Ist völlig OT, aber betrifft uns alle.
Da ich (immer noch) nix darüber hier im Board gelesen habe poste ich es halt einfach mal. Es geht ums Freihandelsabkommen mit der USA, welches hinter verschlossenen Türen beschlossen werden soll, mit verheerenden Folgen für alle.
http://www.youtube.com/watch?v=GE4IEwJ2YfM
Normalerweise würde ich solche Themen nicht hier bringen, aber hier geht\'s wirklich um die Wurst, wenn das durchkommt können wir alle nur noch weinen gehen. (Und ich wandere dann in die Schweiz aus.) Also, es gibt verschiedene Unterschriftenaktionen, Petitionen usw. dagegen, am besten bei allen mitmachen.
Irgendwie kann man da ja nicht völlig tatenlos zusehen.
Viele Grüße
Wilfried
Die beste Antwort darauf ist: kaufe regionale Produkte. Verbraucherschutz ist nicht das Papier wert auf dem er geschrieben steht.
Heute noch ganz zufällig mitbekommen, da ging es um Orangen aus Spanien. Irgendwelche Pflanzenschutzmittel die in Deutschland verboten, in Spanien aber erlaubt sind. Jetzt ist es aber so, dass sobald ein Stoff in einem anderen EU Land zugelassen ist, kann es auch in andere EU Länder exportiert werden. Dabei spielt es keine Rolle ob wie in dem Fall das Mittel in Deutschland verboten ist. Merke: es gilt immer der geringste Standard.
@Apfelrockt: Bitte informiere Dich nochmal genauer zu TTIP. Es geht hier keineswegs darum was man kaufen können soll und was nicht (da würde ich mich auch nicht aufregen), sondern wozu ganze Staaten von Konzernen gezwungen werden können sollen.
Da nützt es herzlich wenig, regionale Produkte zu kaufen.
Zitat von: wweltiDa nützt es herzlich wenig, regionale Produkte zu kaufen.
Letztlich kann sich ein Konzern einklagen wo er will, ich als Verbraucher bin doch frei zu wählen. Und wenn keiner die chlorgereinigten Hühnchen aus USA kauft, sind die auch schnell wieder vom Markt.
Aber natürlich wird es Leute geben die den Müll kaufen würden, so wie sie auch heute schon ihr Fleisch beim Discounter kaufen und keiner fragt sich unter welchen Bedingungen es produziert wurde. Aber das ist ein langes Thema, und wenn es nicht so spät wäre....
Das fracking Beispiel im Beitrag wird anders gelagert sein. Ich nehme an dass da entsprechende Verträge bestanden haben.
Fast noch schlimmer als diese anscheinend schon sehr weit gediehenen Vorhaben, die alles bisherige absolut in den Schatten stellen, ist die erschreckende Unwissenheit und das totale Desinteresse der meisten, ein wenig kaschiert durch allenfalls oberflächenkratzende Sprüche ...
Wenn JETZT wirklich massiv protestiert werden würde, hätte man VIELLEICHT grad noch eine Chance etwas zu verhindern ... aber dazu müsste man sich ja erst mal damit beschäftigen und verstehen was da gerade wirklich läuft ...
Howein: Genau das ist das Problem, und das sieht man leider auch hier!
Apfelrockt: Du hast leider wie die meisten nicht verstanden, worum es bei TTIP wirklich geht. Es geht wie gesagt nicht darum, was Du als Verbraucher wählen kannst, sondern es geht darum, daß die europäischen Regierungen dann zu unglaublichen Dingen gezwungen werden können -- drastische Verschlechterungen in jeder Hinsicht sind zu erwarten, letztendlich eine Angleichung an amerikanische Verhältnisse. Fracking und Gen-Food (welches dann wahrscheinlich NICHT gekennzeichnet sein wird -- soviel zur freien Auswahl des Verbrauchers!) sind nur die Spitze des Eisbergs.
Politische Themen in so ein Forum zu bringen ist sicherlich ein wenig heikel, aber wozu gibt es hier diese Rubrik und davon abgesehen ist es wirklich ein wichtiges Thema.
Ich stimme wwelti zu, dass die Gefahr unterschätzt wird und dass die Folgen verheerend sein können. Sowohl ökologisch, als auch sozial.
