Harley Benton BJU-15Pro - Work in Progress - finished! *freu*

Begonnen von Knasterbax, 31. Jan 2015, 22:04:25

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Knasterbax

N'Abend, Gemeinde,

ich mache hier mal einen eigenen Tröt auf, weil die Probleme mit meiner HB wohl doch etwas spezieller sind...

Es gab ja eigentlich keinen Grund, nach dem Erwerb und erfolgreichen Pimpen des kleinen APC-Banjolelchens schon wieder was zu kaufen, aaaaber UAS findet immer ne Ausrede, und mir ging es schon auch mit Open back-Banjolelen so, dass man die entweder komisch halten musste oder der Sound in der Plauze versackte.
Also her mit der Resonator!

Positiver erster Eindruck gestern nach dem Auspacken. Bundstäbchen zwar kratzig, Sattel scharfkantig - aber geschenkt. Für'n Hunni!?!  ;D

Beim Aufziehen der Aquilas fiel mir dann auf, dass die Saiten gar nicht mittig übers Griffbrett laufen, sondern schepp, was daran liegt, dass der Saitenhalter etwas seitlich versetzt unten am Kessel sitzt.
Ich den Resonator also abgeschraubt und festgestellt: Der den Kessel stabilisierende Gewindestab sitzt schräg drin, und also sitzt auch der Saitenhalter nicht da, wo er soll:


Kurz überlegt: Rücksendung oder basteln? Gebastelt:
Das Loch unten am Kessel seitlich erweitert, das Ende der Stange rübergezwängt und das Zurückfedern durch ein Stückchen Hartholz verhindert.


Alles wieder etabliert, Fell gespannt, Steg justiert, gestimmt, gespielt.
Und gestaunt: Während die Saitenlage am Sattel perfekt ist, bleibt mir am 12. Bund zwischen Bundstäbchen und Saite gerade mal ein guter Millimeter Luft.
Das ist zum Zupfen definitiv zu wenig. Da müsste ich mit dem Daumen immer überm Kessel beleiben, und das klappt nicht bei so einem kleinen Instrument.

Woran liegts? Am Zusammenspiel von Fellspannung, Steghöhe und Hals-Kessel-Winkel.

Mit der Fellspannung war ich erstmal zufrieden, da wollte ich nicht noch straffer ziehen. (Von Stephan hab ich ja gelernt, dass das Maximum an Klang nicht zwangsläufig mit einem Maximum an Fellspannung einher geht.)

Der Steg hat die üblichen 16mm Höhe. Hab ich also erst mal einen höheren (18mm) Steg aufgesetzt, hatte ich noch von Wim.
Der beschert mir am 12. Bund immerhin stolze 2 mm Luft. Genug?

Dann der Versuch, den Halswinkel zu verringern. Dazu wollte ich den Halsfuß ein bisschen vom Kessel wegbringen, und um nicht am Halsfuß rumsägen zu müssen, hab ich zwischen Halsfuß und Kessel eine Unterlegscheibe über die Gewindestange gelegt:


Das hat zwar einen besseren Winkel gebracht, klanglich war das Ergebnis aber höchst fragwürdig: Offenbar braucht das Instrument eine feste Verbindung zwischen Hals und Kessel. Wer hätt's gedacht...  ::)

Und das ist nun stand der Dinge:
Ein flacherer Hals-Kessel-Winkel wäre immer noch wünschenswert - aber wie bewerkstelligen?
Der höhere Steg bringt zwar Millimeter, zwingt die Saiten ab dem Saitenhalter aber gleich sehr in die Höhe:


Die Fellspannung doch noch ein bisschen raufsetzen?

Oder auf ein Umtauschinstrument hoffen, dass einen besseren Halswinkel mitbringt?
Aber wer weiß, was das dann für andere Macken hat??
Fragen über Fragen...  ::)

Danke für die Aufmerksamkeit!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ibongo

Daumen hoch für die Geduld und Arbeit! Höffentlich kling sie jetzt nach deinen Wünschen.
Ho'omaluhia

allesUkeoderwas

Dit schöne Banjo in der Hand eines Thetapeuten, tsts, au weia! Aus- und kaputtthetapiert!

1. Unterlegscheibe - was meinst Du wozu die Stange im Inneren gut ist?

Antwort: Eigentlich gedacht, um Schraubenzieher oder Nagel in's Loch zu  stecken und dann mit einem Schraubenschlüssel am unteren Ende mit je ca. 1/4 Umdrehung die Muttern justieren, bis Neckangle stimmt. --> Stange kürzer = Rim zusammenquetschen = Saitenlage niedriger... und/oda umgekehrt... Wirste ja merken.

