Frage an die Holzbläser

Begonnen von losguidos, 16. Feb 2011, 18:25:52

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losguidos

Gestern hat mich ein Bekannter mal auf seinem alten Selmer Mark sowieso Tenor Saxophon spielen lassen und das hat soviel Spaß gemacht, daß ich das Teil gar nicht mehr aus der Hand geben wollte :D Jetzt hat ein Tenor Saxophon leider auch ein paar Nachteile. Das Teil ist höllenlaut, zumindest wenn man\'s noch nicht richtig kann (man bräuchte schon einen Proberaum will man sich es nicht mit den Nachbarn verscherzen) und die besseren Exemplare kosten gleich mal ein paar Tausender. Kommt also momentan nicht in Frage, aber was gäb\'s für Alternativen? Klarinette (auch nicht viel leiser und billiger), Xaphoon (kann man das vom Spielgefühl mit einem Saxophon überhaupt vergleichen?), oder vielleicht Flöte? Ok, Flöte ist natürlich was ganz anderes. Interessant fände ich auch eher Querflöte, oder Piccolo-Flöte und erstere soll wohl recht schwierig von der Blastechnik sein und auch eher teuer. Vielleicht hat hier jemand mal einen Tip für eine interessante Alternative.

VG

wwelti

Garklein, ist doch klar :mrgreen:

jazzjaponique

#2
Selmer ist schon was richtig Gutes. Alle Saxophone sind höllenlaut und in der Lernphase schwer zu ertragen.
Ich hatte immer zwei Radios und einen Fernseher laufen, um meinen Nachbarn Alternativen in der Geräuschkulisse zu bieten. Hilft aber auch nicht wirklich.
Mit nem Xaphoon kannst Du zumindest schon mal einen Ansatz trainieren.
Für eine Saxophon Entscheidung würd ich mir Zeit lassen. Verschiedene Grössen ausprobieren. Instrumente ausprobieren.
Ich spiel Alt, kann den sound aber eigentlich nicht mehr hören, nicht mehr so richtig zeitgemäss oder einfach überhört.
Da war Ibrahimmoglu in Hamburg früher immer ne gute Adresse mit großer Auswahl und Kabinen und günstig, vor allem, wenn man das passende Mundstück sucht.. Keine Ahnung, ob es den noch gibt.  (Gibts noch: http://www.pms-music.de/)
Mein gebrauchtes King Zephyr hab ich vor 30 Jahren in Amsterdam gekauft, das ist von D-dorf ja auch nicht so schrecklich weit.
Da gab es früher jedenfalls ne gute Auswahl an Gebrauchtinstrumenten und große Musikalienhandlungen.
Bei Querflöten ist gute Qualität besonders wichtig, da macht es mit einem Billig Instrument keinen Spass.
Hab mal in einem Anflug von großer Dummheit ne gebrauchte Mollenhauer gegen ein neues Chinateil getauscht. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber die Reparatur war einfach zu teuer .
Gebrauchte Klarinetten werden häufig angeboten. Klarinette ist aber vom Ansatz viel schwerer als Saxophon, find ich und Tenor und Bariton ist schweineschwer am Hals, aber es wummerd so schön im ganzen Körper.
Und ein toller Einstieg in die Holzblasinstrumente wär noch ne Shakuhachi. Die gibt´s aus Holz, die kann man selber bauen aus Bambus oder auch aus PVC Rohren (z.B. im Sommer bei uns)
Vielleicht findest Du ja auch was zum ausleihen, bis du weisst was es werden soll.
Mehr Senf hab ich nicht zu bieten.

pling plong

Hallo losguidos,

mit dem Selmer Mark IV hast du natürlich eins der besten Modelle in der Hand gehabt, die je gebaut wurden.
Laut ist es. Mit einem entsprechen Mundstück bekommt man es etwas leiser, ein Proberaum wäre nicht schlecht; es gibt einen \"Saxmute\", das ist ein Koffer, in dem das Sax steckt, und man kann es dann für die Umwelt leiser spielen (habe ich noch nicht probiert, glaube aber es gibt Schwitzehände). Ansonsten gibt es keine funktionierenden Dämpfersysteme außer einer Übungsbox ( Selbstbau ca. 600 Euro, gekauft mal Faktor 10 bis 20).
Wenn man Saxophon gutfindet, kommt man mit einer Blockflöte (oder irgendetwas anderem) nicht richtig weiter. Wenn man nur ein Blasinstrument möchte, wo die Finger Tonlöcher öffnen oder verschließen, schon.
Saxophone können ab ca. 500 bis 800 Euro funktionieren ( das Mark VI wird i.d.R. zwischen 3.000 und 5.000 Euro gehandelt und wurde bis in die 1970er Jahre gebaut); welches preiswerte Neue oder Gebrauchte gut funktioniert, sollte von einem erfahrenen Spieler begutachtet werden; oder auf den einschlägigen Foren nachgerlesen werden.
Meist braucht man noch etwas Zubehör und einen Lehrer. Vom autodidaktischen Lernen würde ich zu Anfang stark abraten.
Bei der Ukulele scheint das für den Hausgebrauch das unproblematischer, wenn ich das als Ukulelenanfänger mal so behaupten darf.

