Basskram - Praxistest VOX VX50 BA

Begonnen von allesUkeoderwas, 22. Feb 2018, 13:16:14

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allesUkeoderwas

Wird hier vermutlich kaum jemand interessieren,
aber ich bin nett und setz Euch mal in Kenntnis...

Eigentlich hab ich immer mit einem Phil Jones Double Four geliebäugelt...
Klingt schon famous, so ein kleines Teil, aber der Preis...

Und dann hab ich den Vox entdeckt. Hat 50 Watt Rms.
Marktpreis ca. 250 €, hab ihn für 230 € bekommen, da mußte ich einfach zuschlagen!
In der Vorstufe hat er eine Nutube Röhre (Neueste Technik von Korg).
Funktioniert mit Niederspannung und braucht kaum Strom.
Er klingt auch wie ein "Vintage" Röhrenverstärker.
Leider hat er auch ein leichtes Grundrauschen, was sich im Bandbetrieb aber nicht bemerkbar macht.
Kann mir aber vorstellen, daß es beim Einsatz als Übungsverstärker im Wohnzimmer sensible Seelen nervt.
Das Rauschen ist seltsamerweise beim Anschluß an die PA (Amp dann als Monitor) nicht zu hören.
Da er durch ein externes Netzteil mit 19 Volt versorgt wird, kam mir die Idee, stattdessen mal den Betrieb mit einer handelsüblichen Powerbank zu testen...
Hab die billigste mit nur 8000 mAh genommen, die auch 19V kann - Kosten 24 €.
Funktioniert bestens, nur muß man etwas tricksen, da die meisten Powerbänke bei zuwenig Stromabnahme nach ca. 30 sec abschalten.
Hab daher eine Notenpultleuchte parallelgeschaltet, damit die Mindeststromabnahme erfüllt ist.
Sieht man im Video neben dem Amp leuchten.
Nach 1,5 Stunden Einsatz zeigt der Akku an, daß er noch halb voll ist. Das reicht mir!
Der ganze Kram mit Amp, Notenordner und Kabellage paßt dann in ein DJ Schallplattenbag mit Schulter-Umhängeriemen.
Ist auch ganz leicht, da der Amp nur federleichte 4,4 Kg wiegt.
Dann den Minibass auf den Rücken geschnallt und los geht's zur Probe...



Der Bass, ein Samick Corsair Minibass wurde von mir grad mit ganz normalen Fender Nylonwounds bestückt.
Ich wollte mal testen, ob der Sound damit etwas "Kontrabassiger" wird...
Wird er - Insbesondere, wenn man zur Dämpfung noch ein zusammengerolltes Zewa unter die Saiten schiebt.

Zu den Nylonwounds ein paar wichtige Hinweise:
Beim Kürzen der Saiten aufpassen! Die Nylonseele wickelt sich sofort ab!
Am besten erst in die Mechanik einlegen und 2 Windungen aufkurbeln, oder die nylonumwicklung an der Schnittstelle mit Superkleber fixieren.
Wegen der kurzen Mensur und der dünnen Stahlseele sollte man die Saite auch nur mit Gefühl auf die Bünde drücken, sonst eiert's und ist nicht mehr bundrein!

Das Video ist mit einer Kodak Zi8 Handycam aufgenommen, man erhält also nur einen ungefähren Klangeindruck.
Der basslastige Sound liegt an den Nylonwounds und am Probenraum.
Mit einem "richtigen" Bass klingt der Amp echt super.
Und da ich im Video alle Potis auf 12 Uhr hatte, ist da von der Lautstärke sogar noch was drin!
Es war auch so sehr laut, hört man aber nicht, da die automatische Aussteuerung das runterregelt.

Da unsere Sängerin nicht anwesend war und wir es bis dato erst 2 Mal gespielt haben, ist das Liedchen...

Naja...

Ach ja, beinahe vergessen...

Es gibt natürlich auch negatives vom Amp zu berichten...

- Das Plastikgehäuse, das für das niedrige Gewicht mit verantwortlich ist sieht "billig" aus.
- Die Schrift (schwarz auf dunkelweinrot) auf dem Bedienpanel ist schlecht zu erkennen.
- Das leise Grundrauschen (schon erwähnt)


Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#1
Tja, es gibt halt nicht nur den Roland MICRO CUBE BASS RX.

Der Vox hat zwar nicht soviel Schnickschnack wie der Roland, aber er ist leichter, leistungsfähiger und wie ich meine auch klangvoller.

