Transportschaden: Decke gelöst

Begonnen von Ukulehrling, 07. Dez 2016, 17:32:31

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Ukulehrling

Hi.

Heute habe ich eine Kala KA-T, die ich über Kleinanzeigen gebraucht erworben habe, von der Post abgeholt. Leider war sie in Längsrichtung so in das Paket gezwängt, dass sich scheinbar trotz der Tasche, in die sie gepackt war, am unteren Ende des Korpus auf ca. 10 cm Breite die Decke gelöst hat, was man daran sieht, dass sie sich ein paar Milimeter über das Binding hebt.

Was kann ich tun? Reicht es, wenn ich da selbst ein bisschen Holzleim (Ponal o.ä.) reinquetsche? Allerdings wüsste ich nicht, wie ich das machen sollte, weil da das Binding im Weg ist und ich will ja nicht noch mehr kaputt machen.

Oder weiß vielleicht jemand pi mal Daumen, was ein Instrumentenbauer für so eine Reparatur nehmen würde?

Die Saiten habe ich übrigens stark entspannt, damit nicht so viel Zug auf der Decke lastet und sich noch mehr löst.

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

UkeDude

Das ist ja doof. Hmmm, mach doch mal ein Foto, dann kann man Dir bestimmt mehr sagen als so...

ICH würde damit zu Bugle oder Claus Mohri gehen. :D

Anke

wenn sich die Decke löst, dann könnte das auch ein Schaden sein, der schon vor dem Transport da war. Als Transportschäden wären eher Druckstellen oder gar ein Riss in der Decke zu vermuten.
Ggf. mal beim Verkäufer nachfragen, ob er etwas "verheimlicht" hat...

Ukulehrling

Zitat von: Anke am 07. Dez 2016, 17:43:44
wenn sich die Decke löst, dann könnte das auch ein Schaden sein, der schon vor dem Transport da war. Als Transportschäden wären eher Druckstellen oder gar ein Riss in der Decke zu vermuten.
Ggf. mal beim Verkäufer nachfragen, ob er etwas "verheimlicht" hat...

Werde ich machen, vielen Dank. Allerdings fürchte ich, dass sich der Verkäufer wohl kaum auf eine Rückabwicklung einlassen wird. Wenn er überhaupt etwas zugibt ... also muss ich wohl selbst eine Lösung finden.

Andreas
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Ukulehrling

Zitat von: Anke am 07. Dez 2016, 17:43:44
wenn sich die Decke löst, dann könnte das auch ein Schaden sein, der schon vor dem Transport da war. Als Transportschäden wären eher Druckstellen oder gar ein Riss in der Decke zu vermuten.
Ggf. mal beim Verkäufer nachfragen, ob er etwas "verheimlicht" hat...

Hier ist das Foto zu sehen:

https://cloud.gmx.net/ngcloud/external?guestToken=aIy2JQqXQuyDmsHOt5t0bw&loginName=aachener-ukulelen-treffen@gmx.de

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Ukulehrling

@Anke: ich kann mir aber schon vorstellen, dass das ein Transportschaden war: die Ukulele war in ihrer Tasche (original Kala, relativ dünner Schaum) in einen so knappen Karton verpackt, dass der Karton an den Enden etwas ausgebeult war. Wenn der Karton herum geworfen wurde und auf dem Korpus aufkam, Verpackung oder nicht, könnte das schon abgeplatzt sein. Aber um das sicher zu sehen, müsste man die Decke wohl ablösen und sich die ehemals geklebten Flächen ansehen.

Andreas
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allesUkeoderwas

#6
Ist jetzt auch nicht grad die ideale Zeit, um Ukulelen zu verschicken...
Kälte und Wärme im Wechsel, dazu hohe Luftfeuchte, da "schwitzt" die Ukulele (Kondenswasser) beim Transport.
Bei gespannten Saiten können sich da leicht Verleimungen lösen, insbesondere bei Verleimung mit Knochenleim.
Bei der Kala würd ich Knochenleim ausschließen, aber eine mangelhafte Verleimung, oder ein Vorschaden kann sich unter diesen Wetterbedingungen auch da lösen.
Stumpfe Gewalt würd ich nach Photosichtung eher ausschließen.

Die Decke mit dünner Klinge leicht anheben, Ponal in den Spalt, mit Gewicht, oder Schraubzwinge fixieren und herausquellenden Kleister mit Wasser oder Salatöl sofort abwischen. Die Kala hat eine Laminatdecke, da muß man sich nicht allzusehr vorsehen, wenn man die Decke etwas anhebt.
Ukulelen: Nur Schrott

Ukulehrling

Zitat von: allesUkeoderwas am 07. Dez 2016, 18:40:31
Ist jetzt auch nicht grad die ideale Zeit, um Ukulelen zu verschicken...
Kälte und Wärme im Wechsel, dazu hohe Luftfeuchte, da "schwitzt" die Ukulele (Kondenswasser) beim Transport.

Das hatte ich gar nicht bedacht. Wobei: hohe Luftfeuchtigkeit? Ich habe eigentlich das Gefühl, dass die drinnen wie draußen eher zu niedrig ist.

