Kaufberatung Ukulele für den weiteren Weg

Begonnen von Yeast, 06. Dez 2019, 11:54:30

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Yeast

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier, lese aber schon eine Weile mit.
Zu mir: ich wohne in Österreich, bin Mitte Dreißig und habe vor einem Jahr die Ukulele für mich entdeckt. Bisher war ich in meinem Leben völlig unmusikalisch und habe also von Null weg angefangen. Keine Ahnung wie ich auf das Instrument gekommen bin, es war schwubs einfach da.
Und seit dem übe sofern es die Zeit erlaubt. Akkordspiel geht schon ganz gut, mein Herz schlägt aber für das Melodiespiel.

Derzeit habe ich eine Konzertukulele Kala KA-CE in Mahagony Sperrholzausführung mit Pickup (welchen ich eigentlich nicht brauche, benutze aber das Stimmgerät das verbaut ist).

Nun treibt mich schon seit Wochen der Gedanke nach dem Kauf einer Tenorukulele für meinen weiteren Weg umher. Mein Hintergedanke dabei ist, dass die Tenor etwas voller und gitarriger klingt ohne die Ukuleneneigenschaften zu verlieren. Dabei schiele ich auf die zusätzliche Möglichkeit einen Low-G Satz drauf zu machen was meine Möglichkeiten beim Melodiespiel beträchtlich erweitern würde.

Was meint ihr, wäre eine Tenor da richtige für meinen weitern Weg?

Was die Modelle angeht, bin ich noch unsicherer. Mein Budget was ich mir zusammenkratzen konnte die letzten Monate liegt bei um die 300,- € +/-.
Gefallen würde mir was mit Massivholzdecke

Dabei hab ich an die Ortega gedacht, welche mir gut gefällt. Ich bin nur unsicher, ob die bei dem Kampfpreis auch was taugt, immerhin will ich ein gutes Instrument.
https://www.thomann.de/de/ortega_ruti_tenor_ukulele.htm

Alterantiv würden mir die Kala mit Fichtendecke und Ebenholz gut gefallen.
https://www.thomann.de/at/kala_tenor_ukulele_with_gigbag.htm

Oder die Massivholzausführung, die aber an den Grenzen des Budgets schon ordentlich kratzt. Hier frage ich mich, ob es das wert ist, was meint ihr?
https://www.thomann.de/at/kala_ka_smht_solid_mahogany.htm

Und dann gebe es noch die Gretsch, welche mich auch sehr anspricht. Wobei ich hier aber auch unsicher bin, weil Gretsch ja eher Gitarren baut. Oder ist das egal?
https://www.thomann.de/de/gretsch_g9121_a_c_e._tenor_dlx_ukulele.htm

Mein Problem ist aber auch, dass ich keine Ahnung habe, wie weit ich das Holz auf den Klang bei dem kleinen Instrument auswirkt. Mahagony oder Fichte? Oder doch was anderes. Gut gefallen würde mir auch noch die Brüko
https://brueko-ukulelen.smoolis.com/screen/product/tenor-ukulele-kirsche-gewoelbter-boden-2
Aber auch die sprengt das Budget, wenn ihr aber meint, dass es das Wert ist, dann kratze ich eben noch ein wenig Haushaltsgeld zusammen  ;) Gibt halt dann Weihnachten etwas weniger am Tisch  ;D

Schöne Grüße und vielen lieben Dank,

Alexander



HüpfenderFloh1976

Hallo erstmal und schön das du den weg hier her gefunden hast.
Deine Auswahl ist gut und ich denke da wirst du nichts falsch machen ich persönlich mag die kala sehr gerne wobei die ortega auch ordentlich wums hat.
Ich würde diese noch in Betracht ziehen.
https://m.thomann.de/de/kai_kti_700_tenor_ukulele.htm?o=63&search=1575630452

Lg

Pazukulele

Willkommen im Klub!
Zitat von: Yeast am 06. Dez 2019, 11:54:30
Mein Problem ist aber auch, dass ich keine Ahnung habe, wie weit ich das Holz auf den Klang bei dem kleinen Instrument auswirkt.
Hier findest Du eine Menge kluge Bemerkungen sowie ein Hörquiz dazu: https://ukulele.space/doku.php?id=vok:klangholz
Quintessenz:
ZitatSelbst Experten können Klanghölzer durch reines Hören meist nicht richtig erkennen.
Mach Dir darüber deshalb nicht allzu viele Gedanken. Viel wichtiger als das richtige Holz ist das richtige Spiel. Der Rest ist Optik und Haptik. Eine Ukulele, die eklig aussieht und sich eklig anfäßt, wirst Du im Zweifelsfall nicht mit Lust spielen, und das war's dann auch schon mit der Solokarriere ... mangels Üben. Nimm also das Gerät, das Dir am meisten gefällt. Nicht das mit den eindrucksvollsten Specs.
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Andreas Fischer

