Brummen über Amp

Begonnen von Guchot, 16. Mär 2016, 07:27:38

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Guchot

Morje zesamme,
ich hab ein Problemchen das mich langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt... Normalerweise spiele ich mit meiner Asmodina über ein Effektgerät (Zoom G1Xon) in den Verstärker. Leider tritt dabei teilweise ein Brummen auf, das ich mir nicht erklären kann.

Von Uke direkt in den Amp: Kein Brummen, egal ob über Magnet-TA (ja, meine kleine Asmo hat Stahlsaiten) oder über Piezo.
Von Uke ins Effektgerät und dann in den Amp: Kein Brummen über Piezo, aber Brummen über Magnet-TA, das schwächer wird wenn ich den Arm auf einen der Saitenhalter lege.

Kabel habe ich schon verschiedene ausprobiert, daran kanns normalerweise nicht liegen. An der Uke kanns eigentlich auch nicht liegen, weil wenn ich direkt in den Amp gehe, ist ja alles sauber. Am Effektgerät kanns aber auch eigentlich nicht liegen, weil über Piezo ist ja alles sauber wenn ich darüber spiele. Ich hatte das Netzteil in Verdacht, weil das Brummen doch arg nach nem 50hz Brummen klingt. Hab deswegen gestern das Netzteil weg gelassen und über Batterien gespielt. Immer noch Brummen  :( So langsam  gehen mir die Lösungen aus. Ich hatte überlegt mal ne DI-Box zu holen und dazwischen zu schalten. Man hört ja des öfteren das die auch gegen Brummen helfen sollen...

Oder hat (BITTE) jemand mehr Plan als ich?

Dieter

Das hört sich an als wenn irgendein Teil Empfänger spielt. Könntest Du mal mit anderer Kabellänge probieren? Kann sein dass das kabel als Antenne wirkt.
Gruss Dieter

allesUkeoderwas

Eindeutig ein Erdungsproblem...
Das Instrument ist schlecht abgeschirmt, die PU's vermutlich keine Humbucker, oder zumindest keine hochwertigen, bei denen die gegenläufige Wicklung (so richtig gewickelt) Störempfang kompensiert und die Brücke(n) haben keinen Erdungsdraht, oder dieser funktioniert nicht, da Verbindungen schlecht.

Zudem...
Das Plastik-Zoom bietet zwar 'ne Menge, aber man kann bei diesem Preis auch nicht allzuviel erwarten.
Da bei bestimmten Sounds Eingangssignale (incl. aller Störeinstrahlungen) stark verstärkt werden hört man sie dann natürlich.
Einzeltretminen von Boss sind da schon 'ne andere Klasse, allerdings auch 'ne andere Preiskategorie.
Hab mal an diesem Zoom mit einer Gibson SG (die in Ordnung war) böse Musik gespielt.
Bei Netzbetrieb und OV war es ziemlich brummig, aber noch akzeptabel. Mit Batterie nur noch minimal.
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Zitat von: allesUkeoderwas am 16. Mär 2016, 09:00:40
Eindeutig ein Erdungsproblem...
Das Instrument ist schlecht abgeschirmt, die PU's vermutlich keine Humbucker, oder zumindest keine hochwertigen, bei denen die gegenläufige Wicklung (so richtig gewickelt) Störempfang kompensiert und die Brücke(n) haben keinen Erdungsdraht, oder dieser funktioniert nicht, da Verbindungen schlecht.
Humbucker sinds, ob die hochwertig sind, weiß ich nicht. Aber warum brummt es nur wenn ich über das Zoom rein gehe? Wenn ich direkt mit dem Kabel in den Verstärker gehe, brummt nix.

Zitat von: allesUkeoderwas am 16. Mär 2016, 09:00:40
Zudem...
Das Plastik-Zoom bietet zwar 'ne Menge, aber man kann bei diesem Preis auch nicht allzuviel erwarten.
Da bei bestimmten Sounds Eingangssignale (incl. aller Störeinstrahlungen) stark verstärkt werden hört man sie dann natürlich.
Einzeltretminen von Boss sind da schon 'ne andere Klasse, allerdings auch 'ne andere Preiskategorie.
Hab mal an diesem Zoom mit einer Gibson SG (die in Ordnung war) böse Musik gespielt.
Bei Netzbetrieb und OV war es ziemlich brummig, aber noch akzeptabel. Mit Batterie nur noch minimal.
Dass das Zoom nicht der Gipfel der Effektgerät ist, ist mir klar, aber wenns am Gerät liegt, warum brummt es dann nur über Magnet-PU, nicht über Piezo?