2. Saiten nicht mittig zum Griffbrett.

Ändert man normalerweise durch verschieben der Brücke... Naja

3. Gratiszusatzinfo

Fellspannung: Je mehr, desto lauter/besser ist ein Trugschluß. Zuviel Spannung würgt den Ton ab.

Ich schätz mal daß es wie ein 6er im Lotto ist, ein richtig eingestellte Banjo vom Discounter zu erhalten. Die Dinger müssen nunmal vor Gebrauch erstmal richtig eingestellt werden und das ist zeitraubend. Wenn man ein Banjo für 100 Öcken kaufen tutet, kann man wohl kaum erwarten, daß ein Instrumentenbauer vor Auslieferung noch mal 'ne Stunde Zeit investiert. Die meisten Käufer merken ohnehin nüscht, selbst wenn dit Ding wie 'ne Keksdose klingt.
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

Moin Jogi!
ZitatAus- und kaputtthetapiert!
Nana, die Stange zu begradigen war der Sache schon dienlich, auch wenns wüst aussieht. Mit Brücke verschieben allein war da nix zu retten.

Und die Unterlegscheibe is ja wieder raus... Diese Idee war allerdings 'n Griff ins K*o, Danke für die sachdienlichen Hinweis mit Sinn & Zweck der Stange. Hättich drauf kommen können *schäm* ...

ZitatWenn man ein Banjo für 100 Öcken kaufen tutet, kann man wohl kaum erwarten, daß ein Instrumentenbauer vor Auslieferung noch mal 'ne Stunde Zeit investiert.
Wohl gesprochen, kalkuliere ich immer mit ein...
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Frolicks

Nicht mittig zum Griffbrett bzw Sattel sitzenede Saitenhalter habe ich bisher noch auf jeder meiner drei Banjolelen gesehen... Wim-o-lele, Gretsch Clarophone, und HB BJU-15... hat sich aber noch bei keiner negativ auf den Klang ausgewirkt... jedenfalls klingen alle drei super.

ABer es ist wohl, wie Jogi schreibt... ist pure Glückssache, ob man so ein in dieser Preisklasse in einigermaßen spielbarem Zustand bekommt. In diesem Sinne hatte ich wohl einfach mal Riesenglück... bin immer noch sehr angetan, und außer Saiten tauschen hab ich noch nix machen müssen.
I plink, therefore I am.

TERMInator

Meine hat keins der beschriebenen Probleme....
Saitenlage eher etwas zu hoch, aber erstmal lass ich das so.

stephanHW

Zitat von: Frolicks am 01. Feb 2015, 11:24:35
Nicht mittig zum Griffbrett bzw Sattel sitzenede Saitenhalter habe ich bisher noch auf jeder meiner drei Banjolelen gesehen... Wim-o-lele, Gretsch Clarophone, und HB BJU-15... hat sich aber noch bei keiner negativ auf den Klang ausgewirkt... jedenfalls klingen alle drei super.
Ich habe ja ein ähnliches Problem mit der Kleinen. Auf den Klang wirkt sich das selbstverständlich nicht negativ aus, spielt sich aber etwas unschön, wenn die Saite auf der einen Seite des Griffbrettes knapp am Rand liegt, auf der Anderen Seite hingegen ein halber Zentimeter Platz ist. Wie immer eine Frage, was man noch tolerieren mag (weil es z.B. in der Praxis nicht relevant ist) und was eben nicht geht.

Jogis Vorschlag, den Steg zu verschieben, bringt selbstverständlich sofortigen kosmetischen Erfolg,  ;)

@Knasterbax: Würde nicht ein höherer Steg den gewünschten Erfolg bringen, wenn sich die Saitenlage durch Verstellen der Gewindestange nicht ausreichend anpassen lässt? Du hast doch bestimmt noch das Holzklötzchen von APC irgendwo herumliegen.


Frolicks

Selbstverständlich spielt es eine Rolle, um wieiviel die Saitenaufhängung zu einer Seite versetzt ist. Reden wir hier von einem Zentimeterchen, oder von gleich mehreren?
Bei allen drei sich z Zt bei mir befindlichen Banjolelen geht es um weniger Zentimeter, also eben gerade noch so viel, dass es sich problemlos durch Verschieben des Stegs ausgleichen lässt. Beim Banjo kein Problem.
Bei meiner Kala Reso ist das schon ein bisschen schwieriger, allerdings siehts auch da in erster Linie doof aus, nachteilig aufs Spielen wirkt sich das eher nicht aus (dass die sich nicht so doll spielt hat da andere Gründe...).


