten und alle haben irgendwann und irgendwo ihren Sinn.

Gruß
Uwe
Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

Ukulehrling

Zitat von: uhol am 01. Feb 2017, 07:40:13
behalte die Flexiblität die Griffe auch anders spielen zu können. Denn manchmal wirst Du feststellen, dass für dieses eine Stück eine andere Fingerhaltung für den Spielfluss besser wäre.

Vielen Dank für den Rat! Werde ich mir merken. Aber natürlich muss ich dazu erstmal die Varianten alle können. :D Und da bin ich froh, dass ich für 2220 jetzt eine spielbare Lösung habe.

Vielen Dank an alle Ratschläger und -innen ;)

Andreas
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Ole Lele

Manchmal ersetze ich ZZM auch durch MZZ  - ist weniger knotig als MZR. Der Wechsel mit A-Dur (MZ) ist dann sehr leicht.
Schiebe ich  den M etwas weiter, bekomme ich einen D6 (4220), der gut zu A-Dur passt und besser klingt als 2222. Klappe ich dann den Z hoch, erhalte ich E7sus4 (4200), von dem aus ich bequem zuück zu A (2100) rutschen kann. Für andere Kombinationen sind ZZM, ZMR oder MZR geschickter.

Ich versuche immer wieder mal andere Finger-/Saitenverteilungen und probiere, wie es klingt und welche Möglichkeiten ich dann habe, bequem zu anderen Akkorden zu kommen. Akkordwechsel sind genau so wichtig wie die Akkorde selbst. Sind sie durch geschickte Griffwahl bequem, klingen sie meist auch von der Stimmführung her gut.

Bei dem Vergleich der Akkorde 4220 und 2222 fällt mir etwas ein, worauf ich immer schon einmal hinweisen wollte. Beide enthalten ja genau die gleichen Töne, nur in einer anderen Reihenfolge, und können beide D6 oder Hm7 sein. Im direkten Vergleich der Abschläge  klingt aber 4220 mehr nach D6 und 2222 mehr nach Hm7. Diese Feinheiten der rückläufigen Stimmung werden bei Jazzharmonien immens wichtig (wer behauptet, man müsse für Jazzakkorde lowG stimmen, hat meist genau das nicht verstanden).

Also, Finger und Saiten geschickt zu verteilen, ist keineswegs ein reines Anfängerproblem, das sich ein-für-alle-Mal lösen ließe.

wwelti

Es stimmt schon daß es sinnvoll ist, verschiedene Fingersätze für denselben Griff zu kennen.

Die ganz normale Griffweise (ZMR) ist jedoch so nützlich, daß man sie auch beherrschen sollte. Ich weiß daß viele Ukulelenspieler am Anfang mit diesem Griff Probleme haben. Aber wenn man es nie angeht, wird man auch nie damit fertigwerden!

Für mich ist der inzwischen so in Fleisch und Blut übergegangen, daß er mir jetzt tatsächlich kinderleicht vorkommt. Ich erinnere mich aber daran, daß ich Anfangs auch Probleme damit hatte. Inzwischen verwende ich den Griff auch ganz selbstverständlich auf Sopraninos.

Nützlich am normalen ZMR-Griff für den D-Akkord ist, daß man so sehr flüssig zu anderen Akkorden wechseln kann. Z.B. D <--> G geht superflüssig, indem man den Ringfinger auf der E-Saite liegenlässt und immer zwischen Bund 2 und 3 hin und her rutscht.

Wichtig ist hier die korrekte Hand- und Fingerhaltung.

Zuerst den Ringfinger aufsetzen. Dieser muß schön senkrecht auf die E-Saite aufsetzen, so daß keine anderen Saiten berührt werden, an der optimalen Position. Dabei darf der Ukulelenhals in der Mulde zwischen Daumen und Zeigefinger liegen.

Dann erst den Mittel- und dann den Zeigefinger "nachsetzen". Nicht auf immer weiter hinten liegenden Positionen, sondern regelrecht jeweils "vor" den zuvor aufgesetzten Finger. Beim Zeigefinger wird dann die G-Saite nicht mehr direkt mittig unter dem Finger liegen, der Finger ragt also etwas über die Griffbrettkante, das macht jedoch nix.

Zur Veranschaulichung habe ich spontan ein kleines Video gemacht. Optimal habe ich das Problem noch nicht gelöst, Fingerstellungen beim Ukulelespielen präzise per Video aufzunehmen, naja... sieht daher ein bisschen merkwürdig aus, aber vielleicht hilfts ja trotzdem.

https://www.youtube.com/watch?v=taiBxvcZWk8

Zur Übung für diesen Griff habe ich übrigens in meinem Solo-Crashkurs ein kleines Arrangement gemacht. Findet sich in Lektion 5, also fast am Ende des Crashkurses. (kost nix)

Viele Grüße
  Wilfried

uhol

Wenn ich so filigrane Klavierfingerchen wie Du hätte, würde ich das auch so machen. Da ich aber eher Wurstenden habe... ;-)
Und wenn Du denkst Du brauchst nix mehr, kommt irgendwo ´ne Brüko her...

wwelti

Auf einer Sopranino wird JEDER Finger zum Wurstfinger!  ;)

Ukulehrling

@wwelti @Ole Lele:

Wow, super Tipps! Und das Video ist echt hilfreich. Wie hast Du das gemacht, Wilfried, mit Stativ? Oder Ukulele unters Kinn geklemmt und mit der anderen Hand Kamera geschwungen? ;)

Andreas
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wwelti

Hi Andreas,

Ich habe ein Mini-Stativ mit einer Kompaktkamera auf meinen Schreibtisch gestellt und die Ukulele davor gehalten. Nicht unbedingt die optimale Ukulelen-Haltung, das sieht man wohl auch ein bisschen. Ich werde irgendwann mal probieren, ob es mit einer DSLR und einem per HDMI angeschlossenen Monitor möglich ist, bei normaler Ukulelenhaltung solche Detail-Videos zu machen.

Kamera in der Hand halten schaffe ich nicht, wenn ich auch noch strummen will! Noch habe ich keinen Extra-Arm wie Zaphod! ;)

Viele Grüße
  Wilfried

Ukulehrling

Zitat von: wwelti am 01. Feb 2017, 20:12:16
Ich werde irgendwann mal probieren, ob es mit einer DSLR und einem per HDMI angeschlossenen Monitor möglich ist, bei normaler Ukulelenhaltung solche Detail-Videos zu machen.

Vielleicht ginge ja auch eine HD-Webcam auf Stativ, direkt am PC angeschlossen. Da hast Du auch gleich gute Kontrolle über's Bild.

ZitatNoch habe ich keinen Extra-Arm wie Zaphod! ;)

Echt nicht? :D

Herzliche Grüße

Andreas
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