Mandoline in Ukulelenstimmung ?

Begonnen von brucie, 29. Aug 2007, 21:51:03

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allesUkeoderwas

Zitat von: Ukebass...Mit den hohen Saiten sieht es problematisch aus, da beide Saiten wesentlich nach unten gestimmt werden müssen (A auf E, E auf A). Die Originalsaiten dürften dann zu wenig Spannung haben. Hier gibt es nur probieren. Du musst auf jeden Fall etwas dickere Saiten aufziehen.
Ich wünsche dir bei den Experimenten viel Erfolg :D .
Gruss Michael

Genau so hab ich es getan - Aber eine Mandoline ist eben keine Ukulele. Man spielt ja auch eher Melodie mit Tremolos. Und Akkorde lassen sich bei dem dünnen Hals eben besser in Mandolinenstimmung greifen.

Vasuch macht kluch - Auch von mir viel Spaß beim experimentieren,

Jogi
Ukulelen: Nur Schrott

LokeLani

#16
Zitatder Ravenscrag genauso gedacht hätten, gäbs die Ukulele gar nicht.

Diese Leute habe doch die Ukulele nicht erfunden! Eher nach alter protugiesischer Tradition gebaut, nach der Braghuina, Machete, Rajão und was sie da alles in ihrem Land haben. Diese kleinen, gitarrenähnlichen Instrumente wiederum gehen auf die Renaissance- und Barockgitarre zurück.
Die Mandoline hingegen hat einen anderen Ursprung und ist mit der Laute verwandt.

Wer Mandolinen nun in Ukulelen-Stimmung bringen will, kann als experimentierfreudig bezeichnet werden, vielleicht ist er aber auch nur zu bequem, sich auf andere Stimmungen einzulassen. :mrgreen:

Flowerjam

Danke für die Tipps und Ratschläge. Nachdem ich jetzt ein paar Wochen mit der Mandoline zugange bin, klappt es allmählich in der herkömmlichen Stimmung.
@ Loke Lani
Es kostet halt auch Zeit, sich neue Fingersätze draufzuschaffen. Wenn man in der für Uken und Gitarren üblichen Stimmart intuitiv Melodien spielen kann, klappt das auf der Mandolinen erst mal nur fehlerhaft.

howein

Zitat von: FlowerjamEs kostet halt auch Zeit, sich neue Fingersätze draufzuschaffen. Wenn man in der für Uken und Gitarren üblichen Stimmart intuitiv Melodien spielen kann, klappt das auf der Mandolinen erst mal nur fehlerhaft.
Das \"Problem\" hast du selbst bei nur EINEM Instrument ...  ;)
Probiere mal wenn du nur die übliche Stimmung gewöhnt bist eine Gitarre z. B. in einer der durchaus auch häufigen offenen Stimmungen zu spielen. Open D, Open G, DADGAD ... da is zunächst nix mehr mit intuitiv spielen ... da musst du einfach durch und dich dran gewöhnen ...  :D
Alle Tricks um \"aus einem Instrument ein anderes zu machen\" sind im Ergebnis meist unbefriedigend und kosten nur Zeit ...

howein

#19
Zitat von: FlowerjamEs kostet halt auch Zeit, sich neue Fingersätze draufzuschaffen. Wenn man in der für Uken und Gitarren üblichen Stimmart intuitiv Melodien spielen kann, klappt das auf der Mandolinen erst mal nur fehlerhaft.
Das \"Problem\" hast du selbst bei nur EINEM Instrument ...  ;)
Probiere mal wenn du nur die übliche Stimmung gewöhnt bist eine Gitarre z. B. in einer der durchaus auch häufigen offenen Stimmungen zu spielen. Open D, Open G, DADGAD ... da is zunächst nix mehr mit intuitiv spielen ... da musst du einfach durch und dich dran gewöhnen ...  :D
Solche scheinbar bequemen Tricks um aus einem Instrument ein anderes zu machen sind im Ergebnis meist unbefriedigend und kosten nur Zeit ... und verhindern unter Umständen auch dass du das typische an deinem neuen Instrument kennenlernst, vielleicht eine klanglich ganz neue Welt ...

LokeLani

#20
Zitat@ Loke Lani
Es kostet halt auch Zeit, sich neue Fingersätze draufzuschaffen. Wenn man in der für Uken und Gitarren üblichen Stimmart intuitiv Melodien spielen kann, klappt das auf der Mandolinen erst mal nur fehlerhaft.
Ja, aber das lohnt sich und hält das Gehirn frisch!  ;)

Bei mir war es so, dass ich viele Jahre Geige gespielt habe und von daher die Umstellung auf Mandoline keine Problem wäre.
Ich habe auch einige Zeit mit Freude Mandoline gespielt. V.a. die Technik mit dem Plektrum und das Einüben eines guten Tremolos sind speziell und typisch für die Mandoline. Die Auswahl an Literatur  für Mandoline ist immens!

