Verstärker Review \"Roland Mobile AC\"

Begonnen von torstenohneh, 07. Nov 2014, 17:27:56

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torstenohneh

So, wie versprochen ein ausführliches Review vom Verstärker.

Rahmendaten und Bilder zu dem Verstärker findet ihr hier von Roland selber aufgelistet:
http://www.rolandmusik.de/produkte/details/1246/743/
Momentan wird der Verstärker für einen Preis zwischen 150 und 160€ angeboten.

1. Eindruck:
Nimmt man das Gerät aus seiner Verpackung fällt einem erst mal die unglaubliche Kompaktheit auf. Es wirkt ausserdem sehr robust. Das Gehäuse sieht aus wie Metall ist aber wahrscheinlich Hartplastik.
Die Boxen sind von einer Metall-Lochplatte geschützt, welche ihrerseits mit einem dünnen Tuch überzogen ist.
Die Potis sind sehr leichtgängig, geschmeidig und fühlen sich ebenfalls hochwertig an. Da wackelt nix.
Das Gerät lässt sich auf einen handelsüblichen Mikrofonständer montieren.

Weiter in die Verpackung geschaut ...
Es kommt ein Henkel mit der ähnlich wie ein Gitarrengurt an das Gerät montiert wird. Das war ein wenig pfriemelig, aber ich bin mir sicher, dass der Riemen niemals abgeht oder sich lockert.
6 AA Batterien sind ebenfalls in der Verpackung enthalten.
Eine gedruckte mehrsprachige Bedienungsanleitung liegt ebenfalls bei.
Leider kein Netzgerät. Das ist aber eine typische Roland / Boss Eigenart, die meiner Meinung nach mal generell nachgebessert gehört.

Instrumentenkanal:
Der Kanal hat einen eigenen Laustärkenregler und einen eigenen Choruseffekt. Ausserdem teilt er sich mit den anderen Kanälen die sogenannte ,,Wide" Funktion, die Tone Einstellung und den Hall Effekt.

1) Boatpaddle Ukulele mit MiSi Untersteg Pickup:
Der Verstärker generiert einen super Klang, Clean und ohne Verzerrungen wie das bei einem Akustikverstärker der Fall sein muss. Rückkopplungen konnte ich nur erzeugen auf voller Lautstärke und direkt vor dem Verstärker. Ich würde das also als rückkopplungsarm bezeichnen.

2) Brüko Ukulele mit Shadow Korpus Pickup:
Ein ebenfalls recht schöner Ton, Clean und ohne Verzerrungen. Allerdings, wie zu erwarten war, neigen diese Pickups eher zu Rückkopplungen. Bei höheren Lautstärken sollte man sich dann neben und nicht mehr vor dem Verstärker befinden.

3) Schaller Oyster Aufklebepickup:
Der Ton ebenfalls schön, allerdings noch rückkopplingsanfälliger als der Shadow Pickup.

Alles in allem gefällt mir der Instrumentenkanal sehr gut. Den Choruseffekt könnte man für Balladen nutzen. Der Tone Regler macht seine Arbeit ebenfalls gut. Der Hall ist von sehr guter Rolandqualität.
Die Wide Funktion versucht einen Effekt zu erzielen, der dem Sound mehr Raum geben soll. Das funktioniert ganz gut. Jedoch wirkt das Instrument dadurch weniger direkt.

Der Mikrofonkanal:
Hier fällt als erstes auf, dass ein Klinkenstecker benutzt werden muss. Man benötigt also ein Mikrokabel mit einer Seite XLR Female und der anderen Seite 6,3mm Klinke. Ich hatte so etwas zum Glück schon Zuhause. Ansonsten würden die Kabelkosten noch einmal mit ein paar Euro zu Buche schlagen.
Ich konnte mein Mikrofon jedenfalls anschliessen und finde den Sound fehlt es ein wenig an Wärme und Bässe (naja wo sollen die auch herkommen bei den kleinen Lautsprechern?)
Der Choruseffekt wirkt sich auf den Mikrokanal nicht aus. Der Wide Effekt schon. Wenn man diesen einschaltet, dann wird die Stimme noch einmal um ein wenig Direktheit reduziert. Das gefiel mir jetzt nicht so sehr, daher werde ich wohl auf den Wide Effekt in Zusammenspiel mit Mikro Kanal verzichten.
Der Hall muss ein wenig dosierter eingesetzt werden als wenn man nur ein Instrument allein spielt. Macht dann aber ebenfalls einen sehr schönen Effekt.

Der zusätzliche Kanal:
Er ist dafür gedacht, dass MP3 Player ö.ä. eingespielt werden können. Hier kann man entweder einen 3.5 mm Klinkenstecker oder zwei Cinch Stecker verwenden.
Auf diesen Kanal haben Hall, Chorus und Wide Effekt überhaupt keinen Einfluss. Hier geht es nur ums Playback.
Funktioniert wunderbar, klingt sehr gut und ist laut. Volle Punktzahl hier!
Eigentlich wollte ich meine Finhol Stompbox auch über diesen Kanal einspielen. Hier ist ein 3,5 auf 6,3mm Klinkenadapter erforderlich. Den habe ich schon, allerdings steht der Stecker so weit raus, dass ich Angst hätte, die Hebelwirkung würde die Buchse beschädigen. Darauf muss ich also verzichten.