Das ist ja das was mich nervt. Wenn die Humbucker scheiße sind, warum brummts dann nur übers Effektgerät, nicht wenn ich direkt in den Amp gehe? Und wenns am Effektgerät liegt, wieso brummt der Piezo dann nicht?  :(

kmklw

Hier wird es vermutlich helfen, die (Metall-)Saiten zu erden. Dieses Problem hat man ja bei E-Gitarren auch - darum ist es klar, dass dies nicht über den Piezo passiert. Ansonsten hilft es auf jeden Fall, den Kontakt zu den Saiten zu halten (erdung) - Du beschreibst ja, dass das Problem sich dann relativiert.
Das Effektgerät dient hier sozusagen als Verstärker des Problems, die Hauptursache liegt aber wohl eher beim Instrument. Ich vermute, dass gewisse Effekte das Problem zusätzlich noch verschärfen (Verzerrer?). Wenn Du es selber nicht machen kannst, lohnt es sich vermutlich, einen Gitarrenbauer Deines Vertrauens hinzuzuziehen - jemand, der sich mit E-Instrumenten auskennt.

Ansonsten: Ferndiagnosen sind ja doch immer eher philosophischer Natur.

Gruß Michael

allesUkeoderwas

#5
Das mit Piezo versteh ich nicht...
Du meinst 'ne andere Uke mit Piezo?
Vom Piezo zum Preamp liegen max 10 cm geschirmtes Kabel, da brummt nix.

Brummen tut's wie bereits gesagt, wegen schlechter Erdung.
Die Masse muß alles miteinander verbinden: Potigehäuse, Schalter und Saitenhalter, bzw. Bridge, da die Brummeinstrahlung über alle Metallteile, incl. der Saiten anschließend von der Tretmine (die wie ein zusätzlicher Vorverstärker wirkt) gemeinsam mit dem Nutzsignal verstärkt wird. Das wirkt sich ganz besonders bei Overdrive und anderen Einstellungen für Leadgitarre aus.

Also Brücke ab und Deckel auf und Prüfen, ob alles mit einem Draht geerdet ist. Dieser Draht muß dann an die Schirmung der Klinkenbuchse führen.
Fender hat selbst am PU und am Deckel eine geschirmte Folie.

Kannste testen:
Wenn Du von Außen mit 'm Klingeldraht den geschirmten Metall-Klinkenstecker (so Du einen hast) mit der Bridge, und damit gleichzeitig mit den Saiten verbindest, müßte der Brumm weg, oder zumindest weniger sein.

Bissl Brumm kann aber immernoch da sein, da moderne, billige Kabel oft wegen schlechter Schirmung nix taugen, Verstärker meist kein echtes Erdpotential mehr kennen (ohne Schuko Stecker) und das ist auch erlaubt, da die Verstärker meist in Plastik- Oder Sperrholzkisten ohne Metallschirmung eingebaut sind. Hinzu kommt 'ne ungeschirmte Universaltretmine im Plastikgehäuse. Dann noch 'ne Sparlampe, 'ne Neon Lampe, oder ein trafobetriebenes Netzteil in der Nähe und eins kommt zum Anderen...

Ach sooo...
Ich wollte das Zoom nicht schlecht machen!
Für den Preis ist es super, aber es gibt halt doch gewisse Unterschiede zum professionellen Bühnen-Sound-Equipment (nicht nur preislich).
Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

Hmmmm...