Kann man denn da Deiner Meinung noch etwas machen? Was ich per Google so gefunden habe, deutet wohl darauf hin dass eine Reparatur beim Instrumentenbauer den Neuwert der Ukulele erreicht oder überschreitet ... riecht nach wirtschaftlichem Totalschaden. :(
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allesUkeoderwas

Siehe unten (meine Ergänzung), hat sich wohl zeitlich überschnitten...

Ansonsten hast Du Recht - Wirtschaftlicher Totalschaden!
Aber mit etwas manuellem Geschick kann man das leicht selbst reparieren... Übt ungemein!  :D
Viel versauen kann man da nicht.
Und im allerschlimmsten Fall hat man einen schönen Hals für eine Cigarbox-Ukulele.
Ukulelen: Nur Schrott

Ukulehrling

@allesUkeoderwas: Vielen Dank. Wenn ich nicht mit dem Verkäufer gemeinsam eine andere Lösung finde, werde ich das wohl probieren. - Sollte ich den "klassischen", "normalen", wasserlöslichen Ponal nehmen, oder den Wasserfesten?

Wegen des Bindings kann ich sicher nicht über die ganze Breite des Spalts Ponal einbringen. Hört man das dann nicht, wenn an den Enden des Spalts die Decke nicht wirklich geklebt ist? Kann ich da irgend etwas machen? Kann mir zwar theoretisch vorstellen, mit Spiegeln und Schläuchen oder dünnen Rohren von innen den Leim an den Zielort zu bringen - aber praktisch dürfte das einige Lichtjahre von meinen Fähigkeiten entfernt liegen.

Andreas

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Ukulehrling

Zitat von: allesUkeoderwas am 07. Dez 2016, 18:55:29Und im allerschlimmsten Fall hat man einen schönen Hals für eine Cigarbox-Ukulele.

Musste zwar grinsen, aber eigentlich finde ich das gar nicht zum Lachen: wollte unbedingt mal eine Tenor ausprobieren. Und ein Bastler bin ich eigentlich auch nicht ...
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Augustine

Hallo Andreas,

ich würde Ponal Express nehmen. Erstmal an der Klebefläche soweit auftragen, wie du hinkommst und dann mit irgendetwas ganz Dünnem (Stecknadel, dünner Hartplastikstreifen z.B. aus einem Plastik-Klemmhefter geschnitten) im Spalt herumstochern um den Leim dazwischen zu bringen. Dann zusammendrücken und eine Minute festhalten. Mit einem feuchten Lappen austretenden und verkleckerten Leim abwischen, wieder zusammendrücken. Ponal Express klebt schnell, du hast aber ein paar Minuten, den Kleckerkram wegzuwischen. Halt dann einfach fünf Minuten fest wenn nichts mehr rausgequetscht wird und über Nacht vielleicht irgendwo leicht zwischen klemmen oder etwas drauflegen. Viel Druck muss da ja nicht drauf sein, nur so viel, dass sie die Form behält.

Old Boy

#12
Das schnelltrocknende Zeugs würde ich gerade NICHT verwenden... du hast doch Zeit und die brauchst du auch, um ausreichend Leim in den Spalt zu bekommen.

Je schnelle der Leim anzieht, umso schneller hat du die Arbeit ggf. versaut!!!
Je langsamer es geht, umso mehr Zeit hast du für nötige Korrekturen!

Wieso habt ihr eigentlich so wenig Geduld, bei dem was ihr macht?
Gute Arbeit braucht eben seine Zeit... das hat mir schon mein Großvater vor mehr als einem halben Jahrhundert mit auf den Weg gegeben; und der alte Herr hatte Recht!

Wie man Leim in kleinst Spalte bekommt ... hier ist ein schönes Beispiel ab Minute 8:45 :

https://www.youtube.com/watch?v=6oXjc9mCw0c
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

Ukulehrling

Zitat von: Old Boy am 07. Dez 2016, 20:16:49
DaS schnelltrocknende Zeugs würde ich gerade NICHT verwenden... du hast doch Zeit und di rauchst du auch, um ausreichend Leim in den Spalt zu bekommen.

Welchen Leim empfiehlst Du dann?

Laut http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=27&t=210 scheint Ponal Express der einzige von Ponal zu sein, der für Instrumente geeignet ist, weil die anderen nicht hart weden, sondern elastisch bleiben.

Andreas
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Old Boy

Ich bin kein Instrumentenbauer, aber ich würde eine möglichst lange "offene Zeit" bevorzugen... für die Korrekturen.

Glasharte Kleber fände ich auch für Instrumente nicht ideal, eine gewisse "Elastizität" kann bei keiner Klebeverbindung schaden... aber wie gesagt, ich bin KEIN Instrumentenbauer, bin aber sicher, dass auch dort die Meinungen weit auseinander gehen, je nach pers. Arbeitsweise und Erfahrung.

Das könnte vielleicht ein Hinweis für deine Entscheidung sein.
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)