Davon abgesehen halte ich es für naiv zu denken, dass es so etwas wie den \'mündigen Verbraucher\' gibt, der die Sache dann über den Markt zum besseren regelt bzw. die noch weltfremdere Vorstellung, dass der vielbeschworene Markt \'selbst\' dazu in der Lage wäre. Ich gehe davon aus, dass das Freihandelsabkommen geeignet ist, in erster Linie internationale Wirtschaftsriesen zu bevorteilen und allgemein das Prinzip des \'race to the bottom\' zu verstärken.
Und der Herr Gauck bewirbt es auch noch.
Zitat von: wweltiApfelrockt: Du hast leider wie die meisten nicht verstanden, worum es bei TTIP wirklich geht.
äh, diese Anmerkung überlese ich jetzt mal wohlwollend. Allerdings muss ich dann aber anmerken dass dein Informationsstand auch nicht aktuell ist. So sind die Verhandlungen zum Abkommen in Teilen zunächst ausgesetzt wie EU-Handelskommissar Karel De Gucht kürzlich an die Wirtschaftsminister der Mitgliedstaten schrieb. Insbesonders das Klagerecht der Konzerne steht auf dem Prüfstand und soll Gegenstand einer öffentlichen Diskussion und Meinungsfindung werden.
Wobei nicht übersehen werden darf dass eben jener De Gucht und Kommissionspräsident Barroso
vehemente Befürworter des Abkommens sind und vermutet werden kann, dass hier nur Zeit gewonnen werden soll um das Thema bei den anstehenden Europawahlen herauszuhalten. Von daher: Holzauge sei wachsam.
Nun gut, lassen wir das mal so stehen. Was mich an Deinen vorherigen Postings so störte war daß Du von freier Auswahlmöglichkeit des Konsumenten schriebst, die ja hier gerade in großer Gefahr ist. Wenn die chlorgereinigten Hühnchen nicht als solche erkennbar sind, kann man sie auch nicht gut vermeiden.
Tja, mir fehlt ein wenig das Vertrauen einfach zu glauben daß jetzt alles gut wird. Ich fand es wichtig, das Thema einfach mal zu thematisieren.
Zitat von: wweltiIch fand es wichtig, das Thema einfach mal zu thematisieren.
Da bin ich ja voll bei dir. Aber anscheinend sehe ich im Gegensatz zu den bisher hier vertretenen Standpunkten durchaus Möglichkeiten als Verbraucher zu reagieren. Und eine Möglichkeit ist halt bei regionalen Erzeugern zu kaufen. Dabei ist mir schon bewusst das dies nur ein Teilaspekt des gesammten Abkommens ist, aber halt einer der mich direkt betrifft. Ich will das auch nicht weiter ausführen, aber in keinem anderen Mitgliedsland der EU ist die Bereitschaft Geld für qualitativ gute Lebensmittel auszugeben so gering wie hierzulande. (ich glaube das Thema hatten wir hier schon mal)
Im übrigen habe ich aber dann insoweit doch noch Vertrauen in die Politik als dass ich glaube, dass ein solches Akommen noch von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden muss und es spätestens dann es zum Aufschrei kommen wird.
Zitat von: apfelrocktIm übrigen habe ich aber dann insoweit doch noch Vertrauen in die Politik als dass ich glaube, dass ein solches Akommen noch von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden muss und es spätestens dann es zum Aufschrei kommen wird.
Das wirklich Bedenkliche an der ganzen Schweinerei ist, dass die Verhandlungen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, also abseits jeder möglichen Kontrolle irgendwelcher demokratisch legitimierten Gremien stattfinden.
Die EU-Unterhändler haben wohl ziemlich weitreichende Kompentenzen und sitzen mit Lobbyisten und Großkapital wie Monsanto und Co. am Tisch. Einmal beschlossen, gibt es für keinen Staat der EU die Möglichkeit mehr, aus diesem Würgegriff zu entkommen. Da muss nichts mehr ratifiziert werden!
Dennoch hast du mit deiner Einstellung recht, apfelrockt. Den letztlich am weitesten reichenden Einfluss auf den Markt haben wir, die Konsumenten. Und leider im Falle des Falles als Steuerzahler dann auch die Bringschuld, wenn Kraft Foods oder wer auch immer die EU erfolgreich auf ein paar Mio. an Umsatzausfälle verklagt hat.
Eigentlich müsste man den Garten umpflügen und Gemüse pflanzen, Brot selbst backen und ein paar Hühner auf dem Balkon halten...
Bravo wwelti......weiter so...klasse....
