Umbau meiner Ukulele

Begonnen von bruekolele, 15. Jul 2011, 22:53:01

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Ole Lele

Zitat von: Ekkehard SachsDie Buchsen und die kleinen Verschlußbolzen sind aus Zwetschge, das hat  den passenden Farbton und ist besonders hart.
Die Wirbel sind aus Buchsbaum, etwa 95 Jahre alt aus Südfrankreich.
Ach ja - ich hatte mit meinen eigenen Buchsen verglichen, die einen ähnlichen Farbton haben, und vergessen, dass ich die damals dunkler gebeizt hatte. Buchsbaumbuchsen gibt es fertig mit 30er Konus zu kaufen, das war für mich die einfachste Möglichkeit. Herr Sachs wird einen Wirbelschneider haben, mit dem er die Buchsen aus beliebigem Holz machen kann, aber das ist schon ein recht teures Stück Werkzeug.

Schön geworden.

Viele Grüße
Ole

bruekolele

#16
Inzwischen spiele ich nun schon einige Zeit mit der \"umgebauten Brueko\".
Bislang habe ich nur sehr gute Erfahrungen gemacht.
Es ist mir keine a-Saite mehr kaputt gegangen.
Die Wirbel sitzen so gut, dass sie sehr gut die Stimmung halten.
Allerdings sitzen die so gut, dass man beim Stimmen fast den Eindruck hat, dass die Wirbel angebacken sind.
Man muss schon ziemlich kräftig andrehen und schießt dann gerne über das Ziel hinaus.
Daran habe ich mich schnell gewöhnt und ich denke dass die hohe Reibung nach einiger Zeit nachlässt.
Für diesen irgendwann vermutlich eintretenden Fall hat Herr Sachs eine Empfehlung parat:
Weisse Schulkreide und etwas Kernseife im Mörser zerreiben und die Wirbel damit leicht einreiben.
Das soll die Reibung dann wieder erhöhen.
Ich spiele seit dem Umbau (Juli) jeden Tag und oft bis zu 2 Stunden.
An der Haft-Reibung der Wirbel hat sich noch nichts geändert.
Insgesamt ist die Bespielbarkeit deutlich besser geworden durch das genaue Einrichten der Saitenlage an Sattel und Steg.
Die Haselfichtendecke ist ein tolles Klangholz. Der gezupfte Ton wird sehr gut verstärkt.
Diese Ukulele von Herrn Pfeiffer war ein Glücksgriff.
Er hat mich damals sehr gut beraten und ich habe den Kauf noch keine Sekunde bereut.
Dieses kleine Instrument hat viel Freude in mein Leben gebracht.
Und sie hat das verschüttete Liedgut meiner Familie wieder an die Oberfläche gebracht.
Bei Familienfeiern hat meine Bruekolele sich einen festen Platz erobert.
Ab und zu bringt sie auch Freude in ein Pflegeheim.

Es ist bei der einen Ukulele geblieben.
Also kein UAS :-)
Aber die eine würde ich um kein Geld der Welt mehr hergeben.
Sie ist ein geliebter Teil meines Lebens geworden.
Es gäbe schon noch ein Instrument, das ich auch gerne haben möchte.
Es ist eine von Herrn Sachs gebaute Renaissance-Gitarre.
Leider hat man auch noch andere Sorgen im Leben und 2500 € habe ich leider nicht in der Portokasse als Rentner.
Dieses Instrument wäre sein Geld freilich unbedingt wert.
Aber träumen darf man wenigstens :-)

Martijn

Das ist so ja ein rührender Faden geworden. Danke dafür, habe ich gerne mitgelesen. Es ist schön das dir die Ukulele soviel Spass macht, so sollte es auch sein!  :)

Und zweitens ist es für mich auch wieder eine weise Lehre: dass man auch mit ein Bisschen weniger ganz zufrieden sein kann.  :oops:

Und Traumen... das sollte man immer!  ;)

bruekolele

Einen kleinen Nachtrag möchte ich mir noch erlauben:
Inzwischen haben wir Februar 2014.
Immer noch spiele ich täglich mit meiner Ukulele.
Der weiter oben beschriebene Umbau hat sich bis zum heutigen Tag als sehr segensreich erwiesen.
Nach wie vor habe ich eine sehr gute Haftung der Stimmwirbel.
Dieses kleine Instrument ist ein Teil von mir geworden.
Meine eigentlich ungeeigneten und kurzen \"Wurstfinger\" haben gelernt mühelos auf dem Instrument zu hüpfen.
Für manche Akkorde musste ich Ersatz finden:-)
Aber auch das ist eigentlich kein Problem.
Zumal ich überwiegend im Laienkreis spiele.
Bei gelegentlichen Kontakten mit Absolventen der nahen Musikhochschule Trossingen bemühe ich mich solche Lieder zu spielen und zu singen, welche keine Palmerschen Akkorde erfordern ;-))
Im nahen Villingen werden inzwischen regelmäßig Ukulele-Kurse gegeben (Volkshochschule).
Das hat dazu geführt, dass die Qualität der Auswahl an Ukulelen in manchen Fachgeschäften gestiegen ist.
Trotzdem bin ich meiner Brueko treu geblieben.
Ich spiele öfters mal auf Ukulelen in Fachgeschäften.
An den Klang meiner Brueko mit Haselfichtendecke ist bislang keine ran gekommen.

bruekolele

#19
Die Höhe des Sattels bestimmt die Spielbarkeit
der Saiten im ersten Bund. Um festzustellen, wie hoch der Sattel ist drückt man die Saite zwischen dem 2ten und 3ten Bund herunter. Der Abstand zwischen 1ten Bund und der Saite sollte
dann 0,0 bis 0,15 mm betragen. (Papier 80gramm ist etwa 0,1mm dick).
Sollte der Abstand größer sein, sollte der Sattel angepasst werden.
Dazu benutzt man eine Nadelfeile
mit 0,5 bis 1mm Durchmesser (Mäuseschwänzchen) oder eine
Sattelfeile entsprechender Breite. Die Saite darf im Schlitz nicht klemmen und der Rillengrund soll rund sein, damit die Saite nur an einer Linie im Sattel aufliegt.
Beim Tieferlegen der Saite am Sattel sollte man darauf achten, dass die Saite beim Herunterdrücken am 3ten Bund den ersten Bund nicht berührt, bevor sie am 2ten Bund aufliegt
.
Damit die Saite am Sattel nicht klirrt muss die Kerbe
einen Winkel von 1° bis 5° in Richtung Wirbel
erhalten.