Zu den sonstigen Problemen dieses, also Knastis Exemplar, kann ich leider nichts sagen, ich frage mich nur, ob nach den diversen bereits vorgenommenen Eingriffen Thomann die überhaupt noch zurücknehmen würde... in der Regel sind die ja sehr kulant, aber wenn schon so viel dran rumgebaut wurde...?
I plink, therefore I am.

allesUkeoderwas

Zitat von: Frolicks am 01. Feb 2015, 13:05:10
Bei allen drei sich z Zt bei mir befindlichen Banjolelen geht es um weniger Zentimeter...

Ooouups... Na solange es kein Meter wird.  :D

Eine außer Mitte Geometrie (halte ich ohnehin nur für optisch, kosmetischen Makel) richtung "Low" kann auch positiv sein! Wenn man low Irgendwas mit glattem  Remo spielt, kann's sein, das die Brücke sonst beim Spielen in Richtung dünnste Saite wandert.
Ukulelen: Nur Schrott

Knasterbax

@Stephan:
Zitat@Knasterbax: Würde nicht ein höherer Steg den gewünschten Erfolg bringen, wenn sich die Saitenlage durch Verstellen der Gewindestange nicht ausreichend anpassen lässt? Du hast doch bestimmt noch das Holzklötzchen von APC irgendwo herumliegen.
Das war ja - siehe Post 1 - mein erster Versuch, die Saitenlage anzupassen; 18mm Steghöhe statt 16. (Das APC-Klötzchen bringt übrigens auch nur 16.)

@Frolicks:
Zitat...ob nach den diversen bereits vorgenommenen Eingriffen Thomann die überhaupt noch zurücknehmen würde... in der Regel sind die ja sehr kulant, aber wenn schon so viel dran rumgebaut wurde...?
Dazu müsste ein Servicemensch den Resonator abschrauben und auch noch hinter eine Unterlegscheibe schauen - und wer bei Th. nimmt sich diese Zeit?  ;D (Höchstens einer, der hier mitliest.)
Mehr ist ja baulich auch gar nicht verändert worden!

Aber das gute Stück bleibt jetzt eh bei mir - ein Findel-Tier, dass man gesund gepflegt hat, schickt man auch nicht mehr ins Tierheim!  ;D


Stand der Dinge:
Mit Jogis freundlicher Nachhilfe im Rücken hab ich dem Kessel noch ordentlich Druck gemacht, so dass die Saitenlage am 12. bei moderater Fellspannung und Originalsteg jetzt anständige 2mm aufweist - und das reicht mir.

Ob die alten Aquilas der Weisheit letzter Schluss sind, muss sich noch zeigen; alternativ hab ich noch braune Worths da, und Aquila Reds in Tenorlänge sind unterwegs.

Was die Gurtfrage betrifft, bin ich - bei dem Trumm! - mit Im-Sitzen-spielen-und-den-Hals-per-Ukuleash (in der Schnürsenkelvariante)-stützen ganz zufrieden.

Jetzt wirds langsam Zeit, das Ding auch mal zu spielen!   ;D
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

allesUkeoderwas

Zum dicken Holzklötzchen fällt mir noch was ein...
Stichwort Massenträgheit (Hat nix mit B.U.S. Besucherschwund zu tun) - Bildlich für Nichttechniker:
Ist so, als wenn eine Gazellensehne ein Elefantenbein zum Trampeln auf der Prärie bewegen soll...
Zur Gazellensehne gehört ein Gazellenbeinchen...
Hab mal gehört, die Dinger sollen max 2 Gramm wiegen.
Ukulelen: Nur Schrott

TERMInator

Zitat von: Knasterbax am 01. Feb 2015, 23:09:32
.. und Aquila Reds in Tenorlänge sind unterwegs.
Genau die habe ich auch raufgespannt.
Klingt extrem anders als mit den Werkssaiten.
Bin mir aber nicht schlüssig, ob ich das jetzt auch extrem besser finde.

Knasterbax

#12
Gumorn, Jogi,
jetzt versteh ich, warum die Banjo(lelen)stege durchbrochen sind und meist nur eine dünne Ebenholzauflage haben (Ausnahme: APC-HighEnd-Banjolele  ;D).
Ich leg meinen Steg mal auf die Briefwaage.
(BTW: Die Stege vom Wim sind auch ziemlich massive Klötze ...  :-[)
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)