Fretless Ukulelenbass

Begonnen von Ruth, 02. Mai 2019, 20:20:08

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Ruth

Welchen Vorteil hat eigentlich ein Fretless Bass?
Der Logik nach dürften die Saiten ja dann nicht schnarren (umsponnene Saiten)wenn man nicht ganz exakt greift, oder?
Die Bünde sind doch durch Striche angedeutet, so dass  man nicht nur nach Gehör spielen muss.
Was habt ihr für Erfahrung gemacht, sollte man so einen Bass bevorzugen? Wo seht ihr die Vor-und Nachteile?
Bedanke mich jetzt schon für eure freundliche Auskunft!
Ein Griff und alles wird uke

ukelmann

Ich bin ja ein Bundspieler, der sich ohne Bünde orientierungslos fühlt.
Aber: Die Bässe (Tenayo, und Namefälltnichtein) sind fretless.
Geht mit den Markierungen gut, und man bekommt im Laufe der Zeit ein Gefühl, wo man greifen muss. Insbesondere hört man deswegen sehr genau hin, und korrigiert ggf.
Ich habe auch ein (gigantisches) Guitarron, das auch keine Bünde hat, und wo ich ein paar Markierungen an den Rand gepunktet habe, geht auch.
Bei den tiefen Tönen ist das auch nicht sooooo schnell falsch.

Ich kann fretless Bässe somit generell empfehlen.
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

UkeDude

#2
Genau, das "schnarren" fällt (fast) weg, weil man weniger kraft benötigt um die Saite zu greifen.  Nachteil und Vorteil gleichermaßen ist, man muss, gerade auf dem Ukulelen Bass sehr genau greifen, weil ein paar mm schon 1/4 Ton sein kann und das klingt dann schnell etwas unsauber. Auf der anderen Saite kann man damit eben das Intonationsproblem damit sauber beseitigen ( siehe die Wohltemperierte Stimmung)

Jane, von den UKings, spielt nur einen frettless Bass von Stevens.

z.B. hier:

https://youtu.be/xC8Oe5ehZJY

Ruth

..und fretless gibbes nur mit Gummisaiten? Die klingen wohl etwas mehr nach Kontrabass und die umsponnenen Saiten  eher Richtung E-Bass. Oder kann man das so nicht behaupten?
Ein Griff und alles wird uke

UkeDude

Zitat von: Ruth am 03. Mai 2019, 09:46:29
..und fretless gibbes nur mit Gummisaiten?

Nein, siehe video unten. :D

Klingen anders, was einem halt besser liegt und was einem besser vom Spielgefühl her passt.

kmklw

Hallo Ruth,

ich persönlich meine, dass eine saubere Intonation auf einem bundlosen Bass gerade für Anfänger mehr Übung bedeutet als für erfahrene Bassspieler/innen. Da man sowohl beim "Vom-Blatt-Spielen" als auch auf der Bühne in der Regel nicht auf das Instrument schaut (schauen möchte), sind die Bundmarkierungen auf bundlosen Bässen eher Schmuck, zumal sie nicht das gute Gehör und eine sichere Spieltechnik ersetzen.
Tatsache ist, dass bundlose Bässe einen anderen Sound machen als bundierte. Für bestimmte Spieltechniken sind sie gerade reizvoll (Glissando) - was aber meines Erachtens auf "erwachsenen" Bässen mehr zum Tragen kommt.

Ich würde einem Anfänger, einer Anfängerin immer einen bundierten Bass empfehlen. Wenn man übt, ordentlich am Bundstäbchen zu greifen, sollte dann der Umstieg auf bundlosen Bass kein Problem sein. Für mich ist der unbundierte Bass nur eine zusätzliche Option, aber das liegt im Auge des Betrachters.

Gruß aus Berlin, Michael

Ariane

Ich habe mir letztes Jahr einen Ukulelen Bass mit Frets zugelegt - macht viel Spaß.

Nach meinen Erfahrungen mit einem anderen bundlosen Instrument wie der Geige würde ich sagen, dass auch für einen bundlosen Bass ein gutes musikalisches Gehör Voraussetzung ist.

Es kommt auch auf die Art der Musik an, die Du mit dem Bass spielen möchtest (siehe vorherigen Beitrag betreffend Glissando).

Für einen Einsteiger/Autodidakten würde ich eher einen Bass mit Bünden empfehlen.

