Kurzer Bericht Pyramid Black Tape Nylon

Begonnen von Guchot, 08. Sep 2014, 09:27:41

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Guchot

Letzte Woche sind endlich die \"Ukulele Bass Guitar Black Tape Nylon\" Saiten der Fa. Pyramid bei mir angekommen und wurden sofort auf den Harley Benton Bass aufgezogen, und zwar auf den bundierten.
Harley Benton Kahuna CLU-Bass Ukulele



Das Aufziehen der Saiten gestaltet sich bei dem HB etwas schwieriger, da er nicht, wie z.B. der Kala UBass, über eine \"Service-Klappe\" auf der Rückseite verfügt. Ich habe mir beholfen in dem ich eine alte Ukulelen-Saite von außen durch die Befestigungslöcher geführt und diese durchs Schallloch geangelt habe. Daran habe ich dann mit einem
Klebestreifen die entsprechende Black Tape Saite fest geklebt und wieder zurück gezogen. Auf diese Art und Weise hatte ich alle 4 Saiten in 5 Minuten aufgezogen.

Obwohl der HB eine Mensur von 54cm hat und somit etwas länger als der Kala oder Stevens ist, passen die Saiten problemlos und auch die Saitenspannung ist erstaunlich niedrig. Obwohl die Saiten vom Durchmesser her wesentlich dünner sind als die originalen Aquila Thunderguts, mußte ich die Sattelschlitze nicht anpassen und selbst den Halsstab mußte ich zuerst nicht verstellen.

Das Spielgefühl ist hervorragend, aber das war auch nicht anders zu erwarten, nachdem ich die Black Tape Nylon ja schon auf 2 \"normalen\" Bässen verwende. Die rein akustische Lautstärke hat mich etwas überrascht, ich hatte gedacht die Saiten wären lauter als die originalen. Sind sie aber nicht, was aber nicht weiter schlimm ist. Unverstärkt eignen sich die Ukulelen-Bässe meiner(!) Meinung nach eh nur zum üben. Und ob die im Endeffekt für Live-Betrieb nun zu leise oder VIEL zu leise sind, macht den Braten auch nicht mehr fett ;)

Verstärkt klingt der HB mit den Saiten aber hervorragend. Er verliert etwas von dem kontrabassartigen Klang der Gummisaiten, gewinnt aber deutlich an Präzision und Bespielbarkeit. Meiner Meinung nach ist der Klang nun vielseitiger einsetzbar geworden. Genau das was ich wollte :)

Was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache das die Black Tape Nylon sehr stark auf Druck reagieren. Das ist zwar bei Saiteninstrumenten so, aber im Vergleich zu meinen anderen Ukulele-Bässen und auch den \"normalen\" Shortscales die ich habe, fällt die Reaktion bei der Kombination HB/Black Tape Nylon am meisten auf. Schon wenn der Druck nur
etwas zu stark ist, verändert sich der Ton deutlich, teilweise um bis zu einem Halbton. Das ist kein Beinbruch, man muß sich aber dran gewöhnen und bei mir führte es beim ersten Überprüfen der Bundreinheit im 5. Bund zu einem kleinen Schweißausbruch.  :mrgreen:

Am auffälligsten ist das bei der E-Saite, die G-Saite hingegen läßt sich von zu starkem Druck kaum beeindrucken.

Die Bundreinheit läßt sich daher auch etwas schwer beurteilen. Man (oder ich) neigt eh dazu in den höheren Bünden etwas fester zu greifen, so daß es sich nur schwer feststellen läßt ob eine Abweichung nun auf ein Problem der Saiten, des Instruments oder des Griffes zurück zu führen ist. Auf Bässen mit einer so kurzen Mensur wie die Ukulelen-Bässe nun mal haben, spiele ich aber eh nicht höher als bis zum 9.Bund. Danach wird mir die frei schwingende Länge der Saite zu kurz und es klingt meiner(!) Meinung nach nicht mehr so dolle. Bis zum 9. Bund stimmt die Intonation aber, vernünftige Spielweise vorausgesetzt.

