Griffbrett aufleimen

Begonnen von kiwidjango, 20. Dez 2016, 06:23:41

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (11 Antworten, 1.914 Aufrufe)

kiwidjango

Moin Gemeinde,

heute nutze ich ein wenig Zeit vor dem Weihnachtsurlaub, um das Griffbrett auf meine Konzert Uku zu leimen.

Bei diesem Arbeitsschritt hat man die letzte Gelegenheit, einen vielleicht(leicht) schief eingeleimten Hals auszugleichen.

...aber Alles Schritt für Schritt in den nächsten Beiträgen.....
Gruß aus der Werkstatt

UkeDude

Wir sind gespannt.

Danke. :D

kiwidjango

...Das Griffbrett:
Mensur 380mm, 17 Bünde, Breiten : Sattel 36mm ; 14.Bund(Korpusübergang) 44,5
Rohmaß: 4,5 mm stark, nach der Verundung mit Griffbrettradius 12": in der Mitte 4,2mm...an den Kanten 3,4 mm
Material : Madagaskar Palisander
Bunddraht: Breite :1,54 Krone: 0,7mm , Fuß : 0,63mm
Bundschlitz: 0,55 mm

Die Dots sind aus Makassar Goldfish( leicht geriegeltes,gelbliches Perlmutter), 4mm Durchmesser.
Eingebohrt und mit Sekundenkleber gesichert.
Vor dem Bundieren sind die Griffbrettkanten schön verrundet und die Fläche feinst geschliffen( Korn 400)



Griffbrett wird vor dem Aufleimen auf Länge geschnitten...hier das Sattelende ( rechts roh )



....und hier die Verrundung



...jetzt werden Bunddrahtenden nochmals auf Grate überprüft und ggf. geschliffen und poliert
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

.......dann wird entlang des Mittelriss AUF DEM HALS ein Lineal in Stellung gebracht und die Mitte auf
einem Klebestreifen auf dem Korpus übertragen....



Auf dem Hals ist die Position des Sattel markiert. Griffbrettende bekommt auch die Mitte angerissen und wird so aufgelegt,
daß es von Mittelriss am Schalloch zum Mittelriss am Sattel fluchtet.
Dann legt man zwei Lineale entlang der Griffbrettkanten und markiert den Verlauf auf dem Klebestreifen. Jetzt wird verglichen,
ob sich links und rechts auf dem Klebeband der gleiche Wert ergibt. Wenn nicht muss das Griffbrett ausgerichtet werden.
Sonst sitzt nachher der Steg nicht in der Mitte und der Saitenverlauf ist nicht parallel zur Griffbrettkante.



Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

...die nächsten Schritte:

Griffbrett "trocken" , also ohne Leim aufsetzen und die Zulagen mit zwei Zwingen festmachen.
Die Decke um das Griffbrettende abkleben....so kann austretender Leim mit samt dem Klebeband sauber entfernt werden.

Alles zurückbauen...alles, was ich für´s Verleimen benötige zurecht legen( Wenn man etwas beim Leimen nicht brauchen kann, ist das Hektik,
die durch Unüberlegtheit entsteht)

Griffbrettunterseite dünn mit Titebond einstreichen. und in Position drücken....Griffbrett ganz leicht andrücken und bewegen, bis man spürt:
Der Leim zieht an.
Dann die gerade, bundstäbchenausgenommene, Zulage auf das Griffbrett und ein passendes Gegenstück unter die gerade gelassene Stelle
des Halses. Zwischen diesen beiden geraden Zulagen bleibt auch der Hals gerade.









Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

...so.... das ganze Ding sitzt jetzt bis morgen in den Zwingen.

Es scheint bis jetzt keine Fragen zu geben !!!???

Das eine Bild weiter oben gehört hier nicht rein.... ich weiß auch nicht , wie es dazwischen gerutscht ist. Entstammt auf alle Fälle nicht
meinen Bilddateien.
Gruß aus der Werkstatt

Anke

Hi Dirk,

nur nicht so ungeduldig - manche Menschen müssen sich ihre Ukulelen noch verdienen ;-), abseits vom Forum. Ich selbst habe Deinen Thread auch erst abends (NACH der Arbeit) entdeckt.

Ganz herzlichen Dank für Deine Mühe, hier alles so ausführlich zu beschreiben. Mir kommt dies bei meinen aktuellen (und zukünftigen) Bauprojekten sehr zugute - obwohl ich in Deinem Workshop schon sehr viel gelernt habe, kann ich hier mein Wissen noch zusätzlich erweitern.

Dass bisher keine Fragen kamen spricht auch dafür, dass Du sehr ausführlich, und durch die Fotos auch sehr anschaulich erklärst... sozusagen Ukulele bauen für Dummies  8)

Liebe Grüße von Anke und P.S. Deine Ukulele wird richtig schön.... sogar gewölbtes Griffbrett, wow....

Dedel

Da hat die Anke recht, Du hast das alles wirklich anschaulich erklärt. Vielen Dank dafür.
Eine Frage hätt ich allerdings doch: Worauf beziehen sich die von Dir beim Bunddraht angegebenen  Maße für Krone und Fuß? Auf die Kronenhöhe und die Fußbreite vielleicht?

kiwidjango

Moin Zusammen,

die Anke hat natürlich recht....hier sind interessierte Menschen unterwegs, die noch " mit den Augen stehlen" können. sprich, Gesehenes(Fotos)
geistig abspeichern. ...ganz im Gegensatz zu manchem heutigen Azubi!

Bei den Drahtmaßen habe ich mir die wichtigen Bezeichnungen genommen. Natürlich ist " Krone " die Höhe, welche aus dem Griffbrett ragt und "Fuß"
der Teil, der eintrieben wird.
Für die gängigen Hölzer und Bunddrähte mit 0,6 mm Fuß reicht der 0,5mm Schlitz. Gängig heißt : Palisanderarten, Ahorn.
Konzentration beim Einschlagen und manchmal sogar Kleben (was viele Hersteller aus Sicherheitsgründen machen) ist bei kurzfaserigen und sehr harten Hölzern
angesagt: Ebenholz, Schlangenholz, Amaranth, Ziricote

Ich werde heute nur noch an das grobe Beiarbeiten am Hals  gehen . Mehr ist nicht zu schaffen, denn morgen geht´s in den Urlaub........
Gruß aus der Werkstatt

Dedel

Danke schön.
Frohe Weihnachten und einen schönen Urlaub.

Ukulele Ingo

#10
Hallo kiwidjango, sehr schönes Projekt hast du da angefangen. Ich baue hin u. wieder auch Ukulelen allerdings Cigar Box Ukulelen. Deine Ukulele sieht bis jetzt schon sehr gut aus.
Bin mal gespannt wie Sie klingt wenn Sie fertiggestellt ist.
Frohes Fest und weiterhin viel Spaß
Gruß Ingo

kiwidjango

Danke Ingo ,

Cigarlelen baue ich immer mit Kindern und spiele dann mit ihnen in Alzheimergruppen!

Google:  " cigarlele, dirk Jungbluth"
www.die-saite.de

z.Zt. erhole ich mich von all den Saitensprüngen des Jahres in Pilsum.

herzlichen Gruß, Dirk
Gruß aus der Werkstatt