Ich teile die hier vertretene Meinung, bin absolut entsetzt, was die USA bzw. mächtige amerikanische Konzerne vorhaben. Es ist auch keine Wunder, dass das an der Öffentlichkeit vorbei gemauschelt werden soll, schließlich spiegelt die deutsche bzw. europäische Gesetzeslage ja irgendwie (mehr oder weniger) die Meinung der Europäer wider. Deswegen haben wir ja unsere strengeren Vorschriften. Da die Lobbyisten das wissen, suchen sie eben andere Wege und rennen bei unseren \"heute Politiker - morgen Vorstand\" Volksvertretern von Schröder bis Pofalla offene Türen ein, wenn die Bürger nicht dafür sorgen, dass diese Türen zu bleiben. Gut gemacht, wwelti!
Steffen
Hab mal gegoogelt nach \"Petition gegen Freihandelsabkommen\", da gibt\'s schon einiges.
Nächste Woche im Urlaub versuche ich mal rauszufinden, wo man sich am besten dranhängt.
Auf dem Sender \"Tagesschau 42\" kommt heute um 20:15 die Wiederholung von Monitor mit einem Bericht darüber - wem\'s interessiert!
Ich finde es gut, dass das Thema zur Sprache kommt. Es geht immerhin alle was an.
ZitatWenn die chlorgereinigten Hühnchen nicht als solche erkennbar sind, kann man sie auch nicht gut vermeiden.
Ein Ausweg wäre ein Vermerk auf der Packung \"chlorfrei gebleicht\" wie es bei Papier auf vielen Packungen zu finden ist.
Prinzipiell geht es der Qualität und den europäischen Konzernen an den Kragen.
Genfutter, Chlorhühnchen, Hormonfleisch und diverse Lebensmittelzusätze machen Produkte billiger. Die amerikanischen Gefügelproduzenten rechnen mit 500.000.000 Dollar mehr Umsatz. Die kommen nicht davon, dass der Europäer noch mehr Hühnerfleisch isst (der Markt ist schon lange übersättigt). Hier wird dann Fleisch verkauft, dass die europäischen Erzeuger dann nicht mehr verkaufen können, weil sie teurer sind.
Dann hat man die Wahl. Entweder werden hier auch Chlorhühner produziert, oder man erhält die Standards und kann die Produkte nicht mehr verkaufen.
unsere (nicht perfekte aber bessere) Kennzeichnungspflicht steht auch auf dem Spiel.
Unsere hohen Standards wurden hart erkämpft und sind immer noch verbesserungswürdig. Lebensmittel sind bereits billig genug. Ich brauche das Abkommen nicht, die Welt ist schon genug globalisiert.
ZitatDen letztlich am weitesten reichenden Einfluss auf den Markt haben wir, die Konsumenten.
Den Einfluss hat man nur, wenn man entscheiden kann. Wenn die Kennzeichnungspflicht mit aufgeweicht wird, verliert man den Einfluss. Wegen mir können hier auch Chlorhühner verkauft werden, wenn sie als solche gekennzeichnet sind. Dann kann ich mir die Freiheit raus nehmen, sie nicht zu kaufen.
ZitatEigentlich müsste man den Garten umpflügen und Gemüse pflanzen, Brot selbst backen und ein paar Hühner auf dem Balkon halten...
da stimme ich dir zu. Schon mit unseren aktuellen Standards fühle ich mich als Verbraucher verschaukelt.
Hier kann man sich dagegen stark machen.
https://www.campact.de/ttip/
Zitat von: BenutzernameZitatDen letztlich am weitesten reichenden Einfluss auf den Markt haben wir, die Konsumenten.
Den Einfluss hat man nur, wenn man entscheiden kann. Wenn die Kennzeichnungspflicht mit aufgeweicht wird, verliert man den Einfluss. Wegen mir können hier auch Chlorhühner verkauft werden, wenn sie als solche gekennzeichnet sind. Dann kann ich mir die Freiheit raus nehmen, sie nicht zu kaufen.
Das kann man auch anders sehen und handhaben. Beispielsweise, indem man kein Fleisch isst oder es vor Ort beim Bauern oder Metzger kauft. Billiges 2,50 € Suppenhuhn aus dem Discounter wird immer in irgendeiner Form bedenklich sein. Wie soll ein so abartig niedriger Preis sonst auch möglich sein?
