Tasche selber machen

Begonnen von taktlos, 16. Jan 2010, 13:56:29

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taktlos

Huhu,
zu dem Thema habe ich noch nix im Forum gefunden - was vermutlich daran liegt, dass sich keiner die Mühe macht, eine Tasche selbst herzustellen, weil\'s die ja für relativ kleines Geld zu kaufen gibt.
Mir ist nun aber dieses hübsche Stöffchen in die Hände gefallen;

und da ich für meine flache Brüko keine genau passende Tasche habe, möchte ich nun versuchen, eine selbst herzustellen.
Nähmaschine und andere Materialien sind soweit vorhanden; über Polsterung, Platzierung und Anbringung von Reißverschluss, Griff, Gurt usw. habe ich mir schon ausgiebig Gedanken gemacht.
Bevor ich nun aber loslege, habe ich eine Frage an Euch:
In gekauften Gigbags befindet sich oben/vorn innen, etwa auf Höhe Brücke bis Schallloch eine verstärkte rechteckige Einlage. Wozu dient diese? Die gleiche Frage stelle ich mir beim kleinen Pölsterchen, das unten (da, wo der Gurtpin ist,) eingeklettet ist. Was soll das? Muss ich sowas in meine Tasche auch einbauen? Solange mir der Sinn verborgen bleibt, würde ich das eher weglassen; aber irgendeinen Sinn wird das doch wohl haben..?

Floyd Blue

Schöne Idee, eine Tasche selber zu machen. Ich werde den Bastelbericht mit Interesse verfolgen.

Wenn die Tasche an sich schon voll gepolstert ist, sind vielleicht die kleinen Pölsterchen nicht notwendig, kommt aber wohl auf die Dicke der Polsterung an. Das kleine Pölsterchen an der Stelle, wo sich der Gurthalteknopf befinden könnte, ist sicher dafür da, dass es nicht durchscheuert.


Interessant wäre es sicher auch Koffer selbst zu bauen.

BTW: Meine Pölsterchen würde ich auch nicht benötigen. :mrgreen:

taktlos

#2
Was das Pölsterchen an Pinstelle angeht, hast du vermutlich recht.
Ich finde dabei sehr merkwürdig, dass es auf einer Seite fest angenäht ist (nicht rausnehmbar), aber zusätzlich mittig mit Klett befestigt ist. Was das wohl soll?


Aber die Einlage an Brücke und Schalloch ist bestimmt keine zusätzliche Polsterung, sondern eine recht harte Verstärkung - aus viel festerem, stabilerem Material als das Taschenfutter.
Nun fällt mir grad auf, dass die selbe Verstärkung auf Höhe des Kopfes auch angebracht ist.

(auf Schallochhöhe ist es übrigens NICHT die Rückseite der Außentasche - die ist nämlich größer und jenseits der Polsterung eingesetzt.

Floyd, für deine Extra-Pölsterchen habe ich vorerst keine Verwendung - habe selbst genug davon auf Vorrat. Falls noch kältere Zeiten kommen  :oops:

uogbfan

Oh, ich bin immer dafür diese Art von Stoff für so ernsthafte Sachen, wie eine Ukentasche zu mißbrauchen. Nee, also, ganz ernsthaft. Die meisten Mitreisenden halten das Ding in der schwarzen Tasche das unsereiner oft mitschleppt doch vermutlich eh für eine Geige und Geigen sind seriös und absolut nicht lustig. Dafür einen Stoff zu nehmen, der eher nach Kinderbettwäsche oder -schlafanzug aussieht, ist dann einfach cool.

Wir haben doch auch so ein Labbertäschchen mit einseitig festgenähten beweglichen Pölsterchen hier rumfliegen, Floyd, nicht?

Ich würde unterstellen, mit den wegklappbaren Pölsterchen sparen sie beim Transport von vielen solchen Taschen eine Menge Volumen. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, daß die vielen kleinen Polster anstatt einiger weniger großflächiger einfach nur Material sparen und den Käufer trotzdem in Sicherheit wiegen sollen.

Vieviel bleibt denn von dem Stoff danach übrig? Unsere Mietzen haben ein Ikea-Doppelbettchen und ich könnte noch mehr Bettwäsche dafür brauchen...

Floyd Blue

Ich stimme uogbfan in allen Punkten zu.