Gruß aus Hessen
Ariane


Ruth

Danke  für eure Beiträge.Ich werde versuchen,  beide Basstypen mal zu spielen. Da ich auch Cello spiele, denke ich mal, dass die Sache mit der Intonation mir gut ins Ohr geht.Wird auf jeden Fall interessant sein auszuprobieren, vor allen Dingen wie sich der Klang unterscheidet. Ich werde berichten.
Ein Griff und alles wird uke

Tuke

Pyramid stellt fantastische tape-wound Saiten für Uke-Mensur her.
Damit kommt ein bundloser Ukulelenbass auf einen Sound, der mir SEHR gefällt.
,,Wie ein Upright Bass" wäre vielleicht übertrieben, aber rund und tiiief und wummig.
Das Spielgefühl ist zudem soooviel besser, als mit metallumwundenen, oder gar Gummi-Lakritz-Schnüren,
dass ich den entscheidenden Nachteil für mich in Kauf nehme:
Als Gelegenheits-Bassist muss man auf die Bundmarkierungen schauen, anders geht's, wie Michael
zu Recht schrieb, nur mit sehr, sehr viel Übung.
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

allesUkeoderwas

Zitat von: Tuke am 03. Mai 2019, 19:41:23
Pyramid stellt fantastische tape-wound Saiten für Uke-Mensur her.

Kann ich nur bestätigen!
Hab die Saiten auch auf meinem akustischen Kirkland Mini Bass und auf meinem Samik Corsair Mini E-Bass mit Magnet PU (auch das funktioniert). Slides klingen toll und die Saiten Singen. Allerdings gibt es durch die Stahlseele bei der kurzen Mensur Intonationsprobleme, wenn die Saitenlage nicht stimmt, oder wenn man als Anfänger bei bundierten Bässen die Saiten auf das Griffbrett quetscht - Die Pyramid Silverwounds tolerieren da mehr.
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#10
Und hier nochmal ein Soundbeispiel...
Speziell zur Frage wie klingt so ein Frettless, bzw. wie kann er im Idealfall klingen...
Hier mit den zuvor genannten Pyramid's...

https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=FWUUk8EOBp4

Da gehören natürlich die passenden Finger dazu, damit es so klingt.

Und das kann man dann mit dem Klang der rumpelnden Gummiwürste auf mit/ohne Bünde vergleichen.

@Edit
Es scheint so, als wenn Thomann die Saiten aus dem Programm genommen hat.
Meine Vermutung: Zu viele Reklamationen wegen Intonationsproblemen...
Dabei lag das m. E. nur an den Käufern, die zu blöd waren, Ihre Ukulelen an die Saiten anzupassen (Saitenlage), bzw. damit richtig umzugehen/zu spielen.

Aber man kann ja auch direkt bei Pyramid bestellen - Sogar auf Maß!
Ukulelen: Nur Schrott

Ruth


Meine Testphase ist beendet.
Habe mich für den Kala Bass (Mahagoni, aber nicht exotisch) entschieden, da sich die schwarzen Gummisaiten  excellent spielen- insbesondere für zarte Damenfinger ,-). Außerdem ist der Klang schön rund und voll.
Ist natürlich Geschmacksache und kommt auf die Stilart an, die man spielen möchte. Für Jazz und Blues sind die Pyramids super. Wer rockiger unterwegs ist, bevorzugt vielleicht eher die Stahlsaiten.
Außerdem habe ich die fretless Variante gewählt. Da schnarrt nichts und die Intonation ist kein Problem- man hat ja zumindest die Striche. Macht voll Spaß, das Teil!

In diesem Video gibt es einen schönen Vergleich: beide Saitentypen auf einem Kala exotic Mahagoni  Bass.

https://youtu.be/AXaHMow4fxQ
Ein Griff und alles wird uke

goldmecki

#12
ich hab die Saiten mal verglichen - finde aber meinen Original-Film nicht mehr. Vielleicht klappt es so:
https://www.bassic.de/threads/ukulelen-home-tipps-rund-um-die-kleinen-dinger.14855919/page-5
bis zum 30.10. runterscrollen


Lieben Gruß von Jutta

Bonita

#13
Wo gibt es die Pyramid Saiten, von dene hier die Rede ist, zu kaufen? Nur bei Pyramid direkt? Ich spiele einen solid U-Bass von Kala (frettless) und habe die Gummischnüre satt. Grüße Bonita

goldmecki

Lieben Gruß von Jutta