Es ist ganz klar, solange Billigfraß gefragt ist, wird er angeboten. Egal ob es sich um Chlorhühner oder Genschweine handelt. Und selbst wenn das Freihandelsabkommen gekippt würde, findet die Industrie Mittel und Wege,
noch billiger zu produzieren. Dagegen gibt es nur eine Lösung: nur noch korrekte Lebensmittel einkaufen!
Ich habe gut reden, ich habe einen Job. Die vielen Leute, die vorn und hinten sparen müssen, haben diese Wahl beim Einkaufen oft nicht. Von den tatsächlich armen Menschen nicht zu reden. Da geht es ums Sattwerden, nicht um die Biotomate. Ein Kreuz....!
https://www.campact.de/ttip/appell/teilnehmen/
ZitatDas kann man auch anders sehen und handhaben. Beispielsweise, indem man kein Fleisch isst oder es vor Ort beim Bauern oder Metzger kauft.
Kann man machen, wird aber mit dem Abkommen nichts bringen.
Wenn ein Konzern zum Beispiel Hormonfleisch auf dem europäischen Markt anbieten will, wird das durch die Gesetze verboten.
Die EU (oder das betreffende Land) kann sich nun entweder auf den möglichen Gewinn verklagen lassen, oder passt seine Vorschriften an den jeweils niedrigeren Standard an. Dieser Standard gilt dann auch für deutsche Produzenten, alles Andere wäre ja ein Wettbewerbsvorteil.
Eine Kennzeichnungspflicht würde es nicht geben, denn auch die würde den Gewinn schmälern.
Der Deutsche Rindfleischproduzent bekommt dadurch Druck. Er kann weiterhin ohne Wachstumshormone produzieren, da aber Fleisch mit Wachstumshormonen nicht gekennzeichnet werden muss, wird sich sein teureres Produkt nicht vom billigen Hormonfleisch abheben können. Er zieht also entweder mit, oder geht kaputt.
Die Metzgereien wissen jetzt schon nicht, ob die Tiere mit genetisch verändertem Futter gemästet wurden. Die werden auch nicht wissen, ob sie Wachstumshormone bekommen haben, weil eben in den USA keine Kennzeichnungspflicht besteht.
Der einzige Ausweg wird wohl das Bio Siegel sein, aber ich habe keine Ahnung, ob das dann nicht auch fallen wird.
ZitatBilliges 2,50 € Suppenhuhn aus dem Discounter wird immer in irgendeiner Form bedenklich sein. Wie soll ein so abartig niedriger Preis sonst auch möglich sein?
Es ist einfach. Man darf Medikamente zum Beispiel nicht zur Produktivitätssteigerung einsetzen, sondern nur, um Krankheiten zu behandeln.
Hält man die Tiere unter Bedingungen, unter denen sie ohne Medikamente die Mast nicht überleben würden (sie leben während der ganzen Mast dicht gedrängt auf ihren eigenen Exkrementen), hat man immer die Krankheiten, die einer Behandlung bedürfen. Die Steigerung der Produktivität (schnellere Gewichtszunahme durch viele Medikamente) ist ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Konventionelle Haltung ohne Medikamente geht also nicht, da die Tiere ohne Medikamente alle sofort krank würden. Das Verbot von Medikamenten zur Wachstumsförderung ist also wirkungslos, da schon die Haltungsform Medikamenteneinsatz erfordert.
Deswegen kaufe ich Bio- Fleisch. Das schmeckt eh besser. Dafür gibt es bei mir nur 2 oder drei mal in der Woche Fleisch. So kann ich mir diesen Luxus leisten und nehme durch die vielen fleischlosen oder fleischarmen Gerichte noch dabei ab.
Zitat von: BenutzernameDeswegen kaufe ich Bio- Fleisch. Das schmeckt eh besser. Dafür gibt es bei mir nur 2 oder drei mal in der Woche Fleisch.
Ein bisschen OT ... aber passt gut dazu: Das sagt eigentlich alles aus zu den heutigen Essgewohnheiten ... \"NUR\" 2 oder drei mal in der Woche Fleisch ...!
Das soll jetzt keine persönliche Kritik sein, 2 bis 3 mal erlaube ich mir auch manchmal - aber nicht unter dem Vorzeichen \"nur\". (Normalerweise eher nur einmal, sonntags, und ggf. ein zweites Mal dann den Rest). Aber man sollte wirklich mal drüber Nachdenken welche Ansprüche wir heute haben, was wir als selbstverständlich, ja als \"Muss\" ansehen ... und wie wir uns im Grunde damit freiwillig selbst schaden, in jeder Beziehung ... gesundheitlich, als Verbraucher, als Verursacher der Produktionsbedingungen, und nicht zuletzt und der Umwelt gegenüber ...
