Okoume/Gabun als Tonholz, Kmise Konzert Okoume

Begonnen von Knasterbax, 23. Feb 2018, 10:24:42

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Knasterbax

Moin zusammen,

weiß wer was über Okoume/Gabun als Tonholz? Ich finde per SuFu und auch sonst recht wenig dazu...

Danke!
Matthias
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Hummel

Die Ruaca - Serie von Ortega hat Oukume für den Hals, Brüko hat früher Oukume verbaut, war dann aber mit der damals zur Verfügung stehenden Qualität nicht mehr zufrieden. Oukume soll etwas heller klingen als Mahagoni. Heute wird es hauptsächlich als Furnierholz im Möbrlbau verwendet. Genaue Daten zu dichte Sprödigkeit etc kann man googeln.

kiwidjango

Gabun ist DAS Holz für Sperrholzplatten( Dicke Stämme, die jede Menge m² Furniere geben).
Aus den Schälfurnieren werden diese Platten hergestellt. Ab 3 mm gäng im Handel.
Es ist in massiver Brettware seltener zu bekommen, aber nicht gerade sehr teuer. Es kann als leichtes Holz, welches aber relativ gut steht,  für den
Hals benutzt werden.
http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/okume.htm

Gabun ist wesentlich leichter als Mahagoni und nicht ganz so grob, wie Meranti. 0,4 g/cm³...leichter als Fichte(o,43 g/cm³) . Gut zu beizen und zu lackieren.
Sieht aber in gefärbtem Zustand aus, wie mahagoniähnliche Holzarten. Also benutzt es die Industrie(Ortega u.A.) gerne, weil günstig und mit guten technischen Eigenschaften versehen.

Ein Tonholz ist es nicht....überhaupt ist "Tonholz" ein sehr strapazierter Begriff, wenn man eine Dachlatte überteuert an den Mann bringen möchte.
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html

Gruß aus der Werkstatt

Knasterbax

Danke für die Infos!

@Kiwidjango: Versteh ich Dich richtig - von einer Uke aus Okoume (Decke massiv, Korpus gesperrt) sollte man sich nicht zu viel erwarten?
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

UkuWulf

Ich habe eine Brüko Tenor aus Gabun, gebaut in der 80ern, die klingt sehr eigen und sehr gut. In der Tat hat Herr Pfeiffer damals noch Gabun verbaut, an dessen Qualität heutiges laut seiner Aussage nicht mehr heran reicht, weshalb es keine Brükos aus Gabun mehr gibt.

Hängt also womöglich davon ab, wann Deine Uke gebaut wurde.
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kiwidjango

...Vorsicht: Nicht Äppel mit Birnen vergleichen!!!

Was ist an der Brüko aus Gabun?...massiv oder Sperrholz?

Die alten Qualitäten gibt es bei kaum einer Holzart noch im Handel zu ergattern.

Okume(Gabun) wir als Mahagoni-Ersatz benutzt, da es in gebeizter Form für den Holz-Laien sehr nach Mahagoni aussieht.

Ich kann mir aber vorstellen, daß eine Uke aus Gabun recht ansprechend Richtung "Makaroni" klingt!

Bei Ortega machen sie Hälse draus...und : Klingt!

Gabun wird nur "weicher" klingen als Mahagoni, weil es einfach eine geringere Dichte hat.

Gitarrenbauer benutzen es nicht als Korpusholz, weil viele Kunden es von den Rückwänden der 60er-Jahre Schlafzimmerschrankrückwänden kennen.
Da liegt die Vermutung eben nahe: "Nääää, ich will doch keine Gitarren aus Schrankrückwand-Sperholz......!"

Auf E-Gitarren aus Gabun-Sperrholz (35mm) haben ganze Generationen Band ihr Publikum begeistert...mit Instrumenten
von Hopf, Framus, Höfner, Klira ......und und und....schön bezogen mit Kunstleder in rot
Wenn man die letzte Furnierschicht nett rötlich-braun gebeitzt hat und den Rand dunkler patinierte, hatte man ein nettes Sun-Burst auf Mahagoni!


Gruß aus der Werkstatt

Knasterbax

@kiwidjango:
ZitatIch kann mir aber vorstellen, daß eine Uke aus Gabun recht ansprechend Richtung "Makaroni" klingt!
Bei einer Billig-Uke der "Firma" Kmise (es geht um diese hier: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71gwlI6KPKL._SL1200_.jpg) weiß vermutlich nur der Geier, woher das Holz stammt.
Gilt also wohl mal wieder: Versuch macht kluch.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

kiwidjango

...jawoll: Immer besser auf die eigenen Ohren hören!