Kommt nix mehr.  ::)

Weder Dankeschön, noch Widerspruch - Auch so 'ne neue Mode hier im Forum.  :(
Ukulelen: Nur Schrott

Guchot

Kommt nix weil ich noch nicht dazu gekommen bin das Thema weiter zu verfolgen. Aber die Tips aus dem Thread hier werden sicher weiterhelfen :-)

Pazukulele

Zitat von: allesUkeoderwas am 18. Mär 2016, 17:58:01
Kommt nix mehr.  ::)
Kommt schon noch etwas. Ich versteh' nämlich maximal die Hälfte von dem, was Du geschrieben hast ... wenn man nicht nicht gerade passionierter E-Gitarren-Spieler war/ist, klingt das alles mächtig eindrucksvoll ... aber wie man jetzt Ukulelensaiten konkret erden kann, ist mir noch nicht so ganz klar  :(
Na okay, meine E-Ukulele (Mahalo EUK 200) hat Nylonsaiten, da ist das vielleicht ein anderes Faß ...
The LORD was ready to save me: therefore we will sing my songs to the stringed instruments all the days of our life in the house of the LORD. (Isaiah 38:20)

Guchot

So, jetzt kommts ;D Zuerst einmal habe ich meine Asmodina aufgeschraubt und rein geguckt. Soweit ich das beurteilen kann, ist da alles geerdet. Es geht auch jeweils ein Kabel zu den Saitenhaltern. Aber... Gestern haben wir auf der Probe das erste mal nicht über den Standardmäßigen Verstärker gespielt, sondern über eine PA die dort aufgebaut war. Das Brummen war sofort deutlich leiser und ist fast komplett verschwunden als einige Lampen ausgeschaltet wurde  :-X Das haben wir natürlich weiter getestet und es blieb dabei. Immer wenn diese Lampen eingeschaltet wurden, hats gebrummt. Lampen aus, Brummen weg. Für den geplanten Auftritt da ist das Problem also gelöst.... Aber den Zusammenhang zwischen Lichtschalter und Verstärker bzw. PA verstehe ich immer noch nicht...

Floyd Blue

Um welche Art Lampen handelt es sich? Leuchtstoff-, Stromsparlampen und dergleichen stören eigentlich immer, CRTs, Ventilatoren, Netzteile etc., auch, eben alles, was irgendwelche Trafos oder Spulen verbaut hat. Diese Sachen sind meist nicht ausreichend entstört. Das gilt auch für Humbucker bzw. die Schaltung danach, wenn die nicht gerade in einem faradayschen Käfig verbaut ist. Manchmal hilft es einfach die eigene Position (inkl. des Instruments) zu verändern oder eben das störende Gerät auszuschalten oder woanders, weiter weg hinzustellen.

Viel Erfolg beim Auftritt!

Ukelix

Zitat von: Guchot am 23. Mär 2016, 13:34:09Lampen aus, Brummen weg. Für den geplanten Auftritt da ist das Problem also gelöst.... Aber den Zusammenhang zwischen Lichtschalter und Verstärker bzw. PA verstehe ich immer noch nicht...

prima, Problem gelöst! Der Zusammenhang ist folgender: Licht macht generell den Stromkreis, an dem es hängt, "dreckig": insbesondere Dimmer, aber auch Leuchtstoffröhren bzw die dazugehörigen Starter, verursachen ein fieses niederfrequentes Brummen, das fürs Licht natürlich egal ist. Doof wirds in dem Moment, wo am gleichen Stromkreis eben auch Tonequipment dranhängt, dann brummt es halt akustisch. Abhilfe schafft vielleicht das Abschaffen aller Dimmer und Leuchtstoffröhren, aber auch dann kann es in einem Proberaumkomplex passieren, dass auf dem Flur oder im Nachbarraum noch irgendwo ein Brumm eingestreut wird. Optimal wäre komplett getrennte Stromversorgung für Licht und Ton, aber auch eher schwer zu realisieren. Entweder ihr dreht die Dimmer auf "aus" oder auf "100%", dann sollte es auch deutlich weniger brummen. Andere Möglichkeit: bei zB Conrad einen Trenntrafo kaufen, der ist schwer und kostet Geld.
Bei Film und Fernsehen gibt es den launigen Spruch "Kann mal bitte einer vom Ton hier die Lampe anschalten, die Jungs vom Licht suchen gerade alle, wo das Brummen herkommt." Dieses Phänomen ist also kein reines Amateurproblem. ;D
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
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