Mit freundlichen Grüßen

pling plong

El_Adrenalid


allesUkeoderwas

Ich hab zwar keine Ahnung, hab auf der Suche nach Trompetendämpfer aber mal sowas für Sax gesehen (War sogar mit eingebautem Mikro).

Aber die Dämpfer-Kiste und auch der von mir gesehene \"Korken\" sind bestimmt nix für Anfänger, da muß man sich bestimmt erst mal die richtige Anblastechnik erarbeiten und das geht mit Dämpfer nicht...

Von Jamaha gibt es übrigens auch ein völlig geräuschloses Midi-Sax.

Ansonsten Wilhelm Busch:

Musik wird störend oft empfunden, zumal wenn mit Geräusch verbunden...
Ukulelen: Nur Schrott

Poltergeist

[size=14]Ocarina!
[/size]
Was anderes kommt gar nicht in Frage. Zumal nicht für einen Italiener!

LokeLani

Holzblasinstrumente die nicht sehr laut sind? Blockflöten!
Die gibt es ja in den Grössen von Garklein bis Bass-Blockflöte (ist auch ziemlich teuer).

In der irischen Musik finde ich die Low-Whistles ganz tolle Instrumente, die sind aber aus Metall  ;)

Fedoramann


losguidos

Danke erstmal für die Zahlreichen Antworten. Ja, ich fürchte ein Saxophon wäre etwas ziemlich unvernünftiges, aber wenig Instrumente haben mich beim \'ersten mal\' so begeistert. Vielleicht lag es ja wirklich daran, daß es ein gutes war ...und ich hatte ein Anfänger-Blättchen drin (zweieinhalber). Man versteht zwar noch nicht die vielzahl an Wippen und Klappen (das sind echt ne Menge), aber die Töne die da rauskamen klangen richtig gut. Besonders die tiefen Töne haben es mir angetan. Da vibriert wirklich das ganze Rohr :) Außerdem fand ich es leichter als erwartet darauf zu spielen. Ich dachte immer es sei viel schwerer da einen vernünftigen Ton rauszubekommen.

Wenn ich darüber nachdenke gefiel mir daran auch, daß es so völlig anders war als eine Ukulele. Man kann Töne halten und richtig tiefe Sachen spielen. Ich muß mir das erst noch überlegen. Vielleicht ist ein Xaphoon wirklich eine gute Möglichkeit erstmal reinzuschnuppern. Eine Flöte mit tiefem Register wäre vielleicht auch noch eine Überlegung wert. Ein Übungsraum wäre allerdings schon gut, denn bei mir habe ich wirklich nur Tapetenhalter in der Wohnung. Da kann man den Nachbar schon beim lauten Sprechen hören... von anderen Aktivitäten ganz zu schweigen  :lol:  Andererseits... mein Fotografen-Kollege hat mal Tenor-Saxophon gespielt. Ich weiß nicht wie pingelig Saxophon-Spieler sind und ob sie etwas dagegen haben, wenn jemand anders ihnen das Instrument vollsabbert, aber ich könnte ihn mal fragen, ob er es verleihen würde. Und dann spielt mein Nachbar (ist allerdings der Ehemann der Hausbesitzerin) auch Tenor-Saxophon. Ich höre ihn im Atellier immer Blue Bossa dudeln... er kann es allerdings auch schon. Ich muß nochmal in mich gehen...

VG

@Jazzjaponique: Mit einem King hast Du Dir ja auch was richtig gutes gegönnt.

jazzjaponique

#10
Shakuhachi gibt es auch als Ofenrohre mit sehr tiefem Ton. King Zephyr war ein Glückstreffer , ich hatte null Ahnung und wollte nur ein altes gutes Horn. Wenn du auf Alt stehst, die Kings lassen sich sehr günstig schiessen, hab die schon für um die $ 500 in der Bucht weggehen sehen und das sind echt robuste Panzer.
Und Xaphoon ist sicher ein guter Einstieg. Absonsten die Klappen sind sehr logisch aufgebaut, für deine Finger halt und Saxophon ist echt nicht schwer,  auch nicht autodidaktisch - eigentlich sogar piss easy. (für den Hausgebrauch jedenfalls)

losguidos

Na ja, ich weiß nicht ob es wirklich \'piss easy\' ist, aber jedenfalls leichter als gedacht :D Ich schaue erstmal, ob ich irgendwo eins geliehen bekommen. Ggf. besorge ich mir dann nur ein eigenes Mundstück dafür. Der Typ mit dem Selmer hatte z.B. drei verschiedene aus Metall. Um sich eins bei E-Bay zu schießen muß man schon Ahnung haben. Ich glaube, ob ein Instrument gut in Schuss ist, oder nicht, kann man als Anfänger kaum beurteilen. Alt ist doch cool... falls Du es irgendwann mal loswerden möchtest, melde ich mich schon mal bei Dir vor  :mrgreen:

VG

Fedoramann


jazzjaponique

Quershakuhachi klingt halt  wie ne schöne QUERflöte in Shakuhachi Stimmung, aber nicht mehr wie Shakuhachi. Wie funktioniert kari und meri dabei ? Der typische Ton ist einfach nicht da, find ich nett, aber sinnfrei.
@losguidos: piss easy war als Mutmacher gedacht.

vinaka

Zitat von: wweltiGarklein, ist doch klar :mrgreen:
Absolut richtig, wwelti !!!