Die Praxis:
Die Praxis fehlt natürlich noch ein wenig. Folgendes kann ich aber sagen:
Bei der Probe mit mehreren Gitarren, Bass, Keyboard und Saxofon hat er sich schon mal bewährt. Wie lange der Verstärker auf Batterien läuft muss ich mal bei Gelegenheit ausprobieren.
Ich werde den Verstärker noch als Personal Monitor beim Kneipengig testen. Mal sehen wie er sich da macht. Ich kann mir vorstellen, dass er da schon zu leise ist.
Was kann man damit spielen: Proben, Kneipengigs (wenn man die Aufmerksamkeit der Gäste hat; ansonsten eher nicht), Geburtstagsständchen, Reisestereoanlage u.ä.

Als ich den Verstärker auf Akkus laufen lassen wollte, hat er sich bei höherer Lautstärke einfach abgeschälten. Hier war dann wohl die Spannung von 7,8V der Akkus nicht ausreichend. Wahrscheinlich gehen nur Alkalibatterien, die dann tatsächlich 9V liefern.

Fazit:
negativ:
- passendes Netzteil nicht vorhanden
- Akkus funktionieren nicht so recht.
- nur Klinkenanschluss für Mikrofon

positiv:
- super Instrumentenkanal
- spitze Halleffekt
- Kompakt und leicht
- Robust
- Einfach zu bedienen
- Klang des zusätzlichen Kanals sehr gut

Ich habe ihn jedenfalls behalten!
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

TERMInator

Zitat von: torstenohnehHier fällt als erstes auf, dass ein Klinkenstecker benutzt werden muss. Man benötigt also ein Mikrokabel mit einer Seite XLR Female und der anderen Seite 6,3mm Klinke.
Oder ein XLR-Klinke-Adapter, 6,50 beim großen T. Dann kann man das XLR-Kabel für beide Anwendungen nutzen.

stephanHW

Zitat von: torstenohnehEigentlich wollte ich meine Finhol Stompbox auch über diesen Kanal einspielen. Hier ist ein 3,5 auf 6,3mm Klinkenadapter erforderlich. Den habe ich schon, allerdings steht der Stecker so weit raus, dass ich Angst hätte, die Hebelwirkung würde die Buchse beschädigen. Darauf muss ich also verzichten.
Es gäbe doch auch diese Lösungen:
http://ostermann-konsolen.rakuten-shop.at/sp/kabel-1x-klinke-st-35-stereo-1x-klinke-bu-635-stereo-02-m-1045133200.html?psm=Nlv6AkAScMQ8QMwS%2FnlSB440WXdhMRGFHfkPSFnha0MVHstDMMuA8Q%2B310c7%2F00JDvfLRy5aNQA%3D&cid=shopinfo&sclid=c_10_1297_29171

http://www.ebay.de/itm/Adapter-2x-Cinch-Chinch-RCA-Stecker-1x-6-3mm-Klinke-Kopfhoerer-Buchse-AUX-IN-OUT-/111107345544

Vielen Dank für das sehr informative Review! Das Design provoziert bestimmt keine feuchten Träume bei Nostalgikern, aber man bekommt sehr vielseitige, robuste und toll klingende Geräte, die sich in der praktischen Anwendung bewähren. Insbesondere die Verwendung als Mini-PA oder als persönlicher Monitor auf etwas größerer Bühne finde ich so interessant. In unserem Band-Umfeld ist das z.B, der Street-Cube, der mal für Straßenmusik, mal als Gesangs-Monitor bei Proben oder mal als Keyboard-Monitor auf der Bühne herhalten muss. Diese Anschaffungen bereut man i.d.R. nicht
Klasse, wenn es mit diesem Roland eine noch kompaktere Lösung gibt, die funktioniert und gut klingt.

Malama

#3
Moin!
Ich hatte mir den Roland Mobile AC, nachdem ich meine kleine Korala Bass Ukulele gekauft habe, um mal in kleiner Runde mit einigen Ukulelen verstärkt zu spielen, vor ca. 1er Woche angeschafft, um meinen EBS Cassic 60 W http://www.justmusic.de/de-de/gitarren-baesse/bassverstaerker/combo/139058/classic-session-60.html  nicht mitzuschleppen zu müssen . Der Roland sollte ja auch für Bass geeignet sein....beim ersten Spielen mit dem Bass hat es kurz geploppt und der Roland war \"tot\"....habe ihn zurückgeschickt und nun den http://www.musicworldbrilon.de/voxpathfinderpf10bbass.html?refID=google.de&gclid=CLrNy4i77sECFSrHtAodzAwAcA  bestellt..mal gucken, ob der es bringt ;)  8) !

Louis0815

#4
Falls jemand einen haben möchte: ich verkaufe meinen unbenutzten Mobile AC nebenan...
::===( o ו )  ( ו o )===::
Sopranino: Antica Ukuleleria Allegro
Sopran: Makala MK-S, Kala SSTU-FMCP, Makala Waterman, Firefly Banjolele, Flight TUS-50, Flight WUS-3, Kala Bambus
Konzert: Flea M-42, Blackbird Clara, ukuMele Akazie I (CGDA), Big Island KTO-CT, Noah 8string, Kiwaya KPC-5K, Risa Stick, Romero STC-X, Brüko K021
Tenor: Pono MTDX8, KoAloha KTM-25
Bass: Kala UBass EM-FS (Aquila Red)


(Jeder kann mitsegeln, auch ohne Vorkenntnisse: www.alex-2.de)