Zitat von: howeinZitat von: BenutzernameDeswegen kaufe ich Bio- Fleisch. Das schmeckt eh besser. Dafür gibt es bei mir nur 2 oder drei mal in der Woche Fleisch.
Ein bisschen OT ... aber passt gut dazu: Das sagt eigentlich alles aus zu den heutigen Essgewohnheiten ... \"NUR\" 2 oder drei mal in der Woche Fleisch ...!
Als Kind der frühen 50ziger weiss ich natürlich genau was du meinst, Howein. Dennoch, die Zeiten sind nicht mehr und wenn wir alle den Fleischkonsum auf 2-3mal die Woche reduzieren würden, wäre schon sehr viel gewonnen. Auch auf die Gefahr hin dass wir uns zu sehr auf einen Teilaspekt des Problems (TTIP) reduzieren, es hat mich unheimlich geärgert wie der Vorschlag der Grünen, Stichwort Veggieday, damals in der öffentlichkeit diskutiert wurde. Entmündigung des Verbrauchers usw. was wurde nicht alles geschrieben.
Demokratie ist klasse, aber es gibt leider viel zu wenig Leute dir bereit sind über ihren Tellerrand hinaus zu schauen.
ZitatEin bisschen OT ... aber passt gut dazu: Das sagt eigentlich alles aus zu den heutigen Essgewohnheiten ... \"NUR\" 2 oder drei mal in der Woche Fleisch ...!
in einer Zeit in der kein Mangel herrscht halte ich das für ein vernünftiges Maß. Wichtig finde ich auch die Menge pro Mahlzeit.
Klar, Fleisch gehört einfach zur menschlichen Ernährung, aber viel davon braucht man nicht. Zu zwei bis drei mal in der Woche Fleisch zähle ich zum Beispiel die 100g Mettwurst in dem Eintopf, von dem ich mich die letzten 2 Tage ernährt habe.
Viele Leute merken nicht wie oft und viel Fleisch sie essen. Das ist ja nicht nur das Stück Fleisch als Hauptgericht, sondern auch die Scheibe Wurst auf dem Brot, die Speckwürfel in der Soße, die Füllung in Tavioli oder Tortellini, Schinken auf der Pizza oder Putenstreifen im Salat. Da kommt ordentlich was zusammen und viele merken es gar nicht. Ich denke nicht, dass du so etwas mit \"einmal sonntags\" gemeint hast. Ich behaupte mal, dass ein Großteil der Bevölkerung täglich Fleisch isst, oft sogar mehrmals am Tag. Um sich das auch bei geringem Einkommen leisten zu können, braucht es billiges Fleisch und schon sind wir wieder bei Hormonfleisch und Chlorhühnern. Ich könnte mir auch gutes Fleisch öfter leisten, aber das will ich gar nicht. Wenn ich mal ein dickes Stück Fleisch auf dem Teller habe, ist das für mich was Besonderes. Dadurch nehme ich mir schon bei der Zubereitung mehr Zeit und der Genuss ist größer als wenn ich jeden Tag irgend was schnell zubereitetes Fleischhaltiges habe. Gesünder ist es auch, das merke ich beim Gewicht.
ZitatAuch auf die Gefahr hin dass wir uns zu sehr auf einen Teilaspekt des Problems (TTIP) reduzieren, es hat mich unheimlich geärgert wie der Vorschlag der Grünen, Stichwort Veggieday, damals in der öffentlichkeit diskutiert wurde. Entmündigung des Verbrauchers usw. was wurde nicht alles geschrieben.
Demokratie ist klasse, aber es gibt leider viel zu wenig Leute dir bereit sind über ihren Tellerrand hinaus zu schauen.
es ist ein Aspekt, den man ruhig ausführlich diskutieren sollte. Ernährung ist wichtig, sogar das Wichtigste. Ich will nicht einfach fressen was mir die Industrie vorsetzt, deswegen verzichte ich wo es geht auf Fertigprodukte. Jetzt drifte ich doch etwas weiter ab, als ich es ursprünglich vor hatte.