Nach einiger Einspielzeit fiel mir auf das die E-Saite ab dem 3. Bund ein ganz leichtes \"Singen\" von sich gab, wenn man etwas beherzter in die Saiten griff. Das Singen verstärkte sich bis zum 9. Bund hoch und wurde dann wieder weniger. Mein Verdacht fiel auf die Halskrümmung und in der Tat, nachdem ich den Spannstab minimal gelockert hatte, war das Singen auch wieder komplett verschwunden. Das bestärkt mich aber in der Absicht diese Saiten nicht auf meinem älteren Kala UBass einzusetzen, da dieser über eben diesen verstellbaren Halsstab nicht verfügt. Neuere Modelle haben den allerdings meines Wissens nach (lasse mich aber gerne korrigieren).

Fazit: Alles in allem bin ich mit der Kombination \"Harley Benton Bass Ukulele/Pyramid Black Tape Nylon Saiten\" sehr zufrieden. Der Bass ist etwas knochiger und vielseitiger geworden und paßt damit besser zu z.B. der Country Music die ich öfters spiele. Allerdings verliert der Bass deutlich den typischen Gummibass-Klang und klingt viel mehr in Richtung \"normaler Bass\".  Wer also auf den UBass-Klang steht, sollte meiner Meinung nach nicht zu diesen Saiten greifen. Mir ging es einmal ähnlich als ich ewig nach einem für mich geeigneten Banjo gesucht habe, bis ich dann festegestellt hatte das ich nicht den Klang eines Banjos, sondern einer Banjolele wollte. Der Fall hier liegt ähnlich ;)

Fotos und ggf. ein Soundbeispiel reiche ich noch nach :)

UkeDude

Danke für den Bericht, sehr Interessant.

Ich lese aber schon raus, das, wenn man auf die Taped Black Nylon gehen will eine Bass braucht, wo man den Hals einstellen kann, weil es sonst nicht optimal eingestellt ist... Sollte man dann im Auge haben...

Guchot

Zitat von: UkeDudeDanke für den Bericht, sehr Interessant.

Ich lese aber schon raus, das, wenn man auf die Taped Black Nylon gehen will eine Bass braucht, wo man den Hals einstellen kann, weil es sonst nicht optimal eingestellt ist... Sollte man dann im Auge haben...

Naja, möglicherweise hat man Glück. Der Kala hat ja eine etwas kürzere Mensur als der HB und dementsprechend wäre die Saitenspannung auch niedriger. Vielleicht ist das dann genau der Unterschied den ich am HB nachstellen mußte. Die Pyramids kosten rund 38,-€. Muß halt jeder selbst entscheiden ob ihm der Versuch das wert ist.

Guchot

Hoppla, fast vergessen: Das Problem das ich bei dem bundierten HB hatte, nämlich das die Saiten ungleich laut abgenommen werden, hat sich mit den Black Tapes nahezu erledigt. Es ist immer noch eine minmale Abweichung bei der E-Saite festzustellen, die aber absolut tolerierbar ist. Mir fällt das wahrscheinlich überhaupt nur deshalb auf weil sowohl mein Kala, als auch der Ashbory und auch der Fretless HB in der Hinsicht wirklich perfekt sind.

stephanHW

Glückwunsch, Guido!
Watt ´ne schwere Geburt, aber letztlich hat sich ja alles gefügt. Konnte mir gut vorstellen, das die Kombination gut zu Deinem Anforderungsprofil passt.
Die Black Tape Saiten haben einen Stahlkern und reagieren sehr sensibel auf Auslenkungen, ähnlich wie die Stahlsaiten meines Kirklands. Die `klassischen´ Pyramid-Saiten mit Nylonkern reagieren weniger empfindlich.

Ich finde wirklich klasse, wie vielsaitig das Das Angebot bezüglich der U-Bässe, Minibässe etc. geworden ist. Verschiedenste Varianten in Gummi, Black Tape oder Copperwound. Wer da nicht fündig wird, nu ja.


Zitat von: GuchotHoppla, fast vergessen: Das Problem das ich bei dem bundierten HB hatte, nämlich das die Saiten ungleich laut abgenommen werden, hat sich mit den Black Tapes nahezu erledigt.
Interessant, das war auch meine Erfahrung mit den rundgewickelten Pyramids.

Guchot


Miguelito

Guido hast Du Dir die Black Tape Saiten extra anfertigen lassen bei Pyramid? Ich konnte sie jetzt nicht als normales Produkt finden auf der Webseite.

Guchot

Nein, die habe ich ganz einfach per eMail bestellt. Auf der Website finde ich die auch nicht.