Die Nutubetechnik...
https://www.elv.de/Korg-NuTube-Neu-entwickelte-Elektronenr%C3%B6hre-f%C3%BCr-Musiker/x.aspx/cid_727/detail_3371
macht kleine, leichte Verstärker mit dem weichen Tube Sound der 60er möglich.
Sie sind sehr sparsam im Energieverbrauch, was auch den Batteriebetrieb ermöglicht.

@Nachtrag für Elektroniker:
https://de.rs-online.com/web/p/elektronenrohren-trioden/1449016/
https://docs-emea.rs-online.com/webdocs/15db/0900766b815db1b5.pdf
Im Netz kursieren auch Bauanleitungen für Hifi Röhrenverstärker mit dieser Technik.

Ukulelen: Nur Schrott

allesUkeoderwas

#2
Die Nutubetechnik ist ja auch erst ganz frisch auf dem Markt.

Es gibt auch ein winzig kleines Topteil, wahlweise mit/ohne Box für E-Gitarristen (und E-Ukulelisten), den Vox MV50.
Sowie spezielle Amps für Akustikgitarre und Keyboard.

Auf der diesjährigen Namm 2018 wird/wurde sogar ein 150 W Tube-Amp mit dieser Technik vorgestellt...
https://www.youtube.com/watch?v=pCtJYZ4VvQ8

Und eine neue Tretmine mit dieser Technik gibt's von Ibanez
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/ibanez-nu-tubescreamer-tube-anstatt-diode.html

Das alles bestimmt auch für E-Ukulisten mit Stahlsaiten sehr interessant,
aber die werden sich vermutlich nicht hierher verirren.




Ukulelen: Nur Schrott

stephanHW

Interessantes Teil, das Gewicht ist sensationell. Die Lautstärke und Klangqualität lässt sich ja leider erst beurteilen, wenn man das live hört.

Wie man kostengünstig mit einem relativ kleinen Verstärker glücklich werden kann, habe ich kürzlich hier gehört:
https://www.thomann.de/de/warwick_bc_10.htm
Diese Dinger klingen einfach gut, so wie Fritzchen sich einen tollen Basston vorstellt. Sie sind recht laut bei sehr überschaubarem Preis und kleinen Abmessungen.
Für jeden Stammtisch oder akustischen Kneipengig völlig ausreichend.

allesUkeoderwas

Zitat von: stephanHW am 23. Feb 2018, 23:58:25
Die Lautstärke und Klangqualität lässt sich ja leider erst beurteilen, wenn man das live hört.

Wie wahr!

Bezüglich Lautstärkeeinschätzung hab ich vor dem Kauf (auf Verdacht) leider erfolglos die Youtubes durchsucht, daher hab ich das Video gedreht. In Verbindung mit Saxophon und Schlagzeug hat man so wenigstens einen ungefähren Anhaltspunkt.

Ich kann auch nur jedem raten, vor dem Kauf (Instrument, oder Amp) eine Anforderungsliste zu machen.
Z.B.:
Preisvorstellung
Batterie Ja/Nein
Klanganforderung
Lautstärke
Symmetrischer Ausgang
Und sich dann im direkten Vergleich mit vergleichbarer Gerätschaft im Geschäft ein eigenes Bild zu machen.
Leider ist das nicht immer und überall möglich.

Bei den kleineren Warwicks als "Übungsamp" haben mich immer die Lüftergeräusche gestört.
Gut, daß man bei dem kleinen, von Dir genannten Modell ohne auskommt.
Fehlt eigentlich nur noch der symmetrische Ausgang für die große Bühne.

Es braucht auch erst etwas Erfahrung, bis man selbst feststellt, daß es nicht das laute Rumsen ist, daß einen schönen Bass ausmacht. So langsam komm ich aber auch dahinter...  :D
Ukulelen: Nur Schrott

goldmecki

Zitat von: allesUkeoderwas am 23. Feb 2018, 11:47:16
Die Nutubetechnik ist ja auch erst ganz frisch auf dem Markt.

Das alles bestimmt auch für E-Ukulisten mit Stahlsaiten sehr interessant,
aber die werden sich vermutlich nicht hierher verirren.
wieso denn nicht?? Ich bin "eine von denen" und freue mich über jede Bass-Info hier im Forum!
Der Roland mini cube (übrigens der gleiche Preis, wie Vox) hat den Batteriebetrieb ... und wer schon einen Amp hat und damit zufrieden ist .... oder gibts auch ein Amp-Sammel-Syndrom ;D ?
Lieben Gruß von Jutta

allesUkeoderwas

Bereits in der Steinzeit teilte sich die Menschheit in Rübenzupfer und Sammler und Jäger...