Zitat von: Yeast am 06. Dez 2019, 11:54:30
Dabei schiele ich auf die zusätzliche Möglichkeit einen Low-G Satz drauf zu machen was meine Möglichkeiten beim Melodiespiel beträchtlich erweitern würde.
Wie kommst du darauf?
Andreas Fischer
"Niveau ist keine Creme"

Yeast

Erst mal danke für eure Antworten!

Das mit beträchtlich erweiterten Melodiespiel war wohl etwas überzeichnet,ich hab halt dann freut tiefe Töne mehr wenn ich die oberste Seite auch nutze. Und einige Lieder verlangen nach diesen.

Dann kann ich frei nach Geschmack wählen ohne mir groß Gedanken über das Holz machen zu müssen! Danke für die Info!
Ein Unterschied zu Sperrholz ist aber wahrnehmbar,oder?

Die Kai gefällt mir sehr gut und wäre auch preislich sehr interessant,die Marke kann ich gar nicht,ist die neu?



Dada

#5
Zusätzlich zum etwas tieferen Klang bei der Tenor ist ein weiterer Faktor natürlich auch deine Physiognomie: Wenn du eher die Gestalt (und vor allem Hände) eines Baggerfahrers hast, dann ist die Tenorgröße vielleicht sehr passend (aber nicht zwingend). Wenn du eher kleine Hände hast (so wie ich), dann passt Sopran oder Konzert besser. Bei der Tenor habe ich schon wirklich Schwierigkeiten beim Greifen.

Ich hab aber auch eine (nur eine!) Tenor, und als ich die bekam, habe ich auch gleich Low-G-Saiten draufgemacht (und nicht bereut). Ich habe aber auch eine Konzert mit Low-G, und auch das funktioniert wunderbar.

Noch etwas zu Vollholz vs. Laminat: Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass Vollholz immer besser ist (obwohl es schon eine gewisse Tendenz gibt). Die Firma Kiwaya z.B. ist berühmt für ihre ausgezeichneten Laminat-Instrumente, die im Klang viele Vollholz-Instrumente übertreffen sollen.
( o ) == ::

Louis0815

Zitat von: Yeast am 06. Dez 2019, 15:52:19
Ein Unterschied zu Sperrholz ist aber wahrnehmbar,oder?
Ich behaupte mal: nein, nicht per se.
Also zu echtem Sperrholz in Baumarktqualität sicher - aber daraus baut ja keiner Ukulelen.
Diese Fixierung auf "nur Massivholz ist gut" kommt (IMHO) eigentlich aus der Gitarrenecke und mag da auch eine kleine Berechtigung haben; bei (Anfänger-)Ukulelen halte ich das für Unsinn. Es gibt gute Laminat-Ukulelen und schlechte Vollholz-Ukulelen.
Und: gutes Holz macht nicht unbedingt auch guten Klang - da spielen sowohl die Saiten als auch der Spieler eine gewaltige Rolle....

Zitat von: Yeastweil Gretsch ja eher Gitarren baut. Oder ist das egal?
Die Gitarrensparte muss nicht notwendigerweise etwas mit der Ukulelensparte zu tun haben, auch wenn auf beiden der gleiche Markenname steht. Wie es bei Gretsch ist, weiß ich nicht, aber bspw bei Fender profitieren die Ukulelen vom Markenimage der Gitarren, ohne ihm gerecht zu werden.
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)

kiwidjango

Bitte mach dir mal Gedanken über einen "Selbstbau"
Gruß aus der Werkstatt

gerald

Irgendwie bekomme ich hier die Antworten nicht ganz passend zusammen.

Zitat von: kiwidjango am 07. Dez 2019, 06:19:18
Bitte mach dir mal Gedanken über einen "Selbstbau"
Selbstbau (unter Anleitung) mit einem Budget von ca. 300,-, wobei noch die Frage offen ist,
ob Massiv- oder Sperrholz oder ob das Holz überhaupt wichtig ist, funktioniert vermutlich
nicht.

Dada

Aber der Plug kommt auf jeden Fall immer gut! :-)
( o ) == ::

Yeast

Abend zusammen und danke für den Input!

