Einzelfinger oder Barré?

Begonnen von howein, 03. Apr 2013, 16:01:02

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howein

Hallo!

Ich brauche mal eure Hilfe bei diesem Ausschnitt aus einem kleinen Blues, mittleres Tempo.

Wenn ich den Slide mit den beiden Achteln am Anfang mit einem einzelnen Finger greife, geht der Wechsel auf den Barrégriff nur schlecht. Ich spiele hier deshalb bereits die beiden Achtel barré - das klappt gut, gibt aber paar leise Nebentöne die mich aber nicht weiter stören. Das gleiche gilt für das letzte Achtel im ersten Takt, auch hier benutze ich deshalb den Barréfinger bereits beim Achtel.

Ist das ok so, oder wie spielt man das besser?

Und noch eine Frage zu den Akkorden selbst - wenn man bei einem Solostück ohnehin am Zupfen ist, zupft man dann auch die Akkorde mit vier Fingern, oder schlägt man die durch?

Bin Uke-Anfänger, ist mein erstes kleines Solostück das ich grad zu lernen versuche. Geht eigentlich ganz gut, bis auf paar Stellen wo ich über den richtigen Weg unsicher bin, und ich möchte mir nicht gleich was falsches angewöhnen ... ;)

Floyd Blue

Ich würde voll Barrée greifen, auch schon bei dem Slide und dann die 2. Saite im V. Bund greifen. Außer bei den letzten Achteln. Dort würde ich spielen wie es in den Tabs steht. Das ergibt, meiner Meinung nach ein flüssiges Spiel. Die \"Nebengeräusche\", die beim Sliden entstehen würden mich auch nicht stören. So etwas darf beim Blues ruhig sein.

Zur Frage, ob die Akkorde gezupft oder durchgeschlagen werden: Das kommt darauf an, welchen Klang man anstrebt. Ich mische das froh und munter.

Wie so oft, gibt es da keinen richtigen oder falschen Weg.

Linho

#2
Über so was bin ich auch schon öfters gestolpert. ICH würde hier den Slide mit dem Ringfinger spielen, und den Akkkord mit vier Fingern (Ringfinger ist ja auf der richtigen Saite). Ich würde wohl auch die restlichen \"Barrees\" in dem Stück mit vier Fingern spielen, da es sich meines Erachtens schöner anhört, wenn die Barreetöne weiterklingen: Würde ich das 2223 im zweiten Takt als Barree spielen, hätte ich bei der leeren A-Saite dahinter das Problem, den ganzen Barree dafür auflösen zu müssen. Mir gefällt es besser, wenn G-, C- und E-Saite im zweiten Bund noch weiterklingen, wenn ich die A-Saite leer spiele. Denn ICH kann es nicht gut, einen 2220 als Barree zu spielen, wie es viele Leute machen. :shock:

Oder, alternativ, könntest du an der gleichen Stelle 2223 als Barree spielen, und das A auf der E-Saite 5. Bund.  :o

Eigentlich geht immer alles, musst selbst schauen was für dich an dieser Stelle am besten funktioniert. Wichtig ist, was hinten rauskommt. Ich habe es nicht probiert, kann sein dass ich es nach einem Test ganz anders als gerade beschrieben spielen würde. ;)




Zu deiner anderen Frage: Auch das kannst du dir selbst aussuchen. Es ist schon möglich, zwischen Picking und Strumming zu wechseln, aber es ist oft nicht nötig. Wenn du einen \"gezupft\" klingenden Akkord haben willst: Zupfen. Wenn du einen \"gestrummt\" klingenden Akkord haben willst: Strummen, oder Zupfen -- Stichwort Fake Sturm. Ist bocksimpel, und macht total Spaß, ich würde für die Picking-\"Strumming\"-Kombination immer den \"Fake Strum\" empfehlen. Ich strumme eigentlich nur bei Akkordstücken/-parts, solche eingestreuten Akkorde übernimmt der \"Fake Strum\". 8)

(Andere (z.B. WS64) spielen quasi grundsätzlich alles mit dem Daumen. Das geht auch (in deinem Beispiel sogar sehr gut), aber wenn man mehrere Noten auf einmal spielen will wird\'s schwierig. Würde ICH nicht empfehlen.)

wwelti

Alternativ kannst Du auch den Slide (wie Linho schrieb) mit dem Ringfinger spielen, dann aber trotzdem in den Barrée-Griff (mit Zeige und Mittelfinger) übergehen. Das klappt auch halbwegs flüssig, weil Zeige- und Mittelfinger vorbereitet werden können, so daß der Übergang gut flutscht. Anstatt der offen gezupften Noten auf der 1. Saite würde ich dann aber auch jeweils die 2. Saite im 5. Bund benutzen.

Es gibt oft verschiedene Methoden, etwas zu spielen. Wie Linho es beschreibt, geht es natürlich auch. Du musst halt sehen wie Du am besten damit zurecht kommst. Viel Erfolg!

howein

#4
Danke!
Das waren eine Menge guter Tipps ... interessant, ich werde alles mal ausprobieren!
Klar, letztlich muss man nach seinem eigenen Geschmack entscheiden. Aber es ist ein Unterschied, ob man als Fortgeschrittener bereits konkrete oder ähnliche  Lösungen für ein Problem kennt und auswählen kann, oder ob man sich als Anfänger eine Lösung selbst erarbeitet und nicht weiß ob nicht gerade diese ein \"nogo\" ist ... ;)
Ich lerne fast immer autodidaktisch, für meine anderen Instrumente habe ich einen \"Coach\" mit dem ich mich in loser Folge treffe um solche Detailfragen zu besprechen und ein bisschen allgemeinen Erfahrungsaustausch. So jemand könnte ich für die Uke auch noch brauchen ... wenn zufällig jemand im Raum ER/ERH mitliest und Lust hat, bitte melden ...  :D

allesUkeoderwas

#5
Ich bin ja nicht so der Superfachmann...

Aber wenn der Zeigefinger mit dem Bottleneck (von mir aus auch ohne) die ganze Zeit (von Anfang bis Ende) als Barree auf dem Griffbrett liegt, muß ich ihn doch nur kurz für die A\'s anlupfen - spielt sich doch total entspannt.  :shock:

Oder ist es verboten, die Einzeltöne mit Barreefinger zu spielen ???
Ukulelen: Nur Schrott

howein

#6
Zitat von: allesUkeoderwasAber wenn der Zeigefinger mit dem Bottleneck (von mir aus auch ohne) ...
Nur zur Sicherheit, damit kein Missverständnis reinkommt ... bei dem Beispiel geht\'s nicht um Bottleneck, nur um stinknormales Fingerpicking ... ;)
Sonst gern auch \"mit\" ...  :D