Was mir neben unseren Vorschriften für Nahrungsmittel und Verbraucherschutz im Zusammenhang mit TTIP die größten Sorgen bereitet ist die damit einhergehende Deregulierung des Finanzmarktes. Kommt das durch, wird gezockt wie noch nie gezockt wurde ohne staatliche Kontrolle und Regeln. Es ist nicht schwer sich vorzustellen wohin das führen kann, man konnte es in den Nachrichten verfolgen und wird noch ewig an der letzten durch unkontrollierte Zockerei ausgelösten Krise zahlen.
Klingt polemisch, aber ich habe die große Befürchtung, dass sich ein paar Wenige nochmal ordentlich die Taschen voll machen wollen, bevor der ganze Laden den Bach runter geht.
Kann es sein, dass Victoria Nuland in ihrem Telefonat mit dem US-Botschafter in der Ukraine versehentlich den geheimen Arbeitsnamen des Projektes Freihandelsabkommen genannt hat?
:mrgreen:
Und auch wenn es jetzt im Nachhinein natürlich alles GANZ GANZ anderes gemeint war.....präziser hätte sie die amerikanische Haltung nicht formulieren können.
Wie bereits beschrieben schützen die aktuellen Regelungen zu Lebensmitteln die Verbraucher an
vielen Stellen nicht ausreichend vor schlechter Ware. Sowohl im Grenzbereich der gesetzlichen
Regelungen als auch im kriminellen Bereich gibt es einige Beispiele...
Die vorgenommenen Hormon- und Medikamentenbehandlungen in der Landwirtschaft kann wohl
keiner leugnen. Und offenbar ist da vieles noch im gesetzlichen Rahmen. Das betrifft auch die
kleinen Metzger und Landwirte um die Ecke.
Und ausserhalb der Gesetze gibt es jährlich mindestens einen größeren Skandal. Teilweise sind auch
kleinere Produzenten darin verwickelt. Abgesehen von der Nachricht, dass sich vor einigen Jahren
ein Metzger aus einem kleinen bayrischen Dorf das Leben genommen hat, nachdem seine Verwicklung
in einen Gammelfleischskandal publik wurde, nehme ich das so wahr, dass in der Regel zwar sehr
großflächig sehr viele Menschen und Unternehmen darin verwickelt sind, aber die verhängten
Strafen bekomme ich nicht mit - das obwohl ich recht nah an einer Gegend wohne, wo es eine sehr
hohe Dichte an den landwirtschaftlichen Massenproduktionsbetrieben gibt.
Jede Globalisierungsstufe dieser Produktion hatte einerseits ein Aufweichen bestehender Regelungen
zur Folge sowie eine größere Intransparenz, die wiederum das Umgehen der Regelungen mit
krimineller Energie vereinfacht hat.
Und an den mündigen Verbraucher aufgrund von Kennzeichnungsvorschriften mag ich auch nicht
glauben. Trotz der regionalen Nähe zu den \"Eierfabriken\" in Deutschland findet man in den
Geschäften hier durchaus Eierpackungen, auf denen deutlich \"Eier aus Freilandhaltung in Deutschland\"
zu lesen ist, die dann Eier mit Stempelcodes aus den Niederlanden enthalten.
Wenn der Verbraucher eindeutig falsche Hinweise zur Herkunft erhalten darf, um diese dann anhand
kryptischer Codes korrekt zu erkennen, helfen die Kennzeichnungsvorschriften nur wenig.
Abgesehen davon, dass ich es in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr für möglich halte, dass
alle Menschen ihre Eier beim Bauern um die Ecke kaufen, glaube ich auch nicht, dass das hilft.
Bereits vor vielen Jahren ist meine in diesen Punkten sehr sensible Schwester ohne Eier vom Bauern
nach Hause gekommen... Als sie dort welche kaufen wollte, gab es die peinliche Begegnung mit
dem Menschen von der Massenhühnerfarm, der gerade Nachschub geliefert hat.
Bei unserem Fleischkonsum sollten wir zudem berücksichtigen, dass wir vermutlich alle einiges an
Fleisch in ganz anderer Form unbewusst konsumieren. Einiges an Überproduktion wird in
Biogas-Anlagen zur Energiegewinnung verwertet.
Spätestens hier wird steuerbegünstig das Verbrauchervotum ausgehebelt.
Und wenn wir schon bei Energie sind, wenn aufgrund von Freihandelsabkommen mit den USA
amerikanische Unternehmen Methoden wie Fracking anwenden dürfen, nachdem dies bei
europäischen Unternehmen gerade so eben teilweise verhindert werden konnte, halte ich das
auch für ziemlich tiefgreifende Schritte.
