Wie sehr darf sich die Decke einer Ukulele wölben?

Begonnen von K.Berger, 10. Jul 2019, 22:19:27

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Merja

In meiner Ukulelen-Sammlung gibt es nur eine Ukulele bei der sich die Decke hinter dem Steg wölbt und das ist die Ortega RUACA. Sie hat eine sehr dünne Decke und klingt recht tief und voll. Mich hat die Wölbung auch irritiert, da sie schon beim Kauf vorhanden war. Sie hat sich aber in den Monaten die ich sie habe nicht verändert/verstärkt.
Viele Grüße Merja!
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Wolfgang von Bockenheim


kiwidjango

Auf die Ausgangsfrage bezogen:

"Die Decke darf sich hinter dem Steg soviel wölben, wie es die Haltbarkeit der Decke und die Veränderung der Saitenlage im toleriebaren Rahmen, erlaubt."

Generell kommt es aber auf die gesamte Deckenkonstruktion an!!!!!!    Pauschale Aussagen sind hier schlichweg nicht möglich.

Auch das  Statement : " ne Harley muss laut sein " ...ist genauso diskutabel  wie, " Not belly, no sound"

Gruß aus der Werkstatt

ukemouse

Zitat von: Merja am 13. Jul 2019, 11:06:20
In meiner Ukulelen-Sammlung gibt es nur eine Ukulele bei der sich die Decke hinter dem Steg wölbt und das ist die Ortega RUACA. Sie hat eine sehr dünne Decke und klingt recht tief und voll. Mich hat die Wölbung auch irritiert, da sie schon beim Kauf vorhanden war. Sie hat sich aber in den Monaten die ich sie habe nicht verändert/verstärkt.

Meine RUACA hat das ja auch und ich hatte das ja beim Kauf (Gebrauchtkauf) damals noch für einen Fehler gehalten. Das hatte ja auch dazu gepasst, daß der Vorbesitzer sie anders (höher) gestimmt hatte. Aber sie hat sich auch nicht weiter verändert, ich habe mittlerweile mehrere RUACAS mit genau dieser Wölbung gesehen und da sie so ausgezeichnet klingt, kann das kein Nachteil sein. Mitlerweile denke ich daß es bei der (und vielen anderen) so sein soll.

@Knasterbax
Da ist schon ein Unterschied ob sich die Decke vor dem Steg runter wölbt oder hinter dem Steg eine Wölbung ist.
Meine Uken mit Wölbung hinterm Steg bei Kauf, haben zB. keine Wölbung nach unten vor dem Steg. Wenn die leichte Wölbung gewollt ist ab Werk, dann kann das ja auch nicht zusammen hängen, denn die Wölbung vor dem Steg ist sicher nicht gewollt.

kiwidjango

Es ist keine  Wölbung hinterm Steg " gewollt"  !!!!!!!  Sie ergibt sich durch die Konstruktion oder die Materialauswahl!
Sie ist je nach den gewählten Umständen "da" ..und nicht gewollt!!!!!
Wir reden hier von Statik, Physik, Materialbeschaffenheit....nicht mehr!!!!! Es wäre sehr schön, wenn man sich darauf beschränken würde!!
Gruß aus der Werkstatt

Merja

Zitat von: kiwidjango am 17. Jul 2019, 10:19:36
Es ist keine  Wölbung hinterm Steg " gewollt"  !!!!!!! 

Vielleicht ersetzt man "gewollt" einfach mal durch toleriert. Bei der RUACA handelt es sich um eine in Massenproduktion hergestellte Ukulele. Mit Sicherheit gab es Prototypen und man hat hier die minimale Wölbung offenbar nicht zum Anlass genommen diese Ukulele aus der Produktion zu nehmen. Für den guten Klang ist sicherlich gerade die dünne Decke von Vorteil, die Wölbung hingegen ist dann die Ursache geringerer Stabilität des Materials. Ich denke man hat diesen Effekt einfach "in Kauf" genommen.
Viele Grüße Merja!
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kiwidjango

#21
Es wird hier teilweise  dargestellt, als sei bei manchen Instrumenten dieser Buckel konstruktiv gewollt....dem KANN nicht so sein!!!

Die Wölbung ergibt sich,..mehr, oder weniger !
Gruß aus der Werkstatt

Hawe49

#22
Was mich betrifft ... meine Information dazu habe ich z. B. auch von zwei erfahrenen und ziemlich bekannten Gitarrenbauern, die normalerweise Instrumente so ab 4 bis 5000 € bauen, nach oben teilweise im 5-stelligen Bereich, u. a. auch für bekannte Künstler ...
In einem Fall auch mit der Erklärung der Physik dahinter.

Ob das allerdings so auch auf Ukulelen übertragbar ist weiß ich nicht.
(Es ging um - allerdings kleine - akustische Gitarren)

Nachtrag:
Unabhängig davon fällt mir auch grad noch eine Information der Firma Lakewood im Internet ein, die könnte in die gleiche Richtung gehen:

"Lakewood Gitarren haben, im Gegensatz zu sehr vielen Gitarren anderer Hersteller, eine ausgeprägte Deckenwölbung. Wie bei einem Brückenbauwerk stabilisiert die Wölbung die Gitarrendecke. Diese Konstruktion ermöglicht uns den Einsatz leichterer Materialien und sorgt für das legendäre Ansprechverhalten aller Lakewood Instrumente"

kiwidjango

Decken werden von diesem Hersteller gekuppelt gebaut,...d.h. die X-verbalkung und auch andere Deckenleisten sind dieser Kuppel
angepasst...

Das hat nichts mit dem " Arschhochheben" zu tun....

Bei meiner Jumbo-Steelstring sind die Deckenleisten ebenfalls so vorgesehen!
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

Wer sind denn die beiden Kollegen???  Wir kennen uns ja in der Branche! Würde gerne mal ihre Version der Problematik hören.
Gruß aus der Werkstatt

kiwidjango

so sieht meine Schablone für die Deckenverbalkung aus. Die X-Leisten werden so geschliffen und dann auf die Decke geleimt. Es entsteht eine flache
Kuppel......

Gruß aus der Werkstatt

Old Boy

Ich knobele z.Z. noch daran herum, wie eine Wölbung eine "stabilisierende" Wirkung haben kann?


Auf Druck, na klar ... aber auf Zug ... mhhh  >:(
Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

kiwidjango

...auch auf Zug. Sie ist statisch stabiler, als die gerade Fläche....gerade in dem Fall, weil unter Spannung verleimt.
Gruß aus der Werkstatt

Old Boy

Ich bin mir noch nicht über die Kräfte klar, die da auf die Decke wirken... ich versuche mich seit 30 Minuten "in die Ukulele zu versetzen" ... spür aber noch nix  :D


OK wenn du die Verbalkung mit betrachtest hast du ja so etwas wie eine Fachwerkkonstruktion gemacht.



Bei mir hängen mehr Ukulelen am Haken, als ich Akkorde fehlerfrei beherrsche ... soeben ist schon wieder eine dazu gekommen!
Ich arbeite aber eifrig daran, das Verhältnis umzukehren ... und das nicht nur durch den Verkauf von Instrumenten ;)

kiwidjango

Ähnlich , aber das physikalische Prinzip bleibt.
Gruß aus der Werkstatt