Wenn diese tollen Sensoren gut arbeiten, sind sie zur Meinungbildung ausschlaggebender, als Youtube-Mikrophone!
Gruß aus der Werkstatt

UkuWulf

ZitatWas ist an der Brüko aus Gabun?...massiv oder Sperrholz?


Die Brüko ist vollmassiv - gibt es überhaupt Brükos mit Sperrholz?


Aber Du hast natürlich recht, die Holzart alleine sagt nix über den Klang aus.


Ich kann nur berichten, dass meine Brüko aus massivem Gabun sehr leicht und relativ laut ist und einen sehr "glockigen" Klang hat - alles ohne Gewähr und auf der Basis rein subjektiver Sinneseindrücke  :-\
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kiwidjango

...auf alle Fälle gab es Brükos aus Sperrholz....ob noch heute, weiß ich nicht!

Aber das wissen Andere im Forum sicherer!
Gruß aus der Werkstatt

Claudilele

Zitat von: Knasterbax am 23. Feb 2018, 17:15:02
@kiwidjango:
ZitatIch kann mir aber vorstellen, daß eine Uke aus Gabun recht ansprechend Richtung "Makaroni" klingt!
Bei einer Billig-Uke der "Firma" Kmise (es geht um diese hier: https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71gwlI6KPKL._SL1200_.jpg) weiß vermutlich nur der Geier, woher das Holz stammt.
Gilt also wohl mal wieder: Versuch macht kluch.

Hab ich! Klingt gut in meinen Ohren. Decke ist sehr dünnes, massives Okoume. Ist sehr laut, lauter als meine baugleiche Jiale aus Mahagoni (gesperrt), singt aber nicht so - hat also einen eher Gitarre-ähnlichen Klang. Ist sehr mittenbetont, weniger höhenbetont.

Claudilele

#11
Zitat von: kiwidjango am 23. Feb 2018, 17:44:19
...auf alle Fälle gab es Brükos aus Sperrholz....ob noch heute, weiß ich nicht!

Aber das wissen Andere im Forum sicherer!


Ich hatte mal eine sehr alte Brüko Nr. 3, die war laut Aussage von Herrn Pfeiffer aus Okoume/Gabun mit einem Hals aus Erle.

Frolicks

#12
Ich habe vor einiger Zeit eine Brüko Nr 3 hier übers Forum ergattert, und sie mal Herrn Pfeiffer gezeigt. Der wusste sofort zu sagen - anhand der Rückenbeleistung - dass sie aus den 70ern stammen dürfte. Sie ist in der Tat aus massivem Gabun-Holz und der Hals aus Erle, wie Claudilele schon schrieb. Sie ist super leicht, und super laut, sehr voll, sehr Brüko-esk im Sound, eben das, was hier im Forum gern als "Plong" bezeichnet wird. Irgendwo hab ich mal was mit der aufgenommen, ich suchs noch mal raus.

Die von Ukewulf erwähnte Brüko tenor, seinerzeit als Nr 9 verkauft, besitze ich ebenfalls. Natürlich nicht die Selbe, nur die Gleiche. Die klingt super voll und laut mit ner tiefen G-Saite, aber überhaupt nicht nach verhinderter Gitarre. Hübsch glockig und eben auch plongig.

Aaaaaaber... das sind eben beides Brükos, und somit ist ein Vergleich zu anderen Instrumenten bzw auch nur eine Einschätzung derselben sehr schwierig. Die beiden möchte ich jedenfalls nicht mehr hergeben. Schon allein weil beide einfach unschlagbar günstig waren, und so im Preis-Leistungs-Verhältnis in meiner Sammlung einsam an der Spitze liegen. Gerade an der Nr 3 habe ich in letzter Zeit wieder richtig viel Spaß gefunden.

EDIT: So, habe es gefunden, das Klangbeispiel von der Nr 3, ist aber leider nicht jugendfrei:

I plink, therefore I am.

Ukelix

Zitat von: Frolicks am 23. Feb 2018, 19:16:55
Ich habe vor einiger Zeit eine Brüko Nr 3 hier übers Forum ergattert, und sie mal Herrn Pfeiffer gezeigt. Der wusste sofort zu sagen - anhand der Rückenbeleistung - dass sie aus den 70ern stammen dürfte. Sie ist in der Tat aus massivem Gabun-Holz und der Hals aus Erle, wie Claudilele schon schrieb. Sie ist super leicht, und super laut, sehr voll, sehr Brüko-esk im Sound, eben das, was hier im Forum gern als "Plong" bezeichnet wird. Irgendwo hab ich mal was mit der aufgenommen, ich suchs noch mal raus.
Wieso hab ich dir die bloß verkauft? ::) ;D
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

Hummel

Viel wichtiger: Wieso hab ich die nicht zuerst gesehen?  ::)