Großen Dank, wwelti für Dein Engagement!!!!!
Ich will nicht lang diskutieren, schnacken, wie man hier in Hamburg sagt, sondern handeln!
Ich habe grad unterschrieben!!
Bald ist übrigens Europawahl. Da kann jeder ganz einfach seinen Beitrag zu dem Thema leisten!
Und einen Wahl-O-Mat zur Europawahl gibt\'s auch. Damit lässt sich leicht herausfinden, wen man wählen sollte, und wen nicht!
https://www.wahl-o-mat.de/europawahl2014/
Ach ja... noch was! Weitersagen! Einfach den Link zum Wahl-O-Mat weitergeben und vielleicht ein paar Worte.
Gruß
Wilfried
Die beste Antwort darauf ist: kaufe regionale Produkte.
So ist es
Schöner Vorsatz! Der wird aber nicht verhindern, daß eine unheilige Allianz von Politikern und Industriellen zur Zeit den letzten Rest Demokratie in Europa unterminiert, während der deutsche Michel und mit ihm alle anderen europäischen Völker den Schlaf der Gerechten schlafen, und weiterhin brav ihr Kreuzchen da machen, wo die Industrie längst die Zügel in der Hand hat. Mir tut\'s leid um die kommenden Generationen.
also ich meine Hopfen und Malz ist noch nicht verloren. Seit deinem ersten Posting hier im Januar, hat sich doch einiges getan und das Thema gerät mehr und mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
gerade erst gesehen. Jetzt im Ersten 21:40 Der grosse Deal
Meine Meinung: Da läuft eine ganz grosse Sauerei, denn warum ist das alles nicht öffentlich??
Zitat von: apfelrocktgerade erst gesehen. Jetzt im Ersten 21:40 Der grosse Deal
Ich habs auch gesehen und bin (ebenfalls) entsetzt! Wenn das für uns so große Vorteile bringt (uns = Bürger), warum ist das dann alles geheim?
Kristina
Jetzt droht uns auch noch mit dem CETA-Abkommen zwischen der EU und Kanada die Einführung von TTIP durch die Hintertür!
Ich zitiere mal aus einer campact-Mail die ich heute bekommen habe:
ZitatWenn Konzerne Staaten vor Schiedsgerichten verklagen, entscheiden dort keine unabhängigen Richter, sondern private Anwälte von Wirtschaftskanzleien. Sie verdienen kräftig an den Verfahren – und stellen Richter, Kläger und Verteidiger. Eine Berufung ist nicht möglich. Verliert der Staat, zahlen die Bürger/innen mit ihren Steuergeldern.
Kanada selbst ist Opfer eines solchen Falls: Das kanadische Unternehmen Lone Pine verlagerte seinen Sitz in die USA, um gegen ein Verbot von Fracking in der kanadischen Provinz Quebec zu klagen. Auch Deutschland wurde aufgrund anderer Verträge schon zwei Mal vor ein solches Tribunal gezerrt. Vattenfall erstritt, dass Umweltauflagen für das Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg zurückgenommen werden. Der schwedische Energiekonzern verklagt derzeit ebenso Deutschland auf 3,7 Milliarden Euro Schadensersatz für den Atomausstieg.
Infos zum CETA und einen Link zu einer Unterschriften-Kampagne gegen CETA gibts hier:
https://www.campact.de/ceta/appell/5-minuten-info/?utm_campaign=%2Fceta%2F&utm_term=5-min&utm_content=random-a&utm_source=%2Fceta%2Fappell%2F&utm_medium=Email
Es geht wirklich nicht um Chlorhühner und Verbraucher die die nicht kaufen müssen, sondern um viel mehr - auch beim CETA. Es geht um die praktische Aushebelung unserer Demokratie zugunsten von Großkonzernen und Investoren.
Doppel-OT zum Thema Fleisch/Milch/Landwirtschaft - Botulismus:
Schaut mal diesen Film: https://www.youtube.com/watch?v=c4uUx507ZZU
Ich habe den Film vor ein paar Wochen im TV zu später Stunde gesehen und war so entsetzt, dass ich seither wieder fast vegan esse.
Wir haben im Prinzip so etwas wie einen seit Jahren totgeschwiegenen Dauer-Fleisch-Milch-Skandal von dem keiner was wissen will.