Ich wollte allerdings nur einen neuen, relativ unbekannten Bassamp vorstellen.

Da die Leistungsangaben der Hersteller aus eigener Erfahrung so eine Sache sind, hab ich dann im Probenraum das Video gedreht.
Im Vergleich zu einem laut gespielten Schlagzeug und einem Saxophon hat man dann schon eher einen Höreindruck.
Dachte ich zumindest.

Der Roland MICRO CUBE BASS RX mag bei Ukulisten vermutlich in den meisten Fällen völlig ausreichen, aber er ist nur bedingt vergleichbar.
Er hat 2 x 2,5 Watt Rms und wiegt 6,4 Kg (ohne Batterien).
Der Vox hat 50 Watt Rms und wiegt nur 4,4 Kg.
Vergleichbar wäre der Phil Jones Double Four, aber er kostet wesentlich mehr.
Ukulelen: Nur Schrott

goldmecki

Zitat von: allesUkeoderwas am 26. Feb 2018, 12:42:25

Vergleichbar wäre der Phil Jones Double Four, aber er kostet wesentlich mehr.
boah ... was Du alles weißt!! Ich find's echt toll, dass Du Dein breites Wissen hier anbietest - hab schon viel von dir gelernt!
Noch was anderes:
ein Mitspieler "bemängelte" am Roland, dass kein 2. Eingang f(ür eine andere Uke oder Mikro) ist.
geht das eigentlich: über einen BASS-Verstärker eine SOPRAN-uke spielen - und beide klingen so, wie sie sollen (also Bass schön fett und brummig, Soprane silbrig hell)????
Lieben Gruß von Jutta

allesUkeoderwas

Sicher geht das!

Man kann sogar über das Radio im Wohnzimmer spielen, sofern es einen Eingang hat.
So haben übrigens zu meiner Jugendzeit alle mal angefangen.
Echter Röhrensound, so, wie die großen Bands.  :D

Verstärker ist Verstärker - Im Prinzip.
Auf Großveranstaltungen spielen auch alle über ein Mischpult an nur 1 Verstärker (PA).
Und ein vernünftiges Radio kann doch auch gleichzeitig Ukulele, Bass und anderes in einem Lied wiedergeben.
Wenn man keine PA hat, sind Bass-, Acoustic- und Keyboardverstärker dafür besonders gut geeignet, da sie Bässe und Höhen im Gegensatz zum E-Gitarrenverstärker ziemlich neutral und linear wiedergeben.

Der Roland MICRO CUBE BASS RX hat meines Wissens einen zusätzlichen Mikrofon und einen Line Eingang.
Das "Problem" ist, daß er nur eine Klangregelstufe für den Bass hat.
Wenn man aber mit dem Kopfhörerausgang oder Line Out eines Effektgerätes (Pandorabox, Vox AmPlug, etc.) mit eigener Klangregelstufe in den Line In beim Roland geht, kann man gleichzeitig Ukulele und Bass darüber spielen.

Über dieses Thema könnte man lange referieren und mindestens ein Buch schreiben.
Am besten mal selbst etwas nachdenken und ausprobieren.




Ukulelen: Nur Schrott

goldmecki

Zitat von: allesUkeoderwas am 26. Feb 2018, 15:32:49

Der Roland MICRO CUBE BASS RX hat meines Wissens einen zusätzlichen Mikrofon und einen Line Eingang.
Das "Problem" ist, daß er nur eine Klangregelstufe für den Bass hat.

Wenn man aber mit dem Kopfhörerausgang oder Line Out eines Effektgerätes (Pandorabox, Vox AmPlug, etc.) mit eigener Klangregelstufe in den Line In beim Roland geht, kann man gleichzeitig Ukulele und Bass darüber spielen.

hmm ..  Du meinst, den Kopfhörer-Ausgang vom Vox-AmPlug in den Line-In des Rolands?
Wie ist denn der Aufbau?
Bass ---> Input-des-Rolands --->  und nu? Wohin kommt der VoxAmplug  ::)
Ich hoffe, Du gehörst zu der Fraktion: "dumme Fragen gibt es nicht"  ;)
Lieben Gruß von Jutta

Ukelix

Zitat von: goldmecki am 27. Feb 2018, 14:17:29
Zitat von: allesUkeoderwas am 26. Feb 2018, 15:32:49

Der Roland MICRO CUBE BASS RX hat meines Wissens einen zusätzlichen Mikrofon und einen Line Eingang.
Das "Problem" ist, daß er nur eine Klangregelstufe für den Bass hat.