Unsere Taschen sind alle komplett unterschiedlich. Eind Konzert-Tasche sieht exakt aus wie Deine, taktlos. Die Rockbag Sopran-Tasche ist eine Fehlkonstruktion, die hat einen so wobbeligen Außenstoff, dass man immer meint, die Uke sei durchgebrochen. Außerdem hat das Gurtpin-Polster nicht dieses Klettband. Die beste Sopran-Tasche ist die von Thomann: einigermaßen dicke Polsterung, sehr stabiler Außenstoff, dadurch ziemlich stabil für eine Tasche, hat aber keine dieser Zusatz-Pölsterchen. Dann gibt es da noch eine Konzert-Tasche für die Aria, die ist noch etwas besser als die Thomann Sopran-Tasche und die hat auch keine Zusatz-Polster. Dann gibt es noch die eine oder andere ungepolsterte Tasche, die aber nur als Staubschutz dienen können.

Mein Fazit: Polsterung einigemaßen dick machen. Stabile Innenhaut schützt vor Durchscheuern und dient mit stabiler Außenhaut zur Steifigkeit der Tasche zu. Ich denke aber auch, dass für hochwertige Instrumente ein Koffer immer besser ist.

Benutzername

Ich würde anstatt einer Tasche lieber gleich einen Koffer bauen und mit dem Stoff beziehen. Dann hast du auch keinen Reissverschluss anzubringen und es ist sicherer für die Uke. Die simpelste Variante wäre da ein rechteckiger Koffer, in den man innen einfach Schaumstoff klebt.

sapf

Bei mir sind die Taschen auch alle unterschiedlich. Mit oder ohne zusätzliche Pölssterchen. Das Pölsterchen am Gurtpinende ist bei mir lose, auch ohne Klettverschluß und damit wohl tatsächlich umlegbar um viele Taschen platzsparend transportieren zu können. Das Polster find ich aber ganz gut nicht nur gegens Durchschäuern, die Uke ist auch besser geschützt beim Abstellen der Taschen. Die Verstärkung unter der Außentasche sitzt bei meinen Taschen exakt unter der Außentaschen und ist sicher als Schutz gegen spitze oder harte Sachen in der Außentaschen gedacht. Wenn ich mir eine Tasche nähen würde, würd ich auch einfach überall ein glechmäßig dickes Polster nehmen. Kann dein Stoff noch eingehen, falls du die Taschen mal waschen mußt? Die Idee, einen Koffer damit zu beziehen, finde ich auch gut. Aber einen Koffer muß man erst mal machen können. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg. Das wird sicher eine super Tasche (oder Koffer).

Floyd Blue

Noch was: Wo hast du denn diesen Stoff her? Der sieht echt klasse aus! :D

sapf

Ja genau, das würde mich auch mal sehr interessieren :P

susa

Und eine fertige Ukulelentasche oder einen Koffer innen oder aussen mit dem Stoff beziehen?

sapf

Hey, das ist eine gute Idee, man könnte eine Art Überzug nähen und mit Klett oder Ähnlichem befestigen. Damit könnte man sogar zu dünn gepolsterte Taschen noch verbessern, indem man noch dünnes Polster mit dem Stoff zusammen verwendet. Ich glaub, das werd ich mal versuchen! Aber erst brauch ich mal schönen Stoff.

arkay

Hmm vllt ist dieser klappbare Schutz ja für ein evtl. Verstärkerkabel (falls man eine e-uke hat), dass man dann darum wickeln kann und durch den Klett vom wieder aufrollen gesichert wird... aber sonst hätte ich auch keine Ahnung^^

gerald

Hans traut sich ja nach eigenen Angaben nicht an Nadel und Faden, darum gibt es auch keine Taschen für seine Sopraninos. Für die flachen Brükos gibt es leider auch nicht so richtig Taschen auf Maß, entweder eine Tasche für eine normale Sopran, die Tasche für die flachen Kalas passen auch halbwegs, gibt es offiziell aber wohl nur mit Ukulele, ansonsten bleibt da nur selbst machen. Sobald Dein Exemplar bei Treffen bewundert werden kann, werden Dich die Leute also auf die Serienproduktion ansprechen.

Jeanadrine hat sich allerdings auch schon eine Tasche für ihre flachen Brükos genäht. Vielleicht kann sie ja noch weitere Tips geben.