Selberbau klingt verdammt interessant! Gibts dazu Bausätze oder muss man da wirklich alles komplett machen? Ich bin Büromensch und kein Handwerker aber sowas würde mir als Projekt durchaus Spaß machen. Wenn auch mit ungewissem Ausgang... ??? :D für meinen akuten Bedarf aber wahrscheinlich nicht das optimale.

Ich habe jetzt ein wenig recherchiert und muss sageb, dass mich die Kai immer mehr anspricht. Vor allem wenn dann noch etwas Geld übrig bleiben würde.

HüpfenderFloh1976

Dann schlage zu...., Du wirst es nicht bereuen.

Dedel

Es gibt ganz prima Bausätze für den Bau von massiven Mahagoni-Ukulelen. Ich habe schon zwei davon gebaut und das hat mir großen Spass gemacht.
Ich habe die hier im Forum mal vorgestell. Hier die Links:

http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=20654.0

http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=23113.0

Die Homepage von dem Vertrieb ist derzeit im Umbau. Am besten ruft man dort an, der Inhaber ist echt nett.

gerald

Ich probiere einmal möglichst sinnvoll auf Deine Fragen zu antworten.
Könnte aber etwas viel werden.

Es gibt Bausätze, unterschiedliche Bausätze von sehr unterschiedlicher
Qualität, die auch sehr unterschiedliche handwerkliche Fähigkeiten
benötigen.
Hier einmal ein einfaches Modell von Thomann:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_ukulele_diy_kit.htm
Bei Interesse such einfach selbst weiter, gibt auch Infos hier im Forum.
Früher gab es recht gute Bausätze bei Stewmac, die für ein gutes
Ergebnis aber auch recht gute handwerkliche Fähigkeiten benötigen.
Hier im Forum findest Du auch Infos zu Wolfelele aus Kanada, z.B.
hier:
http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=12085.0

Es gibt auch Workshops, bei denen unter fachkundiger Anleitung
Ukulelen gebaut werden. Ggf. übernehmen die Workshop-Anbieter
Vor- und Nacharbeiten in ihrer Werkstatt.
Hier im Forum gibt es auch mindestens zwei Mitglieder, die entsprechende
Workshops anbieten, einmal ukuyeti meist in München oder Norditalien
(aus meiner Sicht fast das gleiche  :) ) und zum anderen kiwidjango, der
diese Workshops wie auch hier oft sehr offensiv anpreist.
Der Bau einer Tenor-Ukulele in einem Workshop bei kiwidjango übersteigt
das von Dir genannte Budget von 300,-  jedoch sehr deutlich, Du müsstest
Dich genauer damit beschäftigen, welches Holz denn Deinen Vorstellungen
am nächsten kommt, hättest aber noch Zeit darauf zu sparen und die
Vorstellungen zu entwickeln, weil es noch eine Weile dauert, bis es einen
freien Platz gibt.

Klanglich und optisch unterscheiden sich Mahagoni und Fichte doch ein
wenig.

Wenn die Kai von der Marke her in Frage kommt und Du nicht auf eine
Fichtendecke festgelegt bist, gibt es akutell ein Modell komplett massiv
Akazie bei Thomann günstig, d.h. zur Zeit in Deinem Budget.
https://www.thomann.de/de/kai_kti_5000.htm

Ansonsten unterscheiden sich die von Dir genannten Ukulelen doch
recht deutlich. Mal ist eine Tasche dabei, mal ein Koffer. Fast alle
haben übersetzte Mechaniken, die Kala eine durchbrochene Kopfplatte,
die meist einen recht hohen Preis hat. Manche haben einen Tonabnehmer.
Und warum Du bei Brüko das Modell aus Kirsche, das das von Dir
angegebene Budget deutlich überschreitet, hier anführst, obwohl
es auch von Brüko Tenor-Ukulelen aus Massivholz gibt, die in Deinem
Budget liegen, verstehe ich nicht.

Letztlich ist hier nur klar, dass Du eine Tenor-Ukulele möchtest. Wenn
jetzt alle Forumsmitglieder hier schreiben, welche Tenor-Ukulele sie sich
selbst am ehesten kaufen würden, gerade gekauft haben oder gern
wieder verkaufen möchten, bekommst Du so viel unterschiedlichen
Input, dass es vielleicht eher verwirrt als dass es Dir weiterhilft.

kiwidjango

Der Bausatz von Stewmac für eine Konzert liegt bei 100€  , ist gut vorgearbeitet und Decke aus massivem Mahagoni....inkl. Zoll liegt der Preis bei unter 200,-!


https://www.stewmac.com/Materials_and_Supplies/Instrument_Kits/Ukulele_Kits/StewMac_Ukulele_Kits.html
Gruß aus der Werkstatt