Ich hatte dann die Wahl, in einem Mandolinenorchester oder in einem Gitarrenensemble mitzuspielen.
In der Schweiz ist es leider so, dass es kaum noch MandolinenlehrerInnen gibt und der Altersdurchschnitt vieler Ensembles recht hoch ist (Ich wähnte mich im Altersheim, als ich in einem Mandolinenorchester zur Probe ging!  :mrgreen: )
Nicht nur deshalb, sondern auch wegen des kürzeren Weges habe ich mich für das Gitarrenensemble entschieden.
Aus Zeitmangel (und nur deshalb) habe ich die Mandoline aufgegeben.

Jake96

Ich habe eine Mandoline ersteigert. Der Vorbesitzer hat sie selbst ersteigert und wollte eine Art Dulcimer draus bauen. Ist kläglich gescheitert. Ich nun wiederum möchte mir eine Mandolele (also in GCEA) draus machen. :P Einfach weil ich den Sound von Stahlsaiten und die Optik endcool finde. Und nein, ich werde nicht neue Fingersätze lernen. Jemand also Erfahrungen mit Mandolinen in "richtiger" Stimmung? Was gilt es zu beachten. Der Threadopener hat´s ja scheinbar irgendwann drangegeben. ;D

Frans47

Hallo zusammen,
nochmal zum Thema Mandoline GDEA stimmen wie eine Ukulele: warum kann man nicht die zwei Saiten E und A tauschen, D auf C runterstimmen und G so lassen (eine Octave tiefer als gewöhnlich)?
snarf47

TooOldForRockNRoll

Hat die Mandoline eine Mensur ähnlich einer Sopran? Dann könnten die Godin-Stahlsaiten für die Seagull Ukulele passen. Wobei es so scheint dass es diese Saiten nicht mehr gibt. Aber der Hersteller gibt bestimmt einen Tipp was für Saiten man alternativ auf die Seagull aufziehen könnte.
Music is my best friend

allesUkeoderwas

Zitat von: Jake96 am 10. Jan 2017, 22:49:30
...möchte mir eine Mandolele (also in GCEA) draus machen. :P Einfach weil ich den Sound von Stahlsaiten und die Optik endcool finde. Und nein, ich werde nicht neue Fingersätze lernen. Jemand also Erfahrungen mit Mandolinen in "richtiger" Stimmung? Was gilt es zu beachten. Der Threadopener hat´s ja scheinbar irgendwann drangegeben. ;D

Ich find ja echtes basteln und experimentieren und das vorstellen der Ergebnisse im Basteltrööt mit Klangbeispiel besser - Von "könnte man nicht" Fragetrööts halte ich dagegen wenig. Wer kann, der kann und der Threadopener hat vermutlich aufgegeben, weil er nicht konnte. Ob derartige Experimente dann was bringen, ist eine andere Sache.

Wenn man auf einer Mandoline Melodie, bzw. Mandoline in GCEA spielen will, so ist es lediglich eine andere Stimmung auf der Mandoline. Einfach die 4 Diskantsaiten (2 Sätze) einer E-Gitarre drauf und fertig ist die Laube. Akkorde mit Ukulelengriffen kann man jedoch zumindest bei einer 8saitigen Mandoline wegen des schmalen Halses vergessen. Es gibt jedoch auch 4saitige Mandolinen (auch in Ukulelenform) und Mandolinenbanjos, da kommt man mit etwas Geschick auch beim Akkordspiel klar.
Ukulelen: Nur Schrott

Floyd Blue

Von den diversen Möglichkeiten mit Ukulelenstimmung auf Mandoline habe ich ziemlich viele durchprobiert. Das meiste davon war unbefriedigend.

Der typische Charakter der Quintstimmung geht verloren. Es klingt dann eben nicht mehr nach Mandoline. Durch den veränderten Saitenzug, musste erheblich an den Einstellungen geschraubt werden, egal ob ich Stahl- oder Kunststoffsaiten verwendet habe. Es klang irgendwie immer ein wenig tot. Mit anderen Worten: Ich setze mich inzwischen lieber mit den anderen Skalen und Akkordvoicings auseinander, als am Instrument herumzubasteln.

Übrigens ist bei Blue Grass Mandolinen die Mensur meist länger (ca. 35,5 cm), als bei "normalen" Mandolinen (ca. 33,5 cm, siehe weiter oben), wodurch die Saitenspannung noch ein wenig höher ist. Allerdings kann man dort den Steg meist auch mit Rändelmuttern in der Höhe justieren.

Bei einer Umstellung hat es allerdings sehr gut geklappt: Ein Mandolinenbanjo habe ich auf Nylonsaiten (die alten Aquila Nylgut) umgestellt. Durch die Möglichkeit, bei diesem Instrument den Halswinkel einzustellen und durch Änderung der Fellspannung, war das erfolgreich und klingt, zumindest in meinen Ohren, sehr gut. Vinaka hat weiter oben auch schon etwas dazu geschrieben.

Akkorde lassen sich, meiner Meinung nach, gut auf einer Mandoline greifen. Allerdings habe ich auch sehr kleine Finger, so dass ich mit dem schmalen Hals keine Probleme habe.

Ansonsten: Viel Spaß beim experimentieren!