Eine Kurzversion zum Thema hier:
https://www.youtube.com/watch?v=KOTyQQsbZNw
Zum Nachlesen:
http://www.botulismus.org
re: Botulismus
ist ja gut und schön oder halt nicht. Aber führt doch ein wenig weg vom Thema.
Was CETA angeht, gehört das schon hierhin. https://www.campact.de/ceta/appell/5-minuten-info/?utm_campaign=%2Fceta%2F&utm_term=5-min&utm_content=random-b&utm_source=%2Fceta%2Fappell%2F&utm_medium=Email
Zitat von: kiagualunaEs geht wirklich nicht um Chlorhühner und Verbraucher die die nicht kaufen müssen, sondern um viel mehr - auch beim CETA. Es geht um die praktische Aushebelung unserer Demokratie zugunsten von Großkonzernen und Investoren.
Genau darum geht\'s ...
Wäre wirklich gut, wenn mal paar mehr Leute ihr Hirn einschalten würden, statt nur Phrasen zu dreschen oder über das alberne Chlorhühnchenthema zu witzeln ... oder überhaupt erst mal mitkriegen was da läuft, das sind nämlich erschreckend wenige ...
Moin!
Zitat von: howeinWäre wirklich gut, wenn mal paar mehr Leute ihr Hirn einschalten würden, statt nur Phrasen zu dreschen oder über das alberne Chlorhühnchenthema zu witzeln ... oder überhaupt erst mal mitkriegen was da läuft, das sind nämlich erschreckend wenige ...
Leider sind die wenigsten Leute wirklich politisch interessiert...häufig höre ich dann: \"jetzt lass uns mal über was anderes reden, da können wir sowieso nichts machen\". DAS ist das Problem. Leider laufen aber auch interessante aktuelle Sendungen entweder sehr spät (zu unmöglichen Zeiten) und werden imho auch nicht ausreichend in der Programmvorschau vorgestellt (...woran das wohl liegt...). Aktuelle Infos bekommt man ja eh nur schwer...
Kristina
Eine Auffrischung dieses Threads ist wohl angesagt ...
TISA - lohnt sich auch mal nach zu Goggeln, wo nicht bekannt.
Jetzt können wir nur noch hoffen, dass Muttis Unfreund Jean-Claude das Ding noch ausbremst.
Natürlich ist das Investment & Schiedsgerichtsthema wichtig, aber es sollte auch noch eine artgerechte Ernährung möglich bleiben, und die wird dann schon beeinträchtigt.
Ich bin gestern nach 3 Wochen aus Monsantanien zurückgekommen. Was die Leute da (NE/SC/UT) z.T. essen und trinken müssen, geht gar nicht. Die Saat+Food(?)bande und die Pillendreher arbeiten Hand in Hand. Die einen machen die Leute krank und schwerst adipös und die anderen gaukeln Heilung vor, beides wohl ziemlich lukrativ.
Idiocracy halt.
Und TISA ist ja wohl auch der Hammer. Die Kondensmilch- und Wasserabzockfritzen lassen grüßen.
Wenn das alles ungebremst durchgeht, wird Lucky von den Rightwings noch König von Deutschland.
Nicht witzig, aber trotzdem positv: meine OU28T habe ich, wie schon anderweitig geschrieben, in der Neuen Welt günstigst erstehen und mitbringen könnnen.
Ach ja, soeben noch eingetragen bei Umweltinstitut.org / Stop TTIP
Zitat von: dhenksero..................
Und TISA ist ja wohl auch der Hammer. Die Kondensmilch- und Wasserabzockfritzen lassen grüßen.
....................
???
Trotz einigermaßen Kenntnis über TTiP plus \'nen Hauch Wissen über TISA ist es mir nicht gelungen,
etwas über Kondensmilch in Erfahrung zu bringen!
Was ist damit??
@ Lucky L\'Uke*:
Für die native digitals: es gab mal Libby\'s und vor allen Dingen: Nestlé-Kondensmilch, alles klar ?
Beim Googeln zum Namen letzterer kommt einem einiges entgegen bzw. hoch.
*nicht zu verwechseln mit dem von mir erwähnten Lucky von den Rightwings - äh, denke ich jedenfalls ;-)
bin kein \"digital-native\", eher digital naive aber bei nestle dämmert es gleisend hell
schwer vorzustellen, dass besagter lucky ukulele spielt