Zitat von: taktlosBevor ich nun aber loslege, habe ich eine Frage an Euch:
In gekauften Gigbags befindet sich oben/vorn innen, etwa auf Höhe Brücke bis Schallloch eine verstärkte rechteckige Einlage. Wozu dient diese? Die gleiche Frage stelle ich mir beim kleinen Pölsterchen, das unten (da, wo der Gurtpin ist,) eingeklettet ist. Was soll das? Muss ich sowas in meine Tasche auch einbauen? Solange mir der Sinn verborgen bleibt, würde ich das eher weglassen; aber irgendeinen Sinn wird das doch wohl haben..?

Teilweise kann ich nur vermuten, aber vielleicht hilft es ja trotzdem.

Das zuätzliche Polster unten haben nicht alle Taschen, tendenziell die etwas teureren. Ich denke, dass die Hersteller da von einer besonders gefährdeten Stelle ausgehen. Da ist es wohl einfacher, ein zusätzliches Polster einzubauen, was man wegklappen kann, um die leere Tasche platzsparend bei nicht Gebrauch zu verstauen, als dort eine dickere Polsterung zu verwenden.

Der stablilere Stoff bei der Brücke und den Wirbeln soll vermutlich nicht das Instrument, sondern die Tasche schützen. Mitunter kommen dort die Enden der Saiten mit der Tasche in Berührung. Hast Du die sauber abgeschnitten, haben die mitunter kleine Spitzen, die aus dem dünnen Nylon einer Tasche bei der normalen Bewegung Fäden ziehen könnten.

taktlos

#13
Huch, was\'n das? Bin mal kurz wech, da kommen mehr Antworten, als ich geahnt habe. Fein, fein...

Zitat von: arkayHmm vllt ist dieser klappbare Schutz ja für ein evtl. Verstärkerkabel (falls man eine e-uke hat), dass man dann darum wickeln kann und durch den Klett vom wieder aufrollen gesichert wird...
Zitat von: gerald...einfacher, ein zusätzliches Polster einzubauen, was man wegklappen kann, um die leere Tasche platzsparend bei nicht Gebrauch zu verstauen, als dort eine dickere Polsterung zu verwenden.

Der stablilere Stoff bei der Brücke und den Wirbeln soll vermutlich nicht das Instrument, sondern die Tasche schützen. Mitunter kommen dort die Enden der Saiten mit der Tasche in Berührung. Hast Du die sauber abgeschnitten, haben die mitunter kleine Spitzen, die aus dem dünnen Nylon einer Tasche bei der normalen Bewegung Fäden ziehen könnten.

Das klingt beides sehr sinnvoll! Vor allem die These mit dem Schutz der Tasche vor spitzigen Enden ist schlüssig! Da ich einen eher unempfindlichen Stoff für das Innenleben verwenden will, brauche ich das also nicht zu beachten.

Was den Vorschlag mit dem Koffer angeht: Auf die Idee bin ich auch schon gekommen. Aber 1. möchte ich nicht viel oder besser garkein weiteres Geld ausgeben (fertigen Koffer kaufen und beziehen kommt also nicht in frage), 2. finde ich einen eckigen Koffer nicht so gut/schön/praktisch und 3. kann ich zwar passabel nähen, aber nix \"bauen\". Koffer ist also nix für mich.

Die Idee, eine bestehende Tasche zu beziehen, kann mich spontan auch nicht begeistern. Vor allem, weil ich ja eine möchte, die genau zu der flachen Brüko passt. So eine habe ich nicht und wüsste auch nicht, wo ich sie kaufen könnte. Außerdem will ich ja kein weiteres Geld ausgeben. Und selbst, wenn ich eine hätte, wäre das Nähen einer \"Umverpackung\" wahrscheinlich beinahe genauso aufwändig wie das Nähen einer kompletten Tasche.

So bleibt also nur der ursprüngliche Plan, das Ding ganz und gar selbst zu fertigen. Sobald ich die Zeit dazu finde, werde ich loslegen und entsprechend berichten.

Ich verwehre mich übrigens auf\'s Schärfste gegen die Behauptung, der Stoff sähe aus wie Kinderbettwäsche!
 8)  Vielleicht wie ein Schlafsack (diese, in denen die Babys sich nicht mehr bewegen können), aber Wäsche? niemalsnich!
Der stammt übrigens aus der E-Bucht USA, stammt aus der aktuellen Elvis-Presley-Stoff-Kollektion (nee, das hat nix mit Drogen zu tun!) und ist auch in rot verfügbar  :D