Himmerod Klosterukulele März 20---die Erste+Zweite+Dritte+Vierte

Begonnen von kiwidjango, 28. Mär 2020, 10:49:49

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kiwidjango

Zwei Wochen ist es her, dass der Baukurs in Himmerod endete.
Griffbretter sind drauf und Nacharbeiten gemacht.

Die ERSTE aus dem März 2020 Workshop ist grundiert....und ich möchte doch gerne an dem teilhaben lassen, was die Sabine aus Düsseldorf hervorgebracht hat. Ihr Lieblingswort war : " Krass".....wenn wieder etwas schönes an Ihrer Sopran Jumbo Longneck entstanden ist!
Bemerkenswert ist die schöne stilisierte "Biene" auf Ihrer Kopfplatte. Armin Dreier hat sie hervorragend in seiner Gitarrenwerkstatt in Schornbach in das Kopfplattenfurnier eingelassen.
Der Korpus ist aus sehr feingemasertem französischen Nussbaum. Die Decke aus Haselfichte aus Mittenwald. Besonders schön ist die Verzierung am Endklotz geworden...zusammengesetzt aus Palisanderresten und Stücken des Bindings.....
Die anderen Himmerod-Ukes haben schon die Griffbretter drauf und Ihr könnt Euch bald auf weitere schicke Fotos freuen.....enjoy!!!














Gruß aus der Werkstatt

TooOldForRockNRoll

Hallo Dirk, ich rätsle gerade was eine Sopran Jumbo Longneck ist. Ist das dann eine Sopran mit größerem Korpus und Sopran-Mensur, aber mehr als den üblichen 12 Bunden bis zum Übergang Hals/Korpus?
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kiwidjango

Sopran mit unserer neuen Jumboform und dazu ein Konzerthals mit entsprechender Mensur.
Der Steg landet dann mitten auf dem Unterbug und somit auf dem optimalen Resonanzpunkt der Decke.

Longneck heißt im allgemeinen , dass die Mensur der nächstgrößeren Bauform verwendet wird. Also Konzerthals an Sopran, Konzert mit
Tenorhals,..usw.
Gruß aus der Werkstatt

TooOldForRockNRoll

Unter Jumbo assoziiere ich halt einen größeren Korpus als "normal", z.B. die Brüko Jumbo Konzert mit einem deutlich größeren Korpus als bei den normalen Konzert, aber mit Konzert Mensur. Bei Brüko Sopran Longnecks ist der Korpus in Soprangröße, die Mensur in Konzert. Wenn der Korpus dieser Instrumente die größere Konzertform (was ja dann eigentlich Jumbo wäre) hätte wäre es keine Sopran Jumbo Longneck sondern schlicht und einfach eine Konzert.

Aber diese Bezeichnungen werden halt oft anders verwendet was zu Irritationen führen kann. Ich hatte mal eine "Longneck Sopran" von Leolani, die hatte Korpusgröße und Mensur einer Sopran. Lediglich der Umstand, dass das Griffbrett erst im 14. Bund in den Korpus überging, machte das Instrument in den Augen des Herstellers zur Longneck.
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kiwidjango

Wir unterscheiden für die Teilnehmer der Kloster Ukulelen ganz einfach die Korpusform nach "standard" und "Jumbo"
Die Jumboform ist von meiner Jumbo-Steelstring-Gitarrenform abgeleitet. Deshalb Jumbo und mehr Schwingfläche der Decke.
Darum geht es bei uns.


Der beste Übergang Hals/Korpus wäre akkustisch am 12. Bund, damit der Steg recht mittig auf dem Unterbug liegt. Um dem Resonanzverlust
bei Position 14. Bund auszugleichen, macht die Jumboform dieses "Rücken des Steges Richtung Hals" durch mehr Resonanzfläche wett.

Wir haben sie mit Standard-Form gebauten Klosterukulelen verglichen: Die Jumbos klingen im Frequenzspektrum ausgeglichener, voller.