Wenn man aber mit dem Kopfhörerausgang oder Line Out eines Effektgerätes (Pandorabox, Vox AmPlug, etc.) mit eigener Klangregelstufe in den Line In beim Roland geht, kann man gleichzeitig Ukulele und Bass darüber spielen.

hmm ..  Du meinst, den Kopfhörer-Ausgang vom Vox-AmPlug in den Line-In des Rolands?
Wie ist denn der Aufbau?
Bass ---> Input-des-Rolands --->  und nu? Wohin kommt der VoxAmplug  ::)
Ich hoffe, Du gehörst zu der Fraktion: "dumme Fragen gibt es nicht"  ;)
Der AmPlug kommt in die Ukulele.

Und in den Kopfhörerausgang vom Amplug kommt ein Miniklinkenkabel, das du hinten in den Line-In des Roland steckst.:)
mag: Brüko, Cheapo, Outlaw Country, Punkrock, (Anti-)Folk. Velvet Underground, Grateful Dead, Misfits, Jeff Lewis, Hank Williams I-III.
Käptn Offline bei Youtube

goldmecki

capito - Danke!! Ich werde testen:)
Lieben Gruß von Jutta

goldmecki

Zitat von: allesUkeoderwas am 24. Feb 2018, 13:01:10




Ich kann auch nur jedem raten, vor dem Kauf (Instrument, oder Amp) eine Anforderungsliste zu machen.
Z.B.:
Preisvorstellung
Batterie Ja/Nein
Klanganforderung
Lautstärke
Symmetrischer Ausgang

Fehlt eigentlich nur noch der symmetrische Ausgang für die große Bühne.

bei den Beschreibungen gibts Begriffe, bei denen ich echt auf dem Schlauch stehe:
"symmetrischer Ausgang" was macht der?
beim Phil Jones: was ist "einkanalig" und warum hat der einen preamp und die anderen nicht??
ist ein 4-band-equalizer für einen Bass besser als 2 oder 3-Band-Equalizer ???
Lieben Gruß von Jutta

allesUkeoderwas

#13
Wollte man diese Fragen ausführlich beantworten, wäre es ein ziemlich großer Ausflug in die Elektrotechnik.
Viele Angaben in einer Produktbeschreibung sind auch ziemlich sinnlos.
Sozusagen wissenschaftlich verbrähmter Unsinn von Marketingleuten.

Wichtig ist, daß das Gerät gefällt, gut klingt und man damit zufrieden ist.
Ob man zusätzliche Spielerchen wie eingebaute Effekte, etc. braucht, muß man selbst entscheiden.
Selbst testen ist da der beste Weg.

Preamp ist, wie der Name bereits sagt, der Vorverstärker mit der Klangregelstufe.
Sowas hat normalerweise jeder Bass Amp.
Wieviele Regler dieser hat, ist ziemlich Wurst, hauptsache, man kann damit den Klang so einstellen, wie man es wünscht.

In der Regel ist so ein Verstärker einkanalig (Selbst wenn der Verstärker eine Stereoendstufe hat).
Manche Amps bieten aber auch die Möglichkeit zusätzlich ein Mikro, oder ein 2. Instrument anzuschließen.
Dann sind sie sofern sich der Klang gesondert regeln läßt, mehrkanalig.
Der evtl. vorhandene ungeregelte Mp3 Player Eingang (Line In) wird da nicht mitgerechnet.

Ein symmetrischer Ausgang bietet die Möglichkeit, das Signal hinter der Klangregelstufe abzugreifen und mittels symmetrischem Kabel an einen größeren Amp, oder eine PA weiterzuleiten. Das macht man "symmetrisch" (ein Begriff der Übertragungstechnik) um Störeinstrahlung zu verhindern. Unsymmetrisch wäre z.B. ein 2adriges Klinkenkabel. Manche Amps haben überhaupt keinen Ausgang, oder höchstens einen Kopfhörerausgang.
Ukulelen: Nur Schrott

goldmecki

Lieben Gruß von Jutta