Wer den breiteren Arsch optisch nicht möchte, baut eben die Standard Form. Das ist ja das Tolle bei den Klosterukulelen: Jeder baut nach seinem
Gusto!....ich berate nur vorher, was akkustisch Sinn macht.
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

Die ZWEITE aus dem März 2020 Workshop ist grundiert....Eine sehr schöne Konzert Jumbo. Der Korpus ist aus geriegelter Elsbeere. Der Hals ist hier aus leicht geflammter Erle mit einem Griffbrett aus Zwetschge. Die Decke ist feinjährige Fichte. Auf der Kopfplatte prangt ein Ankersymbol mit drei Punkten drunter. Sie symbolisieren den Morsebuchstaben " S " ..also dreimal kurz.
Als nächstes ist eine Tenor an der Reihe und so können wir dann einen Größenvergleich präsentieren.







Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

Die DRITTE aus dem März 2020 Workshop.....dieses Mal nicht grundiert, sondern den Korpus nur mit Aceton angefeuert. Es handelt sich um eine Konzert Jumbo. Als Korpusholz kommt hier Zwetschge zum Einsatz. Ein gewisser Splintanteil des Holzes lässt einen hellen Streifen an der Mittelfuge des Bodens zu. Auf Wunsch wurde ein Zargenschalloch angebracht, welches von innen mit Ahorn hinterlegt ist. Der Hals ist hier in Cedro ausgeführt und das Zwetschgengriffbrett hat als Bundmarkierungen Einlegearbeiten in Riegelahorn. Das Griffbrett ist , wie bei allen Klosterukulelen gewölbt ausgeführt. Die Decke ist aus Haselfichte und der string-through-Steg aus Zwetschge. Die Kopfplatten-Intarsie hat die Teilnehmering selbst entworfen und mittels Laser hergestellt. Super Arbeit













Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

Die Vierte aus dem März 2020 Workshop....wieder einmal grundiert. Es handelt sich um eine Tenor Jumbo. Hier wurde der Korpus aus Claro Walnut gebaut. Claro bezeichnet im Handeln nur gemaserte Varianten der amerik. Schwarznuss. Der Boden ist wie immer gestürzt verleimt, sodaß sich die Riegelung gespiegelt zeigt. Der Hals ist auch hier aus Cedro. Passt farblich besser zum Nussbaum. Der Hals hat ein Makassar Griffbrett . Die  Decke ist aus feinjährigerr Alpenfichte und bekommt einen Makassar string through top Steg. Ein Bild zeigt die drei Baugrößen : Sopran , Konzert und Tenor- alle in der Jumbo-Form.  Auf einem Bild ist der farbliche Unterschied zwischen franz. und amerik. Walnuss zu sehen. Französischer Nussbaum hat diesen Mix aus rötlichen und gräulichen Farbanteilen. Schwarznuss ist meistens grobjähriger und gleichmäßig grau-violett-braun in der Färbung. Klanglich aber praktisch gleich.















Gruß aus der Werkstatt

TooOldForRockNRoll

Dirk, zum Holz hätte ich eine eher allgemeine Frage. Ist Walnuss eigentlich "natürlich" so dunkel oder wird der Farbe noch beim Lackieren nachgeholfen. Ich habe eine Stoll Ukulele mit Zargen und Boden aus Walnuss, die ist viel heller, was auch gut aussieht. Meine Brüko aus Walnuss geht dagegen auch in die Richtung wie bei der Klosterukulele.
Music is my best friend

kiwidjango

Es gibt sooo viele Farbvariationen beim europ. Nussbaum. Standortfaktoren, wie Bodenbeschaffenheit etc. Es ist immer der Walnussbaum und bekommt, je nach Herkunft, seinen Handelsnamen.
Manche Bäume haben einen hohen Splintholzanteil und der ist recht hell. Fast grau-bräunlich.  Andere Stämme bilden schwarze Adern.
Der waldbildende Schwarznussbaum in Nordamerika ist da farblich wesentlich hommogener, dadurch aber manchmal "langweiliger". In einem unterscheiden sie sich auch: Dem Preis!
Gruß aus der Werkstatt